Berliner Polizei und Verbrechertum.
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wogen wor a. Ich sah jetzt auch ein, daß man es hier
mit etwat Ertschlossenheit und Mut sehr weit briugen
kann!“⸗-
Wie wet eft die Frechheit der Einbrecher geht, erzählt
jener „Mate⸗—LEhert“ an verschdenen anderen Stellen
seines Bucher in sahr naiver Weiß hatte er einmal mit
einem Gefährten nachts einen Gak riewarenladen in der
Friedrichstrafe ukumt und sic Latten drei große Kisten
mit den beste: Tercn angefüllt; da sie diese nicht unbemerkt
fortschaffen .crwarteten sie den Anbruch des Morgens,
zogen die Lad⸗— Ensicn auf, zündeten alle Gasflammen an,
und währen Ler cine von ihnen in Hemdsärmeln als
fleißiger Hauctat“ das Schaufenster reinigte, holte der
andere eine De—der treue Hausknecht half die Sachen
noch einpacken fort ging's, wobei weder der Droschken—
kutscher noch . sfanten irgendwie Arg schöpften. Man
kann sich das Ertarc:un des Ladeninhabers uns seines Per—
sonals vorstellen elc diese sich zur üblichen Stunde ein—
stellten und da? Onuft geöffnet und — ausgeräumt fanden;
an diesem „E weideten sich die beiden Spitzbuben,
welche, nackt Gut in Sicherheit ge—
bracht, ein auf der anderen Straßen⸗
seite entlan J
Ein zwer triert noch mehr den Übermut jener
einbrecherischen Scrren der erwähnte „Matrosen-Albert“
hatte zur Mittag 2ucces Pfingstfeiertages nit einem Ge⸗
nossen einen vorher genau „ausbaldowerten“ Einbruch in der
in der Bendlcrstraße gelegatn mnung eines auf einer Ver⸗
gnügungsregriffenc. Zerßzz gemacht; gestört dabei,
wurde sein Guhrt. sogleich frrgenommen, während er die
Flucht ergriff, auch den nahen Tiergarten erreichte, dort aber
über eine Baumwurzel stolperte, zu Fall kam und von den
Nachsetzenden erfaßt wurde, worauf man beide Verbrecher zur
nächsten Polizeiwache brachte. Während dieses Transportes
fuhr an den Verhafteten in einer Droschke erster Klasse ein