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in Paul's Gesellschaft, bei der schönen Gegend, verfließen sie
gleichmäßig und schnell. Auch sind wir alle gesund und wohl
und oft recht heiter. Kehre ich aber in mich selbst zurück,
wie ich das doch immer möchte, wenn wir beide zusammen
plaudern, so ist eine rechte Grundfarbe noch nicht wieder da,
nicht einmal eine schwarze, geschweige denn eine hellere. —
Ein großes Capitel ist nun eben aus, — und von dem
nächsten ist weder die Ueberschrift, noch das erste Wort bis
jetzt da. Aber Gott wird es schon recht machen; das paßt
an den Anfang und Schluß von allen Capiteln.
In einigen Tagen denken wir nach Interlaken zu gehen,
und von dort will Paul gegen Ende des Monats die Rück—
reise schon angetreten haben. — Er freut sich mit mir über
die alten bekannten Bergspitzen, die grau aussehen wie vor 5
und vor 25 Jahren, und denen die Zeit wenig anhaben
kann! — Wir werden wohl noch einen Monat länger in
Interlaken bleiben und uns dort häuslich niederlassen; ich
will und muß bald wieder versuchen, irgend eine ordentliche
Arbeit anzufangen, und möchte gar zu gerne ein Stück ge—
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hoffe ich Dich und die Deinen in guter Gesundheit anzu—
treffen. — Meine liebe gute Schwester, auf Wiedersehen, und
vergiß mich nicht.
Dein
Felir M. B.
An Paul Mendelssohn Bartholdy.
Interlaken. den 19. Juli 1847.
Mein lieber Bruder!
Kaum warst Du fort, so kam's Gewitter, und es donnert
und regnet seitdem in einem weg. Dann haben wir gegessen,
und hatten im Salon überflüssig Platz. Dann dachte ich zwei