R1
Leben selbst. Von ihm kam das neue Leben,
es gebar stets neues Leben.
Das würde ihn beruhigen, wenn er ihren
Atem hören würde.
Nur — war das nicht merkwürdig, — als
er im wachen Traum sich seine Frau vor-
stellte, — wie sie so neben ihm schlief im
Morgengrauen, — da war es nicht die blonde
Professorentochter, sondern seine brünette
Ottilie — die Otti —, m’ der er so viel Nächte
durchschwärmt und cc" *'mzt. um der
schrecklichen, ihn ver-- “enden Einsamkeit
und ihren Schauern un. gen zu entgehen.
Dazu war sie gerade gr wesen. Aber zu
einer Hausfrau — nein — 7: Hausfrau konnte
er sie sich nicht denken. Sie hatte ja auch
gar nichts elernt, was eine Hausfrau ge-
brauchte. Sie wusste weder in Küche und
Keller, noch mit Wäsche oder Möbeln Be-
scheid. Sie war ein richtiges Warenhaus-
mädchen, konnte sich nicht einmal ein Paar
Zwirnhandschuhe selbst waschen, einen Rock-
saum einnähen, oder gcr einen Hut aufputzen.
Alles rt sie sich machen lassen, musste
alles in Coeschäfte tragen. O — Otti war
keine Hausfrau und würde auch keine werden
bei ihrem Hang zum Nachtschwärmen.
Aber die Professorentochter, — das war