IV /1961
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Nr. 66
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Zuständigkeit auf Grund der deutsch-schweizerischen
Fürsorgevereinbarung
Die in der Erklärung der Bevollmächtigten der Regie-
rung der Bundesrepublik zum Schlußprotokoll zur Verein:
barung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der
Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Fürsorge für
Hilfsbedürftige vom 14. Juli 1952 (Bundesgesetzbl. 1953 Il
S. 31) genannten deutschen Fürsorgestellen sind die über-
örtlichen Träger der Sozialhilfe, die für die Gewährung
von Sozialhilfe für Deutsche im Ausland nach $ 119 Abs. 5
örtlich zuständig wären.
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Übergangregelung bei Nichtbestehen der Schiedsstelle
Solange die Schiedsstelle nach $ 108 Abs. 2 nicht gebildet
ist, nimmt der Bundesminister des Innern oder die von
ihm beauftragte Stelle die Aufgaben der Schiedsstelle wahr
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Änderung des Bundesvertriebenengesetzes”)
$ 91 des Gesetzes über die Angelegenheiten der Ver-
triebenen und Flüchtlinge in der Fassung vom 14, August
1957 (Bundesgesetzbl. I S. 1215) 7) erhält folgende Fassung
„Ss 91
Ersatz von Kosten der Sozialhilfe
(1) Vertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge sind nicht
verpflichtet, die Kosten der Sozialhilfe nach $ 92 Abs. 3
des Bundessozialhilfegesetzes vom 30. Juni 1961 (Bundes-
gesetzbl. IS. 815)8) zu ersetzen.
(2) Ein nach bürgerlichem Recht unterhaltspflichtiger
Vertriebener oder Sowjetzonenflüchtling ist, soweit es sich
um eine Person handelt, auf die sich die Vorschrift des
$ 1603 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches bezieht, nach
den $8 90 und 91 des Bundessozialhilfegesetzes in der Regel
nicht in Anspruch zu nehmen.“
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Änderung des Bundesevakuiertengesetzes®)
$ 19 des Bundesevakuiertengesetzes in der Fassung vom
5. Oktober 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 1687)%® erhält fol-
gende Fassung:
„819
Ersatz von Kosten der Sozialhilfe
(1) Evakuierte sind nicht verpflichtet, die Kosten der
Sozialhilfe nach 8 92 Abs. 3 des Bundessozialhilfegesetzes
vom 30. Juni 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 815)® zu ersetzen.
(2) Ein nach bürgerlichem Recht unterhaltspflichtiger
Evakuierter ist, soweit es sich um eine Person handelt, auf
die sich die Vorschrift des $ 1603 Abs. 1 des Bürgerlichen
Gesetzbuches bezieht, nach den $$ 90 und 91 des Bundes-
Sozialhilfegesetzes in der Regel nicht in Anspruch zu
nehmen.“
SE
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Änderung der Kostenordnung und des Gesetzes über die
Kosten der Gerichtsvollzieher10)
(1) 8 144 Abs. 2 der Kostenordnung vom 26. Juli 1957
(Bundesgesetzbl. IS. 861, 960)5 erhält folgende Fassung:
„(2) Die in 8 118 Abs. 1 des Bundessozialhilfegesetzes
vom 30. Juni 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 815)8 bestimmte
Gebührenfreiheit gilt auch für den Notar, wenn die
Notare am Ort der Amtshandlung für das Amtsgeschäft
ausschließlich zuständig sind.“
(2) 8 8 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes über Kosten der
Gerichtsvollzieher vom 26. Juli 1957 (Bundesgesetzbl. I
S. 861, 887)11) erhält folgende Fassung:
„Bei der Durchführung des Bundessozialhilfegesetzes
vom 30. Juni 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 815)8) sind die
Träger der Sozialhilfe von den Gebühren befreit.“
5) GVBl. S. 901/966.
7) Ändert Bundesgesetzbl. III 240-1, GVBl. S. 1283:
8) GVBl. S, 888.
9) Ändert Bundesgesetzbl. III 241-1, GVBl. S. 1630.
10) Ändert Bundesgesetzbl. III 361-1, 362-1.
11) GVBl. S. 901/918.
As
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Behördenbestimmung und Stadtstaaten-Klausel
(1) Welche Stellen zuständige Behörden im Sinne
dieses Gesetzes sind, bestimmt, soweit eine landesrechtliche
Regelung nicht besteht, die Landesregierung.
