Path:
Volume

Full text: Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung ... (Rights reserved) Ausgabe 2016 (Rights reserved)

Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 Soziale Entwicklungen und Lebenssituation der Münchner Bürgerinnen und Bürger – Langfassung – Im Auftrag der Landeshauptstadt München 1 Inhaltliche Bearbeitung: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Projektbearbeiter: Dr. Holger Liljeberg, Maryam Ille, Annekathrin Wolf Schönholzer Straße 1A, D-13187 Berlin Geschäftsführer: Dr. Holger Liljeberg Tel. +49-30/ 49001-0 Fax +49-30/ 49001-499 mail@infogmbh.de www.infogmbh.de Ein Unternehmen der Design und Layout: Marina Sebald Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung Stadtentwicklungsplanung Blumenstr. 31, 80331 München Fachliche Betreuung: Angelika Heimerl Telefon: 089 233-28152 Fax: 089 233-26683 e-mail: angelika.heimerl@muenchen.de Dr. Michael Hanslmaier Telefon: 089 233-26385 e-mail: michael.hanslmaier@muenchen.de Dr. Brigitte Kaiser Telefon: 089 233-24388 e-mail: brigitte.kaiser@muenchen.de Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 Soziale Entwicklung und Lebenssituation der Münchner Bürgerinnen und Bürger – Langfassung – München, im März 2017 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, München gehört zu den Städten in Deutschland, die sich durch ein anhaltendes Bevölkerungswachstum und eine sehr dynamische Entwicklung auszeichnen. Damit einher geht auch eine Veränderung der Lebensbedingungen der Münchnerinnen und Münchner. Die permanenten Veränderungsprozesse werden von der Stadtentwicklungsplanung aufmerksam beobachtet, um frühzeitig Herausforderungen zu erkennen und Handlungsstrategien entwickeln zu können, damit die hohe Lebensqualität in unserer Stadt auf Dauer gesichert werden kann. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung führt daher in regelmäßigen Abständen Befragungen durch, um die Meinungen und Einschätzungen der Münchnerinnen und Münchner zu verschiedenen Feldern der Stadtentwicklung und der kommunalen Daseinsvorsorge kennen zu lernen sowie um Informationen über ihre Lebenssituation zu erhalten. Die subjektiven Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger, z. B. zur Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten ihrer Wohnumgebung, ihrer Wohnsituation, zu öffentlichen Räumen, zu Ausgabenerhöhung bzw. Einsparmöglichkeiten im städtischen Haushalt oder der Mobilität in München sind eine wichtige Ergänzung zu den amtlichen Daten, die über das Statistische Amt zur Verfügung gestellt werden können. Die Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag für eine Stadtentwicklung, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Münchnerinnen und Münchnern orientiert und die in wichtigen Konzepten, Handlungsprogrammen und Fachplanungen berücksichtigt werden. Ich bedanke mich ganz herzlich bei all denjenigen, die den umfangreichen Fragebogen erhalten und ausgefüllt haben. Der vorliegende Bericht enthält alle wichtigen Aspekte der Befragung. Einen kompakten Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung finden Sie als Broschüre ebenfalls im Internet unter www.muenchen.de/befragung2016. Die Broschüre ist zudem auch als Druckfassung erhältlich. Ich hoffe, die Ergebnisse der Befragung tragen zu einer intensiven und sachlichen Diskussion über die weitere Entwicklung unserer Stadt bei. Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk Stadtbaurätin Inhalt Einleitung .......................................................................... 5 Methodik ............................................................................ 5 A Fragebogen ................................................................. 5 B Stichprobendesign ...................................................... 6 C Gewichtung ................................................................. 6 1 Die Bevölkerungsentwicklung seit der letzten Bürgerinnen- und bürgerbefragung 2010 ....................... 9 2 Struktur, Einkommen und sozialer Status der Haushalte ....................................................................... 11 8.5 Haltungen und Engagement im Bereich Umwelt- . und klimaschutz ........................................................ 60 9 Bürgerschaftliches Engagement .................................... 64 10 Zugang zum und Nutzung des Internets ........................ 67 10.1 Geräteausstattung und Zugangsmöglichkeiten ...... 68 10.2 Internetnutzung ...................................................... 69 11 Verbundenheit, soziale Unterstützung und inter kulturelle Beziehungen ................................................... 71 11.1 Verbundenheit mit München ................................... 72 2.1 Soziodemografische Merkmale der Befragten ......... 12 11.2 Soziale Unterstützung ............................................. 72 2.2 Die wirtschaftliche Lage der Haushalte .................... 13 11.3 Interkulturelle Beziehungen .................................... 73 2.3 Einschätzung der sozialen Unterschiede und der eigenen wirtschaftlichen Situation ........................... 16 11.4 Einstellungen zum Thema Zuwanderung ............... 75 3 Bildung und Beruf ........................................................... 18 12 Ergebnisse der Erhebung 2016 im Vergleich zu den Vorläuferstudien ............................................................. 76 3.1 Schulische und berufliche Bildung ........................... 19 12.1 Allgemeine Einordnung der Ergebnisse ................. 77 3.2 Erwerbstätigkeit ....................................................... 22 12.2 Soziale Unterschiede und wirtschaftliche Lage ...... 77 4 Wohnen .......................................................................... 24 12.3 Zufriedenheit mit Wohnumgebung und dem Leben in München .................................................. 77 4.1 Wohnstruktur ............................................................ 25 4.2 Eigentumsverhältnisse und Wohnkosten ................. 26 4.3 Zufriedenheit mit der Wohnung ................................ 29 5 Lebensqualität in der Wohnumgebung ........................... 31 5.1 Zufriedenheit mit der Nachbarschaft ........................ 32 5.2 Zufriedenheit mit der Wohnumgebung ..................... 32 5.3 Einkaufen und Nahversorgung ................................ 40 5.4 Verbundenheit mit dem eigenen Viertel ................... 40 5.5 Sicherheitsgefühl und Sicherheits beeinträchtigung in der Wohnumgebung ................. 41 6 Wahrnehmung und Nutzung öffentlicher Räume ........... 46 6.1 Nutzung des öffentlichen Raumes ........................... 47 6.2 Aspekte des Wohlbefindens im öffentlichen Raum ....................................................................... 47 7 Kommunale Themen und Probleme ............................... 49 7.1 Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in München .................................................................. 50 7.2 Die größten Probleme in München .......................... 51 7.3 Kommunale Ausgaben ............................................. 51 7.4 Wohnungsneubau .................................................... 52 8 Mobilität und Klima ......................................................... 54 8.1 Mobilitätsvoraussetzungen und Mobilitäts verhalten .................................................................. 55 8.2 Carsharing ............................................................... 56 8.3 Elektromobilität ........................................................ 57 8.4 Einstellungen zum Verkehr und zu verkehrs bezogenen Maßnahmen .......................................... 57 12.4 Kommunale Ausgaben ........................................... 77 12.5 Wohnen und Wohnkostenbelastung ....................... 78 13 Zusammenfassung und Schlussfolgerung ..................... 79 Literaturverzeichnis ............................................................. 83 Einleitung Die Münchner Bürgerinnen- und Bürgerbefragung wurde im Jahr 2016 nach den Vorgängerwellen in den Jahren 2000, 2005 und 2010 zum vierten Mal durchgeführt. Die Ergebnisse der bisherigen Befragungen der Münchner Bürgerinnen und Bürger flossen kontinuierlich in die Arbeit der Referate der Stadtverwaltung ein. Ziel der Befragung 2016 war zum einen die Analyse und Bewertung der sozialen Lage und Lebenssituation der Münchnerinnen und Münchner. Zum anderen wurden die Einstellungen und Bewertungen der Münchner Bürgerinnen und Bürger zu Entwicklungen in der Stadt, zu wichtigen kommunalen Themen sowie zur Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in ihrer Wohnumgebung und in der Gesamtstadt erhoben. über einen Festnetzanschluss verfügt, sondern lediglich über Mobiltelefone erreichbar ist, die aber aufgrund der bundesweiten und unsystematischen Vergabe von Mobilfunknummern geografisch derzeit noch nicht verortet werden können. Hinzu kommt, dass die Mehrzahl der Haushalte nicht in offiziellen Telefonverzeichnissen eingetragen ist, so dass auch eine denkbare telefonische Befragung einer aus dem Einwohnermelderegister gezogenen Repräsentativstichprobe auszuschließen war. Die schriftlich-postalische Erhebung, ergänzt durch die Möglichkeit, den Fragebogen auch online auszufüllen, bietet eine gute Erreichbarkeit auch sehr mobiler Einwohnergruppen (z.B. Berufstätige, Personen im Schichtdienst, junge Personen) und eine uneingeschränkte Vergleichbarkeit der Stichprobenziehung und der Ergebnisse bei einer Wiederholung der Studie. A Fragebogen Die Ergebnisse der Befragung 2016 dienen im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München unter anderem der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes PERSPEKTIVE MÜNCHEN und der Bereitstellung von Basisinformationen für die Kommunalpolitik. Sie sind Grundlage für die Fachplanungen zur demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Situation der Münchner Bevölkerung und geben Auskunft über Veränderungen der Lebensqualität der Münchnerinnen und Münchner. Darüber hinaus finden die Ergebnisse in allen Referaten Verwendung als wichtige Informationsgrundlage bei Entscheidungen über Maßnahmen, bei denen die Präferenzen, Prioritäten und Bewertungen der Bürgerinnen und Bürger von Bedeutung sind. Bevölkerungsbefragungen sind daher Bestandteil einer kontinuierlichen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den langfristigen Entwicklungen der Stadt und tragen zu einer zielorientierten Steuerung der städtischen Ausgaben bei. Grundgesamtheit der Befragung waren alle Einwohnerinnen und Einwohner Münchens ab 18 Jahren, die mit ihrem Hauptwohnsitz in München gemeldet waren, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit bzw. ihrem Migrationshintergrund. Die Befragung 2016 wurde von der INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung durchgeführt, die mit der Erhebung und Auswertung der Daten sowie der Berichtslegung beauftragt war. Da im Melderegister die Staatsangehörigkeit erfasst ist, konnte Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit die jeweils (im Regelfall) relevante Sprache zugeordnet werden. An diese Personen wurde der Fragebogen zweisprachig versendet. Falls die Sprachversion verfügbar war, wurde der Fragebogen in Deutsch und der vermuteten Muttersprache zugeschickt. Bei allen Herkunftsländern ohne eigene Sprachversion wurde der Fragebogen hingegen in Deutsch und Englisch gedruckt und versendet. Die zweisprachigen Fragebögen waren dabei so gelayoutet, dass jeweils auf der linken Seite die deutsche und auf der rechten Seite die fremdsprachige Version dargestellt war (s. Abbildung 1), so dass zu allen Fragestellungen jeweils auf einen Blick die relevante Übersetzung zur Verfügung stand. Methodik Wie auch in den Vorgängerwellen wurde die Befragung 2016 als gesamtstädtische Personenbefragung angelegt, aber erstmals nicht als telefonische, sondern schriftlich-postalische Befragung durchgeführt. Ergänzend dazu hatten die befragten Personen die Möglichkeit, den Fragebogen auch online auszufüllen. Für die Onlinebefragung wurde jeder ausgewählten Person im individualisierten Anschreiben ein Onlinelink zum programmierten Fragebogen und ein individuelles Kennwort für den Zugang zum Fragebogen zur Verfügung gestellt. Zudem bestand die Möglichkeit, auf Wunsch auch telefonisch an der Befragung teilzunehmen. Diese Möglichkeit wurde auch angeboten, um Barrieren zu umgehen, die bestimmte Personen vom schriftlichen Ausfüllen des Fragebogens bzw. einer Online-Teilnahme abhalten (z.B. mangelnde Lesefähigkeiten). Der Verzicht auf eine erneute telefonische Befragung in der Erhebung 2016 ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ein bedeutender Teil der Haushalte mittlerweile nicht mehr Da große Teile der Münchnerinnen und Münchner einen Migrationshintergrund haben, wurden verschiedene Strategien angewandt, um mögliche Barrieren auf Grund von fehlenden Sprachkenntnissen zu reduzieren: So wurde der Fragebogen – wie auch bereits in der Vorgängerbefragung – in verschiedenen Sprachen angeboten. Im Vergleich zu der letzten Erhebung 2010 wurden weitere Sprachen in die Befragung einbezogen. Die schriftlich-postalische Befragung wurde in den Sprachen Deutsch, Englisch, Polnisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Türkisch und Griechisch durchgeführt, online standen zusätzlich die Sprachen Russisch und Arabisch zur Verfügung. Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, aber einem möglichen Migrationshintergrund, war dagegen im Vorfeld der Befragung nicht bekannt, ob überhaupt und gegebenenfalls welche Sprachversion erforderlich ist. Deshalb wurde der schriftliche Fragebogen an deutsche Staatsangehörige ausschließlich in deutscher Sprache verschickt. Alle Personen haben aber zusätzlich ein mehrsprachiges Anschreiben erhalten und alle verfügbaren Sprachen konnten in der Onlineversion ausgewählt werden. 5 Abbildung 1: Fragebogen Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung B Stichprobendesign Die Stichprobenziehung erfolgte durch das Statistische Amt der Landeshauptstadt München nach einem uneingeschränkten Zufallsverfahren aus den Daten der Einwohnermeldestatistik. Damit wurde sichergestellt, dass alle in München mit einem Hauptwohnsitz gemeldeten Personen ab 18 Jahren die gleiche Chance hatten, in die Bruttostichprobe zu gelangen. Insgesamt umfasste die Bruttostichprobe n=19.400 Personen. Von diesen hatten n=11.887 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit. Davon waren (geschätzt) n=9.444 deutsche Personen ohne Migrationshintergrund und (geschätzt) n=2.443 deutsche Personen mit Migrationshintergrund. Außerdem wurden n=7.513 Personen mit einer nichtdeutschen Staatsangehörigkeit in die Bruttostichprobe aufgenommen. Da in dieser Teilgruppe von einer niedrigeren Ausschöpfungsquote auszugehen war, wurden hier mehr Personen für die Bruttostichprobe ausgewählt, als es dem Bevölkerungsanteil entspricht. Dieses Vorgehen war in Bezug auf Deutsche mit Migrationshintergrund nicht möglich, da in den Meldedaten keine entsprechende Information enthalten ist. Insgesamt beteiligten sich n=5.945 Personen (Nettostichprobe) an der Befragung, dies entspricht einer Ausschöpfung von 31 Prozent. Ein Viertel der Befragten füllte den Fragebogen online aus, der Rest bevorzugte die schriftliche Variante. 1 Die Nettostichprobe (ungewichtet) umfasste zu 67 Prozent deutsche Staatsangehörige ohne Migrationshin1 1 Zudem wurden auf Nachfrage in einigen wenigen Fällen telefonische Interviews durchgeführt. tergrund (n=4.003), zu 9 Prozent deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund (n=543) und zu 24 Prozent ausländische Staatsangehörige (n=1.399). 26 Prozent der ausländischen Befragten (n=367) haben den Fragebogen in einer anderen Sprache ausgefüllt, der überwiegende Teil von ihnen hat die englische Sprachversion gewählt. Auch wenn die Mehrheit der ausländischen Befragten den Fragebogen auf Deutsch ausgefüllt hat, zeigen CATI-Befragungen 2 mit Personen vergleichbarer Ethnien, dass eine Ansprache in der Muttersprache die Teilnahmebereitschaft erhöht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an sich selbst den Anspruch, die Befragung auf Deutsch zu führen, auch wenn sie die Sprache nicht perfekt beherrschen. Eine Übersetzung des Fragebogens in die Muttersprache ist zur Minimierung von Verständnisprobleme unerlässlich und nur so können die Qualitätskriterien für eine standardisierte Umfrage eingehalten werden. 2 C Gewichtung Im Zuge der Datenaufbereitung erfolgte eine mehrstufige Gewichtung, da nur ein Teil der bei der Stichprobenziehung ausgewählten Personen tatsächlich an der Befragung teilnahm. Diese Ausfälle können zu Verzerrungen führen, wenn bestimmte Gruppen aufgrund eines unterschiedlichen Verweigerungsverhaltens (vor allem in Abhängigkeit von Alter, Bildungsgrad und Nationalität) in der Nettostichprobe nicht proportional zu ihrem Anteil an der Grundgesamtheit vertreten sind. Derartige Verzerrungen können durch geeignete Gewichtungsverfahren (a posteriori Schichtung) ausgeglichen werden. Um mögliche Stichprobenverzerrungen auszuglei2 Computergestützte Telefonumfragen 6 chen, wurde die Stichprobe bezüglich der Merkmale Alter, Geschlecht, höchster Schulabschluss, Stadtbezirk, Migrationshintergrund und Staatsangehörigkeit an die aus der amtlichen Statistik bekannten Sollstrukturen der genannten Merkmale angepasst. Als Datenbasis wurden die aktuellsten Angaben des Statistischen Amtes der Stadt München sowie des Statistischen Bundesamtes jeweils auf Basis Personen ab 18 Jahren genutzt. Die beschriebenen komplexen Gewichtungen erfolgten iterativ, so dass auch durch nachfolgende Gewichtungsschritte erfolgte Verzerrungen jeweils wieder ausgeglichen wurden. Aufgrund der Stichprobenziehung aus dem Einwohnermelderegister liegt der Datensatz in Form einer Personenstichprobe vor. Da bei einigen Fragen sowohl eine Auswertung auf Personen- als auch auf Haushaltsebene möglich ist, wurde zuerst eine Personengewichtung und anschließend noch eine Haushaltsgewichtung durchgeführt. Für die Haushaltsgewichtung lagen die Verteilungen der Haushalte nach Anzahl der Haushaltsmitglieder vor sowie die Anzahl der Haushalte je Stadtteil. Für jede Gewichtungsvariable wurde jeweils die Soll-Verteilung der Hauptwohnsitzbevölkerung vom Statistischen Amt München mit Erstellungsdatum 30.11.2016 bereitgestellt. Die Angaben zu den höchsten Schulabschlüssen wurden vom Statistischen Landesamt bereitgestellt (REG-BV 5, Bevölkerung nach allgemeinem Schulabschluss und beruflichem Bildungsabschluss, Jahresdurchschnitt 2015). Nun wurde nacheinander aufsetzend jeweils die Ist-Verteilung im Netto-Datensatz berechnet und an die Soll-Verteilung des Datensatzes angepasst. Zum großen Teil lagen Gewichtungsdaten auch in verschachtelter Form (z.B. Bezirk, Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit) vor, so dass vereinzelt mehrere Variablen miteinander verschachtelt wurden, um Abweichungen zwischen einzelnen Teilgruppen ebenfalls berücksichtigen zu können. Nach Prüfung der tatsächlich erreichten Verteilungen wurde entschieden, die folgenden Gewichtungsschritte zu verwenden: • Haushaltsgröße (auf Personenebene) • Geschlecht/ Alter je für Deutsche und Ausländer innen bzw. Ausländer • die häufigsten Nationalitäten, für die Daten vorlagen (Bosnien-Herzegowina, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Russische Föderation, Türkei, Deutschland und die restlichen Nationalitäten) • Stadtteile/ Migrationshintergrund • höchster Schulabschluss (Abitur/ Fachabitur, kein Abitur/ Fachabitur) Grundsätzlich berechnen sich die Gewichtungsfaktoren aus dem Quotienten Ist-Verteilung/ Soll-Verteilung (in Prozent). Die einzelnen Gewichtungsschritte wurden nacheinander iterativ immer wieder erneut durchgeführt, so dass sich die gewichteten Ist-Strukturen in den Daten der Befragung immer genauer den Soll-Strukturen entsprechend der amtlichen Statistik angenähert haben. D.h. es wurde zuerst der Gewich- tungsfaktor für die Haushaltsgröße berechnet, anschließend wurde dieser Faktor verändert, so dass eine Gewichtung für die kombinierten Merkmale Geschlecht/ Alter und Deutsch/ nicht Deutsch erfolgte usw. Dabei wurde jeweils auf den finalen Gewichtungsfaktor des vorherigen Gewichtungsschrittes aufgesetzt. Nach vier Iterationsdurchgängen wurden die Ist-Strukturen für alle Variablen fast exakt erreicht, daher wurde nach diesem Durchgang die Personengewichtung beendet. Weitere Iterationsdurchgänge hätten die Genauigkeit noch geringfügig erhöht, allerdings werden mit jedem weiteren Durchgang einzelne Ausreißer bei den Gewichtungsfaktoren immer größer. Die Gewichte der Personengewichtung liegen zwischen dem Minimum 0,2 und dem Maximum 6,2. Die Soll-Verteilungen wurden im Datensatz durch die Gewichtung fast exakt bis auf wenige Nachkommastellen erreicht. Anschließend erfolgte noch die Haushaltsgewichtung, die wahlweise für die Auswertung einzelner Fragen verwendet werden kann und eine Analyse auf Haushaltsebene erlaubt. Die Personenstichprobe wurde nun in eine Haushaltsstichprobe transformiert, so dass die Antworten jeder befragten Person stellvertretend für ihren Haushalt stehen. Im personengewichteten Datensatz sind größere Haushalte überrepräsentiert, da es nach Personen gerechnet mehr Mehrpersonenhaushalte als Einpersonenhaushalte gibt. Mit einer Haushaltsgewichtung zählt jeder Einpersonenhaushalt genau so viel wie ein Mehrpersonenhaushalt. Dort antwortet jeweils eine Person stellvertretend für den ganzen Haushalt. Aus diesem Grund folgten aufsetzend auf das finale Personengewicht noch die Gewichtungsschritte: • Haushaltsgröße (auf Personenebene) • Stadtteile (Anzahl Haushalte) Die Gewichte der Haushaltsgewichtung haben ein Minimum von 0,1 und ein Maximum von 9,7. Die Effektivität der Gewichtung wurde nach der folgenden Formel berechnet: Da jeder Fall einen eigenen Gewichtungsfaktor erhält, würde eine Effektivität von 1 (100%ige Effektivität) dann erreicht, wenn alle Gewichtungsfaktoren genau 1 wären. Bei zunehmender Varianz der Faktoren wird die Effektivität kleiner. E = Effektivität gn = Gewichtungsfaktor für den n-ten Fall n = Fallzahl (ungewichtet) Für die Personengewichtung wurde eine Effektivität von 76 Prozent erreicht, für die Haushaltsgewichtung eine Effektivität von 57 Prozent. Diese relativ niedrige Effektivität ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass Deutsche mit Migrationshintergrund in der Ausgangsstichprobe nicht überproportional berücksichtigt werden konnten, aber eine fast identische Stichprobenausschöpfung wie Ausländer und Ausländerinnen hatten, so dass diese Teilgruppe deutlich höher gewichtet werden musste, um repräsentative Gesamtergebnisse zu erzielen. 7 Die Effektivität sagt letztlich auch aus, auf welche effektive Stichprobengröße sich Berechnungen zu den einzelnen Fehlertoleranzen stützen dürfen. Bei einem finalen Netto-Stichprobenumfang von n=5.945 beträgt die effektive Stichprobengröße für die Personenstichprobe demnach 4.518 Fälle, für eine Haushaltsstichprobe 3.389 Fälle. Die Effektivität in den einzelnen Stadtteilen liegt jeweils nur leicht über oder unter der Gesamteffektivität von 76 Prozent (personengewichtet). Die beste Effektivität wurde in Au-Haidhausen erzielt (83 Prozent), die niedrigste Effektivität hat der Stadtteil Aubing-Lochhausen-Langwied (72 Prozent). An einigen Stellen im nachfolgenden Bericht werden Fragen nach Stadtbezirken ausgewertet. Bei der Einordnung ist zu beachten, dass der im Jahr 2016 verwendete proportionale Stichprobenansatz zur Folge hat, dass die Fallzahlen der Stadtbezirke in Abhängigkeit von der Einwohnerzahl zwischen n=66 und n=428 schwanken. Dies führt dazu, dass die Genauigkeit der Schätzung für einzelne Stadtbezirke unterschiedlich hoch ist. So weist die Altstadt-Lehel ein besonders hohes Konfidenzintervall 3 auf (bei einem Anteilswert von 50 Prozent und einer Sicherheitswahrscheinlichkeit +/ - 11,7 Prozentpunkte). Diese Werte sind daher nur als Näherungswerte zu betrachten. 3 3 Das Konfidenzintervall gibt die Präzision der Lageschätzung eines Parameters an. Wenn im Beispiel Altstadt-Lehel ein Parameter einen gemessenen Anteilswert von 50 Prozent hat, liegt der wahre Wert zwischen 38,3 Prozent und 61,7 Prozent. 8 Perspektive München | Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 1 Die Bevölkerungsentwicklung seit der letzten Bürgerinnen- und Bürgerbefragung 2010 Bereits im Bericht zur Bevölkerungsbefragung 2010 wurde festgestellt, dass es im Vergleich zur vorherigen Befragung 2005 einen deutlichen Zuwachs der Bevölkerung in München gab. Die Bevölkerung war zum Jahresende 2009 auf 1.364.194 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz gestiegen, was einem Zuwachs von 7 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 entsprach 4. Zum Jahresende 2016 umfasst die Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in München 1.542.860 Personen (+13 Prozent gegenüber 2009). Ursachen des Bevölkerungszuwachses in München sind die Zuwanderung aus dem In- und Ausland und Geburtenüberschüsse (vgl. Landeshauptstadt München 2010: 14). Die Zuwanderung aus dem Ausland stand in der Vergangenheit und steht auch noch gegenwärtig maßgeblich mit der EUOsterweiterung, der Eurokrise und den anhaltenden Konflikten im Nahen Osten in einem Zusammenhang (ebd: 14). 4 vgl. Landeshauptstadt München (2010), S. 10. Die Anzahl der ausländischen Personen an der Münchner Gesamtbevölkerung lag im Dezember 2009 bei 308.569 Personen und ist im Dezember 2016 auf 437.164 Personen gestiegen. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Münchner Gesamtbevölkerung lag im Dezember 2016 bei somit 28 Prozent (Dezember 2009: 23 Prozent), zudem lebten im Dezember 2016 in München 229.279 Deutsche mit Migrationshintergrund. München wird bunter. Der Anteil der ausländischen Personen an der Münchner Bevölkerung ist seit 2009 von 23 auf 28 Prozent gestiegen. Der Vergleich von Wanderungsbewegungen zeigt, dass der Wanderungssaldo 2016 im Vergleich zu 2009 durch den Zuzug ausländischer Personen gestiegen ist, während etwas mehr deutsche Personen München im Jahr 2016 verlassen haben als hinzugezogen sind. 9 5 Der Vergleich der Altersstruktur der Münchner Wohnbevölkerung im Dezember 2009 und im Dezember 2016 zeigt nur geringe Veränderungen in den Anteilen der einzelnen Altersgruppen. Hervorzuheben ist der Rückgang des Anteils der Personen im Alter von 41 bis 45 Jahren von 9 auf 7 Prozent. Personen im Alter von 46 bis 59 Jahren stellten im Jahr 2009 einen Anteil von 18 Prozent und im Jahr 2016 19 Prozent der Gesamtbevölkerung dar. Der Anteil der Altersgruppe der 60jährigen und älter ist von 24 auf 22 Prozent im Dezember 2016 gesunken. Fazit Es kann gefolgert werden, dass die Bevölkerungsentwicklung zwischen der letzten und der aktuellen Bevölkerungsbefragung vor allem durch einen kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs (auch der ausländischen Bevölkerung) gekennzeichnet ist, wohingegen sich die Altersstruktur und die Geschlechtsstruktur der Bevölkerung kaum verändert haben. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung hat sich von 2009 bis 2015 von 52 Prozent auf 51 Prozent verringert. Dabei zeigt sich nur bei der deutschen Bevölkerung ein Frauenüberschuss. Innerhalb der ausländischen Bevölkerung bilden dagegen die Männer mit einem Anteil von knapp 53 Prozent die Mehrheit. Tabelle 1: Wanderungsgeschehen im Vergleich zwischen 2009 und 2016 Jahr Anzahl Zugezogene Anzahl Weggezogene Saldo Deutsche Ausländer Gesamt Deutsche Ausländer Gesamt Deutsche Ausländer Gesamt 2009 53.286 46.786 100.072 50.467 49.435 99.902 2.819 -2.649 170 2016 45.033 75.713 120.746 50.650 55.928 106.578 -5.617 19.785 14.168 Quelle: Statistisches Amt München Tabelle 2: Altersstruktur der Münchner Bevölkerung Altersgruppen 2009 Anteil an Gesamtbevölkerung 2016 Anteil an Gesamtbevölkerung Unter 18 Jahre 194.514 14,3% 223.598 14,7% 18 bis 25 Jahre 136.726 10,0% 147.465 9,7% 26 bis 30 Jahre 126.228 9,3% 148.904 9,8% 31 bis 35 Jahre 118.183 8,7% 142.931 9,4% 36 bis 40 Jahre 112.058 8,2% 121.409 8,0% 41 bis 45 Jahre 117.319 8,6% 110.721 7,1% 46 bis 59 Jahre 239.227 17,5% 289.773 19,1% 60 Jahre und älter 319.939 23,5% 336.877 22,1% Quelle: Statistisches Amt München 10 2 Struktur, Einkommen und sozialer Status der Haushalte Um einen Überblick über die Münchner Bevölkerungsstruktur in Hinblick auf Geschlecht, Alter, Herkunft sowie Haushaltsgröße und -form zu erhalten, werden nachfolgend soziodemografische Merkmale der befragten Personen und die zu ihren Haushalten erhobenen Informationen dargestellt. Zur Beurteilung der realen wirtschaftlichen Lage der Haushalte wurde das Haushaltsnettoeinkommen der befragten Personen erhoben, woraus anschließend das Äquivalenznettoeinkommen in Bezug auf die Haushaltsgröße berechnet wurde. So können Aussagen über die Verteilung des Einkommens und über das Armutsrisiko bzw. die relative Armut getroffen werden. Die Auswertungen in den folgenden Kapiteln beziehen sich, wenn nicht anders dargestellt, immer auf alle 5.945 Befragten und sind jeweils auf der Personenebene gewichtet. 11 2.1 Soziodemografische Merkmale der Befragten Etwas mehr als die Hälfte der Befragten sind Frauen (51 Prozent) und 49 Prozent Männer. Teilt man die Befragten in drei Altersgruppen ein, so gehören 20 Prozent der Befragten zur Altersgruppe der 18- bis 29jährigen, d.h. zu den jungen Erwachsenen, die sich in der Ausbildungsphase und im Berufseinstieg befinden. 54 Prozent sind der Altersgruppe der 30- bis 59jährigen zuzurechnen, d.h. zu den Bürgerinnen und Bürgern in der Familienphase. 26 Prozent der Befragten gehören zu den Seniorinnen und Senioren (60 Jahre und älter). Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Befragung handelt es sich zu 17 Prozent um Personen, die seit ihrer Geburt ununterbrochen in München leben, zu 55 Prozent um Deutsche, die irgendwann nach München zugezogen sind, und zu 28 Prozent um zugezogene Ausländerinnen und Ausländer (s. Diagramm 1). Während bei Befragten, die seit ihrer Geburt ununterbrochen in München leben, das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen ist, handelt es sich bei zugezogenen Deutschen um etwas mehr Frauen (53 Prozent) und bei zugezogenen Befragten aus dem Ausland um etwas mehr Männer (53 Prozent). Von allen befragten Personen haben 61 Prozent eine deutsche Staatsbürgerschaft und keinen Migrationshintergrund, 9 Prozent sind Deutsche mit Migrationshintergrund, d. h. mindestens eines ihrer Elternteile (Migrationshintergrund zweiter Generation) oder sie selbst sind im Ausland geboren (Migrationshintergrund erster Generation). Die häufigsten Herkunftsländer aller befragten Personen mit einem Migrationshintergrund ersten Grades sind die Türkei (6 Prozent), Italien (6 Prozent) und Österreich (6 Prozent). Die häufigsten Herkunftsländer befragter Personen mit Migrationshintergrund zweiten Grades (d.h. Herkunftsländer mindestens eines Elternteils) sind die Türkei (13 Prozent), Italien (6 Prozent) und Kroatien (6 Prozent). 29 Prozent sind ausländische Staatsangehörige. Sie stammen vor allem aus den Herkunftsländern Türkei und Kroatien (10 bzw. 9 Prozent der ausländischen Befragten) und Italien (7 Prozent). Was die Haushaltsgröße betrifft, so leben 38 Prozent der befragten Personen in Einpersonenhaushalten, 30 Prozent in Zweipersonenhaushalten und 32 Prozent in Drei- und Mehrpersonenhaushalten. Etwa ein Viertel (23 Prozent) der befragten Personen lebt in einem Haushalt mit Kindern. Von diesen 1.367 Befragten leben 54 Prozent in Haushalten mit einem Kind, 35 Prozent mit zwei und 11 Prozent mit drei und mehr Kindern. Ein Viertel der Befragten lebt in Haushalten mit Kindern. Zwei Prozent der Befragten sind Alleinerziehende, d.h. Personen, die in Haushalten mit nur einem Erwachsenen und mindestens einem minderjährigen Kind leben. Dies gilt unabhängig davon, ob neben den minderjährigen Kindern auch Diagramm 1: Seit der Geburt in München lebende und zugezogene Münchnerinnen und Münchner Angaben in % 17 28 55 Lebt seit der Geburt in München Zugezogene Deutsche Zugezogene Ausländer/innen Lebt seit der Geburt in München Zugezogene Deutsche Basis: Gesamt n = 5.945 Seit wannZugezogene wohnen SieAusländer/innen ununterbrochen in München? Lebt seit der Geburt in München Männer Basis: n = 970 18 bis 29 Jahre 50 Frauen 50 28 30 bis 59 Jahre 60 Jahre und älter Zugezogene Deutsche Basis: n = 3.636 24 Frauen 53 Männer 18 bis 29 Jahre 47 16 30 bis 59 Jahre 52 31 60 Jahre und älter Zugezogene Ausländer/innen Basis: n = 1.339 48 Frauen 47 Männer 18 bis 29 Jahre 30 bis 59 Jahre 60 Jahre und älter 24 17 53 59 Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung noch erwachsene Kinder im Haushalt leben. Der Familienstand der Münchnerinnen und Münchner schlüsselt sich folgendermaßen auf: 41 Prozent aller befragten Personen sind verheiratet. 40 Prozent sind ledig, 7 Prozent geschieden, 6 Prozent verwitwet und 2 Prozent der Befragten sind getrennt lebend. Gefragt danach, ob sie in einer festen Partnerschaft leben, bejahen dies gut drei Fünftel aller Befragten (62 Prozent). 12 2.2 Die wirtschaftliche Lage der Haushalte Diagramm 2: Einkommensarten der Haushalte In der Münchner Bevölkerungsbefragung 2016 wurde das monatliche Haushaltsnettoeinkommen der befragten Personen erhoben. Das monatliche Haushaltsnettoeinkommen umfasst alle monatlichen Einkünfte der Haushaltsmitglieder, unabhängig davon, ob es sich hierbei um Arbeitsentgelt beziehungsweise Einkommen aus unternehmerischer Tätigkeit, Transferleistungen oder Vermögenserträge handelt. Diagramm 2 gibt einen Überblick, aus welchen Quellen sich die Einkünfte der Haushalte zusammensetzen. Hier waren Mehrfachantworten möglich. Arbeitseinkommen Gruppiert man die Einkommensarten, so zeigt sich, dass 73 Prozent aller befragten Personen in Haushalten leben, die ein Arbeitseinkommen beziehen. Die anderen Einkommensarten spielen eine geringere Rolle: Transfereinkommen 28 Prozent, Alterseinkommen 24 Prozent und Besitzeinkommen 18 Prozent. 3 Prozent aller Befragten leben in Haushalten, die ausschließlich ein Transfereinkommen beziehen. Die mit Abstand häufigste Form des Transfereinkommens ist das Kindergeld, das 22 Prozent aller Befragten beziehen. Jeweils 2 Prozent der Befragten erhalten Arbeitslosengeld I bzw. Arbeitslosengeld II. Letztere sind überdurchschnittlich häufig Ausländerinnen und Ausländer, Personen mit 3 und mehr Kindern im Haushalt und Alleinerziehende. Um das Einkommen zwischen Haushalten unterschiedlicher Größe vergleichen zu können, wird das Haushaltsnettoeinkommen der Haushalte befragter Personen als Äquivalenznettoeinkommen dargestellt. Dies berücksichtigt Bedarfsunterschiede und Ersparnisse einer gemeinsamen Haushaltsführung (sog. Skaleneffekte). Das Äquivalenznettoeinkommen stellt dar, welches rechnerische Einkommen jedem Mitglied des Haushaltes den gleichen Lebensstandard ermöglichen würde, wenn es erwachsen wäre und allein leben würde. Um das Äquivalenznettoeinkommen zu erhalten, muss das Haushaltsnettoeinkommen mithilfe einer sog. Äquivalenzskala gewichtet werden, die die Anzahl und das Alter der Personen im Haushalt berücksichtigt. Bei der Berechnung des Äquivalenznettoeinkommens bekommt der erste Erwachsene ein Gewicht von 1, jede weitere erwachsene Person ein Gewicht von 0,5, jede minderjährige Person im Alter von 14 bis 17 Jahren ein Gewicht von 0,5 und jedes Kind unter 14 Jahren ein Gewicht von 0,3. Das Äquivalenznettoeinkommen der befragten Personen liegt im Median (mittleres Einkommen) bei monatlich 2.000 Euro. Der Median einer Auflistung von Zahlenwerten ist der Wert, der an der mittleren (zentralen) Stelle steht, wenn man die Werte der Größe nach sortiert. Allgemein teilt ein Median einen Datensatz, eine Stichprobe oder eine Verteilung so in zwei (gleich große) Hälften, dass die Werte in der einen Hälfte größer als der Medianwert sind und in der anderen kleiner. Das Äquivalenznettoeinkommen der Befragten unterscheidet sich je nach Haushaltstyp, in dem die Befragten leben. In Diagramm 3 ist für jeden Haushaltstyp das mittlere Äquivalenznettoeinkommen (Median) angegeben. Generell liegt dabei das Einkommen für Befragte in Haushalten ohne Kinder höher als in Haushalten mit Kindern. Rechnerisch am meisten Angaben in % Lohn/Gehalt 67 Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit 15 Alterseinkommen Rente/Pension 24 Besitzeinkommen Einkommen aus Vermögen 8 Einkommen aus Verpachtung/ Vermietung 10 Transfereinkommen Kindergeld 22 Elterngeld 3 Unterhalt durch Personen, die nicht im Haushalt leben 3 Grundsicherung f. Arbeitssuchende (ALG II, Hatz IV, SGB II) 2 Kinderzuschlag 2 Arbeitslosengeld (ALG I, SGB III) 2 BAföG 1 Grundsicherung (SGB XII) 1 Betreuungsgeld 1 Leistungen der Pflegeversicherung 0,8 Wohngeld oder Lastenzuschuss 0,7 Studienkredit 0,7 Pflegegeld (für Pflegekinder) 0,2 0,2 Unterhaltsvorschussgeld 0% 20% 40% 60% 80% 100% Basis: Gesamt n = 5.945, Mehrfachantworten möglich Welche der folgenden Einkommensarten bezieht Ihr Haushalt? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Geld zur Verfügung haben Befragte aus Zweipersonenhaushalten (2.400 Euro), das wenigste Geld haben Personen aus kinderreichen Haushalten mit 3 und mehr Kindern zur Verfügung (1.458 Euro). Alleinerziehende haben das zweitniedrigste Äquivalenznettoeinkommen. Betrachtet man die räumliche Verteilung des Äquivalenznettoeinkommens im Münchner Stadtgebiet, zeigt sich, dass eine sozialräumliche Differenzierung vorliegt, d.h. dass Haushalte bestimmter Einkommensschichten in bestimmten Stadtbezirken überdurchschnittlich häufig angesiedelt sind. Hiermit kann sich die sozioökonomische Distanz zwischen unterschiedlichen Einkommensschichten in einer sozialräumlichen Distanz manifestieren. Mit Ausnahme der Maxvorstadt, welche eher studentisch geprägt ist, korreliert in den zentralen Bezirken das Einkommens- mit dem Bildungsniveau. Das Stadtgebiet lässt sich in 13 Diagramm 3: Mittlere Äquivalenzeinkommen nach Haushaltstypen (jeweils Median) Angaben in Euro Haushalte ohne Kinder Einpersonenhaushalte Median (gesamt) 2.000 € Einpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte 2.000 € 2.400 € Zweipersonenhaushalte Drei- und Mehrpersonenhaushalte 2.000 € 2.400 € Drei- und Mehrpersonenhaushalte 2.000 € Haushalte mit Kindern Haushalte mit einem Kind 1.944 € Haushalte mit einem Kind Haushalte mit zwei Kindern 1.944€€ 1.905 mitmehr zwei Kindern Kindern HaushalteHaushalte mit drei oder 1.458 € Haushalte mit drei oder mehr Kindern Alleinerziehende 1.458 € € 1.538 Alleinerziehende 0 500 1.905 € 1.500 1.538 € 1.000 Basis: Angaben gemacht n = 4.024 Personen aus HH ohne Personen aus HH1.500 mit Kindern 0 500 Kinder, 1.273 1.000 drei grobe Einkommensbereiche aufteilen. Unter den Bezirken mit Einkommen über 2.000 Euro fällt das Äquivalenznettoeinkommen mit 2.933 Euro (Median) in Altstadt-Lehel (Bezirk 1) am höchsten aus, gefolgt von LudwigsvorstadtIsarvorstadt (Bezirk 2) mit 2.500 Euro (Median). Auch in den Bezirken Au-Haidhausen (Bezirk 5), Sendling (Bezirk 6), Schwabing-West (Bezirk 4) und Schwabing-Freimann (Bezirk 12) ist das Einkommensniveau mit ca. 2.200 Euro (Median) relativ hoch. In Bereiche mit dem mittleren Äquivalenzeinkommen von 2.000 Euro (Median) fallen sieben Bezirke (Abbildung 2). 