„Is ä Knacker!“ (Einbrecher mit der Spezialität
für Geldschränke.) flüsterte Schmuser seinem alten
Freunde zu.
Dieser Mensch kam, wie er sagte, aus London.
Er sah aus, als gäbe es für ihn keine Schwierig—
keiten, und schien jeder Situation gewachsen. Den
ehemaligen Komiker hatte Heinrich immer noch nicht
ernst genommen. Der andere aber, der sich stets
schweigsam gab, dessen Gesicht fast nie den Aus—
druck einer eisigen Kälte verlor — der hatte den
schwachmütigen Blonden gleich in der Tasche.
In einer regenfeuchten Oktobernacht ließ Dia—
mantenheinrich die beiden heimlich in die Woh—
nung. Schmuser wollte Schmiere stehen, Bobby
sollte „arbeiten“.
Aber der Geldschrank widerstand allen Bemüh—
ungen. Heinrich schlich sich von Zeit zu Zeit zu
seiner festschlafenden Frau. Schließlich wollten die
beiden anderen, er solle ihr die Schlüssel unter'm
Kopfkissen wegnehmen.
„Aba nee, Kinda, det jeht doch nicht! Se wacht
ja sofocht uff!...“
„Na denn!...“ Der Engländer machte mit der
Linken die Gebärde des Kehlezudrückens.
„Wat?... Meine Frau?...“ Heinrich war ganz
erschrocken.
In diesem Moment ließ sich nebenan ein Ge—
räusch hören, im nächsten Moment flog die Tür
auf, die Jüdin stand im Nachthemd im Türrahmen,
in jeder Hand einen Revolver. Und sie besann sich
auch nicht eine Sekunde, und feuerte.
170