Schönheit er heute noch onverliebt war wie an
dem Abend, wo er und Trude sich in dem
kleinen Wohnziner gum enmal küßten.
Selbst seine ιter war jetzt zu—
frieden mit ihm 624 mmer gleiche Liebe für
die junge Frau, die Zärtlichkeit, mit der er das
Kind auf seine Arme nahm, und der rastlose
Fleiß, mit dem dieser stille, nüchterne Mensch
seiner Beschäftigung nachging, rührten die alte
Frau, die ihm heimlich ihr Mißtrauen, ihren
Argwohn abbat.
Der alte Ladewig hatte nicht nachgelassen, bis
sein Albert Innungsmeister geworden war, und
der junge Friseur fing jetzt an, voller in den
Wangen und in seiner ganzen Figur behäbiger
zu werden.
Die Versuchung, seine so unheimlich geschickten
Finger in fremde Taschen schlüpfen zu lassen,
wandelte ihn auch jetzt noch hin und wieder an,
aber was selbst der aufrichtigen Zuneigung zu
— DD—
der Gedanke an sein Kind zu vermögen: Albert
Hohstadt widerstand der Versuchung. Und es
war ihm, als würde mit jedem Wale, wo er sich
glücklich überwunden hatte, seine Festigkeit größer
und die böse Lust in ihm machtloser.
Da haͤtte er eines Tages Streit mit Trude, die
sich einen, seiner Ansicht nach zu teuren Hut hatte
machen lassen. Deshalb ging er rüber in die
Stehbierhalle, traf da 'n paar Bekannte und kam
in sehr fideler Stimmung wieder. Seine Frau,
mit der er sich sofort wieder versöhnte, wollte ihn
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