2.000 2.500 3.000 Quelle: 2.000INFO GmbH Markt2.500 und Meinungsforschung 3.000 Darunter sind zentrumsnahe Bezirke wie Maxvorstadt (Bezirk 3), Sendling-Westpark (Bezirk 7) und Moosach Bezirk (10) zu finden, aber auch Außenbezirke, wie Aubing-Lochhausen-Langwied (Bezirk 22). Das niedrigste Einkommensniveau findet man dagegen im nördlichen Bezirk Milbertshofen-Am Hart (Bezirk 11) mit 1.750 Euro (Median) vor. Auch in den Bezirken FeldmochingHasenbergl (Bezirk 24) und Ramersdorf-Perlach (Bezirk 16) 5 Aufgrund des hohen Konfidenzintervalls (siehe Kapitel Methodik), sind die Angaben nur als Näherungswerte zu betrachten. Dies gilt für alle weiteren Darstellungen zu den Stadtbezirken. Abbildung 2: Äquivalenznettoeinkommen in den Münchner Stadtbezirken5 Haushaltseinkommen pro Kopf in € unter 2.000 2.000 2.001 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.105 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (€ 2.933) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (€ 2.500) Maxvorstadt (€ 2.000) Schwabing-West (€ 2.200) Au-Haidhausen (€ 2.222) Sendling (€ 2.222) Sendling-Westpark (€ 2.000) Schwanthalerhöhe (€ 2.100) Neuhausen-Nymphenburg (€ 2.100) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (€ 2.000) Milbertshofen-Am Hart (€ 1.750) Schwabing-Freimann (€ 2.200) Bogenhausen (€ 2.133) Berg am Laim (€ 2.000) Trudering-Riem (€ 2.200) Ramersdorf-Perlach (€ 1.867) Obergiesing (€ 2.000) Untergiesing-Harlaching (€ 2.000) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (€ 2.067) 20 Hadern (€ 2.050) 21 Pasing-Obermenzing (€ 2.158) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (€ 1.933) 23 Allach-Untermenzing (€ 2.000) 24 Feldmoching-Hasenbergl (€ 1.867) 25 Laim (€ 2.200) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 14 fällt das Äquivalenznettoeinkommen mit 1.867 Euro (Median) relativ niedrig aus. In Bezug auf die wirtschaftliche Situation von Haushalten wird häufig thematisiert, wie viele Haushalte oder Personen von Armut betroffen sind. Im Gegensatz zu dem sogenannten „absoluten Armutsbegriff“, der Armut als existentielle Notlage in Bezug auf Obdachlosigkeit und Nahrungsmangel versteht, hat sich seit langem der Konsens herausgebildet, zumindest für die Situation von Industrieländern den Begriff der „relativen Armut“ zu verwenden. Relative Armut liegt dann vor, wenn Menschen über so geringe Mittel verfügen, dass sie von bestimmten Lebensweisen in ihrem Land ausgeschlossen sind, die dort das Minimum des Lebensstandards kennzeichnen. Üblicherweise werden Personen als „relativ arm“ bezeichnet, wenn sie über 40 bis 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) einer Gesellschaft verfügen (vgl. Der Paritätische Gesamtverband 2017). Zur Kennzeichnung relativer Armut können verschiedene Grenzen gezogen werden. Bei der Schwerpunktbefragung der Münchner Bürgerinnen und Bürger zur sozialen und gesundheitlichen Lage 2016 wurde die Grenze zur relativen Armut bei 60 Prozent des Äquivalenznettoeinkommens (Armutsrisikogrenze) 6 gesetzt. Da die Daten dieser Studie nicht nachträglich gewichtet wurden, werden für einen Vergleich der ermittelten Armutsrisikogrenzen auch die Daten der hier vorliegenden Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 ungewichtet angegeben. Bei der Schwerpunktbefragung der Münchner Bürgerinnen und Bürger zur sozialen und gesundheitlichen Lage 2016 wurde ein mittleres Äquivalenznettoeinkommen (Median) von 2.250 Euro mit einer Armutsrisikoschwelle von 1.350 Euro ermittelt. Danach leben 17 Prozent der Befragten in armen Haushalten. 7 Die Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 hat einen Median des Nettoäquivalenzeinkommens (ungewichtet) von 2.222 Euro ermittelt. Die Armutsrisikoschwelle von 60 Prozent des Medianeinkommens liegt demnach bei 1.333 Euro. Es leben 11 Prozent der Befragten in armen Haushalten. Die oben festgestellten Unterschiede lassen sich auf die unterschiedliche Zusammensetzung der Nettostichproben zurückführen. An der Münchner Bevölkerungsbefragung 2016 nahmen überdurchschnittlich viele gut Gebildete teil. Da Bildung und Einkommen im Zusammenhang stehen, sind Befragte mit hohem Einkommen auch überrepräsentiert. Um kein verfälschtes Bild von München abzugeben und auch mit anderen Studien (die mit gewichteten Daten arbeiten) vergleichen zu können, kehren wir daher bei den folgenden Analysen wieder zu den gewichteten Werten zurück. Auf Basis der gewichteten Daten liegt die Armutsrisikogrenze in der Münchner Bevölkerungsbefragung 2016 bei 1.200 Euro. Demnach gelten 15 Prozent aller befragten Personen als relativ arm. Dies entspricht auch der Armuts6 vgl. auch andere Studien, wie z.B. Studie Der Paritätische Gesamtverband 2017. Darüber hinaus verwendet beim Mikrozensus, bei den Armuts- und Reichtumsberichten der Bundesregierung und beim Datenreport 2016 der Bundeszentrale für politische Bildung. 7 vgl. Landeshauptstadt München 2016: 18. quote für das gesamte Bundesgebiet. 8 15 Prozent der Befragten gelten nach der Definition der Armutsrisikogrenze als relativ arm. Weiterhin zeigt sich, dass bestimmte Haushaltstypen mit einer erhöhten Armutsgefährdung einhergehen. Das Armutsrisiko nimmt sowohl bei Alleinerziehenden als auch ZweiEltern-Familien mit der Anzahl der Kinder zu (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2013). In der weiteren Auswertung der Münchner Bevölkerungsbefragung 2016 wurde grundsätzlich zur Kennzeichnung relativer Armut der Indikator „Niedrigeinkommen“ verwendet. Ein Niedrigeinkommen beziehen Befragte, die in Haushalten leben, deren Äquivalenznettoeinkommen weniger als 50 Prozent des mittleren Äquivalenznettoeinkommens (Median) aller Befragten ausmacht. Der Median des Äquivalenznettoeinkommens liegt bei 2.000 Euro. Folglich gelten Personen mit einem Äquivalenznettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro als relativ arm. In der vorliegenden Befragung trifft dies auf 9 Prozent der Befragten zu. Laut Datenreport 2016 lag der Median des Äquivalenznettoeinkommens im Jahr 2014 in Deutschland bei 1.644 Euro und somit niedriger als aktuell in München ermittelt. 9 Diagramm 4 zeigt die relative Einkommensposition der Befragten auf Basis des Äquivalenznettoeinkommens nach Haushaltstyp. Diese Darstellung zeigt neben der Armutsquote, wie gleich oder ungleich das Einkommen in der Bevölkerung verteilt ist, d.h. welche Einkommensschichtung vorliegt. Hierfür wurden die Personen je nach ihrem Äquivalenznettoeinkommen in fünf Einkommensgruppen eingeteilt: Niedrigeinkommen (weniger als 50 Prozent des Medianeinkommens), untere Einkommen (50 bis unter 100 Prozent), mittlere Einkommen (100 bis unter 150 Prozent), höhere Einkommen (150 bis unter 200 Prozent) und hohe Einkommen (200 und mehr Prozent). Insgesamt leben 9 Prozent der Befragten in Haushalten mit niedrigem Einkommen und 10 Prozent verfügen über ein hohes Einkommen. 10 Prozent der Befragten leben in Haushalten mit einem hohen Einkommen. Betrachtet man die Einkommensschichtung nach dem Haushaltstyp, in dem die oder der Befragte lebt, so zeigt sich, dass Personen aus Zwei-Personen-Haushalten ohne Kinder die geringsten Quoten an Niedrigeinkommen (5 Prozent) und gleichzeitig die höchsten Quoten an hohem Einkommen aufweisen. Besonders stark von Niedrigeinkommen betroffen sind demgegenüber Personen in Haushalten mit drei und mehr Kindern sowie Alleinerziehende. Bezüglich der wirtschaftlichen Lage kann somit festgehalten werden, dass insbesondere Personen aus kinderreichen Haushalten und Alleinerziehende ein höheres Armutsrisiko 8 vgl. auch Der Paritätische Gesamtverband 2017: 10. Hier wurde für Deutschland eine Armutsquote von 15,7 Prozent ermittelt. 9 vgl. Datenreport 2016 der Bundeszentrale für politische Bildung: 169. 15 Diagramm 4: Einkommensschichtung nach Haushaltstyp 9 9 Gesamt Gesamt Haushalte ohne Kinder Einpersonenhaushalte Einpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Drei- und Mehrpersonenhaushalte Drei- und Mehrpersonenhaushalte 5 5 HaushalteHaushalte mit Kindern mit einem Kind 10 10 12 12 Alleinerziehende Alleinerziehende 0% 0% 32 32 36 36 28 28 9 9 11 11 Haushalte mit einem Kind Haushalte mit zwei Kindern Haushalte mit zwei Kindern Haushalte mit drei oder mehr Kindern Haushalte mit drei oder mehr Kindern Basis: Angaben gemacht n = 5.105 35 35 38 38 41 41 22 22 15 15 10% 10% Niedrigeinkommen Niedrigeinkommen 20% 20% 44 44 53 53 30% 40% 30% 40% Untere Einkommen Untere Einkommen 2.3 Einschätzung der sozialen Unterschiede und der eigenen wirtschaftlichen Situation In der Münchner Bevölkerungsbefragung 2016 wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, ob sie der Aussage zustimmen, dass die sozialen Unterschiede in München insgesamt zu groß seien (s. Diagramm 5). 27 Prozent aller Befragten stimmten dieser Aussage „voll und ganz zu“ und 33 Prozent immerhin „eher zu“. Frauen haben mit 28 Prozent eine etwas höhere Zustimmung („voll und ganz“) als männliche Befragte. Ältere Befragte nehmen die sozialen Unterschiede stärker wahr als jüngere. Ausländische Befragte (24 Prozent) stimmten dieser Aussage etwas seltener zu als Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund. In Bezug auf die Einkommensschichten stimmten insbesondere Befragte in Niedrigeinkommenshaushalten (33 Prozent) und Haushalten in der unteren Einkommensschicht (31 Prozent) dieser Aussage „voll und ganz zu“. Mit sinkendem Einkommen steigt die Zustimmung zu der Aussage „Die sozialen Unterschiede in München sind zu groß“. Trotz wirtschaftlich unterschiedlicher Situation der befragten Personen in München, schätzt knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) die gegenwärtige wirtschaftliche Situation ihres Haushaltes als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Nimmt man den Wert „zufriedenstellend“ noch dazu, liegt der Anteil der Zufriedenen bei 85 Prozent (s. Diagramm 6). Wobei Haushalte mit einem Niedrigeinkommen weitaus seltener positiv bewerten als Haushalte anderer Einkommensschichten. Was die Bewertung der zukünftigen wirtschaftlichen Situation betrifft, so überwiegt eine optimistische Sicht bei den Befrag- 50% 50% 60% 60% Mittlere Einkommen Mittlere Einkommen 33 33 70% 70% 10 10 12 12 20 20 34 34 30 30 42 42 aufweisen. Auch bundesweit zeigt sich, dass von allen Haushaltstypen Personen aus Haushalten Alleinerziehender (und auch Alleinlebende) ein deutlich überdurchschnittliches Armutsgsefährdungsrisiko haben (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (2016). 33 33 33 33 Angaben in % 14 14 11 11 12 12 19 19 17 17 80% 80% Höhere Einkommen Höhere Einkommen 10 10 14 14 10 10 8 8 7 7 90% 6 6 8 8 4 4 6 6 7 7 90% 100% 100% Hohe Einkommen Hohe Einkommen Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung ten. Die Mehrheit der Befragten (53 Prozent) geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation ihres Haushaltes in einem Jahr nicht verändern wird. 25 Prozent der Befragten schätzen die wirtschaftliche Situation ihres Haushaltes in einem Jahr „etwa besser“ oder „wesentlich besser“ ein, demgegenüber gibt es nur 14 Prozent, welche die zukünftige wirtschaftliche Situation ihres Haushaltes „schlechter“ oder „etwas schlechter“ einschätzen. Befragte aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen sind dabei in höherem Maße pessimistisch als Befragte aus Haushalten mit einem hohen Einkommen (17 Prozent „schlechter“ oder „etwas schlechter“ gegenüber 7 Prozent). Die meisten Bürgerinnen und Bürger sehen die aktuelle und zukünftige wirtschaftliche Lage ihrer Haushalte eher positiv. Fazit Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist die wirtschaftliche Lage der Münchnerinnen und Münchner relativ gut. Das in der Studie ermittelte mittlere Nettoäquivalenzeinkommen in München ist höher als im Bundesdurchschnitt. Lediglich zwei Prozent der Befragten leben in Haushalten, die ausschließlich Transfereinkommen beziehen. Allerdings kommen 15 Prozent der Befragten aus Haushalten, die als relativ arm zu bezeichnen sind. Die finanziellen Unterschiede schlagen sich auch in einer sozialräumlichen Differenzierung nach Stadtgebieten nieder. Der Einfluss, den die Stadt auf die finanzielle Einnahmesituation der armutsgefährdeten Haushalte nehmen kann, ist begrenzt. Um den Haushalten Ausgaben zu ersparen und Teilhabe an diversen kulturellen Angeboten zu ermöglichen, ist die Stadt München mit dem München-Pass schon gut aufgestellt. Dieses Angebot könnte hinsichtlich der tatsächlichen Nutzung seitens der Bürger und ihrer Zufriedenheit damit evaluiert und ggf. optimiert werden. 16 ren der Stadt München auch häufiger soziale Unterschiede als Befragte aus reichen Haushalten. Insgesamt teilt aber die Mehrheit der Befragten die Einschätzung, dass die sozialen Unterschiede zu groß seien. Unabhängig von der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage schätzen die Befragten die wirtschaftliche Lage ihrer Haushalte positiv ein und geben auch eine positive Zukunftsprognose. Allein Personen aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen beurteilen die Lage etwas negativer. Diese attestie- Gesamt Diagramm 5: Bewertung der27sozialen Unterschiede in33 München 28 8 13 Gesamt 27 33 28 8 13 Gesamt 27 33 28 8 13 Gesamt Männer Gesamt Männer 27 25 27 25 3433 3433 2828 2828 34 28 Die sozialen Unterschiede in München sind zu groß... Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Deutsche ohne MH 28 25 28 25 28 25 28 28 Frauen Deutsche ohne MH Deutsche mit MH Deutsche ohne MH Deutsche mit MH Deutsche ohne MH Ausländer/innen Deutsche mit MH Deutsche ohne MH Ausländer/innen Deutsche mit MH Ausländer/innen Deutsche mit MH Ausländer/innen 18 bis 29 Jahre 34 34 28 28 26 28 26 2428 26 2428 26 24 26 24 23 Ausländer/innen 18 bis 29 Jahre 30 bis 59 Jahre 18 bis 29 Jahre 30 bis 59 Jahre bis 29 60 18 Jahre undJahre älter 30 bis 59 Jahre 18 bis 29 Jahre 60 Jahre und älter 30 bis 59 Jahre 60 Jahre und älter 30 bis 59 Jahre 60 Jahre und älter Niedrigeinkommen 32 32 32 32 36 32 36 24 23 27 23 27 23 30 27 23 30 27 30 27 3033 36 60 Jahre und älter 3033 Niedrigeinkommen untere Einkommen 31 33 Niedrigeinkommen 31 untere Einkommen Niedrigeinkommen mittlere Einkommen 2933 31 untere Einkommen Niedrigeinkommen 2933 mittlere Einkommen untere Einkommen höhere Einkommen 21 31 29 mittlere Einkommen 31 untere Einkommen 21 höhere Einkommen 29 mittlere Einkommen hohe Einkommen 15 31 21 höhere Einkommen 29 mittlere Einkommen 15 31 hohe Einkommen 21 höhere Einkommen 0% 10% 20% 30% 15 31 hohe Einkommen 21 höhere Einkommen 0% 10% 20% 30% stimme voll und ganz zu stimme eher zu 15 31 hohe Einkommen 33 33 28 33 28 33 34 33 34 35 34 35 34 35 34 35 34 36 30 34 36 30 34 30 34 30 31 30 31 33 31 33 3631 33 3631 33 36 33 36 35 36 35 40% 35 40% teils/teils 28 28 28 28 27 28 27 7 8 10 8 10 9 8 10 9 8 10 9 10 99 3129 28 29 28 29 27 28 29 27 28 27 28 27 28 27 28 34 35 10 8 10 7 10 7 10 7 10 7 8 26 27 26 31 27 26 31 27 26 31 26 3129 35 35 Angaben 8 1in 3% 34 50% 60% 50% 60% 34 34 stimme eher nicht zu 34 99 8 9 8 79 1 8 79 1 8 7 1 8 7 41 7 2 2 21 32 13 2 2 13 2 2 13 2 2 11 32 Summe „stimme voll und ganz zu“/ „stimme eher zu“ 60 59 61 11 32 12 12 12 21 32 12 21 32 12 2 3 12 21 32 62 62 55 21 32 11 12 11 15 2 11 15 2 11 5 11 153 58 61 60 64 41 153 27 6 12 28 4 1 3 27 6 12 28 47 1 1 31 26 27 6 12 28 4 1 31 26 7 1 27 12 29 12 6 1 2 26 7 11 27 6 1 2 29 12 12 26 7 3 121 16 29 12 12 26 7 3 121 16 29 12 1100% 2 70% 80% 90% 16 3 2 29 12 1100% 2 70% 80% 90% stimme überhaupt nicht zu keine Angaben 16 3 2 64 65 56 46 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% voll und ganz zu stimme eher zu teils/teils stimme eher nicht zu Basis: n = 5.945stimme 15 31 34 stimme überhaupt nicht zu 16keine Angaben 3 2 hoheGesamt Einkommen Stimmen Sie der Aussage die sozialen Unterschiede sind? 0% zu, dass 10% 20% 30% in München 40% insgesamt 50%zu groß60% 70% 80%GmbH Markt90% und Meinungsforschung 100% Quelle: INFO Diagramm stimme eher zu 33 teils/teils Gesamt stimme voll15und ganz zu Gesamt 15 0% 10% 20% 30% 33 40% Gesamt stimme voll15 und ganz zu stimme eher zu 33 teils/teils Gesamt 15 33 15 33 6:Gesamt Beurteilung derganz aktuellen wirtschaftlichen stimme voll15 und zu stimme eher zu 33 teils/teils Gesamt Niedrigeinkommen 3 Gesamt Niedrigeinkommen 3 Niedrigeinkommen 3 Niedrigeinkommen 3 Niedrigeinkommen 3 untere Einkommen Niedrigeinkommen 35 untere Einkommen 5 untere Einkommen 5 untere Einkommen 5 untere Einkommen 5 mittlere Einkommen Niedrigeinkommen 35 untere Einkommen mittlere Einkommen mittlere Einkommen mittlere Einkommen mittlere Einkommen höhere untereEinkommen Einkommen 5 mittlere Einkommen höhere Einkommen höhere Einkommen höhere Einkommen höhere Einkommen hohe Einkommen mittlere Einkommen höhere Einkommen hohe Einkommen hohe Einkommen hohe Einkommen0% hohe Einkommen höhere hohe Einkommen Einkommen 0% 10 15 10 10 10 10 10 1510 15 15 15 15 15 15 0% 0% 0%sehr gut 0% sehr gut 30% 30% 20% 30% 20% 30% 20%zufriedenstellend 30% 20%zufriedenstellend 30% hohe Einkommen 48 gut zufriedenstellend Basis: Gesamt n = 5.945 sehr gut sehr gut gut zufriedenstellend Wie beurteilen Sie aktuell diesehr wirtschaftliche Lage Ihres Haushaltes? gut gut zufriedenstellend 0% sehr gut 10% sehr gut 60% 49 49 49 49 49 49 40 43 43 43 43 43 43 48 48 48 48 20% 48 31 20% 48 10% 10% 10% 10% 10% gut 10% gut stimme 37 überhaupt nicht zu 70%37 80% 37 stimme überhaupt nicht zu 37 37 Lage Haushalt stimmeim eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu 37 50% stimme eher nicht zu 40 33 40 40 40 40 40 25 25 25 25 25 25 31 25 31 31 31 31 31 stimme eher nicht zu 46 49 46 46 46 46 46 43 40% 40% 40% 40% 40% schlecht 40% schlecht gut 20%zufriedenstellend 30% schlecht schlecht schlecht schlecht 40% gut zufriedenstellend schlecht 50% 60% 50% 46 60% 50% 60% 50% 60% 50% 60% sehr schlecht 50%sehr schlecht 60% sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht 50%sehr schlecht 60% sehr schlecht keine Angaben 10 2 10100% 2 10 2 keine Angaben 10 2 10 2 keine Angaben 10 2 90% 37 33 33 33 33 33 33 33 38 38 38 38 70% 38 38 70% 36 36 36 36 36 36 36 80% 80% 70% 80% 70% 80% 80% kann70% ich nicht beurteilen 70% 80% kann ich nicht beurteilen 2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 Angaben in % 10 10 10 10 10 17 10 17 17 17 17 17 10 20 17 20 20 20 20 20 11 11 11 11 90%11 2090% 11 90% 90% 2 42 1 4 4 4 4 2 42 0 2 20 2 20 2 20 2 20 42 401 200 4 010 4 010 4 010 4 010 000 2001 42 10 1000 1000 1000 1000 41 11011000 0 1 11 1 11 1100% 11 1 11 11100% 10100 100% 100% 90% Angabe100% keine 90% keine Angabe100% 38 11 Angabe 1 11 kann ich nicht beurteilen keine kann ich nicht beurteilen keine Angabe Quelle: GmbH Markt- undkeine Meinungsforschung kann INFO ich nicht beurteilen Angabe kann ich nicht beurteilen keine Angabe100% 70% 80% 90% 17 kann ich nicht beurteilen keine Angabe 3 Bildung und Beruf Dieses Kapitel betrachtet den Bildungshintergrund und die berufliche Situation der befragten Personen. Des Weiteren wird untersucht, ob Hochschulabschlüsse oder Berufsabschlüsse im Ausland erworben und anschließend in Deutschland anerkannt wurden. Dabei wird auch untersucht, wie Befragte mit im Ausland erworbenen Abschlüssen im Berufsleben stehen. 18 3.1 Schulische und berufliche Bildung Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Münchner Bevölkerungsbefragung 2016 wurden gebeten, ihren höchsten Schulabschluss anzugeben. Diagramm 7 zeigt die Verteilung der Schulabschlüsse nach verschiedenen soziodemografischen Gruppen. Gesamt 21 15 Münchnerinnen und Münchner verfügen über hohe schulische Bildungsabschlüsse. Ausländische Befragte verfügen zu geringeren Anteilen über höherwertige Bildungsabschlüsse (Abitur 38 Prozent), gleich- 28 44 Diagramm 7: Höchster Schulabschluss der befragten Personen Gesamt 21 15 28 Gesamt Gesamt 21 21 15 15 28 28 44 44 Männer 2 2 16 25 46 9 2 2 16 25 46 9 Frauen 121 2 Männer Männer Frauen 121 2 15 16 15 16 31 25 25 31 4642 4642 10 9 109 15 15 31 31 42 42 10 10 Deutsche ohne MH 1 1 16 30 46 6 Deutsche ohne MH 1 1 16 30 46 6 3 1 Deutsche mit MH 1 1 Deutsche ohne Deutsche ohne MH 13 1 1 Deutsche mit MH 11 16 16 11 27 30 30 52 46 27 27 24 38 24 38 24 24 38 38 Ausländer/innen Deutsche mit MH Deutsche mit MH Ausländer/innen Ausländer/innen Ausländer/innen 3 13 3 13 3 3 3 11 11 3 3 27 15 15 15 15 52 46 65 65 17 52 52 5 5 17 17 17 18 bis 29 Jahre 6 1 7 19 57 10 18 bis 29 Jahre 6 1 7 19 57 10 10 1 1 10 7 7 19 28 19 28 57 57 30 18 bis 59 29 Jahre 1 1 6 18 bis bis 59 29 Jahre Jahre 1 1 6 30 60 30 Jahre undJahre älter 121 bis 59 bis 59 60 30 Jahre undJahre älter 121 0% 10 10 31 10% 31 20% 28 28 35 30% 60 Jahre und älter 2 31 10% 20% 30% 60 Jahre und älter 0%2Gegenwärtig noch in31 schulischer Ausbildung 0% Kein Abschluss 10% 0% 10% 20% 20% Volks-/ Hauptschulabschluss 30% 30% 35 40% 50% 60% 40% 50% 35 60% 35 50 9 10 10 9 50 50 50 22 70% 22 80% 90% 10 9 109 100% 22 10 80% 90% 22 10 100% Mittlere Reife, Realschulabschluss, Fachschulreife, Polytechnische Oberschule 70% 40% 50% 60% 70% 80% Erweiterte 90%Oberschule 100% Abitur, Hochschulreife, Fachhochschulreife, Fachabitur, 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Sonstiges Basis: Gesamt n = 5.945 Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie? Insgesamt verfügen die Münchnerinnen und Münchner im Durchschnitt über hohe schulische Bildungsabschlüsse. Während bundesweit 30 Prozent der Bevölkerung ein Abitur oder Fachabitur haben, sind es unter den Münchnerinnen und Münchnern 44 Prozent. Dafür haben die Befragten seltener einen Volks- bzw. Hauptschulabschluss. 10 Hohe Anteile an (Fach-)Abitur weisen insbesondere jüngere Befragte und Deutsche mit Migrationshintergrund auf. Dieses ist durch die Bildungsexpansion zu erklären. Für die höheren (Fach-) Abiturquoten bei Deutschen mit Migrationshintergrund ist in erster Linie die unterschiedliche Altersstruktur verantwortlich. Betrachtet man nur die unter 60jährigen, liegt der Anteil der Abiturienten bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund leicht über dem der Abiturienten bei den Deutschen mit Migrationshintergrund (58 Prozent vs. 56 Prozent). Betrachtet man die Mikrozensus-Daten des Statistischen Landesamtes, die allerdings nur auf Basis der gesamten statistischen Region München vorliegen, bestätigt sich dieser Effekt. 11 11 9 Angaben in % 9 9 Männer Frauen 1 1 Frauen 1 1 10 9 44 vgl. Statistisches Bundesamt 2017.Werte aus dem Jahr 2015. Für die Gewichtung wurde allerdings darauf verzichtet, nach Bildung – verschachtelt mit Migrationshintergrund – zu gewichten, da in diesen Daten das Umland mit enthalten ist. Daher wurde entschieden, nur nach Bildung gesamt zu gewichten, da die vorliegenden Daten nach Migrationshintergrund für unsere Zielgruppe zu ungenau sind. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung zeitig haben sie aber deutlich häufiger die Kategorie „sonstiges“ (17 Prozent) gewählt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sie ihren im Ausland erworbenen Bildungsabschluss nicht in die vorgegebenen Kategorien einordnen können. Betrachtet man nur die Befragten, die einen fremdsprachigen Fragebogen ausgefüllt haben, so liegt „sonstiges“ bei 31 Prozent. Hier fällt eine Zuordnung demnach noch schwerer. Das formale Bildungsniveau ist in den einzelnen Bezirken unterschiedlich ausgeprägt (Abbildung 3). Die drei innerstädtischen Bezirke Maxvorstadt (Bezirk 3), LudwigsvorstadtIsarvorstadt (Bezirk 2) und Altstadt-Lehel (Bezirk 1) sind neben Au-Haidhausen (Bezirk 5) die Bezirke mit dem formal höchsten Bildungsniveau. Sechs von zehn Bewohnern besitzen hier die (Fach-)Hochschulreife. Aber auch in den Bezirken Schwabing-West (Bezirk 4), Schwabing-Freimann (Bezirk 12) und Sendling (Bezirk 6) fällt der Anteil an Personen mit (Fach-)Abitur überdurchschnittlich hoch aus. Besonders in den drei innerstädtischen Bezirken sind die Mieten vergleichsweise hoch, d.h. die Anwohnerinnen und Anwohner müssen auch ein entsprechend hohes Einkommen aufweisen. Wie schon in den vorherigen Kapiteln angemerkt, korrelieren Bildung und Einkommen. 19 Abbildung 3: Anteil der Befragten mit (Fach-) Hochschulreife Anteil (in %) (Fach-) Hochschulreife unter 35 35 bis unter 40 40 bis unter 45 45 bis unter 50 50 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.945 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (59%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (61%) Maxvorstadt (62%) Schwabing-West (50%) Au-Haidhausen (57%) Sendling (55%) Sendling-Westpark (46%) Schwanthalerhöhe (42%) Neuhausen-Nymphenburg (49%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (37%) Milbertshofen-Am Hart (34%) Schwabing-Freimann (55%) Bogenhausen (40%) Berg am Laim (36%) Trudering-Riem (43%) Ramersdorf-Perlach (34%) Obergiesing (43%) Untergiesing-Harlaching (42%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (42%) 20 Hadern (40%) 21 Pasing-Obermenzing (43%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (33%) 23 Allach-Untermenzing (32%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (29%) 25 Laim (42%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Dagegen findet man in den nordwestlichen Randgebieten ein deutlich niedrigeres Bildungsniveau vor. Die Bezirke Feldmoching-Hasenbergl (Bezirk 24), Allach-Untermenzing (Bezirk 23), Aubing-Lochhausen-Langwied (Bezirk 22) weisen die niedrigsten Anteile an Personen mit (Fach-)Hochschulreife auf. Etwa jeder Vierte hat in diesen Bezirken das (Fach-) Abitur. Von den Befragten, die derzeit nicht in einer schulischen Ausbildung sind, haben 29 Prozent einen Universitätsabschluss (s. Tabelle 3). Ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) verfügt über eine beruflich-betriebliche Ausbildung (Lehre) und etwa jeder Zehnte hat eine beruflich-schulische Ausbildung oder den Abschluss einer Fachschule, Meister-/ Technikschule, Berufs-/ Fachakademie (jeweils 11 Prozent). Tabelle 3: Berufliche Bildungsabschlüsse der befragten Personen (Angaben in Prozent) Bildungsabschlüsse Noch in Ausbildung Kein Abschuss Abschluss einer berulichbetrieblichen Berufsausbildung (Lehre) Abschluss einer beruflichschulischen Ausbildung (Berufsfachschule, Handelsschule) Abschluss einer Fachschule, Meister-/ Technikerschule, Berufs-/ Fachakademie Abschluss einer Fachhochschule/ Hochschule für angewandte Wissenschaft Abschluss einer Hochschule (Universität) Anderer Abschluss Keine Angabe Insgesamt Gesamt 4 7 21 11 11 9 29 0 7 100 Männer 4 8 20 8 12 10 31 0 6 100 Frauen 4 6 23 13 10 8 27 0 9 100 Deutsche ohne MH 3 4 25 10 13 11 25 0 8 100 Deutsche mit MH 5 8 19 13 9 10 33 0 4 100 Ausländer/ innen 5 13 14 10 9 7 35 0 7 100 18 bis 29 Jahre 18 8 14 6 5 9 34 0 5 100 30 bis 59 Jahre 0 6 21 10 12 11 34 0 5 100 60 Jahre und älter 0 9 28 15 15 6 13 0 14 100 Basis: Befragte, die sich gegenwärtig nicht in einer schulischen Ausbildung befinden (n=5.901) Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 20 Ausländer haben häufiger keinen Abschluss (13 Prozent) als der Durchschnitt und auch seltener eine beruflich-betriebliche Ausbildung (14 Prozent). Auf der anderen Seite haben aber überdurchschnittlich viele aus dieser Gruppe einen Hochschulabschluss (35 Prozent). Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass 56 Prozent ihren Hochschulabschluss im Ausland erworben haben und in anderen Ländern die beruflichbetriebliche Lehre in der Form nicht durchgeführt wird. Des Weiteren sind die Ausländer im Durchschnitt jünger als die deutschen Befragten und – da Bildung und Alter im Zusammenhang stehen – verfügen somit auch häufiger über einen hohen formalen Bildungsabschluss. Letzteres betrifft auch die Deutschen mit Migrationshintergrund, die überdurchschnittlich häufig einen Hochschulabschluss haben. Die Befragten der jüngeren Altersgruppe verfügen überdurchschnittlich häufig über einen Hochschulabschluss (34 Prozent) und dafür seltener über eine Lehre (14 Prozent). Die über 60jährigen hingegen haben deutlich seltener einen Hochschulabschluss (13 Prozent). Gut ein Drittel der unter 30jährigen verfügt über einen Hochschulabschluss. Die fehlende Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen wurde sowohl in Hinblick auf einen Verlust an Humankapital als auch in Hinblick auf mangelnde Chancengleichheit auf gesellschaftliche Teilhabe als problematisch erkannt. Das Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen sollte Abhilfe schaffen und trat im Jahr 2012 in Kraft. Es regelt die Verfahren zur Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen im Zuständigkeitsbereich des Bundes. Hintergrund dieses Gesetzes ist zum einen die Fachkräftesicherung und zum anderen die Förderung der Arbeitsmarktintegration. Im Jahr 2013 wurden 63 Prozent der Anträge auf Anerkennung für nicht reglementierte Berufe positiv beschieden, für reglementierte Berufe, wie beispielsweise Arzt, Krankenpfleger, Rechtsanwalt, Lehrer, Erzieher und Ingenieur waren es bundesweit 78 Prozent. Insgesamt wurden 75 Prozent aller Qualifikationen als voll gleichwertig anerkannt (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2015: 74). In der vorliegenden Befragung gaben 19 Prozent aller Befragten an, dass sie ihren Berufs- bzw. Hochschulabschluss im Ausland erworben haben. Bei ausländischen Befragten liegt der Anteil bei 56 Prozent und bei deutschen Befragten mit Migrationshintergrund bei 19 Prozent. 65 Prozent der Personen, die ihren Berufs- bzw. Hochschulabschluss im Ausland erworben haben, gaben an, dass ihr Abschluss in Deutschland anerkannt wurde (s. Diagramm 8). Nicht anerkannt wurde der Abschluss bei 30 Prozent. 12 Bei den Anerkennungen liegt der Anteil der Deutschen mit Migrationshintergrund mit 76 Prozent höher als der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen (66 Prozent). 12 Laut amtlicher Statistik 2013 des Bundes lag die Ablehnungsquote bei 4 Prozent. Bei 21 Prozent der Verfahren wurde demnach eine teilweise Gleichwertigkeit des Abschlusses festgestellt. Wir gehen davon aus, dass in der vorliegenden Befragung von den Befragten nur die Feststellung einer vollen Gleichwertigkeit als Anerkennung des Abschlusses bewertet wurde (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2015: 20). Diagramm 8: Anerkennung des ausländischen Berufs-/ Hochschulabschlusses Die Anerkennung des ausländischen Berufs-/ Hochschulabschlusses in Deutschland: Angaben in % 5 30 65 Ja Nein Keine Angabe Basis: Befragte, die einen ausländischen Berufs-/ Ja Hochschulabschluss haben n = 981 Nein keine Angabe Der ausländische Berufs-/Hochschulabschluss ist in Deutschland anerkannt: 52 Angestellte/r 11 Rentner/in 9 Selbstständige/r 5 Arbeiter/in Elternzeit 3 Schüler/in 3 Beamte/r 3 Hausfrau/Hausmann 3 Arbeitslos 2 Meister/in 1 1€/Mini Job 1 Sonstiges 5 Keine Angabe 2 0 20 40 60 80 100 Basis: Befragte, deren ausländischen Berufs-/ Hochschulabschluss in Deutschland anerkannt wurde n = 657 Wurde der Berufs-/ Hochschulabschluss in Deutschland anerkannt? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Von den Befragten, die ihren höchsten Berufs- oder Hochschulabschluss im Ausland erwarben, haben 61 Prozent einen Hochschulabschluss und ein Drittel arbeitet als leitende/ r oder qualifizierte/ r Angestellte oder Angestellter (34 Prozent). 52 Prozent arbeiten als Angestellte, unabhängig von ihrer Position. Nur 2 Prozent dieser Befragten sind arbeitslos (s. Diagramm 8). 21 Von den Befragten, deren Berufs- oder Hochschulabschluss nicht in Deutschland anerkannt wurde, haben 34 Prozent einen Hochschulabschluss, 23 Prozent eine beruflich-betriebliche Ausbildung und 15 Prozent eine beruflich-schulische Ausbildung. Diese Befragten sind überdurchschnittlich häufig als Angestellte mit einfacher oder mittlerer Tätigkeit beschäftigt (26 Prozent vs. 18 Prozent aller Befragten). Sie sind auch geringfügig häufiger arbeitslos als diejenigen, deren Abschluss anerkannt wurde (5 Prozent vs. 2 Prozent). 3.2 Erwerbstätigkeit Um die Arbeitsmarktpartizipation der befragten Personen zu erheben, wurden sie gebeten anzugeben, welche Tätigkeit sie momentan überwiegend ausüben. Es war nur eine Nennung zulässig. Insgesamt sind 62 Prozent aller Befragten erwerbstätig. Die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen liegt mit 56 Prozent unter der Quote der Männer (68 Prozent). Damit ist die Erwerbstätigkeit in München geringfügig höher als im Bundesdurchschnitt, wo die Erwerbstätigenquote bei 57 Prozent liegt. Auch im Bundesdurchschnitt ist die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen mit 52 Prozent niedriger als die der Männer (62 Prozent). 13 Die Arbeitsmarktpartizipation von Münchnerinnen liegt bei 56 Prozent und unter der Quote der Männer. Die vorliegende Studie zeigt, dass 82 Prozent der Männer 35 bis 40 Stunden in der Woche arbeiten, bei Frauen liegt der Anteil hingegen nur bei 63 Prozent. Das deckt sich mit den Ergebnissen der „Schwerpunktbefragung der Münchner Bürgerinnen und Bürger zur sozialen und gesundheitlichen Lage“ wonach 66 Prozent der Frauen in München Vollzeit arbeiten. 14 Zwei Prozent der Befragten gaben an, dass sie arbeitslos sind. Das betrifft vor allem Befragte aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen (7 Prozent) und Befragte, die keinen Berufsabschluss haben (6 Prozent) sowie Ausländer im Alter von 30 bis 59 Jahren (5 Prozent). Unter den Befragten, die ihre derzeitige wirtschaftliche Lage als schlecht bewerten, sind acht Prozent arbeitslos. Befragte ohne Berufsabschluss sind überdurchschnittlich häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. In der Gruppe der 30- bis 59jährigen ist die Erwerbstätigkeit mit 85 Prozent am größten. Bei den 18- bis 29jährigen sind hingegen 54 Prozent erwerbstätig und 26 Prozent noch in schulischer oder beruflicher Ausbildung. Bei den älteren Befragten sind 68 Prozent Rentner und nur noch 18 Prozent erwerbstätig. Fazit In Bezug auf die Staatsangehörigkeit sind deutsche Befragte mit Migrationshintergrund mit 70 Prozent häufiger erwerbstätig als deutsche Befragte ohne Migrationshintergrund (60 Prozent) und ausländische Befragte (62 Prozent). Da bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund der Anteil der Personen über 60 Jahre deutlich höher ist, gibt es in dieser Teilgruppe demzufolge mehr Rentnerinnen und Rentner und weniger Erwerbstätige als unter den Deutschen mit Migrationshintergrund. 13 Die wöchentliche durchschnittliche Arbeitszeit der erwerbstätigen Personen liegt bei 36 Stunden (s. Diagramm 9). Weibliche Befragte weisen eine wöchentliche Arbeitszeit von 34 Stunden auf, wohingegen männliche Befragte durchschnittlich 38 Stunden pro Woche arbeiten. Damit liegt die wöchentliche Arbeitszeit von Frauen deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 30 Stunden (vgl. Wirtschaftsund Sozialwissenschaftliches Institut 2015: 3). Statistisches Bundesamt 2016: 356. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt haben die Münchnerinnen und Münchner überdurchschnittlich häufig ein (Fach) Abitur und sind häufiger erwerbstätig. Das betrifft auch die Frauen, die allerdings auch in München seltener in den Arbeitsmarkt integriert sind und auch hier seltener als Männer Vollzeit arbeiten. Ein hoher formaler Bildungsgrad und damit verbunden eine gut entlohnte Tätigkeit sind aber auch unerlässlich um die hohen Lebenshaltungskosten in der Stadt begleichen zu können. Vor allem in den innerstädtischen Bezirken mit hohen Mietkosten finden sich häufiger formal Hochgebildete. Das zeigt sich auch bei den befragten Bür14 vgl. Landeshauptstadt München 2016b: 41. Vollzeit: Angabe einer vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit von 35 Stunden und mehr. Diagramm 9: Wöchentliche Arbeitszeit Gesamt Gesamt 2 2 Männer Männer 2 2 3 2 2 3 Frauen Frauen 2 2 0% 0% 6 6 9 9 Angaben in % und Stunden 6 6 76 76 84 84 11 11 10% 10% 9 9 16 16 20% 20% 67 67 30% 30% 40% 40% 50% 50% bis 10 Stunden 11 bis 20 Stunden 21 bis 30 Stunden bis 10 Stunden 11 bis 20 Stunden 21 bis 30 Stunden Basis: Berufstätige, die eine Angabe gemacht haben n = 3.087 Wie viele Stunden beträgt Ihre vereinbarte Arbeitszeit pro Woche ohne Überstunden? Ø-Arbeitszeit (in Stunden) 60% 60% 38 3 3 70% 70% 80% 80% 31 bis 40 Stunden 31 bis 40 Stunden 90% 90% 36 34 100% 100% mehr als 40 Stunden mehr als 40 Stunden Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 22 gerinnen und Bürgern, die aus dem Ausland stammen. Sie haben im Vergleich zu allen Münchnerinnen und Münchnern überdurchschnittlich häufig einen Hochschulabschluss – nur wenige haben gar keinen Berufsabschluss. Die Hochschulabschlüsse wurden zum Großteil in Deutschland anerkannt. Diese Befragten gehen einer qualifizierten oder hochqualifizierten Tätigkeit nach. Aber auch die ausländischen Befragten, deren Ausbildung nicht anerkannt wurde, gehen einfachen oder mittleren Tätigkeiten nach und sind kaum häufiger arbeitslos. Sie sind damit für München eine Bereicherung des Arbeitsmarktes. Das Vorhandensein von zum großen Teil gut gebildeten Bürgerinnen und Bürgern mit einer guten Einbindung in den Arbeitsmarkt zeigt, dass München als Wirtschafts- und Arbeitsstandort beliebt ist. Die Stadt sollte in den Erhalt dieser Standortvorteile auf allen ihr möglichen Ebenen investieren. Vor allem auch in den Bildungs- und Weiterbildungssektor, um die Bürgerinnen und Bürger für den Arbeitsmarkt 4.0 aus- und weiterzubilden. 