hatte, sagte er: der Bauer röchelt sehr, und er müsse ihn los—
binden. Das muß auch Georg Kersten gehört haben. Auf
Befragen erklärt jedoch der Angeklagte Georg Kersten, von
dieser Außerung nichts zu wissen. WVors!“ Angeklagter
Schliewenz, wiebiel Geld haben Sie bekommen? — An—
geklagter: 115 Mark. Sternickel sagte uns: wenn wir weg
wären, würde er die Leute losbinden, sie in die Stube
bringen und Kaffee und Essen ihnen hinstellen und dann
mit dem Rade über Müncheberg nach Berlin fahren. Da
dachte ich: die Leute würden doch wieder lebendig. —
Vors.: Aber nach den ganzen früheren Vorgängen konnten
Sie doch so richtig nicht überzeugt sein? — Angekl.: Nein.
Georg Kersten sagte immerzu, die würden nicht mehr leben.
Ich habe aber widersprochen und gesagt: wenn man sie los—
bindet und ihnen Häffe- hinstellt, wärum sollten sie nicht
leben? (Bewequng.) Nors.: Das ist doch nicht gut
möglich nach dem, was Sie uns eben erst selbst erzählt
haben. — Auf weiteres Befragen des Vorsitzenden sagte
der Angeklagte noch, daß Sternickel davon gesprochen habe,
die Kinder beiseite zu schaffen, indem er sie auf Stühle
binden wollte. — Vors.: Hat er sich auch dahin geäußert,
daß er den Kindern eventuell einen Strick um den Bals
legen wolle? — Angekl.: Das weiß ich nicht. Er wollte die
Kinder auch in den Treppenverschlag einsperren. Schließlich
warf er die Sachen aus dem Spind auf die Erde und
sperrte die Kinder hinein. Er umschlang das Spind mit
Stricken, legte aber eine Bohle schräg gegen die Türe. —
Vors.: Wie haben Sie das Geld verwendet? — Der An—
geklagte schildert nun, wie er sich für 80 bis 90 Mark neu
eingekleidet habe und das übrige dann die anderen Tage
und Nächte mit einigen jungen Leuten sowie mit dem als
„Schmalzbacke“ bezeichneten Mädchen durchgebracht habe.
Schließlich war er auch beim Sechstagerennen, und zwar,
nachdem ihm die Verhaftung des Willi Kersten bereits
bekannt war. Bei der Verhaftung hatte er noch zehn Wark.
— Vors.: Also 105 Mark waren durch die Einkleidung und
das Bezahlen für andere draufgegangen? — Angekl.: Ich
hatte auch dem Willi Kersten Geld gegeben, weil sein Geld
schon einen Tag vorher alle gewesen war.
In der Untersuchung hatte der Angeklagte auf die
Frage, warum er mit den zwei Brüdern Kersten dem Kalies
und seiner Frau sowie dem Dienstmädchen nicht gegen
163