plizen namhaft; einige Dutzend Raubüberfälle konnten
ihr und ihrem toten Geliebten, dem „langen Leo“, und
ebensoviel den übrigen fünf Mitgliedern der Bande
nachgewiesen werden. Zu dieser Räuberbande gehörte
neben einem berüchtigten Verbrecher, dem „Räuber-
oder Schläger-Piepel‘“, und einem entsprungenen Zucht-
häusler Rosick auch der letzthin wieder viel genannte
Szymala, dessen Festnahme und Aburteilung zu mehr-
jähriger Zuchthausstrafe gelang.
Aber auch einzelne Räuber machten die Gegend des
Schlesischen Bahnhofs unsicher, und erst nach beson-
ders scharfem Zufassen des Raubdezernats und der
Streifmannschaft des Polizeipräsidiums war es möglich,
mit diesem Räuberunwesen langsam aufzuräumen.
Auffallend groß ist das polnische und russische Ele-
ment, das gerade in dieser Gegend sich eingenistet
hat, und auffallend ist die Menge der Wirtschaften, die
von Polen und anderen „Östlichen‘“ Nachbarn geführt
werden, oder in denen diese unsympathischen Auslän-
der das Stammpublikum bilden. Ebenso groß ist aber
auch der Prozentsatz, den diese polnischen Gäste an
das Verbrechertum stellen. Wohl die meisten Straßen-
räuber gehören zu ihnen, auch sehr viele Dirnen, und
meistens die schmutzigsten und widerlichsten Weiber
dieser Gegend sind Polinnen. Der Grund dieser „Polen-
plage‘“ am Schlesischen Bahnhof dürfte darin zu finden
sein, daß der Schlesische Bahnhof den hauptsächlich-
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