23 4 Wohnen München gilt als eine der Städte mit den höchsten Wohnkosten in Deutschland. Um die Wohnsituation der Münchnerinnen und Münchner genauer zu betrachten, werden deshalb in diesem Kapitel Indikatoren wie die Belegungsdichte und die Wohnkostenbelastungsquote für unterschiedliche Haushaltstypen genauer dargestellt. In diesem Zusammenhang lassen sich Aussagen zu Über- und Unterbelegung der Wohnungen, die durchschnittlich zur Verfügung stehende Wohnfläche und die Verteilung von Wohneigentum und Mietwohnungen in München treffen. Zusätzlich wird der Einfluss des Einkommens auf die Wohnfläche und die Eigentumsverhältnisse bezüglich des Wohnraumes näher beleuchtet. Um zu erfahren, wie die Münchnerinnen und Münchner ihre Wohnsituation selbst einschätzen, werden die realen Wohnbedingungen mit der subjektiven Zufriedenheit der Befragten mit unterschiedlichen Aspekten, insbesondere die Zufriedenheit mit den Wohnkosten und der Wohnungslage, in Zusammenhang gebracht. 24 4.1 Wohnstruktur Zweifamilienhaus, einem Reihenhaus oder einer Doppelhaushälfte (30 Prozent bzw. 29 Prozent). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung sind zu 33 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre in ihre heutige Wohnung gezogen. Demgegenüber leben 18 Prozent der Befragten schon mehr als 25 Jahre in ihrer heutigen Wohnung. Man kann also von einer Gleichzeitigkeit von Stabilität und Fluktuation in Bezug auf die Wohndauer sprechen. Für die amtliche Beurteilung der Angemessenheit von Wohnraum werden häufig der Mietpreis und die Wohnungsgröße in Bezug auf die Anzahl der dort lebenden Personen hinzugezogen. Aber auch für die persönliche Bewertung der Wohnsituation ist die Größe der Wohnung und die Anzahl der Personen, die sich die Wohnfläche teilen, ein Gradmesser für die Wohnqualität. Im Durchschnitt wohnen die befragten Münchnerinnen und Münchner seit 14 Jahren in ihrer Wohnung 15. Der hier ermittelte Wert liegt etwas über der durchschnittlichen Wohndauer, die im Bericht zur Wohnsituation in München 16 dargelegt ist (11 Jahre). Die sesshaftesten Bürgerinnen und Bürger werden bei beiden Studien in den Außenbezirken verortet, die auch über eine höhere Einfamilienhausdichte verfügen. In der hier vorliegenden Münchner Bürgerbefragung 2016 wohnen Befragte aus Aubing-Lochhausen-Langwied und AllachUntermenzing im Schnitt 18 Jahre in ihrer Wohnung, Befragte aus dem Innenstadtbezirk Schwanthalerhöhe hingegen nur 10 Jahre. In der vorliegenden Studie wurde als ein Indikator für die Wohnqualität die Belegungsdichte gewählt. Diese setzt die Anzahl der Personen, die in einer Wohnung wohnen, mit der Zahl der Räume in Beziehung. Eine Wohnung wird als „normalbelegt“ bezeichnet, wenn einem Einpersonenhaushalt ein bis zwei Wohnräume und Mehrpersonenhaushalten so viele Wohnräume, wie Personen im Haushalt leben, zur Verfügung stehen. Wohnräume sind Räume über 6 Quadratmeter, ohne Küche beziehungsweise Kochnische, Bad, Toilette und Flur. Eine Überbelegung ist festzustellen, wenn die Anzahl der Wohnräume bei einem Mehrpersonenhaushalt geringer ist als die Anzahl der Personen im Haushalt. Eine Unterbelegung ist festzustellen, wenn pro Person im Haushalt mehr als zwei Wohnräume vorhanden sind. 17 Auch bei den soziodemografischen Gruppen gibt es erwartungsgemäße Unterschiede. Während die 18- bis 29jährigen im Schnitt 6 Jahre und die 30- bis 59jährigen 10 Jahre in ihrer Wohnung leben, sind es bei den Befragten, die 60 Jahre und älter sind, 29 Jahre. Unterschiede gibt es auch zwischen gebürtigen Münchnerinnen und Münchnern (19 Jahre) und zugezogenen Deutschen (15 Jahre). Zugezogene Ausländer leben im Schnitt seit 9 Jahren in ihrer Wohnung. Auch Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer sind erwartungsgemäß sesshafter als Mieterinnen und Mieter (21 Jahre vs. 11 Jahre). 13 Prozent der befragten Personen leben in einer überbelegten, 73 Prozent in einer normalbelegten und 14 Prozent in einer unterbelegten Wohnung (s. Diagramm 11). Ungefähr jeder Achte lebt in einer überbelegten Wohnung. Das Problem betrifft vor allem Haushalte mit zwei oder mehr Kindern. Hinsichtlich des aktuell bewohnten Gebäudetyps zeigt sich, dass die meisten Befragten (79 Prozent, s. Diagramm 10) in einem Mehrfamilienhaus leben. Haushalte mit drei und mehr (erwachsenen) Personen und Haushalte mit drei und mehr Kindern leben überdurchschnittlich häufig in einem Ein- bzw. 15 16 17 Bezogen auf das am längsten in der Wohnung lebende Haushaltsmitglied. Landeshauptstadt München 2016a: 48. vgl. Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (1989): Die Kategorisierung der Belegungsdichte dieser Daten entspricht den Sozialindikatoren des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim und wurde auch in der Münchner Bürgerinnen- und Bürgerbefragung 2010 so angewendet. Diagramm 10: Gebäudetyp des Wohnhauses befragter Personen Gesamt 7 Haushalte ohne Kinder Einpersonenhaushalte 4 5 Zweipersonenhaushalte 5 2 3 8 Haushalte mit Kindern Haushalte mit einem Kind 9 Haushalte mit zwei Kindern 9 Haushalte mit drei oder mehr Kindern 5 7 0% 3 10% 5 8 20% Ein-/ Zweifamilienhaus Mehrfamilienhaus mit bis zu 6 Wohnungen Mehrfamilienhaus mit 21 und mehr Wohnungen Basis: Gesamt n = 5.945 In welchem Gebäudetyp wohnen Sie? 32 13 11 12 27 30% 40% 13 15 50% 60% Doppelhaushälfte Mehrfamilienhaus mit 7 bis 12 Wohnungen Sonstiges (inkl. Wohnheim) 1 3 15 10 33 19 70% 2 2 15 15 80% 3 12 12 10 34 15 10 19 28 15 8 12 Alleinerziehende 6 5 16 17 3 2 24 33 9 20 19 13 8 5 16 30 5 12 Angaben in % 31 10 3 Drei- und Mehrpersonenhaushalte 13 90% 01 4 3 4 3 100% Reihenhaus Mehrfamilienhaus mit 13 bis 20 Wohnungen keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 25 Diagramm 11: Belegungsdichte und durchschnittliche 13 Wohnfläche derGesamt Haushalte 13 befragter Personen 73 Gesamt Einpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Einpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Kind Haushalte mit zwei Haushalte mit zwei Kindern Haushalte mit einem Kindern Haushalte Kindmit zwei Kindern Haushalte mit drei oder Haushalte mit drei oder mehr Kindern Haushalte mit zwei mehr mit Kindern Haushalte drei oder Kindern mehr Kindern 71 27 7 11 11 7 3 3 3 Drei- und Haushalte mit einem Haushalte mit einem Kind Kind Haushalte mit einem 71 71 27 27 7 7 3 1 1 1 Auch das Einkommen steht mit der Belegungsdichte in Zusammenhang. Befragte aus Haushalten mit einem niedrigen Einkommen (30 Prozent) und einem unteren Einkommen (19 Prozent) leben deutlich häufiger in überbelegten Wohnungen als Personen aus Haushalten mit hohem Einkommen (2 Prozent). 73 14 Einpersonenhaushalte Haushalte ohne Kinder Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Mehrpersonenhaushalte 73 Angaben in % 14 13 Gesamt Drei- und Drei- und Mehrpersonenhaushalte Mehrpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Drei- und Mehrpersonenhaushalte 73 13 14 14 Belegungsdichte Gesamt 71 27 11 22 22 82 82 82 75 75 82 75 22 11 22 75 26 26 73 73 26 44 44 56 44 56 56 26 1 33 44 33 33 26 26 73 73 67 67 56 67 71 67 71 2633 3 3 überbelegt normalbelegt 71 unterbelegt überbelegt normalbelegt unterbelegt 3 überbelegt26normalbelegt unterbelegt Durchschnittliche Wohnfläche (pro Kopf) 71 Alleinerziehende 3 Angaben in qm überbelegt normalbelegt unterbelegt Gesamt 42 Alleinerziehende Alleinerziehende Haushalte mit drei oder mehr Kindern Alleinerziehende Einpersonenhaushalte 56 Zweipersonenhaushalte 40 Drei- und Mehrpersonenhaushalte 30 Haushalte mit einem Kind 29 Haushalte mit zwei Kindern Haushalte mit drei oder mehr Kindern Alleinerziehende die Kinder aus kulturellen Gründen später oder gar nicht ausziehen (Groß-familien). 25 21 30 Basis: Angaben gemacht n = 5.550 bzw. n = 5.693 Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Die Belegungsdichte hängt mit der Haushaltsstruktur zusammen. Personen in Haushalten mit Kindern leben zu 37 Prozent in überbelegten Wohnungen. Bei Personen in Alleinerziehenden-Haushalten sind es 26 Prozent. Personen in Haushalten ohne Kinder wohnen vergleichsweise selten in überbelegten Wohnungen (6 Prozent). Allerdings kommt Überbelegung häufig auch bei Personen in Haushalten mit drei und mehr (erwachsenen) Personen ohne Kinder (22 Prozent) vor. Bei letzteren Überbelegungen handelt es sich häufig um bei den Eltern oder Verwandten lebende erwachsene Kinder im Alter von 18 bis 29 Jahren mit Migrationshintergrund (23 Prozent) und Ausländerinnen und Ausländer dieser Altersgruppe (32 Prozent). Neben wirtschaftlichen Aspekten könnte das darauf zurückzuführen sein, dass hier Deutsche mit Migrationshintergrund wohnen zu 17 Prozent und Ausländer zu 28 Prozent in überbelegten Wohnungen, wohingegen dies bei Deutschen ohne Migrationshintergrund nur zu 6 Prozent der Fall ist. Neben der Belegungsdichte ist auch die Wohnfläche ein wichtiger Indikator der Wohnungsqualität. Die durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen und Häuser, in denen die Befragten leben 18 beträgt 79 Quadratmeter insgesamt und 42 Quadratmeter pro Kopf. Die größte durchschnittliche Wohnfläche insgesamt steht mit 107 Quadratmetern Haushalten mit drei oder mehr Kindern zur Verfügung, allerdings pro Kopf nur 21 Quadratmeter. Gesamt betrachtet stehen Haushalten mit Kindern 27 Quadratmeter pro Kopf zur Verfügung und Haushalten ohne Kindern 47 Quadratmeter. Befragten mit einem Niedrigeinkommen steht nur halb so viel Wohnfläche pro Kopf zur Verfügung wie Haushalten mit hohen Einkommen. Je älter die Befragten sind, desto größer ist die Pro-KopfWohnfläche. Befragte zwischen 18 bis 29 Jahren leben in Wohnungen mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Wohnfläche von 33 Quadratmetern, 30 bis 59jährige von 39 Quadratmetern und Personen von 60 Jahren und älter von 55 Quadratmetern pro Kopf. Die geringere Belegungsdichte und größere Wohnfläche pro Kopf in Haushalten älterer Befragter kann dadurch erklärt werden, dass deren Haushalte sich durch den Auszug erwachsener Kinder bzw. den Verlust der Ehegattin oder des Ehegatten, sei es durch Tod oder Scheidung, verkleinert haben, die Befragten aber in den vergleichsweise großen Wohnungen leben bleiben. Auch die Einkommensverhältnisse haben einen großen Einfluss auf die zur Verfügung stehende Wohnfläche. Personen aus Haushalten mit einem niedrigen Einkommen stehen pro Kopf 32 Quadratmeter zur Verfügung, Personen aus Haushalten mit einem hohen Einkommen hingegen 60 Quadratmeter pro Kopf. 4.2 Eigentumsverhältnisse und Wohnkosten Etwa ein Viertel der befragten Münchnerinnen und Münchner lebt im selbstgenutzten Eigentum (s. Diagramm 12), der Großteil (67 Prozent) ist demgegenüber auf den Mietmarkt 18 Bei den folgenden Auswertungen zur Wohnfläche wurden Personen, die in Wohngemeinschaften, zur Untermiete oder in Heimen leben, nicht berücksichtigt, da für diese Befragten keine Angaben zur gemeinschaftlich genutzten Fläche (u.a. Küche, Bad) vorliegen. 26 angewiesen. Die Eigentümerquote hängt dabei auch vom Haushaltstyp ab. Personen aus Haushalten mit zwei Kindern wohnen besonders häufig im selbstgenutzten Eigentum (32 Prozent), Alleinerziehende am seltensten (18 Prozent). Deutsche Befragte ohne Migrationshintergrund wohnen öfter in Wohneigentum (29 Prozent) als deutsche Befragte mit Migrationshintergrund (22 Prozent) und ausländische Befragte (13 Prozent). Bei Betrachtung der Einkommensschichten zeigt sich, dass die Eigentümerquote mit der Höhe des Haushaltsnettoeinkommens zunimmt. So wohnen 32 Prozent der Befragten aus Haushalten mit einem hohen Einkommen in selbstgenutztem Eigentum, aber nur 11 Prozent aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen (s. Diagramm 13). Die durchschnittlichen Wohnkosten aller befragten Personen 19 betragen 13,1 Euro pro Quadratmeter. Bei den Wohn19 kosten sind neben der Kaltmiete bzw. Kosten für Zinsen und Tilgung auch alle Nebenkosten (inkl. Strom und Heizung) berücksichtigt. Bei Befragten ohne Kinder liegen die durchschnittlichen Wohnkosten bei 12,9 Euro pro Quadratmeter, bei Haushalten mit Kindern bei 13,5 Euro pro Quadratmeter und bei Alleinerziehenden-Haushalten bei 11,7 Euro pro Quadratmeter. Dabei liegen die Wohnkosten für Mieterinnen und Mieter (nur Hauptmieter) mit 14,7 Euro pro Quadratmeter deutlich über den Wohnkosten der Wohneigentumsbesitzer (8,5 Euro pro Quadratmeter). Betrachtet man die durchschnittlichen Wohnkosten nach der Haushaltsgewichtung, gehen die Werte ein paar Cents nach oben. Bei den Haushalten ohne Kinder ist der Unterschied zur Personengewichtung erwartungsgemäß höher. Hier liegen die Kosten bei 13,2 Euro. 20 Bei den folgenden Auswertungen zu Wohnkosten pro Quadratmeter wurden Personen, die in Wohngemeinschaften, zur Untermiete oder in Heimen leben nicht berücksichtigt, da für diese Befragten keine Angaben zur gemeinschaftlich genutzten Fläche (u.a. Küche, Bad) vorliegen. Die durchschnittlichen Wohnkosten liegen bei 13,1 Euro pro Quadratmeter. Dabei haben Mieter mit 14,7 Euro pro Quadratmeter deutlich höhere Wohnkosten als Wohneigentumsbesitzer mit 8,5 Euro je Quadratmeter. Diagramm 12: Miete, Wohneigentum und sonstige Wohnformen Zur Miete (Hauptmieter/in) Wohnformen Angaben in % Miete (Hauptmieter/in) Im Zur selbstgenutzten Eigentum 6 Bei meinen Eltern In einer Wohngemeinschaft (WG) 36 In einer Wohngemeinschaft (WG) Zur Untermiete 60 24 Im selbstgenutzten Eigentum Bei meinen Eltern 60 24 23 Zur Pflegeheim Untermiete Im Studierenden-, Alten- oder 2 Im Studierenden-, Alten- oder Pflegeheim Sonstiges 12 Sonstiges 1 keine Angabe 2 Hohe Wohnkosten sind für untere und mittlere Einkommensschichten eine hohe Belastung und können zur Exklusion dieser Einkommensschichten von besonders teuren Wohnlagen führen, insbesondere wenn dies Haushalte betrifft, die am angespannten Wohnungsmarkt eine neue Wohnung bzw. ein neues Haus erwerben oder mieten wollen. Schon in den Kapiteln Einkommen (2.2) und Bildung (3.1) ist eine Segregation im Münchner Stadtgebiet zu erkennen. Auch auf den Zusammenhang zwischen Bildung und Einkommen wurde dort bereits eingegangen. An dieser Stelle wird ein weiterer Aspekt – die Wohnkosten – auf räumlicher Ebene abgebildet (s. Abbildung 4). Die Wohn- 2 Basis: Gesamt n = 5.945 keine Angabe Wie wohnen Sie heute in München? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 20 Durch die Haushaltgewichtung erhalten Einpersonenhaushalte ein höheres Gewicht. Diagramm 13: Wohnformen und Einkommen Angaben in % 100 90 80 70 60 64 61 60 62 62 53 50 40 30 24 20 32 11 10 0 20 30 25 Gesamt Basis: Gesamt n = 5.945 Wie wohnen Sie heute in München? Niedrigeinkommen n = 326 untere Einkommen n = 1.157 Zur Miete (Hauptmieter/in) mittlere Einkommen n = 1.688 höhere Einkommen n = 887 hohe Einkommen n = 326 Im selbstgenutzen Eigentum Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 27 kosten für Mieterinnen und Mieter liegen in den meisten Bezirken zwischen 14 und 16 Euro pro Quadratmeter. Spitzenreiter mit über 17 Euro Quadratmetermiete sind die beiden innerstädtischen Bezirke Maxvorstadt (Bezirk 2) (18 Euro) und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Bezirk 2) (17 Euro). Dann folgen Schwabing-Freimann und Altstadt-Lehel (Bezirk 1) mit knapp 16 Euro. Diesen Stadtbezirken wurde im Mietspiegel 2015 die Wohnlagequalität „zentral gut, beste“ und „zentral durchschnittlich“ zugewiesen (Landeshauptstadt München 2016a: 80). Am günstigsten wohnt es sich hingegen in den westlichen Randbezirken Aubing-Lochhausen-Langwied (Bezirk 22) und Pasing-Obermenzing (Bezirk 21) sowie in Sendling-Westpark (Bezirk 7). Hier zahlt man etwas unter 14 Euro pro Quadratmeter. Nach dem Mietspiegel 2015 sind diese Bezirke der Wohnlagequalität „durchschnittlich“ und „einfach“ zugeordnet. Um diese Wohnkosten ins Verhältnis zum zur Verfügung stehenden Haushaltsnettoeinkommen der befragten Personen zu setzen, ist die Wohnkostenbelastungsquote ein hilfreicher Indikator. Diese Quote gibt den Anteil der Wohnkosten am Haushaltsnettoeinkommen an, unabhängig davon, ob sie aus einem Mietverhältnis oder einem Eigentumsverhältnis hervorgehen. Die durchschnittliche Wohnkostenbelastungsquote der Haushalte aller befragten Personen liegt bei 28 Prozent, d.h. vom Haushaltsnettoeinkommen wird mehr als ein Viertel für Woh- nen verwendet. 21 Die höchste durchschnittliche Wohnkostenbelastungsquote ist bei Personen aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen zu finden (44 Prozent gegenüber von 19 Prozent in der Einkommensschicht „hohe Einkommen“). Das Problem der hohen Wohnkosten in Kombination mit einem niedrigen Einkommen wird auch dadurch deutlich, dass 34 Prozent der Befragten aus Haushalten mit einem niedrigen Einkommen in Haushalten leben, die die Hälfte und mehr des Haushaltsnettoeinkommens für die Wohnkosten aufwenden. Bei Personen aus „reichen Haushalten“ trifft dies nur auf nur 1 Prozent zu (s. Diagramm 14). In Bezug auf die Haushaltstypen liegt die höchste durchschnittliche Wohnkostenbelastungsquote mit 33 Prozent bei Personen aus Haushalten mit drei und mehr Kindern vor, gefolgt von Alleinerziehenden mit 32 Prozent, gegenüber von 27 Prozent bei Personen aus Haushalten ohne Kinder. Auch hier zeigt sich, dass sich die hohen Wohnkosten in München besonders auf den Lebensstandard von Haushalten mit mehreren Kindern und auf Alleinerziehende negativ auswirken. Befragte Personen, die zur Miete leben, haben eine durchschnittliche Wohnkostenbelastungsquote von 31 Prozent. Bei Wohneigentümern ist die Belastung (inkl. Strom, Heizung, 21 In der Schwerpunktbefragung der Münchner Bürgerinnen und Bürger zur sozialen und gesundheitlichen Lage 2016 wurde berechnet, dass die Haushalte, in denen die Befragten leben, im Mittel 32,5 Prozent des Haushaltseinkommens für Miete oder die Tilgung/ Zinsen ihrer Kredite für selbstbewohnte Immobilien und Nebenkosten ausgeben (vgl. BESOGELA: 18). Abbildung 4: Wohnkosten pro Quadratmeter in den Münchner Stadtbezirken Durchschnittliche Wohnkosten pro qm (Mieter) in € unter 14 14 bis unter 15 15 bis unter 16 16 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 4.961 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (€ 16) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (€ 17) Maxvorstadt (€ 18) Schwabing-West (€ 15) Au-Haidhausen (€ 15) Sendling (€ 14) Sendling-Westpark (€ 14) Schwanthalerhöhe (€ 15) Neuhausen-Nymphenburg (€ 15) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (€ 14) Milbertshofen-Am Hart (€ 15) Schwabing-Freimann (€ 16) Bogenhausen (€ 15) Berg am Laim (€ 14) Trudering-Riem (€ 15) Ramersdorf-Perlach (€ 15) Obergiesing (€ 14) Untergiesing-Harlaching (€ 15) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (€ 15) 20 Hadern (€ 15) 21 Pasing-Obermenzing (€ 14) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (€ 14) 23 Allach-Untermenzing (€ 14) 24 Feldmoching-Hasenbergl (€ 14) 25 Laim (€ 15) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 28 Diagramm 14: Wohnkostenbelastungsquote nach Einkommensposition des Haushalts der Befragten Angaben in % 100% 7 90% 12 12 27 34 80% 19 60% 27 50% 20 7 6 Gesamt arme Haushalte (< 60% des Medians) 7 3 14 Niedrigeinkommen (< 50% des Medians) untere Einkommen 10 < 20 % 20 < 30 % Werte unter 3% sind nicht beschriftet Basis: Berechnet n = 4.372 Durchschnittlich wird mehr als ein Viertel des Haushaltsnettoeinkommens für Wohnkosten aufgewendet. 4.3 Zufriedenheit mit der Wohnung Die Befragten wurden außerdem gebeten, Angaben dazu zu machen, wie zufrieden sie mit unterschiedlichen Aspekten ihrer Wohnung bzw. ihres Hauses sind. In Bezug auf alle Diagramm 15: Wohnkostenbelastungsquote nach Wohnform Angaben in % 7 7 12 13 24 4 8 13 18 28 60% 50% 31 20% 10% 0% 1 < 10 % 32 36 30% 20 14 7 Gesamt 10 < 20 % 24 * Zur Miete (Hauptmieterin/in) 20 < 30 % 12 7 mittlere Einkommen 30 < 40 % höhere Einkommen 40 < 50 % 21 hohe Einkommen 50 % und mehr Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Warmwasser, Müllabfuhr, Hausgeld) wesentlich geringer. Sie haben eine durchschnittliche Wohnkostenbelastungsquote von 21 Prozent (s. Diagramm 15). 80% 27 4.3 Zufriedenheit mit der Wohnung 19 16 1 < 10 % 40% 33 24 27 10% 70% 40 23 20% 90% 35 33 30% 100% 27 31 40% 15 29 27 3 8 5 10 24 70% 0% 4 30 < 40 % Im selbstgenutzten Eigentum 40 < 50 % 50 % und mehr * Werte unter 3% sind nicht beschriftet Basis: Berechnet n = 4.372 Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung befragten Personen zeigt sich, dass die höchsten Zufriedenheitswerte bei der Lage der Wohnung erreicht werden. 85 Prozent der befragten Personen sind mit der Lage ihrer Wohnung zufrieden oder sehr zufrieden. Die geringsten Zufriedenheitswerte werden bei den Wohnkosten (50 Prozent der Befragten sind zufrieden oder sehr zufrieden) und bei den Heizkosten (55 Prozent der Befragten sind zufrieden oder sehr zufrieden) erreicht (s. Diagramm 16). Während es zwischen weiblichen und männlichen Befragten bei der subjektiven Zufriedenheit mit ihrer Wohnung nur geringe Unterschiede gibt, lassen sich stärkere Unterschiede zwischen deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund, deutschen Befragten mit Migrationshintergrund und ausländischen Befragten feststellen. Deutsche Befragte ohne Migrationshintergrund sind in Bezug auf alle erhobenen Aspekte zufriedener mit ihrer Wohnung bzw. ihrem Haus als Befragte mit Migrationshintergrund. Ausländische Befragte weisen bei fast allen erhobenen Aspekten noch geringere Zufriedenheitswerte auf als deutsche Befragte mit Migrationshintergrund. So sind nur 39 Prozent der ausländischen Befragten mit ihren Wohnkosten zufrieden oder sehr zufrieden, gegenüber von 46 Prozent der deutschen Befragten mit Migrationshintergrund und 56 Prozent der deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund. Ein möglicher Erklärungsansatz für die geringeren Zufriedenheitswerte von Migranten und Migrantinnen könnte sein, dass diese Personen allgemein am Wohnungsmarkt benachteiligt sind, da sie durch personelle Diskriminierung, fehlende Information und teilweise geringe finanzielle Ressourcen einen erschwerten Zugang zu attraktivem Wohnraum haben (vgl. Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2015, Rohde 2009, CLIP Network 2007). 29 Diagramm 16: Zufriedenheit mit Aspekten der Wohnung bzw. des Wohnhauses 52 52 Lage 26 26 Zustand der Wohnung insgesamt 10 10 45 45 22 22 Zustand des Wohnhauses insgesamt Angaben in % 33 33 19 19 46 46 212 212 6 2 3 6 2 3 21 21 7 7 Summe "sehr zufrieden"/ "zufrieden" 85 72 2 2 2 2 68 Größe 25 25 41 41 17 17 10 10 4 3 4 3 67 Ausstattung (z.B. Balkon, Badewanne, Aufzug) 26 26 40 40 19 19 8 8 4 3 4 3 66 18 18 Schallschutz 39 39 12 12 Heizkosten 43 43 19 19 Miethöhe/ Finanzierungskosten für Wohneigentum 0% 0% 10% 10% sehr zufrieden sehr zufrieden 22 22 28 28 31 31 20% 20% 30% 30% zufrieden zufrieden 12 12 23 23 40% 40% teils, teils teils, teils 50% 50% 60% 60% unzufrieden unzufrieden 70% 70% 6 6 10 10 12 12 6 6 80% 80% 90% 90% sehr unzufrieden sehr unzufrieden 3 3 58 4 3 4 3 55 9 9 50 100% 100% keine Angabe keine Angabe Basis: Gesamt n = 5.945 Nachfolgend sind Aspekte aufgeführt, die Ihre Wohnung/ Ihr Wohnhaus betreffen. Bitte geben Sie an, wie zufrieden oder unzufrieden Sie damit sind. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Die große Mehrheit der Befragten ist mit der Lage ihrer Wohnung zumindest zufrieden. Mit den Wohnkosten ist nur etwa die Hälfte zufrieden. Fazit Zusammenfassend lässt sich zum Thema Wohnen in München feststellen, dass die ökonomischen und sozialen Aspekte der Münchnerinnen und Münchner in ihrer direkten Wohnsituation durchwachsen sind, aber nicht außergewöhnlich. Wie von einer Großstadt zu erwarten, lebt die Mehrheit der Befragten in einem Mehrfamilienhaus und zur Miete. Die Eigentümerquote liegt bei knapp einem Viertel. Die durchschnittliche Wohndauer in der derzeitigen Wohnung beträgt bei den Befragten 14 Jahre. Ein Drittel ist innerhalb der letzten fünf Jahre in die derzeitige Wohnung gezogen, das sind vor allem die unter 30jähigen. Ein Fünftel, vor allem Befragte ab 60 Jahren, lebt schon mehr als 25 Jahren in der derzeitigen Wohnung. stärksten belastet sind bei diesen Faktoren Familien mit drei und mehr Kindern und Alleinerziehende. Insgesamt liegt die Wohnkostenbelastungsquote bei 28 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens. Fast ein Drittel der Personen aus Haushalten mit Niedrigeinkommen muss mehr als die Hälfte des Haushaltsnettoeinkommens für die Wohnkosten aufbringen. Auch wenn sich die Haushalte in diesem Spannungsfeld bewegen, ist die Mehrheit subjektiv gesehen mit allen Aspekten zur Wohnung zufrieden. Selbst bei den Wohn- und Heizkosten ist immerhin die Hälfte „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Etwas negativer sehen es Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer. Die Stadt München könnte durch die stärkere Förderung des sozialen Wohnungsbaus für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen. Darüber hinaus sollte auch durch einen stärkeren Fokus auf Quartiersmanagement und Beratung Einfluss auf die Wohnsituation der Münchnerinnen und Münchner genommen werden. Die durchschnittlichen Wohnkosten 22 liegen bei 13,6 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten von Mietern liegen dabei deutlich über denen von Wohneigentümern. Nach Bezirken betrachtet ist Spitzenreiter bei den Wohnkosten für Mietwohnungen die Maxvorstadt mit 18 Euro pro Quadratmeter, günstiger wohnt es sich in den westlichen Randbezirken (14 Euro pro Quadratmeter). 8 Mit steigender Anzahl der Personen im Haushalt wird die ProKopf-Wohnfläche geringer bzw. steigt die Tendenz zur Überbelegung in Wohnungen. Je niedriger das Haushaltsnettoeinkommen ist, desto höher ist die Wohnkostenbelastung. Am 22 Summe aus Kaltmiete, Nebenkosten, Heizung, Strom und ggf. Zinsen und Tilgungen. 30 5 Lebensqualität in der Wohnumgebung Das vorhergehende Kapitel hat gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger trotz hoher Wohnkosten mit ihrer Wohnung und deren Lage zu großen Teilen zufrieden sind. Um den übergeordneten Begriff der Lage etwas fassbarer zu machen, wird im folgenden Kapitel die subjektiv wahrgenommene Verbundenheit der Münchnerinnen und Münchner zu ihrem Wohnviertel beschrieben. Auch die Lebensqualität in ihrer Wohnumgebung bezüglich des sozialen Zusammenlebens, der infrastrukturellen Ausstattung sowie der Freizeitmöglichkeiten und Umweltbedingungen wird erfasst. Dabei spielt das subjektive Sicherheitsgefühl der Befragten sowohl am Tage als auch in der Nacht im Wohnviertel eine große Rolle. 31 5.1 Zufriedenheit mit der Nachbarschaft Zwischen den Altersgruppen unterscheiden sich die Ansichten wenig. Die 18-bis 29jährigen stimmten der Aussage „man kann den Leuten in der Nachbarschaft vertrauen“ etwas seltener zu (76 Prozent) als die anderen Altersgruppen. Ebenso stimmten von den Jüngeren nur 42 Prozent zu, dass sich „die Leute in der Nachbarschaft gut kennen“. Dies zeigt, dass das soziale Zusammenleben von älteren Befragten etwas positiver als von jüngeren Befragten bewertet wird. Um die Zufriedenheit der befragten Personen mit der Wohnumgebung zu erheben, wurden sie zunächst gebeten, eine Einschätzung zu verschiedenen Aspekten abzugeben, was das soziale Zusammenleben in ihrer Nachbarschaft kennzeichnet. Jeweils die Mehrheit der Befragten stimmte den positiven Aussagen über das Zusammenleben zu („stimmt genau“ oder „stimmt eher“): „man kann den Leuten in der Nachbarschaft vertrauen“ (80 Prozent), „die Leute helfen sich hier gegenseitig“ (67 Prozent) und „die Leute in der Nachbarschaft kennen sich gut“ (51 Prozent). Münchnerinnen und Münchner, die sich mit ihrem Wohnviertel verbunden fühlen, stimmen in allen drei Aspekten noch häufiger zu. Interessant sind die Unterschiede bei der Beurteilung der Nachbarschaft durch Einheimische und Zugezogene. Der Aussage „die Leute in der Nachbarschaft kennen sich gut“, stimmen 59 Prozent der gebürtigen Münchnerinnen und Münchner zu („stimmt eher“ bzw. „stimmt genau“), aber nur 50 Prozent der zugezogenen Deutschen und 48 Prozent der zugezogenen Ausländerinnen und Ausländer. Während bei den anderen abgefragten Aspekten zur Nachbarschaft kein Zusammenhang zur Wohndauer besteht, steigt in diesem Fall die Zustimmung mit der Wohndauer der Befragten. Die Mehrheit der Befragten schätzt das soziale Zusammenleben in der Nachbarschaft positiv ein. Negativ formulierte Aspekte, die das soziale Zusammenleben in der Nachbarschaft beschreiben, wurden von einem großen Anteil der Befragten zurückgewiesen. 75 Prozent aller Befragten gaben an, es „stimme nicht“ oder „stimme kaum“, dass dies kein guter Ort sei, um Kinder großzuziehen, 84 Prozent stimmen nicht oder kaum zu, dass es „hier häufiger Konflikte zwischen den Nachbar/ innen“ gäbe und 73 Prozent stimmten nicht oder kaum zu, dass „die Leute hier keine gemeinsamen Werte“ hätten. 5.2 Zufriedenheit mit der Wohnumgebung Des Weiteren wurden die befragten Personen gebeten, ihre Zufriedenheit mit unterschiedlichen Aspekten ihrer Wohnumgebung anzugeben (s. Diagramm 17). Die höchsten Zufriedenheitswerte erhielten die Aspekte „Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (Busse und Diagramm 17: Zufriedenheit mit der Wohnumgebung Angaben in % Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel 56 Erreichbarkeit von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf 41 36 Möglichkeiten für Sport und Bewegung 42 25 Versorgung mit Spielplätzen 49 23 Einrichtungen zur Religionsausübung 21 Gastronomie (z.B. Wirtshäuser, Kneipen, Restaurants, Cafés) 21 Angebot an niedergelassenen Ärzten/innen 20 Luftqualität 20 Lärmsituation 15 Kulturangebot (z.B. Theater, Konzerte, Kino, Museen) 14 Parkmöglichkeiten für PKW 14 Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Kinder von 0 bis 6 Jahren 0% sehr zufrieden 2 4 1 6 2 27 4 2 29 4 3 7 19 27 19 33 40 zufrieden 6 2 11 36 30% 7 12 30 26 20% 31 28 34 10% 18 26 31 35 2 23 39 8 5 2 21 40 Treffpunkte und Begegnungseinrichtungen für Familien und Nachbarschaft 13 11 48 33 2 25 51 9 21 20 40 Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Schulkinder 7 21 54 11 1 21 47 18 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder 21 36 39 Attraktivität von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen 7 34 54 40% 50% teils/teils 60% 70% unzufrieden 80% Summe "trifft nicht zu"/ "keine Angabe" 4 2 2 4 8 6 2 5 9 13 10 15 7 15 6 48 51 14 3 90% 100% 23 sehr unzufrieden Basis: Aspekt trifft zu und Angaben gemacht. Rechte Spalte zur Veranschaulichung der Anteile trifft nicht zu / keine Angabe (nicht in die Berechnung eingeflossen). Bitte geben Sie an, wie zufrieden oder unzufrieden Sie mit Ihrer Wohnumgebung sind. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 32 Bahnen)“, „Erreichbarkeit von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen“ (je 90 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“), und „Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf (Lebensmittel, Drogerieartikel etc.)“ (80 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“). Auf Platz vier und fünf folgen „Attraktivität von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen“ (78 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“) und „Möglichkeiten für Sport und Bewegung“ (74 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“). Im Mittelfeld rangieren beispielsweise das „Angebot an niedergelassenen Ärzten“ (71 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“), die „Luftqualität“ (68 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“) die „Gastronomie“ (61 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“), und die „Lärmsituation“ (54 Prozent „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“). Die große Mehrheit der Befragten ist mit mit der Erreichbarkeit von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen, der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und den Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf in ihrer Wohnumgebung zufrieden. Am unzufriedensten sind die Befragten mit „Treffpunkten und Begegnungseinrichtungen für Familien und Nachbarschaft“, der „Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Kinder von 0 bis 6 Jahren“ und der „Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Schulkinder“. Allerdings müssen Aussagen zu diesen Themen genauer betrachtet werden, da diese Aspekte nur einen Teil der Münchnerinnen und Münchner betreffen. Deshalb werden diese Themen weiter unten nochmals aufgegriffen. Zunächst werden aber im folgenden Abschnitt ausgewählte Aspekte der Zufriedenheit mit der Wohnumgebung nach Bezirken ausgewertet. Für den Aspekt Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel gaben je nach Bezirk 71 bis 99 Prozent der Befragten an, „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ zu sein (s. Abbildung 5). Fast zwei Drittel aller Bezirke vergaben bemerkenswert hohe Zufriedenheitswerte von über 90 Prozent. Spitzenreiter ist AuHaidhausen (Bezirk 5) (99 Prozent), gefolgt von Obergiesing (Bezirk 5), Schwanthalerhöhe (Bezirk 8) und Laim (Bezirk 25) (jeweils 96 Prozent). Lediglich drei Bezirke weisen Zufriedenheitswerte von unter 80 Prozent aus: Allach-Untermenzing (1), Feldmoching-Hasenbergl (Bezirk 24) und Trudering-Riem (Bezirk 15). Erwartungsgemäß sind Befragte, die außerhalb des mittleren Rings wohnen (n=4.002) mit diesem Aspekt seltener „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ als Befragte, die innerhalb des mittleren Ringes wohnen. Hier sind 95 Prozent aller Befragten innerhalb des mittleren Rings, aber nur 87 Prozent außerhalb des mittleren Rings zufrieden. Bei der Bewertung der Erreichbarkeit von öffentlichen Grünund Freiflächen ist auffällig, dass auch zentrumsnahe Bezirke hohe Zufriedenheitswerte von über 90 Prozent ausweisen. Am geringsten, aber immer noch hoch, ist die Zufriedenheit mit der Erreichbarkeit in Aubing-Lochhausen-Langwied (Bezirk 22) (76 Prozent) (Abbildung 6). Abbildung 5: Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 85 85 bis unter 90 90 bis unter 95 95 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.867 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (93%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (94%) Maxvorstadt (95%) Schwabing-West (92%) Au-Haidhausen (99%) Sendling (95%) Sendling-Westpark (90%) Schwanthalerhöhe (96%) Neuhausen-Nymphenburg (94%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (92%) Milbertshofen-Am Hart (90%) Schwabing-Freimann (89%) Bogenhausen (88%) Berg am Laim (91%) Trudering-Riem (79%) Ramersdorf-Perlach (88%) Obergiesing (96%) Untergiesing-Harlaching (92%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (87%) 20 Hadern (91%) 21 Pasing-Obermenzing (88%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (84%) 23 Allach-Untermenzing (71%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (78%) 25 Laim (96%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 33 Abbildung 6: Erreichbarkeit von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 85 85 bis unter 90 90 bis unter 95 95 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.858 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (90%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (91%) Maxvorstadt (91%) Schwabing-West (98%) Au-Haidhausen (96%) Sendling (91%) Sendling-Westpark (92%) Schwanthalerhöhe (88%) Neuhausen-Nymphenburg (92%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (82%) Milbertshofen-Am Hart (87%) Schwabing-Freimann (94%) Bogenhausen (96%) Berg am Laim (84%) Trudering-Riem (92%) Ramersdorf-Perlach (90%) Obergiesing (85%) Untergiesing-Harlaching (95%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (89%) 20 Hadern (87%) 21 Pasing-Obermenzing (93%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (76%) 23 Allach-Untermenzing (85%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (91%) 25 Laim (86%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Abbildung 7: Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 70 70 bis unter 80 80 bis unter 90 90 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.859 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (69%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (89%) Maxvorstadt (90%) Schwabing-West (86%) Au-Haidhausen (89%) Sendling (74%) Sendling-Westpark (78%) Schwanthalerhöhe (80%) Neuhausen-Nymphenburg (85%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (89%) Milbertshofen-Am Hart (76%) Schwabing-Freimann (77%) Bogenhausen (85%) Berg am Laim (78%) Trudering-Riem (75%) Ramersdorf-Perlach (79%) Obergiesing (78%) Untergiesing-Harlaching (75%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (81%) 20 Hadern (81%) 21 Pasing-Obermenzing (75%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (63%) 23 Allach-Untermenzing (70%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (68%) 25 Laim (89%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 34 Mit den Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sind die Bewohner der einzelnen Bezirke mehrheitlich zufrieden bzw. sehr zufrieden. Hohe Zufriedenheitswerte um die 90 Prozent erreichen insbesondere die zentralen und innenstadtnahen Bezirke Maxvorstadt (Bezirk 3), LudwigsvorstadtIsarvorstadt (Bezirk 2), Laim (Bezirk 25), Moosach (Bezirk 10) und Au-Haidhausen (Bezirk 5). Auch gut versorgt fühlen sich die Bewohner in Schwabing-West (Bezirk 4), Bogenhausen (Bezirk 13), Neuhausen-Nymphenburg (Bezirk 9) (Abbildung 7). Am wenigsten zufrieden, aber immer noch auf einem guten Niveau, sind Befragte aus den Randgebieten Aubing-Lochhausen-Langwied (Bezirk 22) und Feldmoching-Hasenbergl (Bezirk 24) (63 bzw. 68 Prozent). Auch im zentralen AltstadtLehel (Bezirk 1) werden die Einkaufsmöglichkeiten im Wohnumfeld nur etwas besser bewertet (70 Prozent). Vergleicht man nur nach dem Wohnort in Bezug auf den mittleren Ring, so sind nur 78 Prozent der Befragten außerhalb des mittleren Rings „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, gegenüber 85 Prozent innerhalb des mittleren Rings. öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen (sehr) zufrieden (Abbildung 8). Die Zufriedenheit mit dem Angebot an niedergelassenen Ärzten fällt in den einzelnen Bezirken mit Werten zwischen 46 und 95 Prozent recht unterschiedlich aus (Abbildung 9). In zentrumsnahen Stadtteilen, die auch eine höhere Ärztedichte aufweisen, fühlen sich die Einwohnerinnen und Einwohner dementsprechend gut bis sehr gut versorgt. Den Spitzenwert erreicht Altstadt-Lehel (Bezirk 1) mit 95 Prozent. Sehr zufrieden ist auch die Bevölkerung in Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Bezirk 2), Maxvorstadt (Bezirk 3), Neuhausen-Nymphenburg (Bezirk 9) und Au-Haidhausen (Bezirk 5). Dagegen fallen die Zufriedenheitswerte in zentrumsfernen Stadtteilen wie z.B. Trudering-Riem (Bezirk 15) oder Milbertshofen-Am Hart (Bezirk 11), in denen die Versorgungssituation scheinbar schlechter aussieht, auf unter 60 Prozent. Schlusslicht bildet Feldmoching-Hasenbergl (Bezirk 24) (46 Prozent). Beim Aspekt „Attraktivität