erfreuliche Fortschritte, besonders in den Sprachen machen)).
Häufig besuchte er eine alt Südin um seine hebräischen
Kenntnisse bei ihr zu vermeyren Er scytm“: daneben Violine
wie Klavier spiclen, und seine schönc Dietentstimme kam
ihm, dem Freischüler, der an den Vorabenden der Festtage vor
den Häusern Currende mitsingen mußte, recht zu statten. —
Indessen verließ Wilken die Schule doch nicht, ohne
unmittelbar vor seinem Abgang unliebsamen Anstoß erregt
zu haben, wodurch er denn auch noch eine starke Schul⸗
strafe erbh
er in sein Tagebuch am 20
Gothaer Gymnasiallehrern.
Schulzeugnisse waren indessen im Archiv der Schule nicht
mehr zu finden.
2) Nach den im Archiv der Domschule noch vorhandenen
Akten, in die Herr Probst Ohl mir readl' » Einsicht verstattete,
vergaß sich Wilken Ende März 1795 während des Gottesdienstes in
der Kirche, wo er im Chor mitsang, soweit, daß er frivole Possen
trieb und dann, nachdem er einen Verweis des Subrektors ruhig
hingenommen, die Einmischung des Cantors Schmidt mit den Worten:
„Das geht Sie gar nichts an!“ zurückwies. Am 28. März ist dann
nach einem Vermerk des Ephorus Dompropst Nauwerk in den Dis—
riplinarakten „der Choralis Friedrich Wilken mit éstündiger Carcer—
strafe belegt worden, die von 11 Vorm. bis 5 Uhr Nachm. an ihm
vollzogen ist'. — Auch ein Spottgedicht, das er auf den Cantor ge—
macht, und ähnliche Streiche lassen einen übermütigen jungen Burschen
in ihm erkennen; so schreibt denn auch schon der lauenburgische
Superintendent Eggers in der vom Domhof getrennten Stadt Ratze—
hurg, bei dem der doch wohl beschämte und reuige, vielleicht aber
azuch trotzige junge Mensch getrennt von seinen nur gemeinschaftlich
mit dem Rektor communicierenden Mitschülern das Abendmahl nehmen
wollte, an Nauwerk, der ihm auf seine Anfrage über Wilkens Be—
tragen Mitteilungen gemacht hatte: „Jetzt ist es noch Zeit, den durch
andere Ausschweifungen mir bekannt gewordenen Wilke entweder zu
bessern, oder ihn außerhalb unseres kleinen Distrikts zu erhalten.
Dieser Mensch ist mir wieder ein Beweis, daß das Beispiel eines
ichlechten Vaters (s, o. S. 4 N. 1) keinen guten Samen keimen läßt.“
Glücklicherweise hat indessen der junge Mensch bald alle Befürchtungen
äberflüssig gemacht.
Septbr. 1799 nach einem Besuch bei den