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überhaupt in Haft bleiben soll oder nicht, ob er
bloß für die nächsten Tage vielleicht festgehalten oder
sofort zu dem in früher Morgenstunde nach dem
Kriminalgefängnis zu Moabit hinausgehenden Trans⸗
port gehören *AM.
Hier spielt sich manches Wiedersehen zwischen
alten Stammgastverbrechern und dem Kommissar
ab, und hier entwickeln sich gleichzeitig diese Geistes—
kämpfe zwischen leugnenden Verbrechern und in—
quirierenden Beamten. Der Ton ist im allgemeinen
ein freundlicher, ja man möchte sagen, ein gemüt—
licher, und dem Herrn Kommissar, der so mar—
tialisch dreinschaut, sieht man es gewiß nicht an,
daß er im nächsten Augenblick zu dem in so vor—
trefflicher Pose neben ihm stehenden Verbrecher
sagt:
„Ei, mein Häschen, Sie werden mich doch nicht
für so dumm halten, daß ich Ihnen das glaube?“
worauf das „Häschen“ lächelnd die Achseln zuckt
und sagt:
„Ich kann nicht anders, als wie die Wahrheit
sagen!“ und dann weiter flott darauf los lügt,
daß sich, um einen Volksausdruck zu gebrauchen,
die Balken biegen.
Diese Vernehn wgen aeschehen ziemlich rasch,
weil die Beamten „r. And. Das Proto—
koll wird schließla, brgeleseke ad von dem Ver—
hafteten unterschrieben. Dann wird dieser hinaus—
gebracht und in den Gewahrsam der Kriminalpolizei,