(2) Die Senate der Länder Berlin, Bremen und Ham-
purg werden ermächtigt, die Vorschriften dieses Gesetzes
über die Zuständigkeit von Behörden dem besonderen
Verwaltungsaufbau ihrer Länder anzupassen.
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Berlin-Klausel
Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des 8 13 Abs. 1 des
Dritten Überleitungsgesetzes vom 4, Januar 1952 (Bundes-
gesetzbl. I S. 1).auch im Land Berlin. Rechtsverordnungen,
die auf Grund dieses. Gesetzes erlassen werden, gelten im
Land Berlin nach $ 14 des Dritten Überleitungsgesetzes,
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Inkrafttreten
(1) Dieses Gesetz tritt am ersten Tage des auf die
Verkündung folgenden elften Kalendermonats in Kraft.
(2) Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes treten alle
entgegenstehenden Vorschriften außer Kraft, besonders
1.die 88 4 bis 6 des Gesetzes über die Freizügigkeit vom
1. November 1867 (Bundesgesetzbl. S. 55), zuletzt ge-
ändert durch die Verordnung des Reichspräsidenten
vom 5. Juni 1931 (Reichsgesetzbl. I S. 279, 308),
2.die Verordnung über die Fürsorgepflicht vom 13. Fe-
bruar 1924 (Reichsgesetzbl. I S. 100), zuletzt geändert
durch. das Gesetz über die Fürsorge für Körperbehin-
derte und von einer Körperbehinderung bedrohte
Personen vom 27. Februar 1957 (Bundesgesetzbl. I
S. 147)12),
3.die Reichsgrundsätze über Voraussetzung, Art und
Maß der öffentlichen Fürsorge vom 4. Dezember 1924
(Reichsgesetzbl. I S. 765), zuletzt geändert durch das
Gesetz zur Änderung der Reichsgrundsätze über Vor-
aussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge
vom 4. Juli 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 693)13), vorbe-
haltlich der Regelung des Absatzes 3,
das Gesetz über die Fürsorge für Körperbehinderte
und von einer Körperbehinderung bedrohte Personen
vom 27. Februar 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 147 )12), zu-
letzt geändert durch das Gesetz über die Tuberkulose-
hilfe vom 23. Juli 1959 (Bundesgesetzbl. I S. 513, 523) 1%),
5. das Gesetz über die Tuberkulosehilfe vom 23. Juli 1959
(Bundesgesetzbl. I S. 513)15), zuletzt geändert durch das
Gesetz zur Änderung sozialrechtlicher Vorschriften
vom 25. April 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 465)16),
6..die Dritte Verordnung zur Vereinfachung des Für-
sorgerechts vom 11. Mai 1943 (Reichsgesetzbl. I
S. 301),
‚die Vierte Verordnung zur Vereinfachung des Für-
sorgerechts vom 9. November 1944 (Reichsgesetzbl, I
S. 323),
8: die Verordnung über den Ersatz von Fürsorgekosten
vom 30. Januar 1951 (Bundesgesetzbl. I S. 134)17),
9. die Verordnung über die Hilfe zur Erwerbsbefähigung
und Berufsausbildung in der öffentlichen Fürsorge vom
20. Dezember 1956 (Bundesgesetzbl. I S. 1009118).
(3) Absatz 2 gilt nicht für das saarländische Gesetz
Nr. 354 über die Gewährung einer staatlichen Sozialrent-
nerhilfe vom 7. November 1952 (Amtsblatt. des Saarlandes
1953 S. 141), zuletzt geändert durch Gesetz Nr. 427 vom
7. Juli 1954 (Amtsblatt des Saarlandes S. 834).
(4) $ 6 Abs. 1 Buchstabe d der Reichsgrundsätze über
Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen. Fürsorge
gilt bis zu einer anderweitigen gesetzlichen Regelung wei-
ter; die dort genannte Hilfe zur Erziehung gilt als Hilfe
in besonderen Lebenslagen im Sinne dieses Gesetzes.
12) GVBl. S. 271.
13) GVBl. S. 775.
14) GVBl. S. 1205/1212,
15) GVBl. S. 1205.
16) GVBl. S. 618/621.
17) GVBL. 1954 S, 587,
18) GVBl. 1957 S. 87.