Der blasse Albert
An einem nebligen Wintermorgen sprang gerade
unter dem Stadtbahnbogen des Bahnhofs Fried⸗
richstraße ein junger Mensch vom Omnibus her—⸗
unter, wobei er ausglitt und hinfiel.
Er erhob sich so schnell als möglich dicht vor
einem Droschkenpferde, das der Kutscher nur mit
Müůhe parierte, und sprang aufs Trottoir. Dann
ging er brummend in die stillere Georgenstraße
hinüber, wo er sich den Schmutz von seinem
langen, grünen Paletot klopfte.
Viel zu auffällig war die Pellen! Aber was
will man machen, in Plötzensee ist die Auswahl
nicht groß ..
Der junge Wensch griff in die rechte Seiten⸗
tasche und zählte mit den Fingerspitzen, deren
Feingefühl bei ihm weit mehr entwickelt war, wie
bei anderen Menschen, sein Geld, drei Wark
sechssundachtzig. Er fühlte ganz deutlich das fet—
tige Kupfer.. und es wurde nicht mehr! In
einem Jahr kann man da draußen eben nicht viel
sparen! Na, das sollte nu' nich lange dauern,
heute abend mußte er schon 'n feinen Winter—
paletot haben oder womöglich 'n Pelz und natür—
lich auch 'n tipptoppen Zylinder! Aber vorläufig
erst mal was essen, drüben in der Stehbierhalle.
1
V — ⸗ Gomeαyανο
5