„Meine Uhrkette ist aus Stahl — und ’n Kreuz baumelt
auch dran. Da fragen mich immer die Guten ganz ergeben,
wenn sie die Stahlkette sehen:
‚Für Gold?’
Damit meinen sie, ob ich im Kriege eine Goldkette für ’ne
Eisenkette hingegeben hätte. Mein letztes Goldstück habe
ich ja hingegeben, das einzige, das ich in meiner Münzen-
sammlung hatte: ein englisches Pfund. 1915 — fürs Vater-
land!
Wenn ich nu g-f-°m* werde, ob ich Gold für Eisen gab.
sage ich:
‚Ja — für Gold!‘
Aber die F-#e stammt von einem Schirm. Früher trugen
doch die Foc--en auch Sonnenschirme — aus grauem Kat-
tun. Die hatten Ketten. Durch den Stock, daß man sie be-
quem tragen konnte.
Die habe ich mir abgemacht.
Das ist meine Uhrkette!“
„Ja, es gibt auch in unserm heutigen rationalisierten Ber-
En allerlei Originale ” kam ein Fütenfabrikant zu mir.
Ich sollte ihm ’ne %eichnun: machen für den Konsum-
verein. Er hatte sich w-"1- dem Verein ein bißchen quer-
gestellt und wollte sici' nun wieder mit den Leuten gut stel-
len. Mit meiner 7eichnunr führte er sich auch wieder gut
ein. Der Verein her -+:t. sıe woh! auch alr Reklame.
Na — er zahlte gleich, als er das erstemal kam. Ich
hatte noch keinen Strich gemacht. Es sollte bloß ’ne kleine
Zeichnung sein. Viel könnte er nicht anwenden. Er sei ja
kein Millionär. Draußen im Osten hatte er ein Grundstück
mit ’ner Fabrik gehabt. Das war alles weg durch Krieg und
Inflation. Er arbeitete nun flott weiter. Und dann schrieb er,
ob ich schon angefangen hätte — und schickte fünfzig
Mark mit.
Da schrieb ich ihm: ‚Es wächst schon!‘
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