Die Fleischspeisen.
115
mit Salz. Dann wird die Brust mit dünnen Speckfäden recht fein gespickt
oder auch nur mit dünnen Speckscheiben umbunden. Man legt den Boden
der Pfaune mit Weinblättern aus, giebt heiße Butter, ein wenig Fleisch⸗
hrühe hinein und legt die Hühnchen darauf. Man bratet sie im Ofen bei
fleißigem Begießen mit ihrem Safte, nach Belieben zuweilen auch mi
saurer Sahne, 25230 Minuten und richtet sie über den Weinblättern an.
In Gegenden, wo solche mangeln, streüt man geriebenes und in Butter
gelb gemachtes Weißbrot über die Hühner. Der Hals muß so gebogen
werden, daß der Kopf auf die Brust zu liegen kommt und das Schnäbel—
chen in die Höhe guckt.
2. Hasel⸗, Feldhühner und Bekassinen. Diese Wild⸗
—*8 W J dnhner vorgerichtet, die Brüste mit Speck über—
bunden und wie in vorstehender Nummer, aber ohne Weinblatter gebraten.
In Ermangelung von Sahne nimmt man gute Milch. Haselhühner, wenn
sie 8 größer sind, hrauchen gegen 84 Stunde. Bekassinen können auch
wie Krammetsvögel zubereitet werden.
3. Hasel⸗, Feld⸗, Rebhühner auf andere Art. Bekommt
man etwas ältere Hühner, so lege man sie vor dem Braten 228 Tage
in Rothwein- oder Essigbeize und wende sie täglich um Beim Braten
begieße man sie in der letzten Zeit reichlich mit saurer Sahne. Sie brauchen
je nachdem 41 Stunde. Zu allen vorgenannten Hühnern können Sauer—
kraut, Rothkohl, Wirsing oder Linsen gegeben werden.
4. Gedämpfte Hasel⸗, Reb⸗ und Feldhühner. Die Brüste
werden gespickt oder mit Speck überbunden und mi Wurzeln, Zwiebeln,
2-8 Wachholderbeeren, kraftiger Fleischbrühe und Butter! / 3 Stunde ge—
dämpft, dann zum Bräunen in den Ofen gesetzt. Den Saft kocht man mit
brauner Kraftfauce auf, nach Belieben kann auch ein wenig Wein daran
gegeben werden. Zum Vämpfen verwendet man mit Vorliebe iüllere Hühner.
5. Gebratener Fasan. Man sehe beim Einkauf des Fafans
auf die Sporen, sind sie noch rund, so ist er jung; lange spitze zeigen an,
daß er schon einige Jahre zaͤhlt. Frisch geschossene Fasanen müssen 226
Tage in den Federn hängen, wenn sie einen zarten, wohlschmeckenden
Braͤten geben sollen. Man vreibt sie nur mit Salz aus, umbindet die
Brust mi Speck oder spickt sie, was vorzuziehen ist, und bratet sie mit
vieler Butter und 1 Zwiebel bei fleißigem Begießen *—1 Stunde im
Ofen zu schöner, zarter Farbe. Hat man Specscheiben zum Braten ge⸗
nommen, so werden fie nach dem Braten in dünne Streifchen geschnitten
D der Fasan damit belegt. Den Saft kocht man mit 1—2 Eßlöffel
asser oder besser Fleischbruͤhe auf und gießt ihn unter den Fasan.
Zur Beachtung! Wenn die Brust von Wildgeflügel mit Speck über⸗
bunden wird, muß derselbe eine Weile vor dem Anrichten abgenommen
werden, damit sich diefe Theile ebenfalls noch bräunen können. Der Speck
wird dann entweder zerschnitten und darüber gelegt oder man giebt ihn
den Vögein als Unterlage.
b. Gedämpiter Fasan. Aeltere Fasanen können wohlschmeckend
und mürbe gemacht werden, wenn man sie wie anderes Wildgeflügel dämpft.
Sie bedürfen zum Weichwerden IAIi Stunde, zuweilen auch lamger.