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bändigen war, oder wenn er Fluchtversuche oder unflätige
Gespräche führte, — Vert.: Ist Ihnen der Spottkittel und die
schmutzige Station bekannt? — Zeuge: Es wird allerdings
Kranken, die sich selbst beschmutzen, ein sogenannter Kittel
angelegt, damit sie sich nicht die Kleidung beschmutzen. —
Vert.: Ist Ihner bekannt, daß auch andere Kranke zur Strafe
in die schmutzige Station gebracht werden? — Zeuge: Das
ist mir nicht bekannt, — Vert,: Ist Ihnen bekannt, daß Forbes,
ein gewisser Häuseler, ein Mann namens Hahn u. a. zur
Strafe auf die schmutzige Station gebracht worden sind? —
Zeuge: Das ist mir nicht bekannt. — Polizeiarzt und Kreis-
physikus Geh. Medizinalrat Dr. Kribben bekundete als
Zeuge: Im Jahre 1891 wurde ich von den Alexianerbrüdern
in das Kloster Mariaberg zu einem angeblich Tobsüchtigen
gerufen. Es wurde mir ein katholischer Geistlicher aus
Schottland, Mr. Forbes vorgestellt, der furchtbar erregt war
und stark nach Spirituosen roch. Der Mann führte wirre
Redensarten, er schimpfte auf seinen Bischof, auf die Königin
von England und sagte: er sei ein freier Engländer und lasse
sich hier nicht einsperren. Da mir außerdem mitgeteilt wurde,
daß der Mann schon seit vielen Jahren dem Trunke ergeben
sei, so erklärte ich ihn für geistesgestört. Im Mai 1894
wurde mir der Mann nochmals auf dem Polizeipräsidium
vorgestellt. Ich habe ihn wiederum untersucht und fand ihn
sehr ruhig. Ich konnte den Mann nicht für gesund erklären,
ich attestierte daher: ich kann den Mann nicht für vollsinnig
erklären, gegen seine Entlassung aus der Irrenanstalt liegen
aber keine Bedenken vor. — Vors.: Wissen Sie genau, daß
der Mann, der Ihnen 1894 auf dem Polizeipräsidium vor-
gestellt wurde, derselbe Mann war, den Sie 1891 im Kloster
Mariaberg untersucht haben? — Zeuge: Jawohl, ich habe
ihn sofort wiedererkannt. — Vert, Rechtsanwalt Lenzmann:
Wie lange haben Sie 1891 den Forbes beobachtet? -— Zeuge:
Etwa 15 Minuten. — Vert.: Sie sind also der Meinung, daß,
wenn Sie einen Mann 15 Minuten beobachten, der eine Ihnen