68
mußten doch auch viele in der beginnenden Meaktion der {pionierenden
Polizei ein Schnippchen zu {hlagen und fie Kaltblütig um die Fonfisfations:
fähigen Sachen herumzuführen. Manche, die das ganze Getriebe nicht emp:
funden hatten, maren allerdings froh, daß der Unruhe gewaltjam ein Ende
yemacht murde. Sie lieferten felbft die Waffen ab, oder denunzierten, in
der Haustür ftehend, einzelne Bewohner.
So hatten die Frauen denn auch ihren Anteil an wichtigen Zeitereig:
niffen genommen. In der Öffentlichkeit traten fie dann lange Zeit nur als
dag fchönere SGefchlecht auf. In den vielen Konzertgaärten am Rande der
alten Stadt fuchten die Töchter der Kleinbürger ihre mädchenhaften Siege.
Much als Zufchauerinnen beim Korfo und bei andern gefellichaftlichen Er-
eigniffen bofften fie Beziehungen mit jungen Männern aus höheren Kaffen
anfnüpfen zu fönnen. Denn das war fjhon immer ein Charakterzug der
Berlinerin: fie ftrebte auf frauliche Weije hinauf. Die merdende Millionen:
itadt bot dazu viele Gelegenheiten.
Diefe werdende Millionenftadt, die 1861 faft 550 000 Menfchen, 1877
tatfächlich fhon eine Million zählte, brachte auch ganz neuc Verhältnijfe her:
Ror dem SFchaufeniter des Cptiters. 1860— TC