Frau v. Humboldts Geburtstagsfeier und römischer Karneval 1819. 159
gelesen worden, und zweitäusend läßt ihre Tochter, die Königin von
Etrurien, noch für sie lesen. Vera sagt, sie hätten sie per sorza spedita
nell' Paradiso.
Am Sonntag kam die Nachricht des Todes der jungen regierenden
Königin von Syaneam 26. an einem Schlagfluß gestorben ist.
Es ist ein wund icksal.
Bülow itt »nd noch in London. Gewis Du begreifst es,
wie ich oft re kann ni *—grr sein, daß ich
mit einem eige zciteeee e meine innere
Traurigkeit nich * e wie ich wenigstens
hoffe und danach ** 8. denn das ale eine Pflicht an, sowohl
gegen die Meinigen als gegen Vülow. Verzeih, meine theure
Adel, all diese Klagen, mein inniges Vertrauen zu Dir ließ sie mich
aussprechen. Möchten nur meine Wünsche für Dich und Deinen
August in Erfüllung gehen, so werdet ihr wahrlich sehr glücklich sein.
Es kann wohl schwer!» h einen Menschen auf dieser Welt geben, der so
wie ich Euch mit so inniger, herzlicher Liebe anhängt. Meine geliebte
Schwester, laß es mich zu meiner eigenen Freude wiederholen, mich es
sagen, wie groß meine Liebe zu Euch ist, wie ich Euch mit ganzer
Seele anhänge und wahrhaft liebe, mehr als Ihr es vielleicht wißt
und ich es je habe beweisen können, aber es ist wahr, ich habe etwas
Verschlossenes in meinem Wesen, und darum kann ich nie ganz aus—
drücken, was ich im Herzen empfinde. Lebe nun wohl, meine liebe,
liebe Schwester, schreibe mir recht bald wieder, grüße Deinen August
mit aller Herzlichkeit und allem Antheil meiner Seele. Mit immer
gleicher Liebe
Deine Gabriele.“
Frau v. Humboldts Geburtstag, der mit dem letzten Tage des
Karnevals zusammentraf, wurde sehr heiter gefeiert, und Gabriele be—
richtet ihrem Verlobten, wie sie vollen Antheil an der allgemeinen
Lustigkeit genommen:
„Rom, den 24. Februar 1819.
Mern liecLer, theurer Heinrich!
Es würde mir sehr große Freude gemacht haben, Dir gestern an
dem uns Allen so theuren Tage wenigstens einige Zeilen haben schreiben
zu können. Allein es war mir durchaus unmöglich, denn der Tag war