AUsgegebenTam 20. 4.9,
08 10:1967
s Seite 59
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jenstblatt des Senats von Berlin Nr.28
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Te ı IPenatsbib Wissenschaft und Kunst — Schulwesen
Berlin
Inhalt.-:
Nr.23 Rundschreiben über Unfallverhütung bei physikalischen Lehrveranstaltungen .. . Seite 59
Nr.24 Ordnung der Prüfung für die Studierenden der Fachklasse für Energieberaterinnen für die städti-
sche Hauswirtschaft an der Hauswirtschaftlichen Berufsfachschule des Lette-Vereins und der
staatlichen Anerkennung der. Absolventen dieser Fachklasse ........ ne Seite 60
m,
Nr.25 Rundschreiben über anerkannte Privatschulen — Bezirk Reinickendorf — ........... K Seite 65
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Schul II c A 4 [28.2.1067] ? Bei Schülerübungen und in physikalischen Arbeitsge-
I1L1-23 Fernruf: 30 20 01 — (987) 394 28. 2. 1967 meinschaften müssen alle Steckdosen an den Schüler-
übungstischen zentral von einem leicht erreichbaren
Punkt aus abschaltbar sein.
An alle Oberschulen
die Schulaufsichtsbeamten in den Bezirken Bei Schülerübungen in Haupt- und Realschulen sowie
die Bezirksämter — Vbildg/Schul — in der Mittelstufe von Gymnasien. dürfen in den
Schaltungen keine höheren Spannungen als 24 Volt
. auftreten (Vorsicht! Nicht hinauftransformieren!). Sind
Rundschreiben Gefahren zu befürchten (Überhitzung durch Kurz-
über Unfallverhütung schluß, falsche Schaltung von Amperemetern und der-
x © ® gleichen), ist die Anordnung vor dem Einschalten durch
bei physikalischen Lehrveranstaltungen den Lehrer zu überprüfen.
Auf Grund tödlicher Unfälle beim Unterricht in der Bei Schülerübungen in der Oberstufe des Gymnasiums
Elektrizitätslehre hat das Kultusministerium Baden- ist die Schaltung von dem Lehrer zu überprüfen, wenn
Württemberg ein Merkblatt der Landesanstalt für Natur- höhere Spannungen als 24 Volt auftreten können,
wissenschaftlichen Unterricht in Stuttgart über Sicherheits- Es ist zu beachten, daß nicht alle Menschen für den
maßnahmen und Ratschläge für das Experimentieren in der elektrischen Strom gleich empfindlich sind. Es können
Elektrizitätslehre veröffentlicht. Ich gebe dieses Merkblatt Stromstärken, die bei einzelnen Schülern keinerlei
hiermit bekannt (Anlage). Auswirkung zeigen, andere Schüler durch den er-
Auch soweit die Hinweise in diesem Merkblatt nicht auf littenen. Schock schädigen:
gesetzlicher Regelung beruhen und ihnen daher keine ver- . N N .
bindliche Wirkung zukommt, wird ihre Beachtung emp- 3. Bei Kurzschlüssen und Unglücksfällen ist sofort der
fohlen. Hauptschalter herauszunehmen bzw. der Netzstecker
herauszuziehen.
Im Auftrage S V LAUNE .
Bei Unglücksfällen durch Elektrizität stelle man, wie
Bath bei Ertrunkenen, bis zum Eintreffen des. Arztes
stundenlang Wiederbelebungsversuche an.
Anlage 4. Beim Öffnen von Geräten (für Reparaturen und der-
gleichen) sind diese stets zuvor vom Netz zu trennen.
Merkblatt Man beachte, daß sich in den Geräten unter Umständen
der Landesanstalt für Naturwissenschaftlichen Unterricht noch geladene Kondensatoren befinden.
in Stuttgart über Sicherheitsmaßnahmen und Ratschläge
für das Experimentieren in der Elektrizitätslehre 5. Bei Eingriffen in eine Schaltung, in der Spannungen
über 24 Volt auftreten können, nehme man stets nur
I. Sicherheitsmaßnahmen eine Hand; die andere lege man auf den Rücken oder
stecke sie in die Tasche.
Beim Beginn des Unterrichts und von Übungen in . . S N SS
Elektrizitätslehre weise man die Schüler auf die Ge- Besser ist es jedoch, in solchen Fällen vor der Verände-
fahren bei elektrischen Versuchen hin und trage. ins rung der Versuchsanordnung die Spannung abzu-
Tagebuch ein, daß dieser Hinweis erfolgt ist. Der Hin- schalten,
weis sollte enthalten:
RR x x . 6. Da der Experimentator im allgemeinen geerdet ist,
1. Geräte und Schaltungen, die auf dem Experimentier- {S x ex S
tisch aufgebaut sind, dürfen von den Schülern nicht net TE Metallgehäuse von Geräten ge
berührt werden, da sie unter Umständen die Schüler Sal
gefährden können. Technische Elektrogeräte (Netzgeräte, Tauchsieder
Nicht jeder Versuch, der den Schülern vorgeführt usw.) müssen Schukoanschluß besitzen.
wird, ist gefahrlos; die Schüler müssen vor eigenen . Ss n
Nachahmungen dieser Versuche gewarnt werden. 7 Bei Trafoschaltungen, die vom Netz gespeist werden,
= . . darf nicht mit „Spar“-Schaltungen gearbeitet werden,
Das Berühren von blanken Stellen an Leitungen — sondern mit „Trenn‘“-Trafos.
auch außerhalb der Schule — ist lebensgefährlich, Y N " N En }
obwohl solche Berührungen unter günstigen Um- In Zweifelsfällen überprüfe man die Schukoleitung und
ständen oft ohne ernste Folgen bleiben. Es ist für die „Trennung“. Bei Hochspannungsversuchen mit
den Laien nicht abzusehen, wann eine Gefährdung Transformatoren oder Kondensatoren ist besondere
eintritt. Vorsicht geboten. Bei Kondensatoren ist häufig die
N . e . eine Belegung mit dem Gehäuse verbunden. Auch dann
Sogar Bandgeneratoren können in Verbindung mit bleibt die Ladung des Kondensators nach dem Aus-
Kondensatoren lebensgefährlich sein. schalten bestehen.
Bei Hochspannungsleitungen ist schon die Annähe-
rung lebensgefährlich! Auch herabhängende Drähte 8. Der Experimentierraum sollte einen isolierenden Fuß-
bringen die gleiche Gefährdung. bodenbelag haben, keinen Zement- oder Steinboden.
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