von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen“ zeigen sich, die Einwohnerinnen und Einwohner in Schwabing-West (Bezirk 4), wie schon bei der Erreichbarkeit, mit der Attraktivität dieser Flächen am zufriedensten (94 Prozent). Die Zufriedenheit mit der Luftqualität liegt eher im mittleren bis guten Bereich. Je weiter weg die Stadtteile vom Münchner Zentrum liegen, desto höher fallen in der Regel die Zufriedenheitswerte aus (Abbildung 10). So äußerten sich ca. 80 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner in den Außenbezirken Trudering-Riem (Bezirk 15), Allach-Untermenzing (Bezirk 23), Pasing-Obermenzing (Bezirk 21), ThalkirchenObersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (Bezirk 19) (sehr) zufrieden über die Luftqualität in ihrem Wohnumfeld. Schlusslicht bilden die nordwestlichen Randbezirke AubingLochhausen-Langwied (Bezirk 22) und Allach-Untermenzing (Bezirk 23). Hier äußerten sich 50 bzw. 63 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner mit der „Attraktivität von Für die Bezirke Moosach (Bezirk 10), Neuhausen-Nymphenburg (Bezirk 9) und Milbertshofen-Am Hart (Bezirk 11), durch die der schwer belastete Mittlere Ring führt, sinken die Zufriedenheitswerte auf unter 70 Prozent. Abbildung 8: Attraktivität von öffentlichen Grünflächen, Parks und Plätzen („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 70 70 bis unter 80 80 bis unter 90 90 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.824 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (89%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (75%) Maxvorstadt (85%) Schwabing-West (94%) Au-Haidhausen (87%) Sendling (81%) Sendling-Westpark (83%) Schwanthalerhöhe (76%) Neuhausen-Nymphenburg (86%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (73%) Milbertshofen-Am Hart (70%) Schwabing-Freimann (87%) Bogenhausen (87%) Berg am Laim (66%) Trudering-Riem (81%) Ramersdorf-Perlach (74%) Obergiesing (64%) Untergiesing-Harlaching (84%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (75%) 20 Hadern (67%) 21 Pasing-Obermenzing (85%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (50%) 23 Allach-Untermenzing (63%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (75%) 25 Laim (73%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 35 Abbildung 9: Angebot an niedergelassenen Ärzten/ innen („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 60 60 bis unter 70 70 bis unter 80 80 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.754 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (95%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (83%) Maxvorstadt (82%) Schwabing-West (79%) Au-Haidhausen (80%) Sendling (71%) Sendling-Westpark (68%) Schwanthalerhöhe (64%) Neuhausen-Nymphenburg (81%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (75%) Milbertshofen-Am Hart (56%) Schwabing-Freimann (67%) Bogenhausen (76%) Berg am Laim (63%) Trudering-Riem (55%) Ramersdorf-Perlach (63%) Obergiesing (68%) Untergiesing-Harlaching (76%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (79%) 20 Hadern (71%) 21 Pasing-Obermenzing (77%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (62%) 23 Allach-Untermenzing (64%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (46%) 25 Laim (76%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Abbildung 10: Luftqualität („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 55 55 bis unter 65 65 bis unter 75 75 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.834 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (59%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (50%) Maxvorstadt (48%) Schwabing-West (67%) Au-Haidhausen (62%) Sendling (61%) Sendling-Westpark (67%) Schwanthalerhöhe (57%) Neuhausen-Nymphenburg (63%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (69%) Milbertshofen-Am Hart (63%) Schwabing-Freimann (68%) Bogenhausen (76%) Berg am Laim (59%) Trudering-Riem (82%) Ramersdorf-Perlach (72%) Obergiesing (60%) Untergiesing-Harlaching (69%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (80%) 20 Hadern (67%) 21 Pasing-Obermenzing (81%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (77%) 23 Allach-Untermenzing (81%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (76%) 25 Laim (62%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 36 Am unzufriedensten sind Befragte in den zentraleren Stadtteilen Maxvorstadt (Bezirk 3) (48 Prozent), LudwigsvorstadtIsarvorstadt (Bezirk 2) (50 Prozent) und Schwanthalerhöhe (Bezirk 8) (57 Prozent). Relativ unzufrieden sind aber auch Bewohner des Bezirks Altstadt-Lehel (Bezirk 1) (59 Prozent). Die Lärmsituation wird von den Münchnerinnen und Münchnern etwas kritischer bewertet als die Luftqualität. Auch bei diesem Aspekt schneiden die Randgebiete erwartungsgemäß besser ab, da hier mit Ausnahme stark befahrener Straßen und Eisenbahnstrecken die Lärmbelastung nicht ganz so stark ausgeprägt ist. Der Bezirk Allach-Untermenzing (Bezirk 23) weist mit 68 Prozent den besten Zufriedenheitswert auf, gefolgt von Trudering-Riem (Bezirk 15) (66 Prozent), Untergiesing-Harlaching (Bezirk 18) und Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (Bezirk 19) (jeweils 64 Prozent) (s. Abbildung 11). Die niedrigsten Zufriedenheitswerte findet man in innerstädtischen Bereichen wie Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Bezirk 2), Maxvorstadt (Bezirk 3) und Altstadt-Lehel (Bezirk 1) vor (zwischen 41 und 44 Prozent). Ähnlich unzufrieden sind auch die Einwohnerinnen und Einwohner in Obergiesing (Bezirk 17) (Mittlerer Ring) oder in Sendling (Bezirk 6) (jeweils 44 Prozent). Einige abgefragte Aspekte zur Zufriedenheit mit der Wohnumgebung haben eine hohe Item-Non-Response-Rate, da die Bewertung eigentlich nur von betroffenen Gruppen vorgenom- men werden konnte. Das betrifft die Aspekte zu Angeboten für Kinder und Familien und „Parkmöglichkeiten für PKW“ sowie „Abstellmöglichkeiten für Fahrräder“. Daher werden diese Aspekte an dieser Stelle gesondert betrachtet, d.h. die Antworten werden auf Basis PKW-Nutzerinnen und Nutzer, Fahrradfahrerinnen und -fahrer und auf Basis derjenigen ausgewertet, die Kinder in der entsprechenden Altersgruppe haben. Zum Aspekt „Parkmöglichkeiten für PKW“ gaben lediglich 45 Prozent der PKW-Nutzerinnen und Nutzer 23 an, „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ zu sein. Hier gibt es große Unterschiede, je nach Wohnlage. PKW-Nutzerinnen und Nutzer außerhalb des mittleren Rings sind zufriedener mit den Parkmöglichkeiten als die PKW-Nutzerinnen und Nutzer innerhalb des mittleren Rings (52 Prozent vs. 26 Prozent „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“). Differenziert nach Stadtgebieten betrachtet heißt das, dass in den westlichen Randbezirken Pasing-Obermenzing (Bezirk 21) (62 Prozent) und Aubing-Lochhausen-Langwied (Bezirk 22) (61 Prozent) die Mehrheit der PKW-Nutzer mit den Parkmöglichkeiten zufrieden bzw. sehr zufrieden ist (Abbildung 12). In den innenstadtnahen Bereichen wie z.B. in Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Bezirk 2), und Schwanthalerhöhe (Bezirk 8) sinken die Zufriedenheitswerte dagegen in innenstadtnahen Bereichen auf 11 Prozent. 23 PKW-Nutzerinnen und Nutzer sind Personen, die angegeben haben, den PKW mindestens mehrmals pro Woche zu nutzen (n=2.909). Abbildung 11: Lärmsituation („sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 45 45 bis unter 55 55 bis unter 65 65 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.851 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (44%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (41%) Maxvorstadt (43%) Schwabing-West (55%) Au-Haidhausen (44%) Sendling (44%) Sendling-Westpark (55%) Schwanthalerhöhe (46%) Neuhausen-Nymphenburg (54%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (55%) Milbertshofen-Am Hart (46%) Schwabing-Freimann (56%) Bogenhausen (63%) Berg am Laim (51%) Trudering-Riem (66%) Ramersdorf-Perlach (60%) Obergiesing (44%) Untergiesing-Harlaching (64%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (64%) 20 Hadern (51%) 21 Pasing-Obermenzing (62%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (59%) 23 Allach-Untermenzing (68%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (57%) 25 Laim (56%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 37 Abbildung 12: Parkmöglichkeiten für PKW (PKW Nutzer „sehr zufrieden“ und „zufrieden “) Anteil PKW Nutzer „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ unter 30 30 bis unter 40 40 bis unter 50 50 bis unter 60 60 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 2.880 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (14%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (11%) Maxvorstadt (24%) Schwabing-West (19%) Au-Haidhausen (18%) Sendling (30%) Sendling-Westpark (47%) Schwanthalerhöhe (11%) Neuhausen-Nymphenburg (47%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (50%) Milbertshofen-Am Hart (23%) Schwabing-Freimann (46%) Bogenhausen (55%) Berg am Laim (37%) Trudering-Riem (55%) Ramersdorf-Perlach (54%) Obergiesing (33%) Untergiesing-Harlaching (64%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (54%) 20 Hadern (47%) 21 Pasing-Obermenzing (62%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (61%) 23 Allach-Untermenzing (49%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (52%) 25 Laim (51%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Abbildung 13: Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (Fahrrad Nutzer „sehr zufrieden“ und „zufrieden“) Anteil (in %) „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ unter 41 41 bis unter 51 51 bis unter 60 60 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 2.660 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (55%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (36%) Maxvorstadt (37%) Schwabing-West (49%) Au-Haidhausen (38%) Sendling (44%) Sendling-Westpark (57%) Schwanthalerhöhe (49%) Neuhausen-Nymphenburg (55%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (57%) Milbertshofen-Am Hart (53%) Schwabing-Freimann (65%) Bogenhausen (61%) Berg am Laim (59%) Trudering-Riem (56%) Ramersdorf-Perlach (67%) Obergiesing (41%) Untergiesing-Harlaching (54%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (66%) 20 Hadern (69%) 21 Pasing-Obermenzing (73%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (66%) 23 Allach-Untermenzing (69%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (69%) 25 Laim (62%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 38 Besser sieht es bei den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder aus. Insgesamt sind 56 Prozent der Fahrrad-Nutzerinnen und -nutzer mit den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Grob betrachtet sind 63 Prozent der Fahrradnutzerinnen und -nutzer außerhalb des mittleren Rings (sehr) zufrieden und 46 Prozent innerhalb des mittleren Rings. Auf Stadtbezirksebene ergibt sich folgendes Bild (Abbildung 13): Die Bewohnerinnen und Bewohner von Pasing-Obermenzing (Bezirk 21) sind am zufriedensten (73 Prozent). Danach folgen Allach-Untermenzing (Bezirk 23) und Ramersdorf-Perlach (Bezirk 16) mit jeweils 69 Prozent. Auf dem letzten Platz liegt Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Bezirk 2). Hier gab nur etwa jede bzw. jeder Dritte an, mit den Abstellmöglichkeiten zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Bei Aspekten, die Kinder betreffen, konnten teilweise bis zur Hälfte aller Befragten keine Angaben machen. Daher werden diese Aspekte nachfolgend nur auf Basis der Betroffenen dargestellt. Da die Anzahl der Befragten aber für eine Auswertung auf Bezirksebene zu gering ist, wurden hier die Bezirke zu folgenden Stadtregionen zusammengefasst: Innerstädtisch, West, Ost, Nord und Süd (Abbildung 14). 24 24 INNERSTÄDTISCH: Altstadt-Lehel, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Maxvorstadt, Schwabing-West, Au-Haidhausen, Schwanthalerhöhe, NeuhausenNymphenburg; WEST Pasing-Obermenzing, Aubing-Lochhausen-Langwied, Allach-Untermenzing, Laim; OST: Bogenhausen, Berg am Laim, Trudering-Riem, Ramersdorf-Perlach; NORD: Moosach, MilbertshofenAm Hart, Schwabing-Freimann, Feldmoching-Hasenbergl; SÜD: Sendling, Sendling-Westpark, Obergiesing, Untergiesing-Harlaching, Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried -Solln, Hadern Von den Befragten aus Haushalten mit (minderjährigen) Kindern (n=1.405) sind 73 Prozent mit der Versorgung mit Spielplätzen „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Zwischen den Stadtregionen gibt es nur geringe Bewertungsunterschiede. Am niedrigsten ist die Zufriedenheit im Bereich Süd (70 Prozent), am höchsten im Bereich Nord (77 Prozent). Bei der Verfügbarkeit von wohnungsnahen Betreuungsplätzen für Kinder von 0 bis 6 Jahren (Kindergarten/ -krippe) lässt sich eine Polarisierung der Einschätzungen beobachten. Von den Befragten aus Haushalten mit Kindern in diesem Alter sind 31 Prozent „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, hingegen 42 Prozent „sehr unzufrieden“ oder „unzufrieden“. Die Verfügbarkeit von wohnungsnahen Betreuungsplätzen für Kinder von 0 bis 6 Jahren wird von Personen aus Haushalten mit Kindern im entsprechenden Alter mehrheitlich kritisch gesehen. Die Analyse der Bereiche zeigt, dass die Versorgungszufriedenheit hier sehr unterschiedlich ist. Am zufriedensten sind die Befragten mit Kindern im entsprechenden Alter in den Regionen Ost und Nord (40 und 39 Prozent). Es folgen die Bereiche West (30 Prozent) und Süd (24 Prozent). Am schlechtesten schneidet der Innenstadtbereich mit nur 19 Prozent (sehr) zufriedener Befragten mit Kindern bis einschließlich sechs Jahren im Haushalt ab. Bei der „Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Schulkinder (z.B. Hort, Ganztagsschule)“ sieht die Zufriedenheit ein wenig Abbildung 14: Zusammenfassung der Bezirke zu Stadtregionen Aufteilung Bezirke Innerstädtisch Süd Nord Ost West 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (Innerstädtisch) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Innerstädtisch) Maxvorstadt (Innerstädtisch) Schwabing-West (Innerstädtisch) Au-Haidhausen (Innerstädtisch) Sendling (Süd) Sendling-Westpark (Süd) Schwanthalerhöhe (Innerstädtisch) Neuhausen-Nymphenburg (Innerstädtisch) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (Nord) Milbertshofen-Am Hart (Nord) Schwabing-Freimann (Nord) Bogenhausen (Ost) Berg am Laim (Ost) Trudering-Riem (Ost) Ramersdorf-Perlach (Ost) Obergiesing (Süd) Untergiesing-Harlaching (Süd) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (Süd) 20 Hadern (Süd) 21 Pasing-Obermenzing (West) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (West) 23 Allach-Untermenzing (West) 24 Feldmoching-Hasenbergl (Nord) 25 Laim (West) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 39 besser aus. Befragte aus Haushalten mit Kindern von 6 bis 14 Jahren sind zu 41 Prozent „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. 31 Prozent äußerten sich „sehr unzufrieden“ oder „unzufrieden“. Auch im Stadtgebiet fallen die Unterschiede nicht so groß aus wie bei den jüngeren Kindern. Am zufriedensten sind Befragte mit Kindern von 6 bis 14 Jahren im Haushalt in der Region Nord (48 Prozent „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“), dicht gefolgt von Ost (42 Prozent), Süd (41 Prozent) und Innenstädtische Region (38 Prozent). Am niedrigsten ist die Zufriedenheit in der Region West (31 Prozent). Ein weiterer Aspekt, der bewertet werden sollte, und vor allem für Familien mit Kindern relevant ist, sind „Treffpunkte und Begegnungseinrichtungen für Familien und Nachbarschaft“. 45 Prozent der Befragten aus Haushalten mit Kindern sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ und 17 Prozent sind „sehr unzufrieden“ oder „unzufrieden“. 5.3 Einkaufen und Nahversorgung Beim Erwerb von Bedarfsgütern wird unterschieden zwischen Gütern des täglichen Bedarfs, wie z.B. Lebensmittel, Drogerieartikel, und Gütern des mittelfristigen Bedarfs, wie z.B. Kleidung, Schuhen, Elektrogeräten und Haushaltswaren. Befragt danach, wo sie Güter des täglichen und des mittelfristigen Bedarfs regelmäßig einkaufen, gaben die meisten Befragten an, dass sie Güter des täglichen Bedarfs im Supermarkt oder Discounter im eigenen Viertel (89 Prozent aller Befragten) und Güter des mittelfristigen Bedarfs in der Innenstadt einkaufen (71 Prozent aller Befragten). Das Internet nimmt insbesondere für Güter des mittelfristigen Bedarfs eine wichtige Rolle ein (56 Prozent aller Befragten, s. Diagramm 18). Die Ergebnisse haben Bedeutung für die Quartiersentwicklung und damit in Zusammenhang stehende Fachkonzepte, insbesondere das Zentrenkonzept (vgl. Landeshauptstadt München 2010), das die Ziele der Einzelhandels- und Versorgungsfunktionen für die zentralen Versorgungsbereiche der Stadt definiert. Eine gute Nahversorgungsstruktur im eigenen Wohnviertel soll gegen Verlagerungstendenzen in Gewerbegebiete weiterhin für die Bewohnerinnen und Bewohner gewährleistet bleiben. 5.4 Verbundenheit mit dem eigenen Viertel Die Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner (72 Prozent) fühlt sich mit ihrem eigenen Viertel „sehr stark“ bzw. „eher stark“ verbunden. Diejenigen, die mit den oben erwähnten Aspekten zur Wohnumgebung „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ sind, fühlen sich auch überdurchschnittlich häufig ihrem Viertel verbunden. Am deutlichsten ist der Zusammenhang bei den Zufriedenheitswerten zur Gastronomie und zu Kulturangeboten. Während sich 78 Prozent derjenigen, die mit der Gastronomie in ihrer Wohnumgebung (sehr) zufrieden sind, mit ihrem Viertel sehr bzw. eher stark verbunden fühlen, sind es nur 57 Prozent derjenigen, welche mit der Gastronomie sehr unzufrieden bzw. unzufrieden sind. Beim Bereich Kulturangebote beträgt die Differenz zwischen den Zufriedenen und den Unzufriedenen 22 Prozent. Nach Stadtbezirken betrachtet, wurden die höchsten Verbundenheitswerte in Altstadt-Lehel (Bezirk 1), Au-Haidhausen (Bezirk 5), Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (Bezirk 2) und Neuhausen-Nymphenburg (Bezirk 9) gemessen (Abbildung 15). In diesen Bezirken fühlen sich jeweils über 80 Prozent der Einwohner „sehr stark“ bzw. „eher stark“ mit ihrem Viertel verbunden. Danach folgen die Bezirke Schwabing-West (Bezirk 4), Sendling (Bezirk 6), Maxvorstadt (Bezirk 3) und Untergiesing-Harlaching (Bezirk 18). Die geringste Verbundenheit trifft man in Milbertshofen-Am Hart (Bezirk 11), Berg am Laim (Bezirk 14) und Trudering-Riem (Bezirk 15) an. Allen drei letztgenannten Bezirken ist gemein, dass sie mit dem Angebot an Ärzten, dem Kulturangebot und den Sportmöglichkeiten im Wohngebiet überdurchschnittlich unzufrieden sind. Wider Erwarten hat die Wohndauer keinen Einfluss auf die Verbundenheitswerte. Diagramm 18: Erwerb von Bedarfsgütern des täglichen und mittelfristigen Bedarfs In kleinen Läden im eigenen Viertel 14 Im Supermarkt/ Discounter im eigenen Viertel Angaben in % 54 89 13 34 Im Einkaufszentrum/ Kaufhaus im eigenen Viertel 47 22 In anderen Vierteln in München 44 23 In der Innenstadt 10 Im Umland 71 20 11 Online 0% 10% 56 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Güter des täglichen Bedarfs (z.B. Lebensmittel, Kosmetik, Drogerieartikel) Güter des mittelfristigen Bedarfs (z.B. Kleidung, Schuhe, Elektrogeräte, Haushaltswaren) Basis: Gesamt n = 5.945, Mehrfachnennungen Wo kaufen Sie Güter des täglichen Bedarfs regelmäßig ein? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 40 Abbildung 15: Verbundenheit mit dem eigenen Viertel („sehr stark“ und „eher stark“) Anteil (in %) „sehr stark“ oder „eher stark“ unter 65 65 bis unter 70 70 bis unter 75 75 bis unter 80 80 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.945 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (87%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (82%) Maxvorstadt (78%) Schwabing-West (78%) Au-Haidhausen (84%) Sendling (78%) Sendling-Westpark (72%) Schwanthalerhöhe (68%) Neuhausen-Nymphenburg (82%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (69%) Milbertshofen-Am Hart (58%) Schwabing-Freimann (70%) Bogenhausen (75%) Berg am Laim (59%) Trudering-Riem (61%) Ramersdorf-Perlach (66%) Obergiesing (73%) Untergiesing-Harlaching (78%) 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried Fürstenried-Solln (70%) 20 Hadern (77%) 21 Pasing-Obermenzing (73%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (65%) 23 Allach-Untermenzing (73%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (69%) 25 Laim (68%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 5.5 Sicherheitsgefühl und Sicherheitsbeeinträchtigung in der Wohnumgebung Das wahrgenommene Sicherheitsgefühl ist von großer Bedeutung für die Lebensqualität. Das subjektive Sicherheitsgefühl wird beeinträchtigt durch die Wahrnehmung, an einem bestimmten Ort oder durch bestimmte Umstände Opfer von Kriminalität werden zu können. Hierbei ist zu beachten, dass die faktische Sicherheit nicht unbedingt mit der wahrgenommenen Sicherheit kongruent ist (vgl. auch Nowossadeck/ Mahne 2017), sondern dass bestimmte Bevölkerungsgruppen die allgemeine Sicherheit in ihrem Lebensumfeld und ihre persönliche Sicherheit unterschiedlich einschätzen. Ein Erklärungsansatz für diese Unterschiede ist der Vulnerabilitätsansatz, der davon ausgeht, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, ihre Verteidigungs-, Vermeidungs- oder Bewältigungsstrategien von Kriminalität als mangelnd einschätzen und von einer physischen Unterlegenheit gegenüber möglichen Angreiferinnen und Angreifern ausgehen (vgl. HummelsheimDoß 2016: 7). Da die Furcht vor Kriminalität auch von der jeweiligen Situation abhängt, wurden die Befragten um eine differenzierte Einschätzung ihrer subjektiven Sicherheit gebeten. Hierfür wurde zwischen unterschiedlichen Orten jeweils zu unterschiedlichen Zeiten differenziert. Am höchsten ist das Sicherheitsgefühl in der eigenen Wohnung bzw. dem eigenen Haus: hier fühlen sich 96 Prozent der Befragten „sehr sicher“ oder „sicher“ (s. Diagramm 19). Tagsüber fühlen sich mehr als 9 von 10 Befragten im eigenen Stadtviertel, in Grünanlagen oder Parks und in Bussen und Bahnen „(sehr) sicher“. Demgegenüber ist das Sicherheitsgefühl nachts an diesen Orten teilweise deutlich schlechter. Die höchste Unsicherheit wird von den Befragten abends oder nachts in Grünanlagen oder Parks wahrgenommen. 61 Prozent aller Befragten fühlen sich dann „sehr unsicher“ oder „unsicher“. Auch in Bussen und Bahnen und im eigenen Stadtviertel sinkt das Sicherheitsgefühl zu diesen Zeiten stark ab und es fühlen sich 36 bzw. 25 Prozent der Befragten „sehr unsicher“ oder „unsicher“. In Bezug auf das Geschlecht ist festzustellen, dass sich Frauen insbesondere abends oder nachts deutlich unsicherer fühlen als Männer. Am höchsten ist das Unsicherheitsgefühl der befragten Frauen abends oder nachts in Grünanlagen oder Parks. 74 Prozent der Frauen fühlen sich „sehr unsicher“ oder „unsicher“, gegenüber von 48 Prozent der Männer. Das Sicherheitsgefühl unterscheidet sich auch zwischen den Altersgruppen. So fühlen sich Befragte der Altersgruppe 60 Jahre und älter unsicherer als die beiden jüngeren Altersgruppen. Interessant ist, dass sich die 30- bis 59jährigen an den meisten Orten tagsüber und nachts etwas unsicherer fühlen als die 18- bis 29jährigen. Abends oder nachts im eigenen Stadtviertel draußen gibt allerdings die Altersgruppe der 18- bis 29jährigen ein etwas höheres Unsicherheitsgefühl als die der 30- bis 59jährigen an. Dies ist unter Umständen darauf zurückzuführen, dass sich die jüngere Altersgruppe durch ihr spezifisches Freizeitverhalten nachts zu anderen Zeiten und an anderen Orten aufhält und dadurch auch tatsächlich ein höheres Risiko hat, Opfer einer Straftat zu werden. 41 Diagramm 19: Subjektives Sicherheitsgefühl der Befragten gesamt und nach Geschlecht Anteile „unsicher“ und „sehr unsicher“ 0% 0% 10% 10% 20% 20% 30% 30% 40% 40% 50% 50% 60% 60% 70% 70% 80% 80% 90% 90% 100% 100% Bei mir zu Hause in der Wohung Tagsüber in meinem Stadtviertel draußen Tagsüber in Grünanlagen oder Parks Tagsüber in Bussen und Bahn (ÖPNV) Abends oder nachts in meinem Stadtviertel draußen Abends oder nachts in Bussen und Bahnen (ÖPNV) Abends oder nachts in Grünanlagen oder Parks Angaben in % Gesamt 2016 Basis: Gesamt n = 5.945 Wie sicher bzw. unsicher fühlen Sie sich an folgenden Orten? männlich weiblich Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Abbildung 16: Sicherheit abends und nachts in meinem Stadtviertel draußen („sehr sicher“ und „sicher“) Anteil (in %) „sicher“ oder „sehr sicher“ unter 65 65 bis unter 75 75 bis unter 85 85 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.945 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (83%) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (84%) Maxvorstadt (89%) Schwabing-West (81%) Au-Haidhausen (86%) Sendling (83%) Sendling-Westpark (76%) Schwanthalerhöhe (82%) Neuhausen-Nymphenburg (77%) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Moosach (69%) Milbertshofen-Am Hart (61%) Schwabing-Freimann (81%) Bogenhausen (83%) Berg am Laim (62%) Trudering-Riem (76%) Ramersdorf-Perlach (62%) Obergiesing (63%) Untergiesing-Harlaching (78%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedFürstenried-Solln (69%) 20 Hadern (60%) 21 Pasing-Obermenzing (75%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (64%) 23 Allach-Untermenzing (74%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (60%) 25 Laim (75%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Befragte die außerhalb des mittleren Rings wohnen, fühlen sich nachts in allen Konstellationen unsicherer als Befragte, die innerhalb des Rings wohnen. Besonders hoch ist der Unterschied bei „abends oder nachts in meinem Stadtviertel draußen“ (28 Prozent „(sehr) unsicher“ außerhalb des mittleren Rings vs. 18 Prozent „(sehr) unsicher“ innerhalb des mittleren Rings). 42 In Bezirken mit einer z. T. überdurchschnittlichen soziodemografischen Herausforderung26 sinkt das Sicherheitsgefühl auf ein mittleres Niveau. Am unsichersten fühlen sich Bewohnerinnen und Bewohner in den Bezirken Hadern (Bezirk 20) (60 Prozent), Feldmoching-Hasenbergl (Bezirk 24) (60 Prozent), Milbertshofen-Am Hart (Bezirk 11) (61 Prozent), Ramersdorf-Perlach (Bezirk 16) und Berg am Laim (Bezirk 14) (jeweils 62 Prozent). Es besteht ein sehr hohes Sicherheitsgefühl tagsüber. Größte Unsicherheit hingegen herrscht abends oder nachts in Grünanlagen oder Parks. Das Sicherheitsgefühl in den öffentlichen Verkehrsmitteln und in Grünanlagen und Parks lässt sich auf Stadtbezirksebene nicht bewerten, da man davon ausgehen muss, dass Befragte sich in unterschiedlichen Bezirken bewegen. Die Items „abends und nachts in meinem Stadtviertel draußen“ und „tagsüber in meinem Stadtviertel draußen“ hingegen stellen einen unmittelbaren Bezug zwischen dem Sicherheitsgefühl und dem Stadtbezirk her. Auf das persönliche Sicherheitsempfinden kann auch die Wohnumgebung mit ihren sozialen und physischen Merkmalen einen Einfluss haben. Hierbei vermitteln soziale Umstände, wie z.B. Obdachlose, Gruppen lärmender Jugendlicher oder alkohol- und drogenabhängige Personen, und physische Umstände, wie z.B. Müll, ungepflegte Grünanlagen oder vernachlässigte Gebäude mit kaputten Fensterscheiben oder Graffiti, einen Mangel an sozialer Kontrolle im öffentlichen Raum (Hummelsheim-Doß 2016: 7). Dieser wahrgenommene Mangel an sozialer Kontrolle wiederum kann das subjektive Sicherheitsgefühl beeinträchtigten. Jedoch kann die Kausalität in beide Richtungen fließen: So ist es einerseits möglich, dass Personen, die sich unsicher fühlen, für diese Phänomene sensibilisiert sind und diese deshalb häufiger wahrnehmen. Andererseits können diese Anzeichen von physischer und sozialer Unordnung auch Furcht hervorrufen. Tagsüber wird das Sicherheitsempfinden von den Einwohnern außerordentlich gut bewertet. In allen Bezirken fühlen sich über 90 Prozent der Bevölkerung in ihrem Stadtteil tagsüber „sehr sicher“ bzw. „sicher“. Aber auch abends oder nachts fühlt sich die Mehrheit der Münchner in ihrem Stadtteil (sehr) sicher. Mit Anteilen zwischen 60 und 89 Prozent vergaben die jeweiligen Bewohnerinnen und Bewohner mittlere bis sehr gute Bewertungen (s. Abbildung 16). Um diesen Sachverhalt genauer zu untersuchen, wurde erhoben, wie häufig die Befragten bestimmte soziale und physische Phänomene in ihrem Wohngebiet, die auch als „Disorder“ bezeichnet werden, wahrnehmen (s. Diagramm 20). Die untersuchten Sachverhalte beziehen sich dabei überwiegend auf mehr oder weniger schlimme Regelübertretungen. Am häufigsten nahmen die Befragten Falschparkerinnen und Auch wenn die innerstädtischen Bezirke in der Kriminalitätsstatistik z.B. wegen Köperverletzung, Taschen- oder Ladendiebstahl die vorderen Plätze einnehmen 25, schneiden gerade diese Bezirke beim Sicherheitsempfinden der Bevölkerung sehr gut ab. Am sichersten fühlen sich die Einwohner demnach in der Maxvorstadt (Bezirk 3) (89 Prozent), gefolgt von Au-Haidhausen (Bezirk 5) (86 Prozent) und LudwigsvorstadtIsarvorstadt (Bezirk 2) (84 Prozent). 25 26 vgl. Statistisches Amt München (2017). Die Straftaten in den Münchner Stadtbezirken 2016. vgl. Landeshauptstadt München 2016c: 11. Diagramm 20: Wahrnehmung von Personen und Sachverhalten im eigenen Wohngebiet Falschparker/innen Radfahrer/innen, die unerlaubt auf dem Gehweg fahren 18 28 23 17 16 18 20 28 27 23 26 12 9 2 2 16 15 20 20 27 28 26 26 9 9 2 2 20 28 34 26 9 2 5 2 15 12 Abfall auf Straßen, Wegen und Plätzen Obdachlose oder Bettler/innen Hundekot auf Gehwegen und Grünflächen Alkoholkonsum in Gruppen in der Öffentlichkeit Lärm auf der Straße Graffiti Unerlaubt abgestellter Sperrmüll Demolierte Haltestellen, Briefkästen, Papierkörbe in der Öffentlichkeit Ungepflegte Grünflächen 20 12 9 9 12 17 9 12 6 5 11 10 5 5 10 9 5 7 9 Streitereien oder Schlägereien zwischen Leuten 1 3 in der Öffentlichkeit 0% 0% 20 17 23 12 12 29 31 32 25 22 19 28 37 25 34 22 40 22 33 9 9 24 24 39 39 15 21 37 47 20% 30% 40% 50% 60% 70% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 49 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 28 30 2 2 30 2 2 22 22 49 10% 15 21 28 47 33 28 32 34 40 5 2 2 28 32 32 23 28 28 28 29 31 19 22 3 7 2 5 2 5 13 34 20 12 11 7 6 3 20 12 9 7 Angaben 12 in 2% 17 Gruppen herumstehender oder sitzender Personen 2 2 2 80% 90% 100% 80% 90% 100% sehr oft oft hin und wieder selten nie keine Angabe Basis: Gesamt n = 5.945 Wie oft haben Sie in den letzten 12 Monaten folgende Personen in Ihrem Wohngebiet sehroder oft Sachverhalte oft hin und wieder wahrgenommen? selten nie keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 43 Falschparker (36 Prozent „sehr oft“ oder „oft“) wahr und Gruppen herumstehender oder herumsitzender Personen (35 Prozent „sehr oft“ oder „oft“ ). Am seltensten wurden Streitereien oder Schlägereien zwischen Leuten in der Öffentlichkeit (4 Prozent „sehr oft“ oder „oft“) wahrgenommen. Auch ungepflegte Grünflächen scheinen den Befragten kaum aufzufallen (7 Prozent „sehr oft“ oder „oft“), dies deckt sich auch mit der hohen Zufriedenheit mit der Attraktivität von Grünflächen und Parks in der Wohnumgebung (s. Kap. 5.2). Die Wahrnehmung von solchen „Disorder“-Phänomenen hängt auch mit dem Sicherheitsempfinden zusammen. Die Ergebnisse der vorliegenden Befragung zeigen, dass Personen, die sich tagsüber im eigenen Stadtviertel unsicher fühlen, häufiger Gruppen herumstehender oder herumsitzender Personen wahrnehmen als Personen, die sich sicher fühlen (60 Prozent „sehr oft“ oder „oft“ vs. 34 Prozent). Auch Obdachlose oder Bettler/ innen werden von denjenigen häufiger wahrgenommen, die sich tagsüber im eigenen Stadtviertel unsicher fühlen (37 Prozent „sehr oft“ oder „oft“ vs. 21 Prozent). Aus diesen Zusammenhängen lassen sich hier (wie auch an anderen Stellen im Bericht) aber keine kausalen Schlüsse ziehen. Für die bessere Betrachtung der „Disorder“-Thematik werden die abgefragten elf Sachverhalte auf Basis einer Faktorenanalyse in verschiedene Gruppen zusammengefasst. Für die Bildung der Faktoren wurde zunächst eine Faktorenanalyse mit SPSS durchgeführt. Dann wurden drei neue Variablen mit Mittelwerten über die jeweils zum Faktor gehörenden Sachverhalte für jeden Befragten gebildet. In einem weiteren Schritt wurden diese Mittelwerte wieder in die alte 5er-Skala („sehr oft“/ „oft“/hin und wieder/selten/nie) umgewandelt. I. Soziale Unordnung, dazu gehören: • Gruppen herumstehender und herumsitzender Personen • Obdachlose oder Bettlerinnen und Bettler • Lärm auf der Straße und Streitereien • Schlägereien zwischen Leuten in der Öffentlichkeit II. Physische Unordnung, dazu gehören: • Abfall auf Straßen, Wegen und Plätzen • Demolierte Haltestellen, Briefkästen und Papier körbe • Grafitti • Ungepflegte Grünflächen, Hundekot auf Gehwegen und Grünflächen • Unerlaubt abgestellter Sperrmüll III. Verkehrsverstöße, dazu gehören: • Radfahrer/ innen die unerlaubt auf dem Gehweg fahren • Falschparker/ innen Betrachtet man diese Faktoren auf Stadtbezirksebene, zeigen sich bei dem Faktor „Soziale Unordnung“ große Unterschiede (s. Abbildung 17). Insgesamt sehen 13 Prozent „sehr oft“ bzw. „oft“ störende Personen. Überdurchschnittlich häufig werden diese in den innerstädtischen Bezirken LudwigsvorstadtIsarvorstadt (Bezirk 2) (36 Prozent) und Schwanthalerhöhe (Bezirk 8) (32 Prozent) wahrgenommen. Am seltensten wer- den Auffälligkeiten in Bogenhausen (Bezirk 13) (3 Prozent) und Aubing-Lochhausen (Bezirk 22) (5 Prozent) wahrgenommen. Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass in den innerstädtischen Bezirken zum einen mehr Menschen anzutreffen sind, zum anderen, dass diese die innerstädtische Infrastruktur mehr für ihre unterschiedlichen Bedürfnisse nutzen als das in typischen Wohnvierteln der Fall ist. Bei den Faktoren „Physische Unordnung“ und „Verkehrsverstöße“ sind auf Stadtbezirksebene nicht so große Unterschiede festzustellen. In Sendling gaben 19 Prozent der Befragten an, störenden Schmutz „sehr oft“ oder „oft“ wahrzunehmen, gefolgt von Obergiesing (18 Prozent) und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (17 Prozent). Am niedrigsten sind die Wahrnehmungswerte in Sendling-Westpark (5 Prozent) und Bogenhausen (6 Prozent). Verkehrsverstöße werden von mehr als zwei Fünfteln der Befragten registriert, vor allem in den Innenstadtlagen Maxvorstadt, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Schwanthalerhöhe (jeweils 56 Prozent), am seltensten in den östlichen Außenbezirken Ramersdorf-Perlach (30 Prozent) und TruderingRiem (34 Prozent). Hier schlägt sich vermutlich nieder, dass aufgrund der angespannten Verkehrssituation in der Innenstadt die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer die oben genannten Aspekte nicht so genau nehmen. Schlussendlich wurde zum Thema Sicherheit noch der Verbindung von sozialen Umständen und angenommener Zivilcourage in der Nachbarschaft nachgegangen. Hierfür wurden den Befragten zwei Situationen von Regelübertretungen in der eigenen Nachbarschaft geschildert. Es sollte jeweils eingeschätzt werden, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand aus der Nachbarschaft auf irgendeine Art und Weise dagegen einschreitet. In der ersten Situation sollten sich die Befragten vorstellen, dass eine Gruppe von Personen abends draußen herumsteht, Lärm macht und Anwohnerinnen und Anwohner verunsichert. Ein Drittel aller Befragten hält es für „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“, dass jemand aus der Nachbarschaft auf irgendeine Art und Weise dagegen einschreitet. 39 Prozent halten dies für „unwahrscheinlich“ oder „sehr unwahrscheinlich“. In der zweiten Situation ging es darum, dass Personen etwas mutwillig beschädigen (z.B. Postkästen, Mülleimer oder Pflanzen). Bei diesem Szenario halten es 37 Prozent aller Befragten für (sehr) unwahrscheinlich, dass jemand aus der Nachbarschaft dagegen einschreitet. 36 Prozent halten ein Einschreiten der Nachbarn dagegen für (sehr) wahrscheinlich. Somit hält sich die Einschätzung, dass Nachbarn wahrscheinlich einschreiten bzw. nicht einschreiten würden, in etwa die Waage. Interessant ist hierbei, dass Personen, die sich abends oder nachts im eigenen Stadtviertel unsicher fühlen, die Wahrscheinlichkeit des Einschreitens von Nachbarinnen und Nachbarn als unwahrscheinlicher einschätzen. Der Anteil der Befragten, die ein Einschreiten für „unwahrscheinlich“ oder „sehr unwahrscheinlich“ halten, liegt mit 46 Prozent in Situation 1 und 49 Prozent in Situation 2 deutlich über dem Durchschnitt. 