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Kölln-Berlins Vereinigung zu einer
Bundesstadt.
Die wilden Stürme, mit welchen in Norddeutschland das unfreundliche
Regiment des Winters zu Ende zu gehen pflegt, hatten im Jahre 1307 ziemlich
früh begonnen. Noch sträubte er sich, dem milderen Walten des Frühlings das
Feld zu überlassen, schob düstere Wolkenschleier vor die allbelebende Sonne, daß
hre Frasen vorübergehend allen Einfluß verloren, und streute bald körnigen
Hagel, bald lockere Schneeflocken auf die Fluren, welche eben ihr grünes Sommer—
gewand zu weben begannen, aber gerade diese seine unwillkommenen Gaben, und
mehr noch jenes wilde Wogen und Rauschen in den Lüften bewiesen den ohn—
mächtigen Ingrimm, mit dem er notgedrungen zurückwich.
Die Bewohner der Spreestädte werden in der Liebe zur schönen Natur von
keinem Erdenbewohner übertroffen. Sobald nur die Schnee⸗ und Eisdecke ge—
schmolzen ist und die ersten frischen Halme sich zeigen, genügt ein heitrer Himmel,
um sie scharenweis aus den engen Straßen in Wälder und gFelder zu locken, und
sie nehmen dann den Lerchengesang nicht mehr als eine hoffnungsvolle Ver—
heißung des nahenden Leuzes, sondern als dessen Triumphgesang über den
bereits errungenen Sieg. Wenn der Frühlingsmonat zeitweise noch jenen Launen