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Er fragte, wo denn die Mädchen alle
schliefen?
„Na, — hier!‘ antwortete die Frau, deren
bissigem Ton er es anhörte, dass sie sich ver-
teidigen wollte. „Ick und meine Jüngste schla-
fen ufft Sofa, — eens von die Meechens schläft
int eene Bette, det andere int zweete. Und
meine Aelteste und die Martha pennen uff de
Strohsäcke. Die werden abends vorgezogen,
— un denn jeht det janz jut‘‘, meinte sie mit
einer gewisse: Kefriedigung.
„Und die jungen Leute, — wenn die hier
nun durch die Küche gehen, — und die jungen
Mädchen ziehen sich an?‘ fragte er.
„Ih det dut allen beeden nischt. Da-
von werdeii die Meechens nich krank, wenn een
junger Mann ’n bissken wat zu sehen kriegt ..
Ih, — da braucht sich keener drum uffzu-
regen!‘ sagte sie mit einer abwehrenden
Handbewegung. Lauter fügte sie hinzu: „Die
feinen Leute, die sich so drum haben, die sollen
man janz stille sind. Die zeigen ja ooch in de
Bäder und uff de Bälle und bei die grossen
Fressereien allerlei schöne Sachen. — Wenn
se nich wollen, det wir Armen so uffenander
hocken, denn brauchen se uns bloss besser be-
zahlen. Aber, wat vadient denn so’n Fabrik-
meechen? Sechse, — achte, wennt hoch