44 Abbildung 17: Wahrnehmungsfaktor „Soziale Unordnung“ („sehr oft“ und „oft“) Anteil (in %) „oft“ oder „sehr oft“ unter 10 10 bis unter 15 15 bis unter 20 20 und mehr Basis: Angaben gemacht n = 5.883 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Altstadt-Lehel (20%) 10 Moosach (14%) 19 Thalkirchen-Obersendling-ForstenriedLudwigsvorstadt-Isarvorstadt (36%) 11 Milbertshofen-Am Hart (14%) Fürstenried-Solln (11%) Maxvorstadt (18%) 12 Schwabing-Freimann (15%) 20 Hadern (9%) Schwabing-West (11%) 13 Bogenhausen (3%) 21 Pasing-Obermenzing (10%) Au-Haidhausen (15%) 14 Berg am Laim (16%) 22 Aubing-Lochhausen-Langwied (5%) Sendling (18%) 15 Trudering-Riem (7%) 23 Allach-Untermenzing (6%) Sendling-Westpark (7%) 16 Ramersdorf-Perlach (13%) 24 Feldmoching-Hasenbergl (16%) Schwanthalerhöhe (23%) 17 Obergiesing (17%) 25 Laim (10%) Neuhausen-Nymphenburg (10%) 18 Untergiesing-Harlaching (13%) Quelle: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Fazit Abschließend lässt sich feststellen, dass die Münchnerinnen und Münchner vor allem mit der Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, der Erreichbarkeit von Parks und Grünflächen und den wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ sind. Im Mittelfeld liegt die Zufriedenheit mit der Ärzteversorgung, der Luftqualität, der Lärmbelästigung und der Gastronomie. Schlusslichter bei der Zufriedenheit mit der Wohnumgebung sind die Kinderbetreuung, vor allem die der kleinen Kinder, und die Parkmöglichkeiten für PKWs. Hier gehen die Meinungen allerdings je nach Stadtgebiet auseinander. Während die Innenstadtbezirke mit der Anbindung an den ÖPNV, den Einkaufsmöglichkeiten und der Ärzteversorgung zufrieden sind, dagegen aber mit der Luftqualität und Lärmbelästigung sowie der Kinderbetreuung weniger zufrieden, ist es bei den Bezirken außerhalb des mittleren Rings genau andersherum. Luftqualität, Verkehrslärm und Kinderbetreuung werden etwas besser eingeschätzt, dafür fallen die Zufriedenheitswerte für die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, die Einkaufsmöglichkeiten und die Ärzteversorgung etwas schlechter aus. Im Großen und Ganzen werden die einzelnen Aspekte zur Wohnumgebung so positiv wahrgenommen, dass sich knapp drei Viertel der Befragten mit ihrem Viertel verbunden fühlen. Dies gilt insbesondere für die infrastrukturell gut ausgebauten innerstädtischen Bezirke. und sind auch je nach Bezirk unterschiedlich. Vor allem in den Außenbezirken fühlen sich die Befragten unsicher, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass die Straßen in der Innenstadt abends und nachts belebter sind als in den äußeren Bezirken. Hier, wie auch bei der Wahrnehmung von Störfaktoren in der Wohnumgebung, ist die Wahrnehmung sehr subjektiv geprägt. Befragte, die sich unsicher fühlen, nehmen beispielsweise auch häufiger herumstehende Personen, Obdachlose und Bettler war. Welche Faktoren dabei aber einander bedingen, bleibt an dieser Stelle ungeklärt. Ein kleines Indiz, dass tatsächlich störende Personen nicht nur öfter wahrgenommen werden, sondern auch öfter im öffentlichen Raum zu finden sind, ist die Verteilung über die Stadtgebiete. In den Innenstadtbezirken werden Störungen durch Personen öfter wahrgenommen als in den Außenbezirken. Vor dem Hintergrund, dass in der Regel in Innenstädten mehr Menschen und auch mehr fremde Menschen (Touristen, einheimische aus anderen Bezirken) unterwegs sind, scheint dies auch der Realität zu entsprechen. Insgesamt ist die große Mehrheit mit der Verkehrsanbindung, den Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf und der Gastronomie zufrieden. Bewohnerinnen und Bewohner außerhalb des mittleren Rings sind damit aber etwas weniger zufrieden als die Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb des mittleren Rings. Auch das Sicherheitsgefühl der Münchnerinnen und Münchner ist positiv. Im eigenen Stadtviertel fühlen sich tagsüber fast alle Befragten sicher. Nachts sinken die Werte deutlich 45 6 Wahrnehmung und Nutzung öffentlicher Räume Die Wahrnehmung und Nutzung öffentlicher Räume wie Grünanlagen, Parks und Plätzen spielen für die Lebensbedingungen in der Stadt ein wichtige Rolle, da sie einerseits Bestandteil der Alltagsgestaltung der Bürgerinnen und Bürger sind und andererseits für die Identifikation mit der Stadt oder dem Stadtteil bedeutsam sein können (vgl. Mattissek et al. 2013). Darauf aufbauend werden im folgenden Kapitel die Nutzung des öffentlichen Raumes und Aspekte des Wohlbefindens im öffentlichen Raum näher betrachtet. Unterschiedliche Ansprüche und Nutzungsweisen von öffentlichen Räumen werden vor allem im Kontext der gesellschaftlichen Alterung, zunehmender kultureller Diversität und zunehmende sozial-räumliche Polarisierungsprozesse diskutiert (Mattissek et al. 2013: 1). Betrachtet wird daher, ob öffentliche Räume in München zum Mittelpunkt von latenten oder offenen Spannungen oder Konflikten werden könnten. 46 6.1 Nutzung des öffentlichen Raumes Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung wurden gebeten anzugeben, wie häufig sie Grünflächen oder Parks und öffentliche Plätze für unterschiedliche Aktivitäten nutzen. 73 Prozent der Befragten nutzen diese Flächen ein Mal pro Woche oder öfter für mindestens eine der in Diagramm 21 genannten Aktivitäten. Am häufigsten wird der Aspekt Spazieren oder Gassi gehen mit dem Hund genannt (55 Prozent der Befragten, „einmal pro Woche“ oder öfter). Häufig wird in Parks und auf Grünflächen auch die Natur genossen (51 Prozent der Befragten, „einmal pro Woche“ oder öfter). An letzter Stelle stehen Treffen mit „Freund/ innen, unter Leute kommen, Grillen“, dem nur 22 Prozent der Befragten einmal pro Woche oder öfter nachgehen (s. Diagramm 21). Weibliche Befragte nutzen Grünflächen und Parks etwas häufiger als Männer, z.B. zum Spazieren gehen oder Gassi gehen mit ihrem Hund“ (57 Prozent; Männer 52 Prozent „einmal pro Woche“ oder „öfter“) und „um die Natur zu genießen“ (54 Prozent Männer 48 Prozent „einmal pro Woche“ oder öfter). Etwa die Hälfte der Befragten nutzt Grünflächen und Parks zum Spazieren gehen, Gassi gehen oder um einfach die Natur zu genießen. (29 Prozent vs. 22 Prozent). Eventuell spielt für letztere Aktivität die Erreichbarkeit und unmittelbare Anbindung an Geschäfte und Lokalitäten in der Umgebung eine Rolle. Lediglich 28 Prozent nutzen öffentliche Plätze mindestens einmal pro Woche, um „Ruhe und Erholung“ zu suchen. Hierfür werden Parks und Grünflächen eindeutig vorgezogen. Insgesamt betrachtet werden öffentliche Plätze von 46 Prozent der Befragten mindestens ein Mal in der Woche genutzt. Betrachtet man die Befragten nach ihrer Herkunft, nutzen deutsche Befragte ohne Migrationshintergrund (41 Prozent) öffentliche Plätze weitaus seltener als Deutsche mit Migrationshintergrund (51 Prozent) und Ausländer (57 Prozent). So nutzen beispielweise 24 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund öffentliche Plätze mindestens einmal pro Woche zum „Treffen mit Freunden/ innen, unter Leute kommen“ Bei deutschen Befragten mit Migrationshintergrund und ausländischen Befragten sind es hingegen jeweils 36 Prozent. 6.2 Aspekte des Wohlbefindens im öffentlichen Raum Des Weiteren wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, welche Aspekte für sie in öffentlichen Räumen wichtig oder unwichtig sind. Mit öffentlichen Räumen waren frei zugängliche und nutzbare öffentliche Grünflächen, Parks, Straßen und Bürgersteige sowie Plätze gemeint (s. Diagramm 22). Die wichtigsten Aspekte sind „Sicherheit“ (96 Prozent Die Altersgruppe der 18 bis 29jährigen sucht „Grünflächen „sehr wichtig“ und „wichtig“), „Gegenseitige Rücksichtnahme“ und Parks zum Spazieren gehen oder Gassi gehen“ seltener (95 Prozent „sehr wichtig“ und „wichtig“) und „Sauberkeit“ (97 auf als die älteste Altersgruppe (50 Prozent vs. 57 Prozent) Prozent „sehr wichtig“ und „wichtig“). Ausstattungsmerkmale „einmal pro Woche“ oder öfter auf, während für sie „Treffen wie Toiletten, Sitzmöglichkeiten und Beleuchtung sind den mit Freund/ innen, unter Leute kommen, Grillen“ auf GrünBefragten zu großen Teilen „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“. flächen und Parks eine größere Bedeutung hat als für den Dies gilt ebenso für die Erreichbarkeit diepro Atmosphäre. Durchschnitt (32 Prozent). gar nicht weniger alsund einmal Monat gar oder nichtmehrmals weniger als einmal pro Monat sowie ein pro Monat Versorgung,etwa einmal pro Woche Gastronomische Spielund Sportgeräte gar nichtmehrmals pro Monat weniger als einmal einmal pro Monat Monat gar nicht weniger als pro ein oder einmal pro Woche mehrmals pro Woche/ täglich spielen eine etwa keine Angabe Überdachungen geringere Rolle. Mehr als die Öffentliche Plätze werden seltener als Parks und Grünflächen gar nichtmehrmals weniger als einmal pro Monat ein oder pro Monat etwa pro ein oder mehrmals protäglich Monat etwa einmal pro Woche Woche mehrmals pro Woche/ keineeinmal Angabe gar oder nichtmehrmals weniger als einmal pro unwichtig“ Monat ein pro Monat etwa einmal pro Woche pro Woche/ täglich keine Angabe Hälfte der Befragten findet diese Aspekte „eher für Sport, Bewegung und Spielen genutzt (25 Prozent vs.mehrmals mehrmals pro Woche/ täglich keine Angabe gar nichtmehrmals weniger als einmal pro Monat ein oder protäglich Monat etwa einmal pro Woche pro Woche/ keine Angabe gar nichtmehrmals weniger als einmal pro Monat oder „völlig unwichtig“. 42 Prozent „einmal pro Woche“ oder öfter), aber häufigermehrmals füroder ein protäglich Monat etwa einmal pro Woche mehrmals pro Woche/ keine Angabe ein oder mehrmals protäglich Monat etwa pro Woche mehrmals pro Woche/ keineeinmal Angabe „Treffen mit Freunden/ innen, unter Leute kommen“ mehrmals pro Woche/ Spazieren gehen, Gassi gehen 8 12 24 täglich Spazieren gehen, Gassi gehen 8 12 24 Spazieren gehen, 12 24 Diagramm 21: Nutzung von Grünflächen, Parks 88und öffentlichen Plätzen Spazieren gehen, Gassi Gassi gehen gehen 12 24 Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen, Grillen 21 12 Spazieren gehen, Gassi gehen 8 24 28 Treffen mit Freunden/innen, unter kommen, Grillen 21 12 Spazieren gehen, Gassi gehen 8 24 28 Nutzung von Grünflächen und Leute Parks: Treffen unter kommen, Grillen 21 Spazieren gehen, Gassi gehen 8 24 28 Treffen mit mit Freunden/innen, Freunden/innen, unter Leute Leute kommen, Grillen 21 12 28 Spazieren gehen, Gassi gehen 8 12 1621 18 24 28 Sport, Bewegung, Spielen Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen, Grillen 1621 18 Sport, Bewegung, Spielen Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen, Grillen 28 16 18 Sport, Bewegung, Spielen Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen, Grillen 28 1621 18 Sport, Bewegung, Spielen Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen, Grillen 28 Natur genießen 7 1621 14 27 Sport, Bewegung, Spielen 18 Natur genießen 7 16 14 27 18 Sport, Bewegung, Spielen Natur 7 27 Sport, Bewegung, Spielen 18 7 16 14 14 27 Natur genießen genießen 18 Sport,und Bewegung, Spielen Ruhe Erholung suchen Natur genießen 710 16 14 15 27 25 Ruhe und Erholung suchen 710 14 15 27 25 Natur genießen Ruhe suchen Natur genießen 710 14 15 27 25 Ruhe und und Erholung Erholung suchen 10 15 25 7 14 27 25 Natur genießen Ruhe und Erholung suchen 10 15 Sport, Bewegung, Spielen 38 Ruhe und Erholung suchen 10 15 25 Nutzung öffentlicher Plätze: Sport,und Bewegung, 38 Ruhe ErholungSpielen suchen 10 15 25 Sport, Bewegung, 38 Ruhe ErholungSpielen suchen 10 15 25 Sport,und Bewegung, Spielen 38 Sport,unter Bewegung, Spielen 38 Treffen mit Freunden/innen, Leute kommen 20 22 Sport,unter Bewegung, Spielen 38 Treffen mit Freunden/innen, Leute kommen 20 22 Sport,unter Bewegung, Spielen 38 Treffen Leute 20 22 Treffen mit mit Freunden/innen, Freunden/innen, unter Leute kommen kommen 20 22 Sport, Bewegung, Spielen 38 Treffen mit Freunden/innen, unterErholung Leute kommen 20 28 22 Ruhe und suchen 21 Treffen mit Freunden/innen, unterErholung Leute kommen 20 28 22 Ruhe und suchen 21 Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen 20 22 Ruhe und Erholung suchen 28 21 Ruhe und Erholung suchen 0% 28 20% 21 gar nicht 10% 30% 40% Treffen mit Freunden/innen, unter Leute kommen 20 22 Ruhe und Erholung suchen 28 mehrmals pro Monat 21 ein oder 10% 30% 40% Ruhe und Erholung suchen 0% 28 20% 21 0% 10% 20% 30% 40% mehrmals pro Woche/ 10% 28 20% 30% täglich 40% Ruhe und Erholung suchen 0% 21 10% 28 20% 30% 40% Ruhe und Erholung suchen 0% 21 Basis: Gesamt n = 5.945 0% 10% 20% 30% 40% Wie häufig nutzen Sie öffentliche Grünflächen oder Parks für folgende Aktivitäten? 0% 10% 20% 30% 40% 0% Spazieren gehen, Gassi gehen 10% 8 12 20% 30% 24 40% 26 keine Angabe 29 2 26 29 2 26 29 2 26 29 2 15 7 32 26 27 29 15 7 in % 32 26 27 29Angaben 15 7 26 27 29 27 15 7 3 32 26 29 2 21 27 22 15 20 7 32 21 27 22 15 20 7 32 21 27 22 15 20 7 32 21 22 20 2 27 22 15 2520 7 32 26 21 26 22 2520 21 2 26 25 21 22 26 22 2520 21 20 2 22 2 2626 22 25 22 2 2626 25 22 2 2626 25 26 22 2 2626 25 22 22 20 15 14 11 2 26 22 2 20 14 22 2615 22 11 20 14 2 2615 22 11 20 15 14 11 22 20 15 14 119 2 28 20 20 15 14 119 2 28 20 20 15 14 11 2 28 20 9 28 20 9 2 20 15 14 11 2 28 22 20 2 16 129 28 22 20 2 16 129 28 weniger 20 9 2 22 16 12 22 16 12 100% 2 als einmal pro Monat 50% 28 60% 70% 80% 90% 20 9 2 22 einmal pro Woche 16 12 2 etwa 50% 60% 70% 80% 90% 22 16 12 100% 2 50% 60% 70% 80% 90% keine Angabe 50% 60% 70% 80% 90% 100% 22 16 12 100% 2 50% 60% 70% 80% 90% 22 16 12 100% 2 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 50% 50% 60% 60% 26 70% 70% 80% 80% 29 90% 90% 100% 100% 2 47 akute Spannungen im öffentlichen Raum zwischen unterschiedlichen demographischen Gruppen geben. Sicherheit, gegenseitige Rücksichtnahme und Sauberkeit sind für die Bürgerinnen und Bürger die wichtigsten Aspekte in öffentlichen Räumen. Fazit Festzuhalten ist, dass vor allem öffentliche Grünflächen und Parks von der großen Mehrheit der Befragten regelmäßig genutzt werden und damit eine hohe Bedeutung für die Freizeitgestaltung der Befragten haben. Öffentliche Plätze werden etwas seltener genutzt, spielen aber für Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer eine größere Rolle (z.B. zum Treffen mit Freunden/ innen) als für Deutsche ohne Migrationshintergrund. Die sehr hohe Bewertung der Attraktivität öffentlicher Räume in München weist darauf hin, dass für die Aufrechterhaltung der hohen Lebensqualität in München die Instandhaltung und Pflege der gegenwärtigen Gegebenheiten von öffentlichen Räumen einen hohen Stellenwert hat. Die Befragten in der Altersgruppe der 60jährigen und älter bewerteten alle diese Aspekte etwas häufiger als „sehr wichtig“ (79 Prozent „Sicherheit“, 70 Prozent „Sauberkeit“ und 69 Prozent „gegenseitige Rücksichtnahme“). Um potentielle Nutzungskonflikte identifizieren zu können, wurden neben den infrastrukturellen Aspekten auch die Nutzergruppen der öffentlichen Räume in den Blick genommen. 27 Dabei hat sich gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit sich nicht pauschal an einzelnen Nutzergruppen stört: 84 Prozent der Befragten finden es „völlig unwichtig“ oder „eher unwichtig“, dass sich in öffentlichen Räumen nicht zu viele alte Menschen aufhalten; bezogen auf Menschen ausländischer Herkunft und junge Menschen ist dies 73 bzw. 83 Prozent „eher unwichtig“ oder „völlig unwichtig“. Diese Zahlen sind immer noch so niedrig, dass sie keinen Hinweis auf größere und 27 Hierbei werden Sachverhalte skaliert abgefragt, die in vergleichbaren Studien im Rahmen offener Fragestellungen (ohne Antwortvorgaben) von den Befragten stets in vergleichbarer Weise offen genannt werden. Da im Rahmen einer derartigen skalierten Fragestellung keine vollständige Abfrage aller derartigen Sachverhalte erfolgen kann, musste eine Beschränkung auf solche Sachverhalte erfolgen, die üblicherweise in anderen Befragungen eine gewisse Nennungshäufigkeit erreichen, die wiederum Rückschlüsse auf die Relevanz der Themen zulässt. Im Sinne einer möglichst hohen Allgemeinverständlichkeit müssen dabei natürlich auch möglichst „klischeehafte“ Formulierungen verwendet werden, wie hier geschehen. Die Tatsache, dass den Befragten Sicherheit im öffentlichen Raum am wichtigsten ist, bestätigt die Sensibilität der Befragten für diesen Aspekt des städtischen Zusammenlebens. In Kapitel 5.5 wurde deutlich, dass sich die meisten Befragten im öffentlichen Raum tagsüber sicher fühlen und somit der öffentliche Raum in München dieser Anforderung in hohem Maße gerecht wird. Gleichzeitig wurde jedoch auch deutlich, dass abends oder nachts noch Verbesserungsbedarf in Bezug auf Sicherheit im öffentlichen Raum besteht, um das Wohlbefinden besonders betroffener Gruppen, wie Frauen und älterer Personen, in öffentlichen Räumen noch zu steigern. Diesbezüglich sollte eruiert werden, welche Maßnahmen von städtischer Seite ergriffen werden können. Diagramm 22: Bedeutung unterschiedlicher Aspekte öffentlicher Räume Summe "sehr/eher Angaben in % wichtig" 73 73 Sicherheit Sicherheit Gegenseitige Rücksichtnahme Gegenseitige Rücksichtnahme 23 23 66 66 Grüne Umgebung Grüne Umgebung 39 39 Flair/ Atmosphäre Flair/ Atmosphäre 38 38 Öffentliche Toiletten Öffentliche Toiletten 38 38 95 21 21 97 5 2 5 2 93 9 9 12 12 88 10 10 12 12 87 32 32 79 35 35 49 49 Erreichbarkeit Erreichbarkeit 96 2 12 2 12 30 30 62 62 Sauberkeit Sauberkeit 21 21 44 44 49 49 49 49 41 41 17 17 Sitzmöglichkeiten Sitzmöglichkeiten 33 33 49 49 16 16 11 11 82 Beleuchtung Beleuchtung 32 32 51 51 15 15 12 12 83 13 13 22 22 83 5 2 5 2 60 2 2 45 2 2 48 3 3 24 2 2 15 2 2 13 Ansprechende Gestaltung von Parks, Plätzen, Fassaden Ansprechende Gestaltung von Parks, Plätzen, Fassaden 28 28 Gastronomische Versorgung Gastronomische Versorgung 15 15 Spiel- und Sportgeräte Spiel- und Sportgeräte 14 14 Überdachungen (Sonnen-/ Regenschutz) Überdachungen (Sonnen-/ Regenschutz) 13 13 8 8 Nicht zu viele Menschen ausländischer Herkunft Nicht zu viele Menschen ausländischer Herkunft Nicht zu viele junge Menschen Nicht zu viele junge Menschen 3 3 Nicht zu viele alte Menschen Nicht zu viele alte Menschen 2 2 0% 0% 55 55 46 46 33 33 31 31 40 40 34 34 41 41 16 16 33 33 12 12 sehr wichtig 44 44 39 39 20% 20% 30% 30% eher wichtig 10 10 40 40 39 39 11 11 10% 10% 12 12 45 45 40% 40% 50% 50% eher unwichtig 60% 60% 70% 70% 80% 80% völlig unwichtig 90% 90% 100% 100% keine Angabe sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig völlig unwichtig keine Angabe Basis: Gesamt n = 5.945 Im Folgenden geht es um öffentliche Räume insgesamt. Damit sind öffentliche Grünflächen, Parks, Straßen und Bürgersteige sowie öffentliche Plätze gemeint, die der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich sind und frei genutzt werden können. Wie wichtig sind Ihnen dabei die folgenden Aspekte? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 48 7 Kommunale Themen und Probleme Die letzten Kapitel haben gezeigt, wie zufrieden die Münchnerinnen und Münchner mit ihrer Wohnung und Wohnumgebung sind und welche Anforderungen sie an öffentliche Räume stellen, damit diese für sie nutzbar sind und als lebenswert empfunden werden. Dieses Kapitel behandelt die Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen der Stadt München insgesamt. Ein Hauptaugenmerk wird auch auf die vorhandenen Probleme gelegt und es wird dargestellt, inwieweit die Bürgerinnen und Bürger selbst die kommunalen Ausgaben verteilen würden, um Problemen Abhilfe zu schaffen. 49 7.1 Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in München Bei den abgefragten Aspekten der Lebensqualität in München wurde deutlich, dass einige Sachverhalte nicht von allen Befragten bewertet werden konnten, da diese Angebote (u.a. Kinderbetreuung, Parkplätze) zielgruppenspezifisch sind. Dies ist am überdurchschnittlich hohen Anteil von Personen zu erkennen, die keine Angabe gemacht haben. Deshalb werden im Folgenden die jeweils relevanten Aspekte für PKW-Nutzerinnen und Nutzer, Radlerinnen und Radler, sowie Personen, die in Haushalten mit Kindern leben, gesondert ausgewertet. Die Lebensqualität in der Stadt München sollte von den Befragten auf Basis einer Reihe von Aspekten bewertet werden, die sich jeweils auf ganz München bezogen. Am häufigsten waren die Befragten „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit den Aspekten „Kulturangebot“ (92 Prozent), „Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln“ (83 Prozent) sowie „Attraktivität von Grünflächen, Parks und Plätzen“ und „Ärztliche Versorgung“ (jeweils 80 Prozent). Nimmt man Personen aus Haushalten mit Kindern unter 18 Jahren in den Blick (n=1.405), so zeigt sich, dass 70 Prozent der Befragten mit den Spielplätzen in München „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ sind und nur 9 Prozent „(sehr) unzufrieden“. Mit der Versorgung von Kinderbetreuungseinrichtungen 28, darunter fallen Kindergarten, -krippe und Hort, sind Personen aus Haushalten mit Kindern von 0 bis 6 Jahren (n=761) eher unzufrieden als zufrieden („sehr unzufrieden“/ „unzufrieden“ 39 Prozent und „sehr zufrieden“/ “zufrieden“ 30 Prozent). Befragte mit älteren Kindern von 6 bis 14 Jahren (n=740) sind etwas zufriedener mit diesem Aspekt Im Mittelfeld der Zufriedenheit liegen beispielsweise mit ungefähr zwei Dritteln positiver Bewertung die „Sauberkeit“ (69 Prozent) und „Ausbau und Zustand der Straßen“ (62 Prozent). Am seltensten wurden die Kategorien „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ für die „Versorgung mit Wohnungen“ vergeben (11 Prozent, s. Diagramm 23). Bei dem Antwortverhalten ist deutlich erkennbar, dass die Wohnungsmarktsituation in München als nicht zufriedenstellend empfunden wird. Auffällig ist, dass bei den meisten Aspekten eine Mehrheit der Befragten „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ ist. Die Unzufriedenheit konzentriert sich auf die Punkte Wohnraum, Parkmöglichkeiten und Betreuungssituation für Kinder. 28 Zu beachten ist, dass hier die Bewertung der übergeordneten Kategorie „Kinderbetreuungseinrichtungen“ bei der Auswertung per Altersabgrenzung nicht trennscharf ist. Es können auch Kinder beider Altersgruppen in einem Haushalt sein. Diagramm 23: Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in München sehr zufrieden zufrieden teils, teils unzufrieden Summe "sehr zufrieden/ zufrieden“ Summe „Trifft nicht zu/ Keine Angabe“ 1 92 2 21 83 1 15 41 80 1 17 31 80 2 4 1 73 1 sehr unzufrieden Angaben in % 53 27 Medizinische Versorgung 46 34 Attraktivität von Grünflächen, Parks und Plätzen 22 54 19 Angebot für Fußgänger/innen 14 45 38 Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln 7 44 47 Kulturangebot Verkehrssicherheit für Fußgänger/innen 17 54 23 6 1 70 1 Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen 15 55 25 4 1 70 1 Versorgung mit Schwimmbädern und Sportanlagen 16 53 6 1 70 8 6 2 69 1 7 1 66 37 6 2 62 2 2 60 43 3 49 10 3 47 11 3 47 32 3 44 10 40 45 15 12 11 6 Zustand und Ausbau des Radwegenetzes 10 39 Park- und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder 11 36 Barrierefreiheit 9 Verkehrssicherheit für Radfahrer/innen 9 Versorgung mit Kinderbetreuungseinrichtungen 8 Parkmöglichkeiten für Autos Versorgung mit Wohnungen 2 0% sehr zufrieden zufrieden 16 33 33 33 30% 7 17 36 23 20% 13 40 35 10% 12 38 31 9 15 34 35 12 12 36 38 3 8 30 48 12 Versorgung mit Schulen 30 47 16 Ausbau und Zustand der Straßen 26 47 19 Versorgung mit Spielplätzen 23 43 26 Sauberkeit 24 40% 50% 60% teils, teils 70% unzufrieden 80% 90% 100% sehr unzufrieden Basis: Aspekt trifft zu und Angaben gemacht. Rechte Spalte zur Veranschaulichung der Anteile trifft nicht zu / keine Angabe (nicht in die Berechnung eingeflossen) Wir möchten Sie bitten, uns anzugeben, wie zufrieden Sie persönlich mit den nachfolgend genannten Lebensbedingungen in München sind. Bitte beachten Sie, dass die folgenden Aspekte sich nicht nur auf Ihre Wohnumgebung beziehen, sondern auf ganz München. 7 1 44 47 Kulturangebot Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Medizinische Versorgung Attraktivität von Grünflächen, Parks und Plätzen 45 38 Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln 53 27 34 46 14 21 15 41 17 31 50 (42 Prozent „sehr zufrieden/ “zufrieden“ und 25 Prozent „sehr unzufrieden“/ „unzufrieden“). Die stadtweite Zufriedenheit ähnelt damit von den Ergebnissen her den Befunden in Bezug auf die Wohnumgebung (Kap. 5.1). Mit der Versorgung mit Schulen sind Befragte aus Haushalten mit Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren zu 58 Prozent „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Ähnlich ist es bei Personen aus Haushalten mit älteren Kindern (n=473) im Alter von 14 bis 18 Jahren (60 Prozent). Diagramm 24: Die größten Probleme in München Angaben in % zuhohe hoheMieten Mieten zu 44 zuwenig wenigWohnraum Wohnraum zu 43 ÖPNV ÖPNV 27 Verkehr Verkehr Kinderbetreuung Kinderbetreuung 25 14 * Betrachtet man nur die Radfahrerinnen und Radfahrer (n=2.714) bei der Bewertung von Aspekten, die für sie releParksituation Parksituation 12 vant sind, ergibt sich, dass 43 Prozent mit den AbstellmöglichSicherheit/Kriminalität Sicherheit/Kriminalität 10 keiten für Fahrräder „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ sind, mit der Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer hohe Lebensunterhaltskosten/ Lebenshaltungskosten/hohe 8 39 Prozent und mit dem Ausbau und Zustand deshohe RadwegehoheKosten Kostenallgemein allgemein netzes 44 Prozent. Weitaus weniger zufrieden sind die PKWZustand/AusbauStraßen Straßen Zustand/Ausbau 7 Nutzerinnen und Nutzer (n=2.909) mit der Parkplatzsituation. Lediglich 13 Prozent sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, Ausländerproblematik Ausländerproblematik 7 dagegen aber 53 Prozent „sehr unzufrieden“ oder „unzufrieden“. * Problem genannt von 33% der Haushalte mit Kindern Eine zielgruppenspezifische Auswertung des Aspekts „Barrierefreiheit“ ist leider nicht möglich, da keine Angaben zu ggf. vorhandenen Mobilitätseinschränkungen erhoben wurden. Ein Anhaltspunkt für die Ausbaufähigkeit des Angebotes ist allerdings bei den Rentnerinnen und Rentnern erkennbar. Hier gaben nur 38 Prozent (vs. 47 Prozent alle Befragten) an, mit der Barrierefreiheit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ zu sein. Mehr als die Hälfte der PKW-Nutzerinnen und Nutzer ist mit der Parkplatzsituation unzufrieden. 7.2 Die größten Probleme in München Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aufgefordert, die fünf größten Probleme, die es ihrer Meinung nach aktuell in München gibt, in einer offenen Fragen aufzulisten. Basierend auf diesen Angaben wurde ein Codeplan erarbeitet, mit dessen Hilfe dann die Antworten zu Kategorien zugeordnet wurden. Am häufigsten wurden die Aspekte „zu hohe Mieten“ (44 Prozent), „zu wenig Wohnraum“ (43 Prozent), „ÖPNV“ (27 Prozent) und „Verkehr“ (25 Prozent) genannt (s. Diagramm 24). Die älteren Befragten sehen seltener einen Mangel an Wohnraum (28 Prozent), was sich mit dem Ergebnis deckt, dass ihre Wohnsituation allgemein besser ist als die jüngerer Befragter. Mit einigem Abstand folgen Kinderbetreuung (14 Prozent), Parksituation (12 Prozent) und Sicherheit und Kriminalität (10 Prozent). Allerdings wird die Kinderbetreuung von 33 Prozent der Befragten, die Kinder im Haushalt haben, als großes Problem gesehen in München. 7.3 Kommunale Ausgaben Auch die Wünsche der Münchnerinnen und Münchner in Bezug auf die kommunalen Ausgaben wurden in den Blick genommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befra- Basis: Gesamt n = 5.945; Mehrfachnennungen > 6,6% Was sind Ihrer Meinung nach zur Zeit die größten Problem in München? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung gung 2016 wurden gebeten anzugeben, ob ihrer Meinung nach für unterschiedliche kommunale Ausgabenbereiche „Geld eingespart“, „Ausgaben gleich [ge]lassen“ oder „mehr Geld aus[ge]geben“ werden sollte. Am häufigsten wurde die Kategorie „mehr Geld ausgeben“ für den sozialen Wohnungsbau gewählt (65 Prozent, s. Diagramm 25). Auffällig ist, dass eine Erhöhung der Ausgaben für den Sozialen Wohnungsbau stärker von deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund (68 Prozent „mehr Geld ausgeben“) und von Befragten im Alter von 60 Jahren und älter (76 Prozent „mehr Geld ausgeben“) gegenüber den jeweiligen Vergleichsgruppen befürwortet wird. Neben dem Sozialen Wohnungsbau wird eine Erhöhung der Ausgaben von mindestens der Hälfte aller Befragten oder mehr gefordert für Kindertagesstätten (56 Prozent), Schulen (52 Prozent) und Städtische Krankenhäuser (52 Prozent). Die Erhöhung der Ausgaben für Städtische Krankenhäuser wird dabei stärker von älteren Befragten aus der Altersgruppe der 60jährigen und älter befürwortet (59 Prozent „mehr Geld ausgeben“) als von jüngeren Befragten. In der Altersgruppe der 18-bis 29jährigen wollen nur 49 Prozent der Befragten, dass die Stadt mehr Geld in diesem Bereich ausgibt. Die Krankenversorgung hat vermutlich aufgrund der eigenen gesundheitlichen Situation für ältere Befragte eine höhere Relevanz als für jüngere Befragte. In Bezug auf eine Erhöhung der Ausgaben für Kindertagesstätten und Schulen ist wieder eine zielgruppenspezifische Auswertung unter den Betroffenen mit Kindern im entsprechenden Alter interessant. Befragte aus Haushalten mit Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren (n=761) befürworten zu 78 Prozent (vs. 56 Prozent aller Befragten) eine Erhöhung der Ausgaben für Kindertagesstätten. Haushalte mit schulpflichtigen Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren (n=740) 51 Diagramm 25: Kommunale Ausgaben Angaben in % Sozialer Wohnungsbau 65 Kindertagesstätten 26 56 Städtische Krankenhäuser 52 41 Schulen 52 41 Ganztagsbetreuung für Schulkinder 50 Öffentliche Sicherheit 6 37 5 3 3 2 5 40 46 3 3 6 5 47 5 3 Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen 44 Öffentliche Verkehrsmittel 43 48 6 3 Einrichtungen für ältere Menschen 42 49 5 3 Sauberkeit der Luft 41 51 5 3 6 3 44 Maßnahmen zum Klimaschutz (z.B. Energieeinsparungen) 37 Naturschutz 36 Integration von Bürgern/innen ausländischer Herkunft 35 Einrichtungen für Jugendliche 33 57 Barrierefreiheit (z.B. Fahrstühle, Rampen) 32 59 9 46 4 15 3 56 46 16 3 6 5 4 4 Ausbau des Radwegenetzes 30 Lärmschutz 29 56 12 3 Zustand der Straßen (Straßenunterhalt) 29 56 12 3 Ausbau des Straßennetzes 50 26 Sauberkeit in der Stadt 49 24 Verkehrssicherheit in den Wohngebieten 23 Förderung des bürgerschaftlichen Engagements/ Ehrenamtes 22 Soziale Beratungsstellen 21 Wirtschaftsförderung 20 3 23 24 Gesundheitsförderung (z.B. Gesundheitskurse und Beratung) 16 3 69 5 2 56 17 64 3 10 61 14 65 3 10 50 3 26 4 4 Sportmöglichkeiten 20 67 10 4 Volkshochschule und andere Bildungsstätten 19 68 9 4 Parks und Grünanlagen 17 Spielplätze 16 68 Straßen- und Wegebeleuchtung 16 69 Theater, Museen, kulturelle Veranstaltungen 72 10 Stadtbibliotheken 9 Großveranstaltungen (Open Air, Events, Sport) 8 0% 9 11 12 67 20 70 17 45 10% 20% Mehr Geld ausgeben Basis: Gesamt n = 5.945 Geben Sie bitte für jeden Aufgabenbereich an, ob Ihrer Meinung nach die Stadt hier... plädieren zu 71 Prozent (vs. 52 Prozent aller Befragten) dafür, die Ausgaben für Schulen zu erhöhen, und zu 63 Prozent (vs. 50 Prozent aller Befragten), die Ganztagsbetreuung für Schulkinder finanziell stärker zu fördern. Für den sozialen Wohnungsbau, Kindertagesstätten, städtische Krankenhäuser und Schulen werden höhere Ausgaben seitens der Stadt befürwortet. Am häufigsten wurde die Kategorie „Geld einsparen“ für Großveranstaltungen gewählt (44 Prozent aller Befragten). Weitere Kostenstellen, bei denen eine Reduktion der Ausga- 30% 44 40% 50% Ausgaben gleich lassen 60% 70% 3 5 3 3 3 3 80% Geld einsparen 90% 100% keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung ben von mindestens einem Fünftel der Befragten befürwortet wird, sind Wirtschaftsförderung, Ausbau des Straßennetzes und Theater, Museen und kulturelle Veranstaltungen. 7.4 Wohnungsneubau Der Mangel an Wohnraum in München wird verschärft durch die Tatsache, dass München bereits jetzt die höchste Einwohnerdichte der deutschen Großstädte hat und Flächen für den Bau neuer Wohnungen begrenzt sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung wurden deshalb gebeten, verschiedene Strategien des Wohnungsneubaus zu bewerten (s. Diagramm 26). 52 Diagramm 26: Einstellungen zu Möglichkeiten des Wohnungsneubaus 24 24 38 38 Wohnungen in den Umlandgemeinden bauen 44 44 36 36 Dachausbau und -aufstockung 14 14 In Einfamilienhausgebieten bauen 13 13 34 34 Wohnungen am Stadtrand auf Kosten von Grün- und Landwirtschaftsflächen bauen 14 14 31 31 0% 0% 25 25 37 37 20% 20% stimme voll zu stimme voll zu nicht zu stimme eher stimme nicht zu keineeher Angabe keine Angabe 50% 50% 60% 60% 80 18 18 39 39 40% 40% 4 3 4 3 15 15 33 33 30% 30% 82 13 13 34 34 15 15 70% 70% 80% 80% 92 3 3 3 3 13 13 33 33 32 32 10% 10% 13 13 35 35 In Gebieten mit Mehrfamilienhäusern bauen 11 11 12 12 44 44 24 24 Höhere Wohngebäude bauen Kleinere Wohnungen bauen Angaben in % 4 22 4 22 68 68 Wohnungen auf ehemals anders genutzten Bau- oder Verkehrsflächen bauen Summe "stimme voll zu"/ "stimme eher zu" 3 4 4 4 4 3 4 4 4 4 59 50 47 45 42 90% 100% 90% 100% stimme eher zu stimme eher zu stimme überhaupt nicht zu stimme überhaupt nicht zu Basis: Gesamt n = 5.945 In München herrscht zum einen ein großer Bedarf an Wohnungen, zum anderen stehen aber nur noch wenige freie und geeignete Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mehr Wohnungen zu bauen. Wie sehr stimmen Sie den folgenden Möglichkeiten zu oder nicht zu? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Die höchste Zustimmung für die Ausrichtung des Wohnungsneubaus erhielt die Option, Wohnungen „auf ehemals anders genutzten Bau- oder Verkehrsflächen zu bauen“. 92 Prozent der Befragten stimmten dieser Option „voll und ganz“ oder „eher“ zu. Auch weiteren Möglichkeiten, welche die Nutzbarmachung zusätzlicher Flächen für den Wohnraum betreffen, wie „Wohnungen in den Umlandgemeinden“ zu bauen (82 Prozent) und „Dachausbau und -aufstockung“ (80 Prozent) wurden von vielen Befragten „voll und ganz zugestimmt“. Auch der Bau von höheren Wohngebäuden stößt mehrheitlich noch auf Zustimmung. In Bezug auf die anderen genannten Möglichkeiten, wie das Bauen von kleineren Wohnungen sowie das Bauen in Einfamilienhaus- und in Mehrfamilienhausgebieten, ist die Zustimmung deutlich schwächer, Befürwortung und Ablehnung fallen in etwa gleich groß aus. Dabei wird die Strategie der Nachverdichtung in Einfamilienhausgebieten häufiger von Bewohnerinnen und Bewohnern von Mehrfamilienhäusern als von Befragten, die in Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäusern wohnen befürwortet (50 bzw. 35 Prozent „voll und ganz“ oder „eher“ Zustimmung). Betrachtet man die Zustimmung zur Nachverdichtung in eher von Mehrfamilienhäusern geprägten Gebieten innerhalb des mittleren Rings und mehr von Einfamilienhäusern geprägten Gebieten außerhalb des mittleren Rings, ist ebenfalls ein Unterschied zu erkennen (51 Prozent vs. 45 Prozent). Im Gegensatz dazu gibt es keinen nennenswerten Unterschied hinsichtlich der Zustimmung zum Bauen in Gebieten mit Mehrfamilienhäusern von Befragten innerhalb des mittleren Rings (52 Prozent) und außerhalb des mittleren Rings (50 Prozent). Fazit Die Ergebnisse dieses Kapitels bestätigen, dass für die Lebensqualität in München neben dem Kulturangebot auch die Öffentlichen Verkehrsmittel (vgl. dazu Kapitel 8.1) und die Attraktivität von Grünflächen, Parks und Plätzen (vgl. dazu Kapitel 6.1 und 6.2) sehr bedeutsam sind und deren Instandhaltung durch die Stadt München unterstützt werden sollte. Aspekte des Lebens, mit denen die Befragten am wenigsten zufrieden sind, stellen die Kinderbetreuung (vgl. dazu Kapitel 5.2), Parkmöglichkeiten (vgl. dazu 5.2) und die Versorgung mit Wohnraum (vgl. dazu Kapitel 4, 7.2, 7.3, 7.4) dar, so dass intensivere städtische Maßnahmen in diesen Bereichen zur einer Steigerung der Lebensqualität in München beitragen könnten. Diese Probleme müssen vor allem in den innerstädtischen Bezirken angegangen werden. Da hier bauliche Maßnahmen sicherlich größtenteils ausgeschöpft sind, müsste versucht werden regulierende Maßnahmen zu ergreifen, welche die Interessen von Innenstadtbewohnern und Innenstadtbesuchern ins Gleichgewicht bringen. Letztendlich liegt es aber, wie in jeder Großstadt, an der Einstellung der Innenstadtbewohner selbst. Eine zentrale Lage mit guter Verkehrsanbindung und umfangreichen Kulturangeboten (besonders Abends) schließt einige Aspekte, wie Ruhe, wenig Verkehr oder saubere Luft aus. Dass zur Minimierung des Wohnraumproblems auch das Engagement der Stadt gewünscht ist, lässt sich daran ablesen, dass die größte Bereitschaft zur Steigerung der städtischen Ausgaben durch die Befragten in der Förderung des sozialen Wohnungsbaus liegt, der weitaus stärker als alle anderen Kostenstellen gefördert werden sollte. Städtische Maßnahmen zum Wohnungsneubau finden bei den Befragten vor allem dann Unterstützung, wenn hierfür ehemals genutzte Bau- oder Verkehrsflächen besiedelt werden. Aber auch andere Strategien, wie der Dachausbau, -aufstockung und der Bau höherer Wohngebäude wird von der Mehrheit der Befragten befürwortet. 53 8 Mobilität und Klima Nicht zuletzt durch den globalen Klimawandel sind die Themen Klima- und Umweltschutz auch für Stadtgesellschaften von großer Relevanz. Aus Sicht der Großstadt ist das Thema Mobilität eng mit Umwelt- und Klimaschutz verknüpft. Die Art der genutzten Verkehrsmittel und deren Nutzungsfrequenz beeinflussen einerseits in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Umweltbelastung die Bilanz umweltschonenden Verhaltens. Andererseits ist das Thema Mobilität aus Sicht der Stadtentwicklungsplanung auch im Hinblick auf die Planung einer stadtgerechten Mobilität von großer Bedeutung. Diese Aufgabe gehört zu den großen Herausforderungen in einer wachsenden Großstadt wie München. Generell ist beim Thema Umweltschutz zu unterscheiden zwischen dem Umweltbewusstsein einerseits sowie dem tatsächlich ausgeübten Umweltverhalten andererseits, wobei eine Diskrepanz zwischen diesen beiden Aspekten vorliegen kann (vgl. Umweltbundesamt 2016). In der Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 wurden daher neben der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel auch verkehrsbezogene Einstellungen, klimarelevante Verhaltensweisen und Einstellungen zum Klimaschutz erhoben. 