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X. Die Kompotts

Full text: Neues Berliner Koch-Buch (Public Domain)

Die Kompotts. 
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immer über den Zwetschgen steht, worauf man beim Bemessen des Wassers 
Rücksicht nehmen mußDie Brühe wird dann abgegossen, aufs Feuer 
gebracht und mit Zucker und Zimmt ein Weilchen gekocht. Dazu — 
man je nach der Menge soviel Rum oder Arak durch, daß die Brühe 
kinen angenehmen kräftigen Geschmack erhält und giebt sie halb erkaltet 
über die Zwetschgen, die man fest zudeckt und so einige Tage, wenigstens 
aber über Nacht sehen läßt. Werden sie von der Brühe nicht ganz bedeckt, 
so muß man das Gefchirr öͤfter schwenken, daß sie gut untereinander 
kommen. Nach vollfiändigem Erkalten muß nachgesehen werden, ob sich 
etwa Fett abgesondert hat und wenn dies der Fall ist, es abnehmen. — 
Der Zimmt wird erft vor dem Anrichten herausgenommen. 
Dieses Kompott kann zu allen Fleischgerichten ohne Saft, zu 
Braten ꝛc. gegeben werden, seloͤst wenn Güste anwesend sind. 
6. Pflaumenmus. Man kocht die Zwetschgen mit Zimmt, 
aber ohne Zucker, weich und preßt sie dann durch ein Sieb. Das Mus 
wird mit klarem Zucker verrührt und nochmals durchgekocht. 
Oder man röstet geriebenes Schwarzbrot in Butter, schwellt Sul⸗ 
tanrosinen in Wasser und rührt dies nebst klarem Zucker und guter Milch 
durch die durchgedrückten Zwetschgen. 
In letzterer Art bereitetes Mus ist besonders angenehm, doch kam 
man auch unter das erstere etwas Milch ruͤhren, wodurch es sehr ge⸗ 
schmeidig und mild wird. 
J Kompott von getrockneten Prünellen. Man spüle 
sie in kaltem Wasser und seße sie mit Wasser, Zucker und ganz wenig 
Zimmt, den man auch weglassen kann, an's Feuer. Sie müssen langsam 
und nicht zu weich gelocht werden. 
— Beachtung! Kompotts von getrocknetem Obste sind für Ge— 
sellscha tsessen im Allgemeinen nicht verwendbar, doch kann man eines der 
feineten schon geben, wenn es sich nur um eine kleine freundschaftliche 
Nahlzeit handelt, bei welcher man keine Umstände zu machen brannt. — 
Zu gewöhnlichen Kompotts kann man Farinzucker nehmen, nur muß man 
sich überzeugen, daß er unverfälscht ist. 
XI. Milch-, Eier⸗ und Pfannenspeisen. 
A. Zurze Anleitung zur Sereilung von Milth-, Eier⸗ und 
Pfannenspeisen. 
Es soll hier nochmals in Erinnerung werden, daß eiserne 
Geschirre zur Bereitung von Milchspeisen unverwendbar sind, sich hingegen 
aber sehr ignen zum Backen von Pfannkuchen, sofern kein Obst mit der 
Pfanne in Berührung kommt. Jedenfalls aber muß Eisengeschirr peinlich 
sauber i werden, was übrigens bei anderem nicht minder Noth 
thut. — Zu Milchbrei — jeder Are — kann auch ein anderes Fett ver— 
wendet werden als echte Butter, zu Eierspeisen ist auch Kokosnußbutter 
sehr gut, und zu Eier⸗ und Pfannkuchen, Plinsen ꝛc. können auch Schweine—
	        
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