Die Fleischspeisen.
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wie Enten mit Butter, da sie sehr arm an Fett sind, in ?.—1 Stunde
gar und hochgelb. Gefüllt werden sie nicht.
22. Gedämpfte Gans. Dazu verwendet man meist ältere Gänse,
die nur mäßig fett sind und von denen man sich keinen saftigen Braten
verspricht. Man giebt reichlich geschnittene Zwiebeln, Wurzelscheiben,
1Lorbeerblatt und soviel Wasser, daß es die Gans, die man in Viertei
theilt, gerade bedeckt in das Geschirr, deckt zu und läßt sie langsam weich⸗
dümpfen. Gewürze werden nach Belieben gegeben. Wenn die Gans
weich geworden ist, kann man sie im Ofen gelb werden lassen und den
Saft anbraten, worauf er mit etwas Mehl und Wasser aufgekocht (und
nach Belieben mit Zitronensaft geschärft) wird.
23. Gänse⸗Ragout (einfachs. Wie einfaches Enten-Frikassee.
Will man das Ragout dunkel haben, so läßt man die Mehlschwiße recht
braun werden. Auch kann man das beim Schlachten aufgefangene und
mit Essig vermischte Gänseblut durchmischen, giebt aber dann ein Stückchen
Zucker dazu. Abgekochte Kartoffeln oder beliebige Klöße sind die ange⸗
nehmsten Beilagen.
24. Gans mit Graupen (sehr angenehm). Eine Gans, die si
zum Braten weniger eignet, wird in passende Stücke geschnitten, h
ĩ Zwiebel und, Lorbeerblatte in ein passendes Gefchirr gebracht und
mit gesalzenem Wasser, welches tüchtig kochen muß, übergossen Man lasse
fie zugedeckt und nicht zu rasch fortkochen, bis sie sich leicht durchstechen
läßt. Gleichzeitig koche man 280 800 Gr. Perlgraupen in nicht zu
vielem Wasser dick und weich. Wenn beides gar geworden ist, rührt man,
sofern die Gans sehr fettarm wäre, ein wenig Gänfefett vder Buter durch
die Graupen, giebt die Gans dazu und laͤßt beides noch /3 Stunde zu⸗
sammen langsam dämpfen, worauf man die Graupen auf eine Schüssel
richtet und die Gansflüͤcke zierlich obenauf legt. — Dieses angenehme und
nahrhafte Gericht kann auch von Ganfeklein dereitet werden
25. Gutes Gänseschwarz. Man verwendet dazu nur das so⸗
genannte Gänseklein; welche Theile von der Gans dazu zu zählen sind,
haben wir Vor bei Entenklein angegeben, nur ist noch zu bemerken, daß
man die kostbare Leber, auch wenn sie weniger schön ist, zu anderweitiger
Verwendung bei Seite giebt. Man kocht das Gänseklein wie die Gaͤns
in vorstehender Nummer, nur mischt man 122 Eßlöffel guten Weinessig
an das Kochwasser, welches nicht zu reichlich bemessen werden darf. Wenn
das Gänseklein weich ist, gießt man die Brühe durch ein Siebchen, giebt
Schnitten von abgeschälten, säuerlichen Aepfeln oder gute, in Vierteln ge⸗
schnittene Kochbirnen, die vom Kerngehäuse befreit wurden, Zucker, Pfesfer
und eine kleine Messerspitze gestoßene Nelken dazu, läßt das Obft weich—
kochen, giebt später geriebenen Pfefferkuchen oder Zwieback und zuletzt das
n Ag aufgefangene Gänseblut. sowie das Fleisch dazu und lät es eben
urchkochen.
Vielfach werden Backpflaumen im Gänseklein allen anderen Obst⸗
sorten vorgezogen. Entscheidet man sich für diese, so werden sie 10
Minuten in Wasser gekocht, aus diesem heraus aber sogleich zum Gänse⸗
klein gegeben, mit welchem zusammen man sie weichkocht. Im Uebrigen
wie vorstehend. Man giebt Kartoffeln dazu.