54 8.1 Mobilitätsvoraussetzungen und Mobilitätsverhalten Zunächst wurde die Verfügbarkeit unterschiedlicher Verkehrsmittel in den Haushalten der Befragten ermittelt. Insgesamt gaben 81 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Haushalt mindestens ein Fahrrad verfügbar ist. Der Besitz von Personenkraftwagen (PKW) ist etwas weniger verbreitet (69 Prozent). Befragte aus Haushalten mit Kindern besitzen weitaus häufiger einen PKW als Befragte aus kinderlosen Haushalten (85 Prozent vs. 64 Prozent). Dies spiegelt sich auch ähnlich in den Altersgruppen wider. Befragte der mittleren Altersgruppe, also diejenigen, die sich zum großen Teil in der familiären Phase befinden, besitzen häufiger einen PKW im Haushalt als die jüngeren oder älteren Befragten (73 Prozent vs. 62 Prozent bzw. 65 Prozent). Bezüglich der Einkommensschichten steigt der Autobesitz mit dem Einkommen (z.B. Niedrigeinkommen 47 Prozent und hohe Einkommen 85 Prozent). Die Verfügbarkeit von Motorrad, Motorroller oder Mofa spielt demgegenüber nur eine geringe Rolle (12 Prozent). Bezüglich der Benutzung einzelner Verkehrsmittel zeigt sich folgendes Bild: Am häufigsten nutzen die Befragten für ihre täglichen Wege den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) (39 Prozent, s. Diagramm 27), gefolgt von PKW (24 Prozent) und Fahrrad (19 Prozent). Immerhin 18 Prozent gaben an, keinen PKW zu nutzen. Nur 15 Prozent nutzen kein Fahrrad, lediglich 2 Prozent gaben an, den ÖPNV nie zu nutzen. Weitere Verkehrsmittel wie Motorrad, Motorroller, Mofa oder auch E-Bike und Pedelec werden von den meisten Befragten (78 Prozent bzw. 84 Prozent) nie genutzt. Zur Nutzung dieser Verkehrsmittel hat zudem ein großer Teil der Befragten keine Angabe gemacht, was als zusätzlicher Hinweis auf die geringe Relevanz dieser Verkehrsmittel für den Alltag der meisten Befragten gewertet werden kann. 29 Auch bei der Verkehrsmittelnutzung zeigen sich Unterschiede in den einzelnen soziodemografischen Gruppen. Generell kann festgestellt werden, dass öffentliche Verkehrsmittel, 29 Eine direkte Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus der Bevölkerungsbefragung 2016 und denen aus der Untersuchung “Mobilität in Deutschland 2016”, die sich speziell mit Mobilitätsfragen beschäftigt, ist aufgrund der differierenden Stichprobe, einer anderen Erhebungsmethode sowie eines unterschiedlichen Erhebungszeitraumes nicht möglich. PKW und Fahrrad von Befragten in der Altersgruppe 60 Jahre und älter deutlich seltener genutzt werden, was auf die insgesamt abnehmende Mobilität dieser Altersgruppe zurückzuführen ist. Die beiden jüngeren Altersgruppen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer ÖPNV-Nutzung. Immerhin 59 Prozent der 18- bis 29jährigen nehmen täglich die öffentlichen Verkehrsmittel, in der Altersgruppe der 30- bis 59jährigen nur 39 Prozent. Dafür fahren die 30- bis 59jährigen häufiger täglich PKW (30 Prozent) als die 18- bis 29jährigen (20 Prozent) (s. Diagramm 28). Frauen nutzen etwas häufiger als Männer täglich den ÖPNV (41 Prozent vs. 38 Prozent), Männer dagegen häufiger täglich den PKW (27 Prozent vs. 21 Prozent). Allerdings fahren Frauen mit Kindern im Haushalt wiederum weitaus häufiger täglich PKW (30 Prozent). Ob Kinder im Haushalt sind oder nicht, hat hingegen keinen Einfluss auf die Nutzung des ÖPNV. Das Auto scheint in diesen Fällen nicht als Ersatz für den ÖPNV genommen zu werden sondern für zusätzliche Wege. Dass die Nutzung der Verkehrsmittel mit der Art der Wege zusammenhängt, zeigt auch die Betrachtung der Gebiete innerhalb und außerhalb des mittleren Rings. Befragte, die innerhalb des mittleren Rings wohnen, nutzen häufiger täglich den ÖPNV (43 Prozent vs. 38 Prozent) und das Fahrrad (24 Prozent vs. 16 Prozent) als Befragte außerhalb. Befragte außerhalb des mittleren Rings nutzen häufiger täglich den PKW (28 Prozent vs. 16 Prozent). Betrachtet man nur die Autofahrerinnen und Autofahrer 30, so zeigen sich ebenfalls Unterschiede. 54 Prozent der PKW-Nutzerinnen und Nutzer außerhalb des mittleren Rings nehmen täglich das Auto, innerhalb des mittleren Rings sind es 45 Prozent. Hinsichtlich der täglichen Fahrradnutzung gibt es kaum Unterschiede zwischen den soziodemografischen Gruppen. Für die Unterschiede im Mobilitätsverhalten zwischen den Altersgruppen lassen sich verschiedene Gründe anführen. Die geringere Mobilität älterer Befragter ist vor allem auf deren geringe Erwerbstätigkeit und die wegfallenden täglichen Arbeitswege zurückzuführen. Hinzu kommen Mobilitäs30 Autofahrerinnen und Autofahrer sind definiert als Personen, die angaben, mehrmals die Woche oder häufiger einen PKW zu nutzen (n=2.909). Diagramm 27: Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel 12 3 0% 13 84 E-Bike/ Pedelec 0111 10% 20% 30% täglich mehrmals pro Woche Basis: Gesamt n = 5.945 Wie häufig nutzen Sie die folgenden Verkehrsmittel? 40% 4 11 78 5 3 15 19 19 23 19 Fahrrad 22 18 16 16 22 24 PKW Motorrad/ Motorroller/ Mofa Angaben in % 16 19 22 39 Öffentlicher Personennahverkehr 50% mehrmals pro Monat 60% 70% seltener 80% nie 90% 100% keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 55 einschränkungen wegen gesundheitlicher Einschränkungen oder aus Altersgründen. So nimmt die Nutzung der hier betrachteten Verkehrsmittel mit dem Alter weiter ab: unter den 75jährigen und älter nutzt noch ein Fünftel (21 Prozent) täglich den ÖPNV, jeweils etwa jeder Zehnte nutzt täglich den PKW und das Fahrrad (9 Prozent bzw. 13 Prozent). Diagramm 29: Nutzung von Carsharing- Angeboten 2 Bisherige Nutzung von 8Carsharing-Angeboten 21 Angaben in % 2 8 21 Im Vergleich zwischen den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem eigenen PKW erscheint das Mobilitätsverhalten der jüngsten Befragtengruppe der Umwelt zuträglicher zu sein. Dies entspricht der Annahme des Umweltbundesamtes, wonach das Umweltverhalten junger Menschen dadurch gekennzeichnet sei, dass sie häufiger öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen, da für sie das Autofahren aus ökologischer, praktischer oder auch ökonomischer Sicht nachteilig erscheint (Umweltbundesamt 2016). 70 Diagramm 28: Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel nach Alter 70 Anteil „tägliche Nutzung Angaben in % 100% 90% Ja Ja Nein Nein besitze keinen Führerschein besitze keinen Führerschein keine Angabe keine Angabe Basis: Gesamt n = 5.945 Haben Sie Carsharing-Angebote (z.B. DriveNow, car2go, Stattauto, flinkster,...) schon einmal in München genutzt? 80% Zukünftige Nutzung von Carsharing-Angeboten 70% 59 60% 50% 40% 30% 20% 6 39 24 30 19 20 21 19 6 10% 0% 20 39 25 15 15 20 Gesamt 18-29 Jahre Öffentlicher Personennahverkehr 30-59 Jahre PKW 60 und älter Fahrrad 45 Basis: Gesamt n = 5.945 Wie häufig nutzen Sie die folgenden Verkehrsmittel? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Ja, auf alle Fälle Ja, aber nur wen Nein, das ist für keine Angabe 29 45 Das Fahrrad ist das drittwichtigste Verkehrsmittel der Befragten, und wird von allen Altersgruppen ähnlich häufig genutzt. 29 Ja, auf alle Fälle Ja, aber nur wenn die Carsharing-Angebote verbessert werden Nein, das ist für mich uninteressant keine Angabe Basis: Gesamt n = 5.945 8.2 Carsharing Das flexible Mieten und Nutzen von PKW je nach Bedarf auch für kürzere Strecken (Carsharing) ist neben den klassischen Verkehrsmitteln ein weiterer Baustein urbaner Mobilität. Vor diesem Hintergrund wurde auch die Nutzung von in München verfügbaren Carsharing-Angeboten wie z.B. DriveNow, car2go, Stattauto oder Flinkster erhoben. Immerhin jede bzw. jeder fünfte (21 Prozent) der Befragten (s. Diagramm 29) gab an, schon einmal ein Carsharing-Angebot in München genutzt zu haben. Die Nutzung sinkt dabei mit dem Alter: 30 Prozent der 18- bis 29jährigen und 24 Prozent der 30- bis 59jährigen, aber ledig- Ich würde im Alltag öfter Carsharing nutzen, wenn... die Preise attraktiver wären 49 die örtliche Verfügbarkeit besser wäre die zeitliche Verfügbarkeit besser wäre keine Angabe 36 19 31 Basis: Verbesserte Carsharing-Angebote gewünscht n = 1.720 Mehrfachnennungen möglich Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung lich 6 Prozent der Altersgruppe ab 60 Jahren haben diese Angebote in München bereits in Anspruch genommen. 56 Betrachtet man die beabsichtigte Nutzung von Carsharing, so würden 20 Prozent der Befragten in Zukunft „auf alle Fälle“ ein Carsharing-Angebot nutzen, weitere 29 Prozent würden dies unter der Bedingung tun, dass sich die Carsharing-Angebote in Zukunft verbessern. Damit ist Carsharing für die Hälfte der Münchnerinnen und Münchner eine echte Mobilitätsalternative. Diejenigen, die eine Nutzung von der Verbesserung der Carsharing-Angebote abhängig machten, forderen vor allem attraktivere Preise (49 Prozent), eine bessere örtliche (36 Prozent) oder zeitliche Verfügbarkeit (19 Prozent, s. Diagramm 29). 58 Prozent der Befragten, die schon einmal ein CarsharingAngebot genutzt haben, würden es auf jeden Fall in den nächsten 5 Jahren wieder nutzen. 28 Prozent würden es aber in Zukunft nur wieder nutzen, wenn die Carsharing-Angebote verbessert werden. Für 65 Prozent von denjenigen, die schon einmal ein Carsharing-Angebot genutzt haben, käme es nur in Frage, wenn die Preise attraktiver wären, für 51 Prozent, wenn die örtliche Verfügbarkeit besser wäre, und 23 Prozent, wenn die zeitliche Verfügbarkeit besser wäre. Eine Nutzung von Carsharing-Angeboten geht nicht zwangsläufig mit einem Verzicht auf den eigenen PKW einher. Dieser Aspekt wurde deshalb gesondert abgefragt. Ein Drittel (32 Prozent) der Befragten, die in den nächsten 5 Jahren eine Carsharing-Nutzung planen, können sich vorstellen, dafür in Zukunft auf einen eigenen PKW zu verzichten. Die höchste Bereitschaft zum Verzicht auf den eigenen PKW zugunsten von Carsharing-Angeboten findet sich bei den 18- bis 29jährigen (38 Prozent). In den höheren Altersgruppen ist diese Bereitschaft etwas geringer ausgeprägt (34 Prozent der 30- bis 59jährigen und 19 Prozent der Älteren). Personen mit Kindern im Haushalt können sich seltener vorstellen, auf den PKW zu verzichten (25 Prozent) als Personen ohne Kinder im Haushalt (33 Prozent). Etwa ein Drittel der Befragten, die in den nächsten fünf Jahren Carsharing Angebote nutzen möchten, könnte sich vorstellen, in Zukunft zugunsten von Carsharing auf den eigenen PKW zu verzichten. 8.3 Elektromobilität Eine weitere Möglichkeit Mobilität umwelt- und stadtverträglicher zu gestalten, ist die Nutzung von Elektroautos, die lokal emissionsfrei sind. Die gegenwärtige Nutzung ist bisher aber nur sehr gering. Lediglich 0,5 Prozent der Befragten besitzen bereits ein Elektroauto und 2 Prozent beabsichtigen in naher Zukunft den Kauf eines solchen. Immerhin fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) könnte sich den Kauf eines Elektroautos generell vorstellen. Elektrofahrräder stellen eine weitere Form der Elektromobilität dar. Im Vergleich zu konventionellen Fahrrädern kann mit E-Bikes eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und ein größerer Radius erreicht werden. Ein E-Bike bzw. Elektrofahrrad zu kaufen, beabsichtigen in naher Zukunft 3 Prozent aller Befragten. Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten könnte sich den Kauf vorstellen. Weitere 31 Prozent antworteten, dass sie sich den Kauf nicht vorstellen könnten und 2 Prozent der Befragten besitzen bereits eins (s. Diagramm 30). Unter den 60jährigen und älter besitzen 4 Prozent ein E-Bike, während unter den 18- bis 19jährigen nur 1 Prozent ein Elektrofahrrad besitzt. Deutliche Unterschiede sind hinsichtlich der Kaufabsicht zu erkennen. 42 Prozent der jüngsten Altersgruppe könnte sich den Kauf nicht vorstellen, dies trifft unter den ab 60jährigen nur auf 23 Prozent zu. Für ältere Befragte stellt ein Elektrofahrrad eine Kraftersparnis dar, auf die die Jüngeren oftmals noch nicht so angewiesen sind. Diagramm 30: Kaufabsicht Elektroauto und E-Bike nach Einkommensschichten Elektroauto 0 2 E-Bike/ Elektrofahrrad 48 2 3 0% 26 31 10% 20% Angaben in % 31 30% 40% Besitze ich bereits Ja, könnte mir Kauf vorstellen Ich möchte gar kein eigenes Auto bzw. Fahrrad Basis: Gesamt n = 5.945 Können Sie sich vorstellen, in Zukunft ein Elektroauto zu kaufen? Können Sie sich vorstellen, in Zukunft ein E-Bike/ Elektrofahrrad zu kaufen? Befragte, die einen PKW mindestens mehrmals pro Woche nutzen, haben zu 18 Prozent auch schon mal ein CarsharingAngebot in München genutzt und zu 47 Prozent vor, dies in der Zukunft „auf alle Fälle“ oder „wenn sich die Angebote verbessern würden“ zu tun. Hier gibt es also keine großen Unterschiede im Vergleich zu allen Befragten. Allerdings können sich nur 18 Prozent der PKW-Nutzer vorstellen, zukünftig auf den privaten PKW zugunsten von Carsharing zu verzichten. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Wert der Münchnerinnen und Münchner gesamt. 50% 9 8 60% 70% 13 25 80% 90% 100% Beabsichtige den Kauf in naher Zukunft Nein, könnte mir Kauf nicht vorstellen keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 8.4 Einstellungen zum Verkehr und zu verkehrs bezogenen Maßnahmen Neben der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel standen insbesondere Einstellungen zum Thema Verkehr in München sowie zu verschiedenen verkehrsbezogenen Maßnahmen im Fokus der Befragung. In diesem Zusammenhang wurden die Befragten gebeten, anzugeben, für welche Verkehrsart München am freundlichsten sei (s. Diagramm 31). Am höchsten wurde die Freund57 lichkeit für den Fußgängerverkehr (30 Prozent „stimme voll und ganz zu“) sowie den Öffentlichen Personennahverkehr (29 Prozent) bewertet. Im Mittelfeld liegt der Fahrradverkehr (21 Prozent). Am schlechtesten schnitt die Freundlichkeit für den Autoverkehr (9 Prozent) und das Bike- und Carsharing-Angebot ab (8 Prozent). Addiert man noch die Befragten hinzu, die den Aussagen zumindest „eher“ zustimmen, so bescheinigen zwischen zwei Drittel bis drei Viertel der Befragten der Stadt München gute Werte in Bezug auf diese drei Verkehrsarten. Schlechter schneiden der Autoverkehr und Sharing-Angebote ab. Nur etwa jeweils ein Drittel findet, dass München „voll und ganz“ bzw. „eher“ autofreundlich ist bzw. über ein gut ausgebautes Angebot für Car- und Bikesharing verfügt. Die höheren Anteile fehlender Angaben (10 Prozent) hinsichtlich Bike- und Carsharing-Freundlichkeit sind vor allem auf eine geringere Bekanntheit und Relevanz zurückzuführen. Insgesamt haben die Befragten somit ein Bild von München als einer fußgänger- und radfahrerfreundlichen Großstadt mit sehr gut ausgebautem Öffentlichen Personennahverkehr. Betrachtet man die Bewertung der „Freundlichkeit“ Münchens nach den Nutzergruppen der einzelnen Verkehrsmittel, so zeigen sich nur Unterschiede in Bezug auf die Einschätzungen von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahren und Autofahrerinnen und Autofahrern. Der Aussage, dass München fahrradfreundlich sei, stimmten 66 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer31 und 59 Prozent der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer32 „voll und ganz“ oder „eher“ zu, während der Aussage, München sei autofreundlich 32 Prozent der Autofahrer und 39 Prozent der Fahrradfahrer „voll und ganz“ oder „eher“ zustimmten. Es bleibt offen, ob diese Ansicht Ausdruck von der Annahme ist, dass es dem jeweils anderen Verkehrsteilnehmer vermeintlich besser geht oder die jeweils betroffene Gruppe die eigene Lage einfach anders einschätzt und zu einem schlechteren Urteil kommt. Neben der Bewertung der aktuellen Verkehrssituation in München ist es aus Sicht der Stadtentwicklungsplanung auch wichtig zu wissen, für welche Art des Verkehrs die Bürgerinnen und Bürger sich eine prioritäre Förderung durch die Landeshauptstadt München wünschen. Deshalb sollten die Befragten 31 32 Autofahrerinnen und Autofahrer sind definiert als Personen, die angaben, mehrmals die Woche oder häufiger ein Auto zu nutzen (n=2.909). Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sind definiert als Personen, die angaben, mehrmals die Woche oder häufiger ein Fahrrad zu nutzen (n=2.714). eine Rangfolge angeben, welche Art des Verkehrs mit der höchsten (1) bzw. mit der geringsten (5) Priorität gefördert werden sollte.33 Die höchste Priorität, berechnet aus dem Durchschnitt der von den Befragten angebenden Ränge, erhielt dabei der Öffentliche Personennahverkehr (Durchschnittsrang 1,6; s. Tabelle 4). Danach folgen die Förderung des Rad- und Fußgängerverkehrs sowie Autoverkehr und Elektromobilität. Dabei ist zu beachten, dass Elektromobilität sowohl im Fahrradverkehr als auch im Autoverkehr zu finden ist. Hinsichtlich des Autoverkehrs zeigt sich eine deutliche Polarisierung: Immerhin 15 Prozent möchten diesen mit der höchsten Priorität fördern, während 34 Prozent den Autoverkehr an letzter Stelle gefördert sehen möchten (s. Diagramm 32). Es ist zu vermuten, dass die Wichtigkeit von Verkehrsarten für die Nutzerinnen und Nutzer der verschieden Verkehrsmittel unterschiedlich eingeschätzt wird. Tatsächlich steht die Priorisierung des Autoverkehrs vor allem bei den PKW-Nutzerinnen und Nutzern im Vordergrund. Während ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer34 und Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer dem Fahrradverkehr die zweite Priorität einräumen, ist es bei den PKW-Nutzerinnen und Nutzern der Autoverkehr. Dieser wiederum erhält von den Nutzerinnen und Nutzern des Fahrrads die letzte Priorität. Für die Befragten sollte die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs höchste Priorität haben, gefolgt vom Fahrrad- und Fußgängerverkehr. Dass der Fahrradverkehr gefördert werden sollte, zeigt auch ein Blick auf konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation für das Fahrrad. Jede bzw. jeder zweite Befragte ist der Meinung, dass das Fahrradwegenetz in München weiter verbessert und ausgebaut werden soll. 21 Prozent der Befragten lehnten dies ab (s. Diagramm 33). Die jüngeren Befragten stimmten dem Ausbau mit 44 Prozent etwas seltener zu. Ein besonderes Interesse haben erwartungsgemäß Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer: 68 Prozent stimmten für den Ausbau des Fahrradwegenetzes. 33 Haben Personen mehrmals den gleichen Rang vergeben, so wurde dies nicht geändert, da eine Bereinigung allein auf Mutmaßungen basieren würde. 34 Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV sind definiert als Personen, die angaben, mehrmals die Woche oder häufiger den ÖPNV zu nutzen (n = 3.462). Diagramm 31: Image der Verkehrsinfrastruktur München... ist fußgängerfreundlich 30 30 hat einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr 29 29 ist autofreundlich hat ein gut ausgebautes Bike- und Carsharing-Angebot 0% 0% Basis: Gesamt n = 5.945 Nach meiner Auffassung... 47 47 46 46 21 21 ist radfahrerfreundlich 9 9 27 27 voll und ganz zu voll und ganz zu 20% 20% 17 17 40 40 30% 30% eher zu eher zu 40% 40% teils/ teils teils/ teils 50% 50% 12 12 60% 60% eher nicht zu eher nicht zu 70% 70% 4 12 4 12 75 12 12 63 4 4 36 6 6 39 39 28 28 10% 10% 18 18 43 43 27 27 8 8 Summe "voll und ganz zu"/ Angaben in % "eher zu" 18 2 12 18 2 12 77 80% 80% überhaupt nicht zu überhaupt nicht zu 5 5 3 3 90% 90% 10 10 36 100% 100% keine Angabe keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 58 Diagramm 32: Priorisierung des Verkehrs in München Angaben in % 100% 90% 80% 70% 60 60% 50% 40% 34 30% 20% 15 9 10% 0% 14 20 18 27 17 16 12 Priorität 1 Autoverkehr 24 21 8 28 30 20 14 13 8 Priorität 2 23 27 4 Priorität 3 Priorität 4 Öffentlicher Personennahverkehr (U-Bahn, Bus, Trambahn, S-Bahn) 10 3 Priorität 5 Fußgängerverkehr Elektromobilität Fahrradverkehr Basis: Gesamt n = 5.945, Mehrfachvergabe einer Priorität möglich Welche Art des Verkehrs sollte die Stadt München Ihrer Meinung nach mit der höchsten bzw. mit der geringsten Priorität fördern? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Tabelle 4: Priorisierung der Verkehrsarten nach Zielgruppen (Durchschnittsangaben) Ø Priorität Gesamt Ø ÖPNV-Nutzer/ innen Ø PKW-Nutzer/ innen Ø Fahrradnutzer/ innen Öffentlicher Personennahverkehr 1,6 1,5 1,8 1,7 Fahrradverkehr 2,9 2,9 3,1 2,3 Fußgängerverkehr 3,1 3,0 3,3 3,2 Autoverkehr 3,4 3,6 2,9 3,7 Elektromobilität 3,6 3,7 3,6 3,6 Basis: jeweils Angaben gemacht Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Diagramm 33: Fahrradwegenetz in München Verbesserung / Ausbau des Fahrradwegenetzes -Basis: Gesamt n = 5.945 Verbesserung / Ausbau des Fahrradwegenetzes -Basis: Fahrradfahrer (Nutzung mind. mehrmals pro Woche) Angaben in % 2 0 18 28 0 0 18 0 18 50 14 68 21 Ja (Fahrradwegenetz soll ausg Ja (Fahrradwegenetz soll werden) soll ni Neinausgebaut (Fahrradwegenetz Nein (Fahrradwegenetz soll nicht ausgebaut werden Unentschlossen Unentschlossen keine Angabe keine Angabe 14 Ja (Fahrradwegenetz soll ausgebaut werden) 14 Ja (Fahrradwegenetz soll ausgebaut werden) Nein (Fahrradwegenetz soll nicht ausgebaut werden) Nein (Fahrradwegenetz soll nicht ausgebaut werden) Unentschlossen Basis: Gesamt n = 5.945 SindUnentschlossen Sie der Meinung, dass das Fahrradwegenetz in München verbessert und ausgebaut werden soll? keineweiter Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung keine Angabe 68 68 68 59 8.5 Haltungen und Engagement im Bereich Umwelt- und Klimaschutz Diagramm 34.1: Verkehrslärm und Luftqualität Angaben in % Auch wenn zwei Drittel der Befragten mit der Luftqualität in der Wohnumgebung (sehr) zufrieden sind, werden Verkehrslärm und Luftqualität in ganz München von der Bevölkerung als verbesserungswürdig wahrgenommen (s. Diagramme 34.1 und 34.2): Drei Viertel (74 Prozent) sind der Meinung, dass es hierzu in München Verbesserungsbedarf gibt. Diese Meinung vertreten v.a. die älteren Befragten ab 60 Jahren (85 Prozent). 26 Die Befragten, die einen Verbesserungsbedarf in Bezug auf Luftqualität und Lärmsituation sehen, wurden gebeten anzugeben, welche Maßnahmen sie zur Reduktion des Verkehrslärms und der Verbesserung der Luftqualität unterstützen würden. 35 74 Die höchste Zustimmung erhielt mit 83 Prozent („stimme voll und ganz zu“ bzw. „stimme eher zu“) die Maßnahme „Selbst weniger mit dem Auto fahren“, gefolgt von „Förderung von E-Mobilität/ Elektroautos“ (82 Prozent). Einem zeitweiligen Fahrverbot für Autos bei erhöhten Schadstoffwerten der Luft stimmten 69 Prozent „voll und ganz“ oder „eher“ zu. Ja (Verbesserungungsbedarf des Verkehrslärms und der Luftqualität) Nein (kein (Verbesserungungsbedarf des Verkehrslärms und der Luftqualität) Basis: Gesamt n = 5.945 Sind Sie der Meinung, dass es in München hinsichtlich der Situation des Verkehrslärms und der Luftqualität Verbesserungsbedarf gibt? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Auch der „Ausbau von Fahrradwegen auf Kosten von Autospuren“ fand noch die Zustimmung der Hälfte derer, die einen Verbesserungsbedarf hinsichtlich Luftqualität und Verkehrslärm sehen. und ganz“ oder „eher“ zustimmten, sind es 48 Prozent der Befragten aus Haushalten mit einem hohen Einkommen. Die „Einführung einer Innenstadtmaut für alle Fahrzeuge“ fand dagegen nur eine deutlich geringere Zustimmung (40 Prozent). Hier steigt allerdings die Zustimmung mit dem Einkommen. Während nur 33 Prozent der Befragten aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen der Maßnahme „voll 35 PKW-Nutzerinnen und Nutzer stimmten den Maßnahmen seltener zu als die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer. Am größten sind die Unterschiede zwischen Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern sowie PKW-Nutzerinnen und Nutzern bei den Maßnahmen „Ausbau der Radwege auf Kosten von Autofahrspuren“ (65 Prozent vs. 36 Prozent „stimme voll zu“ bzw. Grundlage der Berechnung sind an dieser Stelle jeweils nur Personen, die eine Angabe gemacht haben und für die der Aspekt relevant ist. Diagramm 34.2: Verkehrslärm und Luftqualität Angaben in % Selbst weniger mit dem Auto fahren 47 Förderung von E-Mobilität/Elektroautos 36 42 Zeitweiliges Fahrverbot für Autos bei erhöhten Schadstoffwerten der Luft 40 33 Erweiterung der Umweltzone um eine blaue Plakette 36 31 Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Hauptverkehrsstraßen 25 Ausbau der Busspuren/Trambahngleise auf Kosten von Autofahrspuren 24 Ausbau der Radwege auf Kosten von Autofahrspuren Einführung einer Innenstadtmaut für alle Kraftfahrzeuge stimme voll zu 20% 24 40% stimme eher zu 20 12 6 82 3 69 3 16 62 4 16 59 3 58 3 49 4 40 4 15 30 20 83 28 27 19 0% 24 34 22 7 12 22 34 Summe "für mich nicht relevant"/ "keine Angabe" 9 19 31 Summe "stimme voll zu"/ "stimme eher zu" 20 36 60% stimme eher nicht zu 80% 100% stimme gar nicht zu Basis: Antwort „Ja“ für Verbesserungsbedarf des Verkehrslärms und der Luftqualität und Angaben gemacht. Spalte * zur Veranschaulichung der Anteile für mich nicht relevant / keine Angabe (nicht in die Berechnung eingeflossen). Welchen Maßnahmen würden Sie zustimmen, um die Situation des Verkehrslärms und der Luftqualität zu verbessern? Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 60 „stimme eher zu“) und Ausbau der Busspuren/ Trambahngleise auf Kosten von Autospuren“ (68 Prozent vs. 44 Prozent „stimme voll zu“ bzw. „stimme eher zu“) (s. Diagramm 35). Beim Aspekt „Selbst weniger mit dem Auto fahren“ stimmten 90 Prozent der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer voll oder eher zu und 77 Prozent der PKW-Nutzerinnen und Nutzer. Ein Fünftel der Radlerinnen und Radler gab bei dieser Möglichkeit allerdings „für mich nicht relevant“ bzw. „keine Angabe“ an, vermutlich u.a. deshalb, weil sie kein Auto nutzen. Zu beachten ist, dass es Überschneidungen zwischen 33 Nutzerinnen und Nutzern von PKW und von Fahrrädern gibt. 33 33 33 Zur Reduktion des Verkehrslärms und der Verbesserung der Luftqualität würde die 33 große Mehrheit derjenigen, die hier 33 Verbesserungsbedarf sehen, vorschlagen 41 41 selbst weniger Auto fahren. 33 33 33 33 44 41 44 41 44 41 44 57 57 57 57 57 57 57 57 57 Insgesamt sehen die Befragten einen Verbesserungsbedarf bei der Luftqualität und der Lärmsituation. Als Verbesserungsmaßnahmen, die im Handlungsbereich der Stadt liegen, werden vor allem die Förderung der E-Mobilität und ein zeitweiliges Fahrverbot befürwortet. Die Befragten sind aber auch zu großen Teilen bereit, ihr eigenes Mobilitätsverhalten zu ändern und weniger mit dem Auto zu fahren. Eine Innenstadtmaut wird größtenteils abgelehnt. Neben den oben genannten Maßnahmen, welche die Stadt 10 ergreifen kann,45 um einen Beitrag zum13 zu leisten, 45 13Klimaschutz 10 wurde in der Befragung auch eine Reihe von Möglichkeiten 45der oder die34 13einen 6 10 4 vorgegeben, wie Einzelne 34 6persönlichen 4 45 13 10 Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Die Aspekte behandeln 34 Verkehrsarten, 610 4sondern nicht mehr nur die 45 verschiedenen 13 34 6 4 45 10 eine große Bandbreite an möglichen 13 Handlungsweisen. Diese 40 12 7 unterwerden von der Münchner Bevölkerung in höchst 40 12 34 6107 4 45 13 36 4 34Diagramm 610 schiedlichem Maße genutzt (s. 36). 45 13 45 13 10 36 40 40 1211 75 40 40 40 1211 11 75 5 40 11 5 Die Befragten wurden zu gebeten 40 jeder Maßnahme 12 zu 6sagen, 7 ob sie diese 34 45 manchmal oder 13 10 4 34 6 (fast) immer, häufig, nie ergreifen. 34 6 4 4 57 34 6107 4 41 Diagramm 35: Akzeptanz der Maßnahmen zur 33 Verringerung von Verkehrslärm und Luftverschmutzung 45 40 13 12 45 13 nach Verkehrsmittelnutzung 25 33 37 21 17 10 25 37 21 17 Summe 44 5 41 40 40 1211 "für mich 44 57 40 11 6 7 54 41 40 12 7 34 7 33 41 45 40 13 12 nicht 57 34 610 17 9 4 4534 13 relevant"/ 25 33 40 37 21 17 10 40 34 17 9 25 37 21 17 44 40 11 5 "keine 41 40 40 12 7% 44 11 Angaben Angabe" 44 57 40 11 6 in5 54 34 33 45 13 10 Selbst weniger mit dem 57 34 610 4 40 34 17 9 PKW-Nutzer 7 33 45 13 25 37 21 17 9 40 34 17 Auto fahren 44 25 37 21 41 40 40 121117 75 41 40 23 1222 6 7 4 Fahrrad-Nutzer 20 57 34 25 29 25 29 23 57 34 40 34 17 22176 9 4 25 37 21 40 34 17 9 25 37 21 17 44 5 25 37 21 41 40 40 1211 44 40 1117 75 29 21 Förderung von E-Mobilität/ PKW-Nutzer 3 41 40 23 1222 15 7 25 35 29 35 29 21 15 Elektroautos 25 29 23 40 34 17 2217 9 25 37 21 40 34 17 9 Fahrrad-Nutzer 2 4044 34 17 95 41 40 40 1211 7 44 40 11 35 29 21 15 40 23 1222 15 75 25 35 41 29 29 21 40 34 17 2217 9 25 29 37 23 21 25 Zeitweiliges Fahrverbot für 3 PKW-Nutzer 25 37 21 44 40 1117 5 18 31 28 23 Autos bei erhöhten Schad18 31 28 23 44 40 11 5 35 29 21 15 stoffwerten der Luft 25 35 29 23 22 15 29 21 2 Fahrrad-Nutzer 25 29 23 40 34 17 22 9 29 37 23 21 25 40 34 17 2217 30 33 23 14 9 37 33 2123 18 2530 31 28 23 17 14 18 31 28 23 15 29 21 25 35 29 23 22 15 Erweiterung der Umweltzo35 29 21 3 PKW-Nutzer 3540 29 21 15 9 34 17 ne um eine blaue Plakette 25 37 21 17 9 40 34 17 33 23 14 37 21 17 18 2530 31 28 23 30 33 23 14 3 Fahrrad-Nutzer 29 21 18 25 35 31 29 28 23 23 22 15 29 22 40 34 33 23 17 23 9 14 25 30 14 30 40 34 33 17 23 14 9 33 23 18 30 31 28 23 14 Geschwindigkeitsbeschrän30 33 29 23 3 PKW-Nutzer 18 31 28 23 21 18 25 35 31 28 23 29 23 22 15 kungen auf Hauptverkehrs35 29 21 1510 35 22 29 23 22 14 25 32 30 33 23 straßen 32 35 22 10 3 Fahrrad-Nutzer 47 9 23 714 14 30 33 36 33 23 18 30 31 28 23 14 30 33 23 3035 33 29 23 14 21 15 25 35 29 23 22 29 21 22 12 22 15 35 42 30 40 23 29 14 25 32 33 23 6 10 32 35 22 10 Ausbau der Busspuren/ 4 PKW-Nutzer 33 23 1418 30 30 31 3328 23 23 14 Trambahngleise auf Kosten 18 31 28 23 35 29 21 15 13 34 30 12 3323 36 19 von Autofahrspuren 13 23 2 Fahrrad-Nutzer 35 29 21 22 30 15 32 35 34 14 30 33 23 10 32 35 22 10 14 30 33 23 33 23 14 1418 30 30 33 23 31 28 22 23 16 14 3035 31 333130 24 31 28 1318 23 30 23 11 Ausbau der Radwege auf 35 30 34 24 11 4 PKW-Nutzer 13 23 34 30 32 35 22 14 30 33 23 10 Kosten von Autofahrspuren 32 35 22 10 25 34 24 16 32 35 22 10 30 33 23 14 18 30 31 28 23 14 3 Fahrrad-Nutzer 33 30 2324 35 31 28 1318 23 30 23 11 35 30 34 24 11 32 35 22 10 24 34 28 15 13 23 34 30 14 30 33 23 14 30 33 23 14 30 2346 13 18 23 33 Einführung einer Innen13 18 23 46 4 PKW-Nutzer 30 33 23 1411 35 30 34 24 22 27 30 20 stadtmaut für alle Kraftfahr13 23 30 35 30 2422 30 11 13 23 34 32 35 10 zeuge 13 23 30 14 32 35 34 23 33 22 30 23 10 3 Fahrrad-Nutzer 14 25 30 2020 13 23 4636 32 24 23 33 25 19 18 20 32 23 13 18 23 46 35 30 24 11 13 23 34 30 35 30 24 11 3520% 20% 30 2422 11 32 35 10 100% 0% 40% 60% 80% 0% 40% 60% 80% 14 30 33 0% 40% 80% 32 23 100% 32 20% 35 2360% 22 10 100% 25 20 14 30 33 23 13 25 18 23 46 20 23 32 stimme voll zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme gar nicht zu 11 35 30 24 13 18 23 46 13 23 34 30 32 20% 23 35 34 60% 22 10 100% 0% 13 40% 80% 30 0% 20% 40% 60% 80% 100% 32 35 22 10eingeflossen). 25 Basis: Aspekt trifft zu und Angaben gemacht. Spalte *13 zur Veranschaulichung der 20 Anteile 23 trifft nicht zu /23 keine Angabe (nicht46 in die 32 Berechnung 18 25 20 23 32 PKW-Nutzer/Innen n=2.103, Fahrrad-Nutzer/Innen n=2.134 13 18 23 46 35 30 24 11 13 1823 23stimme 46 voll zu stimme30 eher zu 11 35 Verkehrslärms 30 34 24 Welchen Maßnahmen würden Sie zustimmen, um die13 Situation des und der stimme Luftqualität verbessern? vollzu zu stimme eher zu 34 0% 20% 23 40% 60% 80% 30 100% Quelle: INFO GmbH und Meinungsforschung 0% 20% 40% 60% 80%Markt100% 25 20 23 32 13 25 18 23 46 20 23 32 25 35 20 23 32 30 24 11 stimme34 eherzu nicht zu gar nicht voll stimme30 eher zu zu 13 3520% 23 30 voll 24 61 eherzu nicht zu gar nicht stimme eher zu 11zu100% 0% 13 40% stimme34 60% 80% 30 23 0% 20% 40% 60% 80% 100% 25 20 23 32 0% 13 20% 40% 60% 100% 18 23 4680% 13 23 46 35 18 30 voll 24 stimme eherzu nicht zu gar nicht stimme eher zu 11zu 3520% 30 voll 24 eherzu nicht zu gar nicht stimme zu 11zu100% 0% 40% stimme 60% 80% eher Diagramm 36: Persönlicher Beitrag zum Klimaschutz 0% 0% Anteile „fast immer“ 10% 10% 20% 20% 30% 30% 40% 40% 50% 50% 60% 60% 70% 70% 80% 80% 90% 90% 100% 100% Wäsche aufhängen statt Wäschetrockner benutzen Heizung in unbenutzten Räumen runter drehen Kauf von energieeffizienten Leuchtmitteln Beim Kauf von Haushalts- und elektronischen Geräten auf Energieeffizienz achten Plastiktüten beim Einkauf vermeiden Öffentlicher Personennahverkehr/ Fahrrad statt Auto nutzen Beim Kauf von Konsumgütern auf Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit achten Elektronische Geräte ganz abschalten statt Stand-by-Modus Kauf von Lebensmitteln aus regionaler Herkunft Kauf von Lebensmitteln aus biologischem/r Anbau/ Tierhaltung Reisen mit Bus und Bahn statt mit Auto oder Flugzeug Bewusst auf Fleisch verzichten Finanzielle Kompensation für die selbstverursachten CO2-Emmissionen leisten Geräte leihen anstatt sie zu kaufen Angaben in % Gesamt 2016 männlich weiblich Basis: Gesamt n = 5.945 Es gibt viele Möglichkeiten, einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bitte geben Sie an, ob Sie Folgendes selbst machen. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung So gaben die meisten Befragten an, fast immer „Wäsche aufzuhängen statt Wäschetrockner zu benutzen“ (64 Prozent). Fast genauso viele drehen die Heizung in unbenutzten Räumen herunter (62 Prozent) oder kaufen energieeffiziente Leuchtmittel (57 Prozent). Zu den am wenigsten genutzten Maßnahmen gehören die finanzielle Kompensation für selbst verursachte CO2-Emissionen (59 Prozent „nie“), Geräte leihen anstatt sie zu kaufen (51 Prozent „nie“) und der bewusste Verzicht auf Fleisch (23 Prozent „nie“). Immerhin 30 Prozent der Befragten gaben an, in ihren Haushalten Ökostrom zu nutzen. Auffällig ist, dass alle abgefragten Maßnahmen häufiger von Frauen als von Männern angegeben wurden. Dies kann damit zusammenhängen, dass viele der Handlungen in den Bereich häuslicher Tätigkeiten fallen, aber auch auf ein etwas höheres Umweltbewusstsein bei Frauen hindeuten. Klimafreundliche Maßnahmen, die einen größeren finanziellen Aufwand zur Folge haben (wie der Kauf von Lebensmitteln aus biologischem Anbau), oder Maßnahmen, die keinen persönlich erfahrbaren Effekt haben (wie finanzielle Kompensation für Co2-Ausstoß), werden seltener umgesetzt als Maßnahmen, die mit finanziellen Einsparungen einhergehen. Alles in allem spielt das Thema Klimaschutz für die Münchnerinnen und Münchner eine wichtige Rolle (s. Diagramm 37): 51 Prozent der Befragten stimmten der Aussage „Ich engagiere mich stark für den Klimaschutz“ zu. Die höchste Zustimmung findet sich in der höchsten Altersgruppe (59 Prozent) gegenüber lediglich 43 Prozent der 18- bis 29jährigen. Fast die Hälfte der Befragten würde gerne etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, weiß aber nicht genau, in welcher Form dies geschehen könnte. Mehr als die Hälfte der Befragten würde ihr Engagement unter der Bedingung ausweiten, dass auch andere sich stärker engagieren würden. Der überwiegende Teil der Befragten ist zudem der Meinung, dass das eigene Engagement für den Klimaschutz auch dann etwas bringt, wenn man es nur als Einzelner tut. Die wichtige Bedeutung des Klimaschutzes für die Münchnerinnen und Münchner zeigt sich auch in der Ablehnung der Aussage „Sich als Einzelne/ r für den Klimaschutz einzusetzen bringt nichts“. Vor allem die jüngeren Befragten (72 bzw. 74 Prozent der 18- bis 29jährigen bzw. 30- bis 59jährigen) verneinen dies. Deutlich weniger Ablehnung findet sich bei den Älteren (55 Prozent). Insgesamt wird deutlich, dass es ein großes Potenzial an Menschen gibt, die sich für den Umweltschutz einsetzen möchten, aber mehr Informationen und Motivation benötigen. 62 12 42 31 12 4 12 42 31 12 4 12 12 4 3 53 12 3 3 51 12 3 3 45 20 3 3 29 20 3 3 100% Diagramm 37: Meinungen zum Klimaschutz stimme... Wenn Andere sich für die Umwelt unt den Klimaschutz engagieren, würde ich das auch tun Ich engagiere mich stark für den Klimaschutz Ich würde gerne etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, weiß aber nicht, wie ich das am besten mache Sich als Einzelne/r für den Klimaschutz einzusetzen bringt nichts voll12 zu 10 eher zu eher 42nicht zu 41 12 10 35 10 11 35 11 0% 9 keine 31Angabe 35 42 41 10 11 11 9 gar nicht zu 20 20 20% 35 35 Summe "stimme voll 12 4 zu"/ "stimme eher zu" Angaben % 12 in 3 31 35 41 32 41 32 34 40% 34 32 32 60% 35 20 35 20 35 35 80% voll zu 20% stimmer eher zu 40% stimme eher nicht zu zu 0% stimme 60% stimme gar nicht 80% 9 20 34 35 Sollte sich die Stadt München mehr oder weniger für den Klimaschutz engagieren oder 1 2stimme voll zu 31stimmer eher zu stimme eher nicht46zu stimme gar nicht zu ihren Einsatz unverändert lassen?0% 9 20 35 20% 40% 34 60% 80% keine Angabe 100% 3 17 Angabe 3 keine 3 100% stimme voll zu 20% stimmer eher zu 40% stimme eher nicht zu stimme gar nicht zu keine Angabe 0% viel weniger weniger gleich viel mehr60% viel mehr 80%Keine Angabe 100% Basis: Gesamt n = 5.945 stimme voll zu stimmer eher zu stimme eher nicht zu stimme gar nicht zu keine Angabe Geben Sie bitte an, inwiefern Sie persönlich den folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Ein großer Teil der Befragten würde gerne etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, weiß aber nicht wie. Auch die Stadt München soll sich aus Sicht der Befragten stärker für den Klimaschutz engagieren (63 Prozent). Das kann auf verschiedene Arten geschehen. Geht es um die Ausgaben der Stadt (vgl. Kapitel kommunale Ausgaben), so fordert mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten, dass die Stadt München für „Maßnahmen zum Klimaschutz“ mehr Geld ausgeben sollte. 46 Prozent stimmten für gleich bleibende Ausgaben und nur 15 Prozent der Befragten möchten an dieser Stelle Geld einsparen. zung von Elektroautos könnte die Stadt München Anreize für den Umstieg schaffen, z.B. durch eine geeignete Infrastruktur wie den Bau weiterer Ladestationen. So zeigt die Befragung eine grundsätzliche Bereitschaft für den Kauf eines Elektroautos bei knapp der Hälfte der Befragten. Die Münchnerinnen und Münchner zeigen ein ökologisches Gewissen – die Stadt München kann durch die Förderung von klimafreundlichen Mobilitätsvarianten dazu beitragen, dass aus diesem Bewusstsein heraus auch Verhaltensänderungen entstehen. Insgesamt lässt sich ein deutliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Umwelt- und Klimaschutz konstatieren. Ein ähnliches Engagement wird auch von der Stadt München erwartet. Fazit Mobilität und Klimaschutz stehen in einem engen Zusammenhang zueinander. Ein Bewusstsein hierfür ist bei den Münchnerinnen und Münchnern vorhanden. So wollen sie auch künftig vor allem die drei klassischen umweltfreundlichen Verkehrsträger durch die Stadt gefördert wissen, die bereits jetzt am besten bewertet werden: ÖPNV, Fahrrad- und Fußgängerverkehr. Hinsichtlich der klimafreundlichen Mobilitätsvariante Carsharing ist die Stadt München auch weiterhin gefragt, dieses Angebot zu unterstützen. Denn CarsharingAngebote sind nachgefragt und werden zunehmend genutzt. Allerdings würde gut ein Viertel derjenigen, die schon einmal ein Carsharing-Angebot genutzt haben, es nur unter der Bedingung wieder nutzen, dass die Verfügbarkeit verbessert und die Preise attraktiver werden. Dies zeigt, dass das Angebot ausgebaut werden sollte, damit es eine sinnvolle ökologische sowie ökonomische Variante der Mobilität ist. Die Stadt München könnte die Verbreitung dieser Angebote u.a. durch zusätzliche Parkflächen fördern. Auch für die Nut63 9 Bürgerschaftliches Engagement Unter bürgerschaftlichem Engagement wird der „freiwillige, selbstbestimmte, unentgeltliche und zielgerichtete Einsatz für Verbesserungen sowohl im persönlichen Lebensumfeld als auch im Gemeinwesen“ (Landeshauptstadt München 2014: 10) verstanden. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten des bürgerlichen Engagements, so z.B. im Ehrenamt, in der Freiwilligenarbeit, in Stiftungen oder durch Bürgerbeteiligung. Durch diese Tätigkeiten beteiligen sich die Bürgerinnen und Bürger an der Gesellschaft, was zu einer Stärkung der Demokratie führt. Auch ist ein solches Engagement sinnstiftend. Es gibt das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen. Bürgerschaftliches Engagement hilft dem Menschen als soziales Wesen eine Rolle in einer Gemeinschaft zu spielen und in dieser auch Verantwortung zu übernehmen. Menschen profitieren persönlich davon, etwas zur Gesellschaft beizutragen, das über das eigene Leben hinaus wirkt. 