Wenn man berühmt ist......
„Berühmtheit ist eine schöne Sache!‘ meinte Heinrich
Zille, „aber nicht immer! .. . Manchmal nutzt sie einem ja.
Man braucht nicht mehr überall so lange zu warten wie sonst.
Die Verleger freuen sich mächtig, wenn man kommt — denn
sie haben ja bloß Vorteile von den Berühmten und kein
Risiko. Man kriegt auch manchmal ’n bißken mehr Geld
für seine Arbeit und kann auch öfter mal ’n armen Deibel
'ne Freude machen oder da, wo’s nötig ist, ein bißken nach-
helfen — Menschen aus dem größten Druck rausholen.
Aber — die Berühmtheit hat auch ihre Schattenseiten.
Verflucht unangenehme Schattenseiten — für den, der be-
rühmt ist.‘
Und Zille erzählte mancherlei Unangenchmes und Bitteres
aus den letzten Jahren, als seine Popularität ihn zu einer
maßgebenden Persönlichkeit der Reichshauptstadt, zu einem
bestimmten Begriff gemacht hatte:
„Manchmal habe ich ja auch meinen gründlichen Ärger
gehabt über meine Berühmtheit. Die ganze Welt denkt,
ich habe nun so viel Geld gescheffelt, daß ich gar nicht
mehr weiß, wohin damit. Jawohl — ’ne Villa im Grunewald
hätte ich.
Na — hier seh’n Sie meine Villa.“
Er machte eine Handbewegung und ließ seine Blicke durch
die große Stube laufen.
„Vier Treppen hoch — in dem alten Hause aus den acht-
ziger Jahren. Höhenluft!‘“ lächelte er und wies auf die
Dächer mit den vielen Schornsteinen. „Hier mein großer
Arbeits- und Eßtisch mit der elektrischen Lampe. Da mein