In alle: Alterestusen waren sie vertreten unter
den viellei“ ünfzie Lersonen, die sich lachend und
mit von de Weines belebten Wangen
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Aber d.e Jugend herrschte doch vor, und die
Schönheit der einzelnen erschien doppelt reizvoll, wei
die kostbarsten Toiletten diese herrtichen Geflalten um
schmiegten, weil Sammet und Seide hier mit dem
Schmelz der weißen Schultern wetteiferten und weil
man nicht wußte, ob man das Feuer all der seltenen
Edelsteine, die diese Damen schmückten, oder den Glan
und die Glut so vieler schöner Augenpaare mehi
bewundern sollte.
In diesem Moment erhob sich ein Herr, der als
eingziger unter all den schwarzgekleideten Männern einen
Frack aus feinem roten Tuch mit goldenen Knöpsen trug
Es war ein beliebter Humoͤrist und Schriftsteller,
ein Bekannter des Hauses, der wohl zu den Intimen
gehörte und es daher selbst hente wagen durfte, in
einem so außergewöhnlichen Kostüm zu erscheinen.
Und wie Herr Brundo Siegwart, der Schriftsteller
nun, das Sektglas erhebend, seine mit witzigen Pointen
reich gewürzte Rede begann, wie er, sich ein wenig
vorbeugend, zu der ihm gegenübersitzenden Dame, der
das heutige Fest galt, sprach, da verstummte das Gläser—
klingen, das Geräusch der lachenden und flüsternden
Lippen allmählich, denn alles hörte gespannt zu, und
die schöne Frau selbst stützte den klassisch geformten Arm
auf die Lehne ihres Fauteuils und lauschte behaglich
auf die Worte des geistvollen Schmeichlers dort drüben.
Seit zwei Stunden hieß sie Maria Anna Gräfin
von Berghorst. Ihre kaum mehr als mittelgroße Gestalt
die den vollen Zauber des reifen Weibes atmete, umschloß
ein Kleid aus schwarzer Seiden-Panne, jenem dünnen.
geplätteten Sammetstoff, dessen Lüstre ohne gleichen ist,
dessen weichschimmernder Glanz sich wie Schlangenhaut
um blühende Formen spannt. Dis Taillenärmel fielen