Die Fleischspeisen.
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L. Vasteten und Pastetchen.
1. Pastetenteig. 2 Pfund feines Mehl schüttet man auf das
Backbrett und vermischt es mit 12—4 Pfund frischer und recht fester
Butter, die zu kleinen Stückchen geschnitten wurde. Davon macht man
mit 2 Eiern und 3—4 Eidottern, Salz und dem nöthigen recht frischen
Wasser einen Teig, der sich leicht ausrollen läßt und den man mit dem
Messer mischt, sich der Hand nur im Notfalle bedienend. Er bleibt nun
iu/. Stunde mit einem dünnen Tuche bedeckt im Kühlen stehen, wird dar—
nach fingerdick ausgerollt, zusammengeschlagen und 10 Minuten wie das
erste Mal stehen gelassen. Wenn dies noch weitere dreimal wiederholt ist,
legt man den' Teig zusammen und läßt ihn bis zum Gebrauch näch Be—
richt stehen.
2. Leberpastete. 250 Gr. nicht zu stark geräucherten und in
Würfel geschnittenen Speck bratet man hochgelb, worauf man 200 Gr.
derbes, rohes Schweinefleisch und 200 Gr. gekochten Schinken — man
kann statt des Schinkens 200 Gr. Schweinefleisch mehr nehmen — fein
hackt und nebst etwas saurem Rahm dazu mischt und zusammen dämpfen
läßt; viele geben auch eine kleingeschnittene Zwiebel daran. 1 Kalbs- und
1Schweinsleber schabt man aus Haut und Sehnen, streicht sie durch einen
feinen Durchschlag und giebt sie an das Fleisch, worin man sie solange
rührt, bis sie hellgelb geworden ist. Wenn diese Masse vom Feuer kommt,
rührt man 100 Gr. durch ein Siebchen gestrichene Sardellen und feines
Gewürze nach Geschmack durch; ist sie zu steif, so giebt man noch sauren
Rahm zu. Für 14418 Personen.
Vorher schon hat man die Kruste zu dieser Pastete, entweder von
dem oben angegebenen Teig oder von Blätterteig gebacken, was folgender⸗
maßen geschieht:
.Der Teig wird 4messerrückendick ausgerollt und zu einer runden
Scheibe geformt, von der man einen gleichmäßig 2⸗-fingerbreiten Ring
heruntersaͤneidet. Die Scheibe legt man guf ein pafsendes Backblech
welches nicht beschmiert wird, wenn man Blätterteig verwendet, bestreicht
sie mit Eibotler und setzt den abgeschnittenen Rand vorsichtig darauf,
wobei man ihn leicht andrückt und dann mit Eidotter bestreicht, jedoch
nur an der Außenseite. Wenn man mit einem spitzen Messer Verzierungen
in den Rand schneidet, geht er besser in die Höhe. Will der Rand um—
sinken, so umgiebt man ihn mit einem mit Butter beschmierten Papier,
welches mit Bindfaden darum befestigt und gegen Ende der Backzeit, die
etwa 80 —40 Minuten beträgt, abgenommen wird, damit sich der Rand
färben kann. — Soll die Pastete einen Deckel bekommen, so schneidet man
eine zweite runde Scheibe, die im Durchmesser um 11/5 Centimeter
größer sein muß, als die erste, bestreicht fie mit Eidotter, schneidet Ver⸗
gen hinein und backt ebenfalls auf einem Blech. — Ehe man die
astetenmasse in die Kruste füllt, muß sie erst abkühlen; kann aber zu
manchen Pasteten auch ganz kalt verwendet werden.
— 3. Familien⸗Pastete (einfach). Von den Resten eines Kalbs-⸗,
Schweine⸗ oder Hammelbratens, oder von denen von Geflügel oder Wild
bereitet man ein Gehäcksel, mischt den vierten oder fünften Theil ihres