Satire auf die Rundtänze 14
heime gefchaffen hat und auch in anderer Richtung tätig ift, wendet ihre befte
Kraft für ibr Werkauf. Andere adlige Damen jeken wieder ikre Lebenskraft für
diplomatifche Vorgänge ein. Um Königsplaß mohnt in [chönen Räumen die
Gräfin Safcha Schlippenbach, geborene Meßler. In ibrem Calon murde
[hon manche Perfonenfrage mit mehr oder weniger Erfolg, immer aber mit
Eifer, erörtert. Die Gräfin Cchlippenbach {ft fchon feit 1882 Witwe; ihr Gatte
war Ddienfttuender Kammerherr der Prinzeffin Friedrich Karl von Preußen.
Die bedeutendfte Rolle {pielte im Salon der Gräfin Cajcha CSchlippenbach
viele Jahre hindurch bis zu feinem im März 1907 erfolgten Zovde der bekannte
Zentrumsführer und Jugendfreund des ehemaligen Meichsfanzlers Yürften
Bülow, Prinz Franz von AWrenberg, dem es gelang, am Königsplaß einen
Kreis von Diplomaten und Politikern zu fammeln.
SJmmerhin erlangte der Salon der Gräfin Cchlippenbach nie die
Wichtigkeit desjenigen der Frau v. Vebbin, geborenen v. Brandt, in defjen
Mittelpunkt ver auch nach jeinem Ccheiden aus dem Dienfte einflußreich
gebliebene Wirtliche Geheime Mat v. Holftein ftand. Frau v. Lcbbin, eine
Hüunfzigerin mie die Gräfin Echlippenbach, ijft die Witwe des verftorbenen
Seh. Dberregierungsrates v. Lebbin, der in den 70er und 80 er Jahren des
vorigen Jahrhunderts Perfonalienrat im Minijterium des Innern mar und
von Bismarck in den „Gedanken und Erinnerungen” ziemlich ungnadig unter
die „Neichsalbdner” gerechnet mirtd.
Noch cin anderer Salon, dem es nicht an politifchen Ambitionen fehlt,
{ft der der Freifrau v. Cpikemberg, einer. Zochter des 1889 veritorbenen che: