in keiner Weise wenn er auch zu Zeiten entschlossen gewesen
war, die nack Görgencç Ansicht ihm am wenigsten zuträg—
lichen Bibliotheksgeschäfte, übrigens erst noch Vollendung
gewisser Arbeiten, abzugeben.
Unter diesen Umständen und auf die Berichte Görgens
über die erfreulichen Fortschritte in Wilkens Befinden gab
der Minister denn auch allmählich den Plan einer Änderung
in dessen amtlicher Stellung auf.
Ende Januar 1827 erhielt Wilken nämlich von Görgen
die Erlaubnis, täglich etwa vier Stunden lang seinen
wissenschaftlichen Arbeiten in der kaiserlichen Bibliothek und
im Archiv, zu welchem auf Fürst Hatzfelds Verwendung
Fürst Metternich ihm auf das artigste den Zutritt gestattet
hatte, wieder obzuliegen. Diese Arbeiten setzte er so lange
fort, bis er die Hülfsmittel beider Anstalten für seine Zwecke
vollständig ausgenutzt hatte. Er fand in beiden manche wert—
volle Ausbeute und zog besonders die zahlreichen auf das
Verhältnis der Republik Venedig zum o'trömischen Reiche
und zu den Fürsten der Kreuzfahrer 7yrien sich be—
ziehenden Handschriften, Briefe, z. B Lie Les Patriarchen
Gregorius, und Urkunden aus; auch 78* er sich seine in
Dresden liegenden Papiere zur Geschict der Kreuzzüge von
Elise von der Recke zusenden. Eine gute Gelegenheit be—
nutzend, hatte er zudem im Laufe des Winters 1826,27 die
ungarische und die neugriechische Sprache erlernt.
Am meisten Mühe kostete es auch diesmal den Arzt,
ihm den Glauben zu benehmen, daß er gar nicht wirklich
krank gewesen sei und daß seine Gattin ihn ohne Grund
einer Anstalt übergeben habe, ein Wahn, von dem er vor
seiner dritten Erkrankung überhaupt nicht abließ und mit
dem er der ung!ücklichen Frau menche tere Stunde be—
reitet hatte. Diesmal aber ihn von dessen
Irrigkeit gründlich und sür . ce äüberzeugen. Dieser
war übrigens von Anfang an und blieb auch immer der
Meinung, daß Pienitz in Pirna den Kranken beidemale nur