Dienstblatt des Senats von Berlin TeilIV Nr.4 21. November 1995 79
C. Mangelfälle
Reicht das Einkommen zur Deckung des notwendigen Bedarfs des Unterhaltspflichtigen und der gleichrangigen Unterhaltsberechtigten
nicht aus (sog. Mangelfälle), ist die nach Abzug des notwendigen Eigenbedarfs (Selbstbehalt) des Unterhaltspflichtigen verbleibende .
Verteilungsmasse auf die Unterhältsberechtigten im Verhältnis ihrer jeweiligen Bedarfssätze gleichmäßig zu verteilen. Das Kindergeld
ist bis zur Deckung des Mindestbedarfs in die Verteilungsmasse einzubeziehen.
Beispiel (aus Vereinfachungsgründen ohne Kindergeld):
Bereinigtes monatliches Nettoeinkommen des Unterhaltspflichtigen (V): 2600 DM.
Unterhaltsberechtigte: ein nicht erwerbstätiger Ehegatte (B) und zwei minderjährige Kinder K 1 und K 2 (1. und 2.. Altersstufe).
Notwendiger Eigenbedarf des V: 1300 DM.
Verteilungsmasse: 2600 DM - 1300 DM = 1300 DM.
Notwendiger Gesamtbedarf der Berechtigten: 1150 DM (B) + 291 DM (K 1) + 353 (K 2) = 1794 DM.
Unterhaltsansprüche: B 1150 DM x 1300 DM/1794 DM = 833 DM;
K1 291 DM x 1300 DM/1794 DM = 211 DM,
K2 353 DM x 1300 DM/1794 DM = 256 DM.
(Summe: 1300 DM = Verteilungsmasse).