64 Diagramm 38: Ehrenamtliches Engagement der Befragten nach Geschlecht über 40h pro Jahr 20 bis 40h pro Jahr über 40h pro Jahr Gesamt Sport und Bewegung unter 20h pro Jahr 20 bis 40h pro Jahr unter 20h pro Jahr 8 4 8 80 4 4 11 81 Kultur und Musik 5 4 8 83 Schule oder Kinderharten 34 8 85 Integrations-/ Flüchtlingshilfe 33 7 87 Freizeit und Geselligkeit 3 4 7 87 Kirchlicher/ religiöser Bereich 42 6 88 Gesundheit 32 5 90 12 6 91 22 4 92 0% Frauen 20% über 40h pro Jahr 40% Sozialer Bereich 5 4 10 Kultur und Musik 5 4 7 84 Schule oder Kinderharten 44 8 84 Integrations-/ Flüchtlingshilfe 43 7 86 Gesundheit 42 5 88 22 6 91 32 4 91 Männer engagieren sich ehrenamtlich häufiger im Bereich Sport und Bewegung als Frauen. 87 20% über 40h pro Jahr 40% 20 bis 40h pro Jahr 60% 11 82 Kultur und Musik 5 4 8 83 Schule oder Kinderharten 24 8 87 Integrations-/ Flüchtlingshilfe 23 7 87 Freizeit und Geselligkeit3 4 8 Gesundheit 22 4 Je jünger die Befragten sind, umso häufiger engagieren sie sich ehrenamtlich (55 Prozent der 18- bis 29jährigen vs. 43 Prozent der Befragten ab 60 Jahren). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch der Freiwilligensurvey 2014. 38 Jüngere Befragte sind erwartungsgemäß häufiger in den Bereichen Sport und Bewegung ehrenamtlich tätig, während es im sozialen Bereich kaum Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt. Deutsche mit Migrationshintergrund sind mit 53 Prozent am häufigsten ehrenamtlich tätig, gefolgt von Ausländer/ innen (49 Prozent) und deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund (48 Prozent). 39 Hinsichtlich der Einkommensschichten zeigen sich nur marginale Unterschiede. 85 88 37 92 Umwelt, Natur-/ 12 6 Tierschutz Außerschulische Ju22 4 gend-/ Bildungsarbeit 0% 100% gar nicht 75 3 4 11 42 6 80% unter 20h pro Jahr Sozialer Bereich Kirchlicher/ religiöser Bereich Der Umfang des ehrenamtlichen Engagements von Männern und Frauen unterscheidet sich kaum. Vielmehr zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede im Bereich des Engagements. So gaben männliche Befragte häufiger ein ehrenamtliches Engagement über 40 Stunden pro Jahr im Bereich Sport und Bewegung an als Frauen (10 Prozent vs. 6 Prozent). 89 43 7 10 5 100% 80 Kirchlicher/ religiöser Bereich Sport und Bewegung Fast die Hälfte aller Befragten gab an, sich ehrenamtlich zu engagieren. Am häufigsten tun sie dies in den Bereichen Sport und Bewegung, Kultur und Musik und im sozialen Bereich. gar nicht 84 Freizeit und Geselligkeit3 3 5 Männer 80% unter 20h pro Jahr 6 4 6 0% Das Engagement und die Intensität des Engagements unterscheiden sich dabei nach verschiedenen Bereichen. Die meisten Befragten engagieren sich im Bereich Sport und Bewegung (20 Prozent) gefolgt vom sozialen Bereich (19 Prozent) sowie den Themenfeldern Kultur und Musik (17 Prozent). In den Bereichen Gesundheit bzw. Umwelt-, Natur- und Tierschutz engagiert sich jeder Zehnte. 60% 20 bis 40h pro Jahr Sport und Bewegung Umwelt, Natur-/ Tierschutz Außerschulische Jugend-/ Bildungsarbeit gar nicht Angaben in % Sozialer Bereich Umwelt, Natur-/ Tierschutz Außerschulische Jugend-/ Bildungsarbeit gar nicht In der Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung wurde deshalb das bürgerschaftliche Engagement sehr detailliert untersucht (s. Diagramm 38). Insgesamt gaben 49 Prozent aller Befragten (befragt wurden Personen ab 18 Jahren) an, dass sie sich in den letzten 12 Monaten in irgendeiner Weise ehrenamtlich engagiert haben. Laut Freiwilligensurvey 2014 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend engagieren sich bundesweit 44 Prozent der Menschen ab 14 Jahren freiwillig. 37 91 38 92 20% 40% 60% 80% 100% Basis: Angaben gemacht Bitte geben Sie an, in welchen Bereichen Sie sich in den letzten 12 Monaten ehrenamtlich oder freiwillig - egal ob unbezahlt oder gegen geringe Aufwandsentschädigung - engagiert haben und ggf. in welchen (weiteren) Bereichen Sie sich ein Engagement vorstellen könnten. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 39 Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Bildung (2016: 3). Die leichten Unterschiede in den Ergebnissen lassen sich durch die differierende Stichprobe, einer anderen Erhebungsmethode sowie einen unterschiedlichen Erhebungszeitraumes erklären. Demnach engagieren sich Frauen mit 42 Prozent etwas seltener freiwillig als Männer mit 46 Prozent. In den Altersgruppen der 14- bis 29jährigen und der 30- bis 49jährigen sind die Anteile freiwillig Engagierter am höchsten. Den geringsten Anteil weisen Personen ab 65 Jahren auf (vgl. ebd.: 4). Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys 2014 zeigen ein häufigeres Engagement der deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund als der Befragten mit Migrationshintergrund (vgl. ebd.: 17). Unterschiede können durch die Besonderheiten des Engagements in einer (westdeutschen) Großstadt im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet erklärt werden. 65 Befragte in Haushalten mit Kindern zeigen erwartungsgemäß ein insgesamt höheres Engagement, vor allem im Bereich Schule und Bildung. Acht Prozent von ihnen sind mehr als 40 Stunden pro Jahr ehrenamtlich in Schule oder Kindergarten tätig (z.B. Elternvertretung, Fördervereine). Befragte, die bei den einzelnen Bereichen angaben, sich nicht zu engagieren, sollten angeben, ob sie sich ein Engagement in dem jeweiligen Bereich in den nächsten 12 Monaten vorstellen könnten. Dabei zeigt sich für die Zukunft, dass sich 7 Prozent der Befragten ein ehrenamtliches Engagement im Bereich Integrations- und Flüchtlingshilfe vorstellen könnten. 6 Prozent könnten sich eine Tätigkeit im Umwelt-, Natur- und Tierschutz vorstellen und für jeweils 5 Prozent ist ein Engagement im Bereich Sport und Bewegung bzw. im sozialen Bereich vorstellbar. Fazit Insgesamt zeigen die Befragten ein hohes Maß an gesellschaftlichem Engagement. Unterschiede zwischen verschiedenen Teilgruppen gibt es weniger im Umfang als im Bereich des Engagements. Diese Form der gesellschaftlichen Partizipation erscheint in der Gesellschaft gut verankert, so dass eine städtische Förderung des Ehrenamtes in München breiten Bevölkerungsschichten zu Gute kommen könnte. 66 10 Zugang zum und Nutzung des Internets Das Internet ist eine der größten gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten und hat an Bedeutung so stark zugenommen, dass der Zugang zum Internet für gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation relevant ist. Nach wie vor haben ältere Menschen seltener Zugang zum Internet als jüngere, außerdem nutzen sie es auch seltener (Tesch-Römer et al. 2016). Dieses Kapitel beschäftigt sich daher mit der Nutzung des Internets und der Ausstattung mit technischen Endgeräten für den Internetzugang. Aus Sicht der Landeshauptstadt München sind der Zugang zum und die Nutzung des Internets von Interesse, um Angebote zielgruppenspezifisch abstimmen zu können und die Möglichkeiten der neuen Medien zu nutzen. 67 10.1 Geräteausstattung und Zugangsmöglichkeiten ist die technische Ausstattung erwartungsgemäß schlechter. So besitzen 94 Prozent der 18- bis 29jährigen und 86 Prozent der 30- bis 59jährigen ein Smartphone. Ältere Befragte besitzen demgegenüber häufiger Mobiltelefone ohne Internetzugang (66 Prozent). Drei Viertel der Befragten (s. Diagramm 39) besitzen ein Smartphone, 70 Prozent ein Notebook oder Laptop und 47 Prozent einen Tablet-PC. 40 Personen aus Haushalten mit Kindern besitzen häufiger Geräte mit Internetzugang als Personen ohne Kinder im Haushalt. 90 Prozent der Personen mit Kindern im Haushalt besitzen ein Smartphone, bei Personen ohne Kinder im Haushalt sind es 70 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch beim Besitz eines Tablet-PCs (66 Prozent vs. 42 Prozent) und beim Besitz eines TVs mit Internetzugang (54 Prozent vs. 35 Prozent). Darüber hinaus gaben 8 Prozent der Befragten an, dass sie sich in den kommenden 12 Monaten ein Smartphone (neu) anschaffen wollen. Jeweils 5 Prozent wollen sich ein (Smart-) TV mit Internetzugang, einen Tablet-PC oder ein Notebook/ Laptop (neu) anschaffen. Der Gerätebesitz unterscheidet sich dabei nach soziodemografischen Merkmalen. Männer besitzen häufiger eines der abgefragten Geräte als Frauen. In den höheren Altersgruppen 40 Migrantinnen und Migranten sowie ausländische Befragte verfügen häufiger als deutsche Befragte ohne Migrationshintergrund über viele der abgefragten technischen Geräte. Beispielsweise besitzen 85 Prozent der deutschen Befragten mit Migrationshintergrund und 80 Prozent der ausländischen vgl. Initiative D21 (2016): Laut D21-Digital-Index 2016 nutzen 66 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren ein Smartphone, 62 Prozent ein Notebook oder Laptop und 37 Prozent einen Tablet-PC. Die Unterschiede in den Ergebnissen lassen sich durch die differierende Stichprobe und einer anderen Erhebungsmethode erklären. Diagramm 39: Besitz von technischen Geräten nach Alter der Befragten Angaben in % 75 Smartphone 86 37 70 Notebook/ Laptop 78 42 47 Tablet-PC 25 39 17 Desktop-PC 25 20 Sonstiges Gerät mit Internetzugang 22 10 7 MP3-Player mit Internetzugang 3 1 2 kein Angabe 0% 56 37 (Smart-)TV mit Internetzugang 31 30 87 44 32 Mobiltelefon/ Handy (kein Smartphone) 52 94 66 46 47 34 26 9 9 4 11 10% 20% Gesamt Basis: Gesamt n = 5.945 Welche der folgenden Geräte besitzen Sie derzeit in Ihrem Haushalt? 30% 40% 18-29 Jahre 50% 60% 70% 30-59 Jahre 80% 90% 100% 60 und älter Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 68 Befragten gegenüber lediglich 71 Prozent der deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund ein Smartphone. Dies ist unter anderem auf das geringere Durchschnittsalter bei Migrantinnen und Migranten sowie bei ausländischen Befragten zurückzuführen. Betrachtet man die Befragten ab 60 Jahren, so zeigen sich nur noch geringe Unterschiede zwischen deutschen Personen mit und ohne Migrationshintergrund hinsichtlich des Besitzes von Geräten mit Internetzugang. Zwischen deutschen und ausländischen Befragten gibt es allerdings Unterschiede. Ein Smartphone besitzen 35 Prozent der ab 60jährigen deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund und 38 Prozent der älteren deutschen Befragten mit Migrationshintergrund. Unter den ausländischen Befragten ab 60 Jahren sind es 45 Prozent. 23 Prozent der deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund ab 60 Jahren besitzen einen Tablet-PC und 27 Prozent derjenigen mit Migrationshintergrund. Unter den älteren ausländischen Befragten sind es 33 Prozent. Dies liegt möglicherweise daran, dass ausländische Bürgerinnen und Bürger zu ihren Familien und Freunden aus dem jeweiligen Heimatland mit Hilfe der technischen Geräte leichter Kontakt halten können. Drei Viertel der Befragten besitzen ein Smartphone. Das Smartphone ist besonders in der jüngsten Altersgruppe stark verbreitet. Der Besitz von Smartphone, Tablet-PC und Notebook/ Laptop steigt auch proportional zum Einkommen. So besitzen 68 Prozent der Befragten mit Niedrigeinkommen, aber 88 Prozent der Befragten mit hohem Einkommen ein Smartphone. In den beiden jüngeren Altersgruppen nutzen bis auf wenige Ausnahmen alle Befragten das Internet. 41 Aber auch in der Altersgruppe ab 60 Jahren nutzen inzwischen 65 Prozent das Internet. Die Nutzung des Internets ist bei Deutschen ohne Migrationshintergrund mit 87 Prozent geringer als bei Deutschen mit Migrationshintergrund (93 Prozent) und ausländischen Befragten (93 Prozent). Bei der Internetnutzung zeigen sich ähnliche Tendenzen wie beim Gerätebesitz. Unter den deutschen Befragten ohne Migrationshintergrund ab 60 Jahren nutzen 64 Prozent das Internet, unter denjenigen mit Migrationshintergrund sind es 61 Prozent. Demgegenüber nutzen 71 Prozent der ausländischen Befragten ab 60 Jahren das Internet. Dies zeigt, dass die höhere Nutzung des Internets durch ausländische Befragte und Personen mit Migrationshintergrund nicht nur durch den geringeren Altersdurchschnitt bedingt ist. Das Internet ermöglicht eine preiswerte Kommunikation mit Familienmitgliedern und Freunden, die in anderen Ländern leben. Am häufigsten wird das Internet zum Lesen und Senden von E-Mails genutzt: 90 Prozent aller Befragten gehen dafür „(fast) täglich“ oder „mindestens einmal pro Woche“ online. Es folgen die Suche nach Themen und Inhalten (85 Prozent „(fast) täglich“/ „mindestens einmal pro Woche“) und die Nutzung von Messenger-Diensten (78 Prozent „(fast) täglich“/ „mindestens einmal pro Woche“). Die meisten Befragten nutzen das Internet. Auch in der Gruppe der 60jährigen und älter nutzen fast zwei Drittel das Internet. 10.2 Internetnutzung Insgesamt nutzen 89 Prozent der Befragten das Internet – Frauen etwas seltener (87 Prozent) als Männer (92 Prozent). 41 Laut D21-Digital-Index 2016 nutzen 79 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren das Internet. Diagramm 40: Internetnutzungsanlässe nach Altersgruppen der Befragten Anteile „(fast) täglich“ und „mindestens einmal pro Woche “ 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% E-Mails lesen und senden Nach Themen/ Inhalten suchen Messenger-Dienste Informationsdienste mit Ortsbezug Nachrichten lesen/ anschauen Soziale Netzwerke Online-Banking Filme/ Videos ansehen und herunterladen Audio-Dienste Online-Shopping Cloud-Dienste Angaben in % Basis: Befragte, die das Internet nutzen n=5.382 Bitte geben Sie an, wie häufig Sie die folgenden Internetanwendungen nutzen. Gesamt 18-29 Jahre 30-59 Jahre 60 und älter Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 69 Während Internetanwendungen die zur Kommunikation und Recherche dienen (E-Mails, Whats-App, Themensuche, Soziale Netzwerke) von Männern und Frauen annähernd gleich genutzt werden, nutzen Männer Unterhaltungsangebote (Filme, Videos, Audiodienste) oder auch Cloud-Dienste häufiger als Frauen. Männer rezipieren auch Online-Nachrichten häufiger als Frauen. Unterschiede werden auch im Nutzungsverhalten der unterschiedlichen Altersgruppen deutlich. Es zeigt sich, dass Befragte in der Altersgruppe der 60jährigen und älter das Internet erwartungsgemäß für alle Anlässe wesentlich weniger nutzen als die jüngeren Befragtengruppen dies tun (s. Diagramm 40). Allerdings ist auch bei der ältesten Befragtengruppe das Lesen und Senden von E-Mails der häufigste Nutzungsanlass, dem 81 Prozent der Befragten im Alter von 60 Jahren und älter mindestens einmal pro Woche nachgehen. In der Gruppe der 18- bis 29jährigen ist hingegen der häufigste Nutzungsanlass der Gebrauch von Messenger-Diensten, dem so gut wie alle (97 Prozent der Befragten in dieser Gruppe) mindestens einmal pro Woche oder öfter nachgehen. Der größte Unterschied zwischen der ältesten und jüngsten Befragtengruppe findet sich in der Anwendung der sozialen Netzwerke: Diese werden von 83 Prozent der 18- bis 29jährigen mindestens einmal pro Woche oder öfter genutzt aber nur von 15 Prozent der 60jährigen und älter. Anwendungen wie Cloud-Dienste, Online-Shopping und Audio-Dienste werden am seltensten genutzt. Selbst die 18- bis 29jährigen nutzen hierzu das Internet relativ häufig „nie“: So für Cloud-Dienste (31 Prozent), für Audio-Dienste wie Spotify oder Webradio (25 Prozent) und für OnlineBanking (20 Prozent). Hier spielt auch das Einkommen eine Rolle. Während Audio-Dienste von 51 Prozent derjenigen mit Niedrigeinkommen nie genutzt werden, nutzen unter denjenigen mit hohem Einkommen 42 Prozent nie AudioDienste. Cloud-Dienste werden von 58 Prozent der Befragten mit Niedrigeinkommen nie genutzt, unter den Befragten mit hohem Einkommen sind es 38 Prozent. Online-Banking nutzen 43 Prozent der Personen mit Niedrigeinkommen nie, während nur 12 Prozent der Befragten mit hohem Einkommen nie diesen Dienst nutzen. Für die Landeshauptstadt München sind diese Ergebnisse wichtig für die Konzeption von Informations- und Beteiligungsformaten. Hierbei gilt es sowohl die Möglichkeiten der neuen Medien zu nutzen als auch gleichzeitig sicherzustellen, dass bestimmte Gruppen nicht ausgeschlossen werden. 70 11 Verbundenheit, soziale Unterstützung und interkulturelle Beziehungen Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der sozialen Integration der Münchnerinnen und Münchner und nimmt dabei die Verbundenheit mit der Stadt und dem Wohnviertel, die soziale Unterstützung und die interkulturellen Beziehungen in den Blick. Die Verbundenheit mit der Stadt München und dem eigenen Wohnviertel ist dabei ein wichtiger Faktor für die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sich für das Gemeinwesen einzusetzen und sich zu engagieren. Auch die sozialen Beziehungen der Bürgerinnen und Bürger sind für die Stadtentwicklung von Bedeutung. Einerseits stellen diese Beziehungen und Netzwerke eine Ressource im Sinne sozialen Kapitals dar. Kennzeichnend für ein gutes Sozialkapital sind gegenseitige Hilfeleistungen, Unterstützungen und Anerkennung zwischen Individuen und Gruppen, d.h. ein gelungener Austausch in sozialen Netzwerken. Die sozialen Beziehungen müssen dabei auch vor dem Hintergrund der Tatsache betrachtet werden, dass die Münchner Stadtgesellschaft bunt ist: 28 Prozent der Stadtbevölkerung haben keinen deutschen Pass und weitere 15 Prozent sind Deutsche mit Migrationshintergrund. Gute wechselseitige Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Herkunft sind dabei eine wichtige Voraussetzung für Integration und können Ressentiments entgegenwirken und abbauen. 71 11.1 Verbundenheit mit München Die hohe Identifikation mit München findet sich in allen soziodemografischen Gruppen wieder. Daraus ergibt sich ein hohes Potenzial der städtischen Ebene für die soziale Integration der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. In der Befragung wurde neben der Verbundenheit mit der Stadt München auch erhoben, wie verbunden sich die Münchnerinnen und Münchner mit dem eigenen Viertel, Bayern und Deutschland fühlen (s. Diagramm 41). Die höchsten Verbundenheitswerte wurden für München angegeben – 87 Prozent der Befragten fühlen sich mit ihrer Stadt „sehr stark“ bzw. „stark“ verbunden. Danach folgen Deutschland (78 Prozent), Bayern (75 Prozent) und erst am Ende das eigene Viertel (72 Prozent). 11.2 Soziale Unterstützung Soziale Netzwerke stellen eine Ressource dar, die es Individuen ermöglicht, an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die soziale Unterstützung. Diese wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus und stellt für die Befragten eine wichtige Quelle dar, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. Vor diesem Hintergrund wurde die soziale Unterstützung, die Münchnerinnen und Münchner aus ihrem sozialen Umfeld erhalten, untersucht. Insgesamt sollten sechs Aussagen dahingehend bewertet werden, ob diese jeweils zutreffen oder nicht (s. Diagramm 43). Weibliche Befragte drücken eine etwas höhere Verbundenheit bezüglich aller abgefragten Regionen aus. Die Verbundenheit mit der Stadt München steht in keinem Zusammenhang mit der Herkunft. Bei allen anderen Regionen ist die Verbundenheit der ausländischen Befragten in der Regel etwas geringer als die der anderen Gruppen. Mit zunehmendem Alter steigt die Verbundenheit bezüglich aller abgefragten Aspekte (s. Diagramm 42). Die meisten Befragten (84 Prozent) haben demnach einen sehr vertrauten Menschen, mit dessen Hilfe sie immer rechnen können. Lediglich zwei Drittel (67 Prozent) stimmten demgegenüber der Aussage zu, dass sie von anderen viel Verständnis und Geborgenheit erfahren. Anhand der Befragungsdaten kann angenommen werden, dass die Stadt München für ihre Bürgerinnen und Bürger ein hohes Identifikationspotenzial bietet, das sich allerdings nicht in gleichem Maße hinsichtlich Deutschlands oder Bayerns zeigt. Weibliche Befragte bewerten ihre soziale Unterstützung durchgängig etwas besser als Männer. Die meiste soziale Diagramm 41: Regionale und überregionale Verbundenheit Verbundenheit mit... Angaben in % München Deutschland 44 29 0% 10% 20% sehr stark 3 2 78 19 4 2 75 21 4 2 73 17 37 38 dem Viertel 87 43 36 Bayern 11 10 43 44 30% eher stark 40% 50% 60% eher schwach 70% 80% 90% gar nicht Basis: Gesamt n = 5.945 Wie stark fühlen Sie sich verbunden mit … Summe "sehr stark/ eher stark" 100% keine Angabe Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Diagramm 42: Verbundenheit nach soziodemografischen Gruppen Verbundenheit „sehr stark“ und „eher stark“... Angaben in % 87 Gesamt Gesamt 87 Gesamt 87 78 78 87 75 78 75 78 72 83 18 83 bis 29 Jahre 1883 bis 29 18 bis 29 Jahre 76 Jahre 18 bis 29 Jahre 76 83 66 76 76 66 62 66 30 bis 87 30 87 bis 59 30 bis 59 Jahre 76Jahre 87 59 Jahre 30 bis 59 Jahre 76 87 72 76 72 76 73 72 90 60 60 und 82 älter 90 und älter 90 60 und älter 60 und älter 82 90 86 82 86 82 79 Gesamt 75 86 72 62 75 72 66 62 72 62 73 72 73 73 79 86 79 79 Deutsche MH 87 ohne 87 Deutsche Deutsche ohne MH 81 MH 87 ohne Deutsche ohne MH 81 87 77 81 81 77 73 77 73 77 73 73 Deutsche MH 87 79 87 mit MH mit MH 87 mit Deutsche Deutsche mitDeutsche MH 79 87 73 79 79 73 68 73 68 73 68 68 87 69 71 69 71 72 69 72 69 72 72 87 Ausländer/innen Ausländer/innen 87 71 Ausländer/innen 87 Ausländer/innen 71 93 Gebürtige Münchner/innen Gebürtige Münchner/innen 93 73 Gebürtige Münchner/innen 93 Gebürtige Münchner/innen 73 Zugezogene Deutsche 85 Deutsche 83 85 85 Deutsche ZugezogeneZugezogene Deutsche Zugezogene 87 Zugezogene Ausländer/innen Zugezogene Ausländer/innen 87 71 Ausländer/innen 87 ZugezogeneZugezogene Ausländer/innen mit München Basis: Gesamt n = 5.945 Wie stark fühlen Sie sich verbunden mit …? 83 71 93 8873 8873 78 88 78 88 78 78 85 74 83 83 74 71 74 71 74 71 71 87 69 71 69 71 72 69 72 69 72 72 mit Deutschland mit Bayern mit eigenem Viertel Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 72 Diagramm 43: Beziehungen zum Mitmenschen nach Altersgruppen Angaben in % Anteile „trifft eher zu“ und „trifft zu““ 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Ich habe einen sehr vertrauten Menschen, mit dessen Hilfe ich immer rechnen kann Ich kenne mehrere Menschen, mit denen ich gerne etwas unternehme Wenn ich krank bin, kann ich ohne Zögern Freunde/ innen/ Angehörige bitten, wichtige Dinge für mich zu erledigen Wenn ich mal sehr bedrückt bin, weiß ich, zu wem ich damit ohne weiteres gehen kann Bei Bedarf kann ich mir ohne Probleme bei Freunden/ innen oder Nachbarn/innen etwas ausleihen Ich erfahre von Anderen viel Verständnis und Geborgenheit Gesamt 18-29 Jahre 30-59 Jahre 60 und älter Basis: Gesamt n = 5.945 Kreuzen Sie bitte nachfolgend das Kästchen an, das Ihrer Ansicht am besten entspricht. Wenn in den folgenden Aussagen allgemein von „Menschen“ oder „Freunden/innen/ Angehörigen“ die Rede ist, dann sind die Menschen gemeint, die Ihnen wichtig sind. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Unterstützung erfahren Deutsche ohne Migrationshintergrund sowie jüngere Befragte. Die meisten Befragten gaben an, einen Menschen zu haben auf dessen Hilfe sie vertrauen. Ältere Befragte und ausländische Befragte schätzen ihr soziales Netzwerk etwas schlechter ein als der Durchschnitt. Dass ältere Menschen und Menschen ausländischer Herkunft ihr soziales Netzwerk schlechter bewerten als die Vergleichsgruppen, könnte einerseits darauf zurückgeführt werden, dass die abgefragten Aussagen durch deren spezifische generationale und kulturelle Sozialisation anders empfunden und bewertet werden als von Deutschen ohne Migrationshintergrund. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Personen mit Migrationshintergrund weniger vertraute Bezugspersonen (vor Ort) haben und ihr soziales Netzwerk deshalb kleiner ist. Die schlechtere Bewertung älterer Befragter könnte damit zusammenhängen, dass Verwandte an einem anderen Ort leben oder wichtige Bezugspersonen (auch Eltern und Geschwister) bereits verstorben sind (vgl. Landeshauptstadt München 2015b). Bei ausländischen Befragten könnte die durch die Migration bedingte räumliche Trennung von Familienangehörigen ein Grund sein. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die meisten der Befragten ihre soziale Integration als sehr hoch einschätzen und auf die Hilfe und Unterstützung von Bezugspersonen vertrauen können. Diejenigen, die hier Defizite angeben, kommen vor allem als Zielgruppen für städtische Angebote zur Verbesserung der sozialen Integration – beispielsweise auf Quartiersebene – in Betracht. und mehr oder weniger enge Beziehungen entstehen. Dieser soziale Austausch steht auch mit der Ausprägung von Vorurteilen in Zusammenhang. Es wird davon ausgegangen, dass Personen, die häufig Kontakte zu Menschen anderer Herkunft haben, weniger Vorurteile gegenüber diesen Menschen haben als Personen, die selten oder keinen Kontakt haben (Kontakthypothese). Als Indikator der sozialen Beziehungen wurde erhoben, wie häufig die Befragten Kontakte zu Personen deutscher bzw. ausländischer Herkunft haben. 42 Gemeint waren hierbei persönliche Treffen oder Zusammenkünfte in der eigenen Familie und Verwandtschaft, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, im Rahmen von Vereins- und Gruppenaktivitäten oder am Arbeitsplatz, der Schule oder der Universität. Das Ausmaß interkultureller Beziehungen lässt sich aus den Antworten auf diese Fragen ablesen, wenn man diese getrennt nach den drei Gruppen Deutsche ohne Migrationshintergrund, Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländerinnen und Ausländer auswertet (s. Diagramm 44) 43. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Deutschen ohne Migrationshintergrund gibt an, täglich oder mehrmals in der Woche Kontakt zu ausländischen Personen zu haben. Umgekehrt haben mehr ausländische Befragte täglich oder mehrmals pro Woche Kontakt zu Deutschen (83 Prozent). So gut wie alle Deutschen mit Migrationshintergrund (91 Prozent) haben täglich oder mehrmals in der Woche Kontakt zu Personen mit deutscher Herkunft; zu Personen mit ausländischer Herkunft sind es 78 Prozent. 42 Im Rahmen der Befragung wurde hier und anderer Stelle der Begriff „Bürger/ innen ausländischer Herkunft“ verwendet. Dieser Begriff wurde an Stelle von „Bürger/innen mit Migrationshintergrund“ benutzt, da sich die Befragung an die breite Bevölkerung richtet und soweit möglich einfache, alltagsnahe Begrifflichkeiten verwendet und auf Fremdwörter verzichtet wurde. 43 Für das Diagramm wurden die Werte der einzelnen Kontaktkonstellationen für die jeweilige Herkunftsgruppen zusammengefasst. Dabei wurde immer der höchste Wert genommen. 11.3 Interkulturelle Beziehungen Ein wichtiger Baustein der Integration sind interkulturelle Beziehungen. Damit ist gemeint, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft aufeinander treffen, sich austauschen 73 Betrachtet man die Bereiche, in denen der interkulturelle Kontakt stattfindet, dann wird die Bedeutung von Kontakten am Arbeitsplatz, Schule und Universität deutlich. Zwei Drittel der Deutschen ohne Migrationshintergrund, auf die ein solches Setting zutrifft, gaben an, täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich Kontakt zu Personen ausländischer Herkunft am Arbeitsplatz in der Schule oder Universität zu haben. Umge37 Deutsche ohne Migrationshintergrund kehrt haben 92 Prozent der Deutschen mit Migrationshintergrund und 82 Prozent der Ausländer Kontakt zu Deutschen in der Schule oder der Universität (s. Diagramm 44). 44 Deutsche mit Migrationshintergrund Neben diesen, nicht freiwillig gewählten Zusammenkünften, 37 Deutsche ohne Migrationshintergrund entfällt auch eine hohe Kontakthäufigkeit auf Freunde. Hier 44 haben 58 Prozent der Deutschen mit Migrationshintergrund und 45 Prozent der Ausländerinnen und Ausländer Kontakt zu Personen deutscher Herkunft. Umgekehrt haben Deutsche ohne Migrationshintergrund weitaus seltener Kontakt zu Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländern, was in der geringeren Kontaktwahrscheinlichkeit begründet ist. 18 7 11 13 11 12 Interkulturelle Beziehungen zu Deutschen sind bei deutschen Befragten mit Migrationshintergrund am stärksten ausgeprägt. 59 18 7 19 11 5 13 7 19 11 5 13 7 7 11 301 12 Basis: Befragte, die eine Angabe gemacht haben und auf die das zutrifft. Deutsche mit zwischen Migrationshintergrund 78 Diagramm 44: Kontakte Gruppen unterschiedlicher Herkunft Deutsche mit Migrationshintergrund 59 täglich Deutsche ohne Migrationshintergrund mehrmals pro Woche einmal pro Woche 37 mehrmals pro Monat seltener 18 gar nicht trifft nicht zu 0% 10% 37 37 37 37 37 20% Angaben in % 59 70 30% 78 40% täglich mehrmals pro Monat Kontakt zu Personen mit ausländischer (d.h. nicht deutscher) Herkunft Deutsche mit Migrationshintergrund Ausländerinnen und Ausländer Deutsche mit Migrationshintergrund Deutsche mit mit Migrationshintergrund Migrationshintergrund Deutsche Deutsche mit mit Migrationshintergrund Migrationshintergrund Deutsche 59 59 59 59 59 0% 20% Deutsche mit Migrationshintergrund Deutsche mit Ausländerinnen und Ausländer Deutsche mit Migrationshintergrund Migrationshintergrund Deutsche mit mit Migrationshintergrund Migrationshintergrund Deutsche 0% 10% 20% Kontakt zu Personen mit deutscher Herkunft 0% 0% 0% 0% 0% 10% 10% 20% 20% 70 30% 30% 10% 20% 30% täglich 10% 20% 30% 10% 20% 30% täglich mehrmals pro Monat täglich täglich mehrmals pro pro Monat Monat täglich mehrmals mehrmals pro pro Monat Monat mehrmals 7 7 7 77 50% 60% 11 11 19 11 11 11 70% 50% 60% 70% mehrmals pro Woche seltener 78 78 70 78 78 78 40% 70 70 70 70 70 50% 80% 5 4 102 11 2 3 4 12 01 11 117 1 13201 11 1122 11 90% 100% 60% 60% 60% 60% Woche 60% 60% mehrmals seltener mehrmals pro pro Woche Woche mehrmals pro Woche seltener pro Woche mehrmals seltener seltener seltener 5 7 13 5 75 5 137 5 5 77 80% 7 301 57 4 302 001 11 73 4310 77 330011 90% 100% einmal pro Woche gar nicht 13 3 4 101 13 13 13 5 53 3 4 44 01 10 021 1 13 13 33 44 110011 70% mehrmals pro Woche seltener 40% 50% 40% 50% 40% 50%pro mehrmals 40% 50% 40% 50% 1313 5 13 13 5 7 13 13 13 einmal pro Woche gar nicht 19 19 19 19 19 78 40% 30% täglich mehrmals pro Monat 18 18 18 18 18 mehrmals pro Woche seltener 30% täglich mehrmals pro Monat Kontakt zu Personen mit deutscher Herkunft Ausländerinnen und Ausländer Ausländerinnen Ausländerinnen und und Ausländer Ausländer Ausländerinnen und und Ausländer Ausländer Ausländerinnen 10% 3 4 101 7 301 11 12 keine Angabe Kontakt zu Personen mit ausländischer (d.h. nicht deutscher) Herkunft Ausländerinnen und Ausländer Deutsche ohne Migrationshintergrund Deutsche mit Migrationshintergrund Deutsche ohne Migrationshintergrund Deutsche mit Migrationshintergrund Deutsche ohne Migrationshintergrund Deutsche ohne ohne Migrationshintergrund Migrationshintergrund Deutsche 13 7 70% 70% 70% 70% 70% 80% 90% 100% einmal pro Woche gar nicht 13 5 5 4 02 13 5 13 5 5 5 4 40 02 2 13 13 55 55 44 0022 80% 80% 90% 90% 100% 100% 80% pro90% einmal Woche 100% 80% 90% 100% 80% 90% 100% einmal pro gar nicht einmal pro Woche Woche einmal pro Woche gar nicht nicht einmal pro Woche gar gar nicht nicht gar Basis: Gesamt n = 5.945 Wie häufig haben Sie persönlichen Kontakt zu Personen mit deutscher Herkunft? Gemeint sind persönliche Treffen oder Zusammenkünfte. Wie häufig haben Sie persönlichen Kontakt zu Personen mit ausländischer (d.h. nicht deutscher) Herkunft? Gemeint sind persönliche Treffen oder Zusammenkünfte. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Diagramm 45: Kontaktrahmen zwischen Gruppen unterschiedlicher Herkunft Angaben in % Anteile „täglich“ und „mehrmals in der Woche“ Kontakte... 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% an ihrem/r Arbeitsplatz/ Schule/ Universität im Rahmen von Vereins oder Gruppenaktivitäten in ihrem Freundeskreis in ihrer Nachbarschaft in ihrer eigenen Familie/ Verwandschaft deutsche Personen ohne Migrationshintergrund zu Personen ausländischer (nicht deutscher) Herkunft deutsche Personen mit Migrationshintergrund zu Personen ausländischer (nicht deutscher) Herkunft deutsche Personen mit Migrationshintergrund zu Personen deutscher Herkunft Ausländerinnen und Ausländer zu Personen deutscher Herkunft Basis: Befragte auf welche das Setting zutrifft und die Angaben gemacht haben Wie häufig haben Sie Kontakt zu Personen mit ausländischer Herkunft/ mit deutscher Herkunft (d.h. nicht deutscher Herkunft? Gemeint sind persönliche Treffen und Zusammenkünfte. Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung 74 11.4 Einstellungen zum Thema Zuwanderung 30 Jahren (49 Prozent) und Personen aus Haushalten mit einem hohen Einkommen (41 Prozent). Vor dem Hintergrund des Zuwanderungsgeschehens der letzten Jahre, sind Ressentiments gegenüber Menschen anderer Herkunft und Fremdenfeindlichkeit wieder sehr aktuell geworden. Deshalb beschäftigt sich die aktuelle Befragung auch mit der Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Thema Zuwanderung. Die Befragten wurden daher um ihre Meinung zu unterschiedlichen Aussagen zur Zuwanderung nach Deutschland gebeten. Die Aussagen wurden in der Formulierung bewusst plakativ gewählt, da sich diese polarisierenden Ansichten auch in der Lebensrealität wiederfinden (Diagramm 46). Betrachtet man die Meinungen zur Zuwanderung nach der Kontakthäufigkeit zu Personen ausländischer Herkunft auf Basis aller Befragten, bestätigt sich, dass Personen mit häufigeren Kontakten zu Personen ausländischer Herkunft dem Thema Zuwanderung auch positiver gegenüberstehen als Personen mit wenigen bzw. gar keinen Kontakten. Am größten ist der Unterschied bei der Aussage „Zuwandernde machen Deutschland offener für neue Ideen und andere Kulturen“. Während 69 Prozent derjenigen die mindestens mehrmals in der Woche Kontakt zu ausländischen Personen Diagramm 46: Zustimmung zu Aussagen zur Zuwanderung Zuwandernde machen Deutschland offener für neue Ideen und andere Kulturen 21 21 21 21 21 Zuwandernde sind im Allgemeinen gut für die deutsche Wirtschaft 10 10 10 10 10 Zuwandernde erhöhen die Kriminalitätsrate 11 11 11 11 11 Zuwandernde nehmen Menschen, die in Deutschland geboren sind, die Arbeitsplätze weg 3 0% 0% 0% 0% 7 7 7 7 0% 10% 10% 10% 10% 25 25 25 25 25 10% 20% 20% 20% 20% 30 30 30 30 29 29 29 29 22 20% 30% 30% 30% 30% 19 19 19 19 41 41 41 41 41 7 22 22 22 22 42 42 42 42 42 30% 40% 40% 40% 40% 33 33 33 33 40% 50% 50% 50% 50% 19Angaben 10% 10 5in 2 29 30 19 19 19 19 19 33 50% 60% 60% 60% 60% 60% 70% 70% 70% 70% 33 33 33 33 70% 80% 80% 80% 80% 10 10 10 5 2 5 2 5 2 11 11 11 11 4113 4 3 4 3 4 3 Stimme voll zu und ganz zu und stimme 5 2 eher zu 63 4 3 52 13 13 13 13 213 2 2 2 2 33 2 2 2 2 2 9 80% 90% 90% 90% 90% 90% 100% 100% 100% 100% 36 100% stimme und stimme zu weder/noch stimme voll und voll ganz zu ganz zustimme zu weder/noch stimme voll und nicht ganz zu stimme zu weder/noch stimme stimme überhaupt zu Angabe keine Angabe stimme voll und zu stimme zu nicht zu ganzzu überhaupt nicht zu nichtweder/noch keine stimme voll und ganz zu stimme zu weder/noch nicht zu überhaupt nicht zu keine Angabe Basis: Gesamt n = 5.945 stimme nicht zu stimme überhaupt nicht zu keine Angabe stimme nicht zu stimme nach überhaupt nicht zukommen, keine Es gibt unterschiedliche Meinungen gegenüber Zuwandernden, die aus anderen Ländern Deutschland umAngabe auf Dauer hier zu leben. Bitte geben Sie zu den folgenden Aussagen an, inwieweit Sie zustimmen oder nicht zustimmen. Die meisten Befragten äußerten eine positive Haltung gegenüber Zuwanderung. Fast zwei Drittel aller Befragten (63 Prozent) stimmten der Aussage „Zuwandernde machen Deutschland offener für neue Ideen und andere Kulturen“ zu. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) teilen die Auffassung, dass Zuwandernde im Allgemeinen gut für die deutsche Wirtschaft sind. Im Gegenzug lehnen zwei Drittel der Befragten die Aussage ab, dass Zuwandernde den in Deutschland geborenen Menschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Die meisten Befragten äußerten eine positive Haltung gegenüber Zuwanderung. Allerdings halten sich Zustimmung und Ablehnung hinsichtlich einer steigenden Kriminalitätsrate durch Zuwanderung die Waage. Auffällig ist, dass die Aussage über eine erhöhte Kriminalitätsrate durch Zuwanderung ähnlich hohe Zustimmungs- wie Ablehnungswerte erhielt. 36 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu, 33 Prozent lehnten sie ab. Die Zustimmung zu dieser Aussage lag besonders hoch bei Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländerinnen und Ausländern der älteren Generation (47 Prozent bzw. 42 Prozent) sowie bei Befragten aus Haushalten mit Niedrigeinkommen (42 Prozent). Die stärkste Ablehnung findet sich dagegen bei Deutschen mit Migrationshintergrund unter Quelle: INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung haben der Aussage (voll und ganz) zustimmten, sind es bei Befragten, die weniger als mehrmals im Monat oder seltener Kontakt haben nur 49 Prozent. Bei der Aussage „Zuwandernde nehmen Menschen, die in Deutschland geboren sind, die Arbeitsplätze weg“ beträgt der Unterschied 6 Prozentpunkte (8 Prozent vs. 14 Prozent). Städtische Handlungsmöglichkeiten zum Abbau der vorhandenen Vorurteile bezüglich einer erhöhten Kriminalitätsrate bei zugewanderten Personen könnten beispielsweise in der Durchführung von Aufklärungskampagnen liegen. Fazit Der überwiegende Teil der Deutschen mit Migrationshintergrund bzw. Ausländerinnen und Ausländer sind in München sozial gut integriert. Fast jeder Deutsche mit Migrationshintergrund und die große Mehrheit der Ausländer hat täglich oder mehrmals in der Woche Kontakt zu Deutschen. Neben den strukturell bedingten Kontakten im Beruf, der Universität oder der Schule, die einen großen Teil ausmachen, haben viele auch Deutsche im Freundeskreis, mehr als die Hälfte der Deutschen mit Migrationshintergrund sogar in der Familie. Über diese Kontakte ist es möglich, Sprache, Werte, Einstellungen und Lebensstile zu vermitteln und auszutauschen. Auf der anderen Seite hat aber nur die Hälfte der Deutschen Kontakt zu Personen nicht deutscher Herkunft, was vermutlich in einer geringeren Kontaktwahrscheinlichkeit begründet ist. Die Kontakthäufigkeit zu ausländischen Befragten steht auch im Zusammenhang mit der Einstellung zu Einwanderern. Je häufiger Kontakte stattfinden, desto positiver ist die Einstellung gegenüber Zuwanderern. 75 12 Ergebnisse der Erhebung 2016 im Vergleich zu den Vorläuferstudien Im folgenden Kapitel werden die Gesamtangaben der Studien 2010 und 2016 miteinander verglichen. Dabei ist zu beachten, dass sich im Vergleich zu den Vorgängerstudien die Erhebungsmethode geändert hat (von telefonisch/ online zu schriftlich/ online). In der Erhebung von 2010 standen zudem weniger Sprachen zur Verfügung, als dies in der Erhebung 2016 der Fall war. Die Stichprobenziehung der Vorläuferstudien 2000, 2005 und 2010 beschränkte sich auf Personen mit serbischer, kroatischer, türkischer, italienischer, österreichischer 45 und griechischer Herkunft, wohingegen die Stichprobe von 2016 zwar nicht mehr auf Serbisch, aber dafür nunmehr auch auf Polnisch, Französisch, Englisch, Russisch und Arabisch 46 durchgeführt werden konnte. 45 46 Um dennoch eine größtmögliche Vergleichbarkeit herzustellen, wurde bei der Erstellung des Fragebogens darauf geachtet, dass dieser – abgesehen von neu aufgenommenen Fragenkomplexen und unumgänglichen Änderungen bezüglich der Formulierung von Items – möglichst nicht von den Fragebögen der Vorgängerstudien abweicht. So können im Folgenden zumindest allgemeine Trends aufgezeigt werden. Eine unmittelbare Vergleichbarkeit der Ergebnisse wurde dabei nicht angestrebt. Haushalte mit Personen österreichischer Herkunft wurden nur 2010 befragt. Die Fragebögen auf Russisch und Arabisch standen nur online zur Verfügung. 76 12.1 Allgemeine Einordnung der Ergebnisse Anhand der Ergebnisse der Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 ergibt sich insgesamt ein positives Bild vom Leben in München. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Ergebnissen der drei Vorläuferstudien der Jahre 2000, 2005 und 2010, denen zufolge „München [...] durchgängig als eine Stadt mit hoher Lebensqualität eingeschätzt wird“ (vgl. Landeshauptstadt München 2010: 78). Grundlage für diese Einschätzung war in allen durchgeführten Studien die Feststellung, dass sich eine große Mehrheit der Befragten mit vielen Aspekten des Lebens in München zufrieden oder sehr zufrieden zeigt. 12.2 Soziale Unterschiede und wirtschaftliche Lage Sowohl die Befragten mit einem Niedrigeinkommen (weniger als 50 Prozent des Medianeinkommens) als auch diejenigen mit hohem Einkommen (mehr als 200 Prozent des Medianeinkommens) bilden sich 2010 und 2016 ähnlich ab. Das Vorhandensein von sozialen Unterschieden in München spiegelt sich nicht nur durch die Befragungsergebnisse wider, sondern wird auch von den Befragten selbst so wahrgenommen: Wie auch in den Vorläuferstudien der Jahre 2000, 2005 und 2010, teilen ungefähr drei Fünftel der Befragten 2016 die Einschätzung, dass die sozialen Unterschiede in München zu groß sind (vgl. Landeshauptstadt München 2010: 24). Bemerkenswert ist, dass diese Einschätzung von Befragten aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen geteilt wird. Personen aus Haushalten mit einem hohen Einkommen stimmten allerdings tendenziell seltener zu. Befragt nach der wirtschaftlichen Lage ihres Haushaltes in einem Jahr, sind die Münchnerinnen und Münchner derzeit optimistischer als 2010, während der Anteil der Pessimistinnen und Pessimisten gesunken ist (zukünftige wirtschaftliche Lage des Haushalts wesentlich/ etwas schlechter). Der Anteil derer, die schätzen, dass die Lage in einem Jahr ähnlich sein wird, hat sich seit 2010 kaum verändert. 12.3 Zufriedenheit mit Wohnumgebung und dem Leben in München47 Insgesamt ist die Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in München sowohl in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung als auch auf die Gesamtstadt bezogen nach wie vor hoch. Allerdings zeigen sich bei einigen Aspekten rückläufige Trends. In der Wohnumgebung fühlten sich im Jahre 2010 mehr Menschen mit einem ausreichenden Angebot an niedergelassenen Ärzten versorgt, als dies 2016 der Fall war. Die Anzahl der Befragten, die mit den Möglichkeiten, Sport zu treiben oder ihre Religion wohnortnah auszuüben, zufrieden war, sank ebenfalls leicht. Auch die Zahl der Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und PKW wurden tendenziell geringer wahrgenommen. Besonders markant ist der Rückgang der 47 Im Vergleich der Zufriedenheit mit Wohnumgebung und dem Leben in München (Kap. 12.3.) und den kommunalen Ausgaben (Kap. 12.4) werden Tendenzen der Veränderung im Vergleich zu den Vorgängerbefragungen angegeben, die mindestens +/- 5 Prozentpunkte ausmachen. Annähernd gleich bleibende Ergebnisse bleiben hier unerwähnt. Zufriedenheit im Bereich kultureller Angebote nahe der eigenen Wohnung. Mit der Attraktivität öffentlicher Grünflächen, Parks und Plätzen sind, wie auch 2010, drei Viertel der Befragten „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Die Erreichbarkeit derselben wird insgesamt auch wieder von 90 Prozent der Befragten mit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ bewertet, allerdings gibt es eine Verschiebung zugunsten der Sehr-Zufriedenen. Hier konnten 11 Prozentpunkte hinzugewonnen werden und damit liegt der Anteil bei 54 Prozent. Bei der Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen ganz München betreffend, zeigt sich ebenfalls bei einigen kommunalen Angeboten ein rückläufiger Trend: Die Zufriedenheit mit dem Angebot an medizinischer Versorgung sank um 10 Prozentpunkte und liegt nun bei 80 Prozent. Ein vergleichbarer Rückgang fand bei der Zufriedenheit mit dem Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln statt. Die Zufriedenheit mit dem „Zustand und Ausbau des Radwegenetzes“ und den „Park-/ Abstellmöglichkeiten für Fahrräder“ nimmt im Vergleich zu 2010 ebenfalls tendenziell ab, ebenso die Zufriedenheit mit der „Versorgung mit Schwimmbädern und Sportanlagen“. Die „Versorgung mit Wohnungen“ wird ausgehend von einem bereits im Jahr 2010 niedrigen Zufriedenheitsniveau nochmals deutlich negativer bewertet. Einzig beim „Ausbau und Zustand der Straßen“ hat sich der Zufriedenheitswert deutlich erhöht und beträgt nun 62 Prozent, 2010 waren es nur knapp über 50 Prozent. Zusammenfassend lässt sich allerdings feststellen, dass die Zufriedenheit der Befragten sowohl hinsichtlich der Wohnumgebung als auch auf die Gesamtstadt bezogen im Vergleich zu 2010 in einzelnen Aspekten zwar rückläufig ist, aber insgesamt weiterhin auf einem hohem Niveau liegt. Die Münchnerinnen und Münchner sind in vielen Aspekten mit der Lebensqualität in ihrer Stadt zufrieden. Schlusslicht ist und bleibt allerdings der Wohnungsmarkt, die Probleme scheinen seit 2010 nochmals deutlich zugenommen zu haben. Dies spiegelt sich auch bei der offenen Frage nach den größten Problemen in München wider. Hier belegte in allen Befragungen die Antwort „Wohnungsmarkt“ jeweils den ersten Platz. 12.4 Kommunale Ausgaben Hinsichtlich der kommunalen Ausgaben befürworten mehr als die Hälfte der Befragten – wie schon 2010 – höhere Ausgaben für den sozialen Wohnungsbau. Dieser Anteil ist im Vergleich zu 2010 sogar um 12 Prozentpunkte auf jetzt 67 Prozent angestiegen. Weitere Bereiche, in denen die Befragten häufiger als in den Vorgängerbefragungen Mehrausgaben befürworten, sind der Öffentliche Personennahverkehr und die öffentliche Sicherheit. Beim ÖPNV plädieren inzwischen etwas mehr als 40 Prozent der Befragten für höhere Ausgaben, 2010 war das etwa ein Viertel der Befragten. 77 Fast jeder zweite Befragte plädiert für Mehrausgaben im Bereich der öffentlichen Sicherheit, was möglicherweise auf den Amoklauf im Juli 2016 sowie die gestiegene Wahrscheinlichkeit terroristischer Anschläge zurückzuführen sein kann. In einigen Bereichen ist allerdings die Zustimmung zu Mehrausgaben der öffentlichen Hand gesunken. Dies betrifft zum einen Kindertagesstätten und Schulen, wo der Anteil der Befürworterinnen und Befürworter von rund zwei Drittel auf 58 bzw. 52 Prozent gesunken ist. Weitere Bereiche, in denen im Vergleich zu 2010 von deutlich weniger Befragten höhere Ausgaben gewünscht werden, sind Einrichtungen für Jugendliche und Spielplätze. Für die Bereiche Wirtschaftsförderung, Förderung sozialer Beratungsstellen sowie Ausgaben zum Klimaschutz sinkt der Anteil derer, die sich Mehrausgaben wünschen, ebenfalls um jeweils ca. 10 Prozentpunkte. Die Bereiche, in denen die Münchnerinnen und Münchner Geld einsparen möchten, sind wie in allen Vorgängerbefragungen „Ausbau des Straßennetzes“ und „Großveranstaltungen“. Hier sind es inzwischen schon 44 Prozent, die hierfür weniger ausgeben möchten, im Vergleich zu etwas über einem Drittel in 2010. 13 Prozent. Betrachtet man die Belegung der Wohnungen nach Pro-Kopf-Wohnfläche ist die Lage auch ähnlich. Die Pro-Kopf-Wohnfläche liegt 2015 bei 41 Quadratmetern pro Person. Auch das Gefälle mit steigender Bewohnerzahl ist gleichbleibend. Aus dem Vergleich der Münchner Bevölkerungsbefragungen der Jahre 2010 und 2016 ergibt sich folgendes Fazit: Ein fortbestehender Trend ist der angespannte Wohnungsmarkt, gekennzeichnet durch eine hohe Wohnkostenbelastungsquote, die insbesondere Haushalte mit einem geringen ProKopf-Einkommen betrifft, sowie der erschwerte Zugang zu Wohnraum. Das zeigt sich auch in der weiter zunehmenden Unzufriedenheit mit der Wohnungsmarktsituation und äußert sich auch in dem Wunsch, dass die Stadt mehr Geld in den sozialen Wohnungsbau investiert. Andere Themen, wie die Kindergartenbetreuung oder die Schaffung von Einrichtungen für ältere Menschen, müssen aber mit gleichbleibender Kraft angegangen werden. In den übrigen Bereichen sind die Ausgabenwünsche im Vergleich zu 2010 im Wesentlichen unverändert. 12.5 Wohnen und Wohnkostenbelastung Bereits in der Befragung 2010 gaben rund 40 Prozent der Befragten an, maximal fünf Jahre in ihrer Wohnung zu leben (Münchner Bürgerinnen- und Bürgerbefragung 2010: 36). Dieser hohe Mobilitätsgrad der Münchner Bevölkerung bestätigte sich auch in der Erhebung 2016. Bereits in der Erhebung 2010 empfand mehr als die Hälfte der Befragten das Mietniveau als hoch (vgl. Münchner Bürgerinnen- und Bürgerbefragung 2010: 44). Mit einer ähnlichen Frage wurde in der aktuellen Erhebung festgestellt, dass die Befragten mit ihrer Miethöhe am unzufriedensten sind. Der aktuellen Erhebung zu Folge ist die Wohnkostenbelastungsquote 48 im Vergleich zu 2010 von 32 Prozent auf 28 Prozent gesunken. Bei alleinlebenden Personen ist ein Rückgang um 7 Prozentpunkte auf 29 Prozent zu verzeichnen. Für Haushalte mit Kindern, insbesondere Alleinerziehende, ist die Wohnkostenbelastungsquote tendenziell gleich geblieben und liegt jetzt bei 30 bzw. 32 Prozent. Als weiterer Aspekt der Wohnqualität wurde die Belegungsdichte, also das Verhältnis zwischen Wohnräumen und Anzahl der Haushaltsmitglieder, ermittelt. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Unterbelegung um 3 Prozentpunkte verringert (2016: 73 Prozent normal belegt und 14 Prozent unterbelegt). Der Anteil der überbelegten Wohnungen bleibt stabil bei 48 Die Wohnkostenbelastungsquote zeigt an, welcher Anteil des Haushaltseinkommens für die Wohnkosten (auch hervorgehend aus Wohneigentum) aufgewendet werden muss. 78 13 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Die Münchner Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 wurde als schriftlich-postalische Befragung mit der zusätzlichen Möglichkeit der Online-Teilnahme durchgeführt. Um auch Personen ohne Deutschkenntnissen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde der schriftliche Fragebogen ins Englische, Polnische, Französische, Italienische, Kroatische, Türkische und Griechische übersetzt. Online standen darüber hinaus Russisch und Arabisch als Interviewsprachen zur Verfügung. Auf Basis der Staatsangehörigkeit wurde den ausgewählten Ausländerinnen und Ausländern jeweils ein zweisprachiger Fragebogen (deutsch und die vermutete Muttersprache) zugeschickt. Die Rücklaufquote betrug 31 Prozent, so dass insgesamt 5.945 Fragebögen zur Auswertung zur Verfügung standen (vgl. Kapitel Methodik für detaillierte Informationen). Inhaltlich hat die Befragung 2016 einen großen Teil der Themenkomplexe der vorherigen Befragungen aufgegriffen und fortgeführt, aber auch eine Reihe neue Aspekte aufgenommen, wie z.B. die Bereiche Mobilität, öffentliche Räume oder ehrenamtliches Engagement. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Befragung sind im Folgenden noch einmal komprimiert dargestellt. 79 Die große Mehrheit der Befragten (87 Prozent) fühlt sich mit der Stadt München „sehr stark“ bzw. „stark“ verbunden. Dem eigenen Viertel (72 Prozent) fühlen sich die Münchnerinnen und Münchner in etwa gleich stark verbunden wie mit Bayern oder Deutschland. Auf eine gute Integration von Ausländern weist hin, dass sich ausländische Befragte der Stadt in gleichem Maße verbunden fühlen wie Deutsche. Am zufriedensten sind die Münchnerinnen und Münchner mit der Verkehrsinfrastruktur bezüglich des Angebots öffentlicher Verkehrsmittel und der ÖPNV-Anbindung ihrer Wohngebiete. Die Parksituation für PKWs wurde hingegen negativ bewertet. Da die Parkplatzprobleme auf Grund begrenzt nutzbarer Flächen nur schwer zu beheben sind, ist zu vermuten, dass die Bürgerinnen und Bürger auch künftig verstärkt auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen müssen und diesen einen so hohen Stellenwert zuweisen, dass sie für diesen Bereich höhere öffentliche Ausgaben fordern. Obwohl deutlich mehr als die Hälfte der Befragten in Haushalten lebt, die einen PKW besitzen, ist der klimafreundlichere öffentliche Personennahverkehr das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel. An zweiter Stelle steht aber der PKW, dicht gefolgt vom Fahrrad. 59 Prozent der Radlerinnen und Radler 49 empfinden München als fahrradfreundlich. Eine Reduktion des PKW-Verkehrs könnte die Landeshauptstadt München durch eine Erhöhung der Attraktivität des Fahrradverkehrs erreichen. Ansatzpunkte könnten hier die Verbesserung des Radwegenetzes und der Verkehrssicherheit sein. So sind 68 Prozent der Radlerinnen und Radler der Meinung, dass das Fahrradwegenetz in München weiter ausgebaut und verbessert werden sollte. Gleichzeitig sind nur 40 Prozent von diesen mit der Verkehrssicherheit für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer zufrieden. Deutsche Befragte mit Migrationshintergrund 50 könnten als Mittlerinnen und Mittler zwischen Personen ohne Migrationshintergrund und ausländischen Personen agieren. Insbesondere der Fragenkomplex zu interkulturellen Kontakten, also Kontakten in der Verwandtschaft, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Verein, machen das hohe Maß an gesellschaftlicher Integration von Befragten mit Migrationshintergrund deutlich. Sie haben häufiger als Deutsche ohne Migrationshintergrund einerseits und Ausländer andererseits Kontakt zu Personen deutscher und Personen ausländischer Herkunft. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Münchner Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund ein großes kulturelles Potential besitzen, das unter Umständen auch für die 49 Befragte, die das Fahrrad mehrmals pro Woche oder täglich nutzen, werden als Radlerinnen bzw. Radler bezeichnet. 50 Letztere Gruppe setzt sich aus deutschen Staatsangehörigen zusammen, die selbst im Ausland geboren sind beziehungsweise über mindestens ein Elternteil verfügen, das im Ausland geboren ist. Die Dreierteilung (Deutsche ohne Migrationshintergrund, Deutsche mit Migrationshintergrund, Ausländer) erlaubt es, differenzierter als durch die Dichotomie zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen (nach dem Merkmal Nationalität) darzustellen, wie sich das Antwortverhalten zwischen diesen soziodemografischen Gruppen unterscheidet. Vgl. dazu auch Heimerl/Zeller (2012): Sonderauswertung in der Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, 2012,S. 16-22 Förderung der sozialen Kohäsion in den Quartieren durch die Stadt München nutzbar gemacht werden könnte. Die Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner hat mindestens mehrmals in der Woche Kontakt zu ausländischen Personen, am häufigsten am Arbeitsplatz, in der Schule und in Universitäten. Aber auch freiwillige freundschaftliche Kontakte zwischen Gruppen unterschiedlicher Herkunft sind stark ausgeprägt. Das wirkt sich auch positiv auf die Einstellung zum Thema Zuwanderung aus. Die Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner (60 Prozent Zustimmung) meint, dass die sozialen Unterschiede in München zu groß sind. Schon die unterschiedliche Einschätzung der einzelnen Einkommensschichten zeigt hier eine Polarisierung in der Bevölkerung. Während nur etwas mehr als ein Sechstel der Befragten aus Haushalten mit einem hohen Einkommen voll und ganz zustimmt, dass die sozialen Unterschiede zu groß sind, ist es ein Drittel der Befragten aus Haushalten mit einem Niedrigeinkommen. Das mittlere Äquivalenznettoeinkommen liegt bei 2.000 Euro. Im Stadtgebiet gibt es diesbezügliche eine sozialräumliche Differenzierung. Am höchsten sind die Einkommen in den innerstädtischen Bezirken Altstadt-Lehel und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, am niedrigsten in Feldmoching-Hasenbergl und Ramersdorf-Perlach. Jeder zehnte Befragte kommt aus einem Haushalt mit Niedrigeinkommen, 51 ebenfalls jeder zehnte aus einem Haushalt mit einem hohen Einkommen. Am stärksten von Niedrigeinkommen betroffen sind Haushalte mit drei und mehr Kindern sowie Alleinerziehende, während Zwei-Personen-Haushalte ohne Kinder die höchste Einkommensquote aufweisen. 15 Prozent gelten nach der Definition der Armutsrisikogrenze 52 der Befragten als relativ arm. Bestimmte Haushaltstypen, wie Alleinerziehende und auch Zwei-Eltern-Familien mit drei und mehr Kindern, sind besonders armutsgefährdet. Die wirtschaftliche Lage des eigenen Haushalts wird von der Mehrheit der Befragten als zufriedenstellend oder besser bewertet. Haushalte mit einem Niedrigeinkommen äußern sich verhaltener. Bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Situation sind die Münchnerinnen und Münchner zuversichtlich. Münchnerinnen und Münchner haben eine hohe formale Bildung und die Mehrheit ist in den Arbeitsmarkt integriert. Das betrifft auch Befragte ausländischer Herkunft. Der Anteil an Hochgebildeten ist in den innerstädtischen Bezirken am größten. Die Erwerbstätigenquote, auch die der Frauen, ist in München höher als im Bundesdurchschnitt. Lediglich 2 Prozent sind arbeitslos. 51 Weniger als 50 Prozent des Medianeinkommens der Münchnerinnen und Münchner. Hohe Einkommen 200 Prozent und mehr des Medianeinkommens. 52 Weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens. 80 Befragten mit einem Niedrigeinkommen steht nur halb so viel Wohnfläche zur Verfügung wie Befragten mit einem hohen Einkommen. Ein Drittel der Personen aus Haushalten mit Kindern und ein Fünftel der Personen aus Haushalten mit drei und mehr Erwachsenen leben in überbelegten Wohnungen. Die Mehrheit der Befragten wohnt zur Miete. Die Eigentümerquote steigt mit dem Einkommen. Die durchschnittlichen Wohnkosten liegen in München zwischen 14 und 18 Euro pro Quadratmeter. Spitzenreiter sind dabei die innerstädtischen Bezirke Maxvorstadt und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Am günstigsten wohnt es sich in den westlichen Randbezirken Aubing-Lochhausen-Langwied und Pasing-Obermenzing. Durchschnittlich müssen die Münchnerinnen und Münchner mehr als ein Viertel ihres Haushaltsnettoeinkommens für Wohnen aufbringen. Die Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner ist mit den Lebensbedingungen in der Stadt zufrieden. Besonders schätzen sie das Kulturangebot und die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt. Sicherheit, gegenseitige Rücksichtnahme und Sauberkeit sind den Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Sie nutzen Parks- und Grünanlagen und Plätze und respektieren unterschiedliche soziale Gruppen in diesen öffentlichen Räumen. Das ist besonders in Hinblick auf die häufigere Nutzung dieser Räume durch Ausländerinnen und Ausländer und Deutsche ohne Migrationshintergrunde wichtig für das soziale Zusammenleben. Mieten und Wohnraum sind nach wie vor die größten Probleme in München. Bei der offenen Frage zu den größten Problemen in München wurden am häufigsten „zu hohe Mieten“ (44 Prozent) und „zu wenig Wohnraum“ (43 Prozent) genannt. Angesichts des angespannten Immobilien- und Mietmarktes in München verwundert das nicht. Die Belastung der Haushalte durch die Wohnkosten liegt durchschnittlich bei 28 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens. Familien mit mehreren Kindern und Alleinerziehende müssen ein Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Wohnung aufbringen. Dementsprechend ist der soziale Wohnungsbau der Bereich, bei dem die meisten Befragten (65 Prozent) fordern, mehr öffentliche Gelder zu investieren. Kinderbetreuungseinrichtungen in München nicht zufrieden sind (39 Prozent), gleichzeitig sind aber auch 30 Prozent der Befragten aus Haushalten mit Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren mit dem Angebot zufrieden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der wohnungsnahen Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Schulkinder. Allerdings sind die Eltern etwas häufiger zufrieden. Ein Fünftel der Eltern ist allerdings auch unzufrieden. Andererseits zeigt die Befragung 2016, dass die eigene Nachbarschaft überwiegend als kinderfreundlich betrachtet wird. Die Aussage, die eigene Wohnumgebung sei „kein guter Ort für Kinder, um groß zu werden“, wurde von mehr als der Hälfte der Befragten kategorisch abgelehnt, weniger als 10 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu. Für die Landeshauptstadt München bedeutet dies, dass insbesondere die Bedarfe von Familien, die mit der Kinderbetreuungssituation nicht zufrieden sind, näher betrachtet und entsprechende Angebote entwickelt werden müssen. Sicherheit im öffentlichen Raum ist ein wichtiges Thema. Tagsüber besteht ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl, nachts ist das Sicherheitsgefühl in öffentlichen Räumen eingeschränkt. Das Thema Sicherheit in öffentlichen Räumen ist für fast alle Befragten wichtig. Tagsüber fühlen sich mehr als 90 Prozent der Befragten draußen im eigenen Stadtviertel und in Grünanlagen und Parks sicher. Das Sicherheitsempfinden abends und nachts ist demgegenüber besonders in Parks und Grünanlagen deutlich geringer: 61 Prozent aller Befragten fühlen sich dann „sehr unsicher“ oder „unsicher“. Diese wahrgenommene Unsicherheit wird von Frauen und älteren Menschen am stärksten geäußert. Da das subjektive Sicherheitsgefühl nicht immer im Einklang mit dem tatsächlichen Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, steht (München ist seit Jahren die sicherste Großstadt Deutschlands), gibt es keine einfachen Rezepte, um diese Unsicherheitsgefühle zu reduzieren. Ein Ansatz könnte sein, Angsträume zu identifizieren und das Sicherheitsgefühl durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen. Andere Möglichkeiten, die die Besiedlungsdichte erhöhen, wie das Bauen von kleineren Wohnungen sowie das Bauen in Einfamilien- und Mehrfamilienhausgebieten, erhielten dagegen eine geringere Zustimmung. Die höchste Ablehnung fand sich in Bezug auf das Bauen von Wohnungen am Stadtrand auf Kosten von Grün- und Landwirtschaftsflächen – dem stimmten 18 Prozent der Befragten „überhaupt nicht“ zu. Mehr als die Hälfte der Befragten spricht sich für eine Verbesserung der Situation hinsichtlich des Verkehrslärms und der Luftqualität aus. Als Maßnahme, um dieses Ziel zu erreichen, wird vor allem die Förderung von Elektromobilität begrüßt. Dies stellt eine Handlungsmöglichkeit für die Stadt München dar. Die gegenwärtige Verbreitung von Elektroautos und Elektrofahrrädern ist zwar noch sehr gering, allerdings äußern viele Befragte, dass sie sich den Kauf eines Elektroautos beziehungsweise Elektrofahrrads vorstellen könnten. Als weitere Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrslärms und zur Verbesserung der Luftqualität sprechen sich die Befragten auch dafür aus, die eigene PKW-Nutzung zu reduzieren oder ein zeitweiliges Fahrverbot für Autos bei erhöhten Schadstoffwerten der Luft zu erlassen. Eine Innenstadtmaut wird hingegen weitestgehend abgelehnt. In Bezug auf die Situation von Familien in München zeigt die Befragung 2016 ein teilweise widersprüchliches Bild. Auf der einen Seite gibt es einen nicht unerheblichen Teil an Befragten mit Kindern von 0 bis 6 Jahren, die mit dem Angebot an Für nachfolgende Befragungen könnte es hilfreich sein, genauer zu erheben, für welche Anlässe der PKW genutzt wird, um klimafreundlichere Verkehrsmittel besser auf diesen spezifischen Bedarf zuzuschneiden. Dass der Verzicht auf Konversion von Bau- und Verkehrsflächen als Strategie für den Wohnungsbau erhält größte Zustimmung. 92 Prozent der Befragten stimmen dieser Option „voll und ganz“ oder „eher“ zu, gefolgt vom Bau von Wohnungen in den Umlandgemeinden (82 Prozent), Dachausbau und -aufstockung (80 Prozent) sowie dem Bau von höheren Gebäuden (59 Prozent). 81 das Auto und die Nutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel zum Zweck des Klimaschutzes nur an mittlerer Position im Vergleich zu anderen Möglichkeiten des persönlichen Beitrags zum Klimaschutz steht, könnte als Hinweis interpretiert werden, dass der PKW für einige Personen spezifische Zwecke erfüllt, die in diesem Maße noch nicht von anderen Verkehrsmitteln aufgefangen werden können. Bereichen auch eine anhaltend hohe Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in ihrem Wohnviertel und in der Stadt insgesamt. Gleichzeitig konnte die Studie aber auch Bereiche identifizieren, in denen die Bürgerinnen und Bürger weniger zufrieden sind und eine Handlungsbedarf besteht. Maßnahmen des Klimaschutzes, die zugleich auch die Ausgaben der Haushalte senken, werden von Befragten häufig realisiert. Gefragt nach verschiedenen Möglichkeiten des persönlichen Beitrags zum Klimaschutz gab jeweils die Mehrheit der Befragten an, Wäsche aufzuhängen, statt den Wäschetrockner zu nutzen, die Heizung in ungenutzten Räumen herunterzudrehen, energieeffiziente Leuchtmittel oder Elektrogeräte zu kaufen oder auf Plastiktüten beim Einkauf zu verzichten. Ein Hauptmotivator für diese Maßnahmen scheint neben dem Klimaschutz auch eine Kostensenkung zu sein. Für den Haushalt kostentreibende Maßnahmen, wie Kauf von regionalen oder biologischen Lebensmitteln und Kauf von langlebigen und reparaturfähigen Konsumgütern, sind nur bei einem Fünftel der Befragten verbreitet. Handlungsmöglichkeiten für die Stadt München könnten darin bestehen, über die Notwendigkeit des Klimaschutzes und leicht durchführbare Maßnahmen des Klimaschutzes in den Haushalten zu informieren bzw. entsprechende Anreize zu schaffen. Bürgerschaftliches Engagement hat einen hohen Stellenwert. Gut die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger geht einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach. Sie engagieren sich vor allem in den Bereichen Sport, Soziales und Kultur. Befragte aus Haushalten mit Kindern zeigen vor allem Engagement im Bereich Schule und Bildung. 89 Prozent der Befragten nutzen das Internet. Unterschiede bestehen hier zwischen den Altersgruppen: So nutzen fast alle Befragten unter 60 Jahren das Internet, bei den Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren sind es hingegen nur 65 Prozent. Auch der Besitz von Smartphones ist in der Münchner Bevölkerung weit verbreitet, wobei die älteren Befragten eine geringere Affinität zeigen: Von den Befragten unter 30 Jahren besitzen 94 Prozent ein Smartphone: bei den Befragten ab 60 Jahren sind es lediglich 37 Prozent. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Umgang mit den neuen Medien für die überwiegende Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner eine Selbstverständlichkeit ist, ein nicht unerheblicher Teil der Seniorinnen und Senioren aber nicht online ist. Dementsprechend muss darauf geachtet werden, dass diese Gruppe nicht durch eine zunehmende Digitalisierung abgehängt wird. Die Landeshauptstadt München sollte daher bei ihren Informations- und Serviceangeboten einerseits – je nach Zielgruppe – die Möglichkeiten der neuen Medien nutzen, andererseits aber die Gruppe der Personen ohne Onlinezugang nicht ausschließen (z.B. durch die temporäre Fortführung geeigneter Offline-Angebote). Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung zur Stadtentwicklung 2016 eine hohe Verbundenheit der Münchnerinnen und Münchner mit ihrer Stadt und in vielen 82 Literaturverzeichnis Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Hrsg.) (2015): Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Strategien zum Nachweis rassistischer Benachteiligungen. Berlin. http:/ / www.antidiskriminierungsstelle.de/ SharedDocs/ Downloads/ DE/ publikationen/ Expertisen/ Expertise_Wohnungsmarkt_20150615. pdf?__blob=publicationFile [Stand: 21.02.2017]. Brennecke, Ralph (1998): Einkommen und Gesundheit – Längsschnittanalysen mit dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP). In Galler, Heinz P.; Wagner, Gert (Hrsg.): Empirische Forschung und wirtschaftspolitische Beratung. Frankfurt, New York: Campus, S. 226-240. http:/ / www.diw.de/ sixcms/ detail.php/ 81788 [Stand: 06.01.2017]. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.) (2015): Bericht zum Anerkennungsgesetz von 2015. Berlin. https:/ / www.bmbf.de/ pub/ bericht_zum_anerkennungsgesetz_2015.pdf [Stand 03.05.2017] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2014): Freiwilliges Engagement in Deutschland. Zentrale Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014. Berlin. https:/ / www.bmfsfj.de/ blob/ 93914/ e8140b960f8030f3ca77e8bbb4cee97e/ freiwilligensurvey2014-kurzfassung-data.pdf [Stand: 26.04.2017]. Heimerl, Angelika; Zeller, Michaela-Christine (2012): Migrantinnen und Migranten. Ergebnisse aus der Münchner Bürgerinnen und Bürgerbefragung im Jahr 2010. In: Münchner Statistik, 3. Quartalsheft 2012, S. 16 -22. https://www.muenchen. de/rathaus/Stadtinfos/Statistik/Bev-lkerung/Berichte.html [Stand 11.05.2017] Hummelsheim-Doß, Dina (2016): Kriminalitätsfurcht in Deutschland: fast jeder Fünfte fürchtet, Opfer einer Straftat zu werden. In: Informationsdienst Soziale Indikatoren, Jg. 28, Heft 55, S. 6-11. Initiative D21 (Hrsg.) (2016): 2016 D21-Digital-Index. Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft. Berlin. http:/ / initiatived21.de/ app/ uploads/ 2017/ 01/ studie-d21-digitalindex-2016.pdf [Stand: 03.05.2017]. Klenner, Christina; Pfahl, Svenja; Seifert, Hartmut (2001): Ehrenamt und Erwerbsarbeit – Zeitbalance oder Zeitkonkurrenz? Forschungsprojekt im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen. Kurzfassung. Düsseldorf. http:/ / www. siedlerbundnrw.de/ Inf/ EHRENAMT.pdf [Stand: 11.01.2017]. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (2016): Datenreport 2016. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Bonn. https:/ / www.destatis.de/ DE/ Publikationen/ Datenreport/ Downloads/ Datenreport2016.pdf?__ blob=publicationFile [Stand: 21.03.2017]. Lampert, Thomas; Saß, Anke-Christine; Häfelinger, Michael; Ziese, Thomas (2005): Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Expertise des Robert Koch-Instituts zum 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin. https:/ / www.rki.de/ DE/ Content/ Gesundheitsmonitoring/ Gesundheitsberichterstattung/ GBEDownloadsB/ Armut.pdf?__blob=publicationFile [Stand: 09.01.2017]. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (2014): Die soziale Situation in Deutschland. Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten. Bonn. http:/ / www.bpb.de/ nachschlagen/ zahlenund-fakten/ soziale-situation-in-deutschland/ 61785/ armutsgefaehrdung [Stand: 10.01.2017]. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (2016a): Bericht zur Wohnsituation in München 2014-2015. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ dam/ jcr:f3293bdc-0e6f-4a71-abdf-d680128de37b/ LHM_ Wohnungsbausituation_Web.pdf [Stand: 13.04.2017]. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (2013): Die soziale Situation in Deutschland. Armutsgefährdungsquoten von Familien. Bonn. http:/ / www.bpb.de/ nachschlagen/ zahlenund-fakten/ soziale-situation-in-deutschland/ 61791/ armutvon-familien [Stand: 10.01.2017]. Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Referat für Gesundheit und Umwelt (2016b): Schwerpunkt-Befragung zur sozialen und gesundheitlichen Lage 2016. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ Stadtverwaltung/ Sozialreferat/ Aktuelles/ Ergebnisse-zur-Schwerpunkt-Befragungzur-sozialen-und-gesundheitlichen-Lage-2016.html [Stand: 28.04.2017] CLIP Network (Hrsg.) (2007): Housing and integration of migrants in Europe. Dublin. https:/ / www.eurofound.europa. eu/ sites/ default/ files/ ef_files/ pubdocs/ 2007/ 94/ en/ 1/ ef0794en.pdf [Stand: 21.02.2017]. Der Paritätische Gesamtverband (Hrsg) (2017): Menschenwürde ist Menschenrecht. Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2017. http:/ / isl-ev.de/ attachments/ article/ 1726/ armutsbericht-2017_aktuell.pdf [Stand 03.05.2017] Erlinghagen, Marcel (1999): Zur Dynamik von Erwerbstätigkeit und ehrenamtlichem Engagement in Deutschland. DIW Diskussionspapier Nr. 190. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (Hrsg.). Berlin. http://www.diw.de/ documents/publikationen/73/diw_01.c.38644.de/dp190.pdf [Stand: 11.01.2017]. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (2016c): Münchner Stadtteilstudie. Fortschreibung 2015. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ Stadtverwaltung/ Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/ Stadtentwicklung/ Grundlagen/ monitoring.html [Stand 03.05.2017] Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (2015a): Demografiebericht München Teil 1. Analyse und Bevölkerungsprognose 2013 bis 2030. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ Stadtverwaltung/ Referat-fuerStadtplanung-und-Bauordnung/ Stadtentwicklung/ Grundlagen/ Bevoelkerungsprognose.html [Stand: 28.04.2017] 83 Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Sozialreferat (2015b): Älter werden in München. Kurzbericht. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ dam/ jcr:56b3a0fd-efaa-40bb-89e8-8605395088a6/ Abschlussbericht_Broschüre.pdf [Stand: 16.02.2017]. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Sozialreferat (2011): Münchner Bürgerinnen- und Bürgerbefragung. Soziale Entwicklung und Lebenssituation der Münchner Bürgerinnen und Bürger. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ dam/ jcr:2f8385ee-4db6-453c86ad-a3cb197faccd/ Buergerbefragung_2010_lang.pdf [Stand: 05.01.2017]. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (2010): Zentrenkonzept München. Fortschreibung mit Schwerpunkt Nahversorgung. Kurzfassung. München. https:/ / www.muenchen.de/ rathaus/ dam/ jcr:8692b941db7d-4ee5-be7e-2a02dbb6a51a/ zentrenkonzept_muenchen_2010.pdf [Stand: 16.02.2017]. Mattissek, Annika; Sitte, Cindy; Wolff, Manuel (2013): Untersuchung zur Wahrnehmung und Nutzung öffentlicher Räume. Wissenschaftliche Begleituntersuchung im Rahmen des URBACT-Projektes USER. Technische Universität Dresden (Hrsg.). Dresden. https:/ / www.dresden.de/ media/ pdf/ stadtplanung/ efre/ efre_kooperation_stadterneuerug_efre_user_ TU-Dresden_User_fini.pdf [Stand: 12.01.2017]. Mihali, Lucia; Müller, Eva M.; Ayan, Türkan (2012): Erwerbsverläufe von Migrantinnen im Sozial- und Gesundheitswesen: Welche Implikationen ergeben sich für eine migrationsspezifische Beratung? BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Jg. 25, Heft 2, S. 228-242. Nowossadeck, Sonja; Mahne, Katharina (2017): Bewertung des Wohnumfeldes in der zweiten Lebenshälfte. In: Mahne, Katharina; Wolff, Julia Katharina; Simonson, Julia; Tesch-Römer, Clemens; Deutsches Zentrum für Altersfragen (Hrsg.): Altern im Wandel: Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden: Springer VS, S. 301-314. Proto, Eugenio; Rustichini, Aldo (2015): Life Satisfaction, Income and Personality. IZA Discussion Paper Series Nr. 8837. Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (Hrsg.). Bonn.http:/ / ftp.iza.org/ dp8837.pdf [Stand: 09.01.2017]. Statistisches Amt München (2017): Die Straftaten in den Münchner Stadtbezirken 2016. München. https:/ / www. muenchen.de/ rathaus/ dam/ jcr:6291ac42-463d-4267-b436c4b1a3313454/ jt160904.pdf [Stand 03.05.2017]. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2017): Bildungsstand. Bevölkerung nach Bildungsabschluss in Deutschland. Wiesbaden. https:/ / www.destatis.de/ DE/ ZahlenFakten/ GesellschaftStaat/ BildungForschungKultur/ Bildungsstand/ Tabellen/ Bildungsabschluss.html [Stand 03.05.2017]. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2016): Statistisches Jahrbuch Deutschland und Internationales 2016. Wiesbaden. https:/ / www.destatis.de/ DE/ Publikationen/ StatistischesJahrbuch/ StatistischesJahrbuch2016.pdf?__blob=publicationFile [Stand 03.05.2017]. Tesch-Römer, Clemens; Weber; Constanze; Webel, Henry (2016): Nutzung des Internets durch Menschen in der zweiten Lebenshälfte. DZA Fact Sheet. Deutsches Zentrum für Altersfragen (Hrsg.). Berlin. https:/ / www.dza.de/ fileadmin/ dza/ pdf/ factsheets/ FactSheet_Internet.pdf [Stand: 12.01.2017]. Umweltbundesamt (Hrsg.) (2016): Umweltbewusstsein und Umweltverhalten junger Menschen. Junge Leute wollen das gute Leben und die ganze Nachhaltigkeit: sozial –ökologisch – global fair. Dessau-Roßlau. https:/ / www.umweltbundesamt. de/ sites/ default/ files/ medien/ 378/ publikationen/ umweltbewusstsein_und_umweltverhalten_junger_menschen.pdf [Stand: 11.01.2017]. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (Hrsg). (2015): Gender News: Große Unterschiede in den Arbeitszeiten von Frauen und Männern. Ergebnisse aus dem WSI GenderDatenPortal. WSI Report. Düsseldorf. https:/ / www.boeckler.de/ pdf/ p_wsi_report_22_2015.pdf [Stand: 03.05.2017]. Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (Hrsg.) (1989): Steigende Belastung des Einkommens der privaten Haushalte durch Wohnungsausgaben. In: ISI Informationsdienst Soziale Indikatoren, Jg. 1, Heft 2, S. 10 – 14. http://www.gesis. org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/zeitschriften/isi/ isi-02.pdf [Stand 11.05.2017] Rohde, Caterina (2009): Positioning of Migrants into the Housing Market: Structural Conditions and Urban Policies. efms paper 2009-1. europäisches zentrum für migrationsstudien (Hrsg.). Bamberg. http:/ / www.efms.uni-bamberg.de/ pdf/ efms%20 paper%202009-1.pdf [Stand: 21.02.2017]. Schnur, Olaf (2008): Gute Beziehungen, schlechte Beziehungen: Lokales Sozialkapital und soziale Integration von Migranten im Quartier. In: vhw – Forum Wohnen und Stadtentwicklung, Jg. 9, Heft 3, S. 138-144. https:/ / www.vhw.de/ fileadmin/ user_upload/ 08_publikationen/ studien/ PDFs/ segregation/ Gute_Beziehungen_schlechte_Beziehungen_FW0308.pdf [Stand: 03.05.2017]. 84 85
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.