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Nr. 80
Heut ist Konzert bei den Fröschen
Ein Stimm’ beginnt im Abend sacht
Abendstille
Nacht bricht an
Alles schweiget
Fangt fröhlich an
Neues Brot im neuen Jahr
Gesundheit und ein wenig Glück
Wie lachen die Himmel
Stoffel, Stoffel, Obst und Kartoffel
Atemspiele:
Langsames Luftentweichen „wie aus dem Fahrrad-
schlauch‘
Aushalten eines Tones als Wettspiel
An Liedern z. B.
Eisenbahn von nah und fern
Kommt ein fremder Schleifer her
Vokalisationsübungen:
An Liedern z. B.
Trarira, der Sommer, der ist da
Wir sind die Musikanten
Widewidewenne heißt meine Putthenne
Summ, summ, summ, Bienchen summ herum
Mein Wagen hat vier Räder
Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald
Singen bekannter Lieder auf Vokalisationssilben, Nach-
ahmen von Instrumenten: Flöte auf die-dü, Pauke
auf dom-dum etc.
Improvisieren und Tonübungen
Rufe der Umwelt, z. B. Namen der Kinder, Vogelrufe
Straßen- und Marktrufe, Zurufe in Frage und Ant-
wort
Reime auf 2 Tönen (Quint — Terz)
auf 3 Tönen (Quint — Sext — Terz)
und auf 4 Tönen (Quint — Sext — Terz — Prim)
Tonübungen an Liedern z. B.:
Der Kuckuck und der Esel
Wenn die Nachtigallen schlagen
Froschkonzert
Hahaha
O, wie wohl ist mir am Abend
Bim, bam, die Glocke schwingt
Einzelgesang:
Beginnend in der Mittelstufe in Liedern mit Wechsel-
gesang und Spiel, z. B.
Spinn, spinn, meine liebe Tochter
Wie machen denn die Schuster
Hans ging zum Tor hinaus
Ich ging einmal spazieren
Es ließ sich ein Bau’r ein Faltrock schneid’n
Langer Franz, jetzt hol’ ich Dich zum Tanz
Die Stimmpflege
Die Hörerziehung
Erleben, körperliches Darstellen und Bewußtmachen musi-
kalischer Elemente:
Tun, was die Musik sagt: z. B.
Gehen, laufen, schleichen, springen nach gegebenem
Tempo.
Schwerpunkte erfassen und andeuten, z. B. durch
Prellen eines Balles.
Darstellen von schnell und langsam, laut und leise
durch Klatschen oder Gehen, von hoch und tief durch
Mitzeigen mit der Hand,
Heben und Senken eines Reifens oder Mitgehen ‚mit
dem Körper
Festigen des Grundtonbewußtseins, z. B. Vorspielen
eines Liedes ohne den letzten Ton, den die Kinder er-
gänzen, oder Gehen nach Musik, beim letzten Ton
gehen alle in die Hocke.
Räumliches Darstellen der Zwei- und Dreiteiligen Lied-
form, des Kanons.
Unterscheiden von Geräuschen und Klängen der Umwelt:
Geräusche im Klassenzimmer, am Fenster, auf der
Straße, in der Natur, Stimmen der Klassenkamera-
den, klingende Gegenstände, Musikinstrumente, Rufe
(siehe Stimmpflege), Wiedergeben der Rufe, singend
oder auf dem Glockenspiel.
Beispiele aus der Kunstmusik:
Beginnend in der Mittelstufe ist die Hörerziehung
durch die Einführung in vokale und instrumentale
Kunstwerke zu erweitern. Dafür eignen sich leicht
verständliche Kunstlieder wie „Komm lieber Mai“,
Mozart; „Das Heideröslein“, Schubert; „Guten Abend,
gute Nacht“, Brahms; Spielstücke z. B. aus Mozarts
Notenbüchlein, Klaviermusik poetischen Gehaltes,
zZ. B. von Schumann u. a., ferner ausgewählte Bei-
spiele der Programmusik, Konzertbesuche, Funk- und
Fernsehsendungen sollten das Sonderschulkind auch
an größere Musikwerke heranführen. Anekdoten und
Episoden aus dem Leben der großen Meister.
Das instrumentale Musizieren:
Hände, Finger und Füße dienen zunächst als ein-
fachste Instrumente zur Sprechtext- und zur Lied-
begleitung. Selbstgefertigte Klanghölzer, Raspeln oder
aus dem Orff-Instrumentarium Schellenrassel, Holz-
blocktrommel und Röhrenholztrommel u. a. erweitern
die Möglichkeiten der rhythmischen Begleitung. Die
Begleitung läuft dabei parallel zum Lied, betont nur
die Schwerpunkte oder führt ein rhythmisches Osti-
nato durch.
Die Stabspiele werden sparsam eingesetzt, zunächst
mit nur wenigen Tönen. „Klingende Stäbe“ erlauben
es, viele Kinder mit kleinen Aufgaben zu beschäfti-
gen.
Die in den Spielbüchern, z. B. Orff, Bergese u. a.
angegebenen Begleitungen werden tunlichst aufge-
teilt und vereinfacht. Blockflöten- oder Mundharmo-
nikaspiel, klassen- oder gruppenweise, können im
4. Schuljahr beginnen. Auf dieser Stufe wird ledig-
lich die Technik erlernt, ohne jede schriftliche Fixie-
rung von Noten oder anderen Symbolen.
Die rhythmische Erziehung
Gedächtnis- und Konzentrationsübungen z. B.:
Die Kinder gehen im Raum und sollen beim beglei-
tenden Triangelspiel auf Zehenspitzen gehen, beim
Spiel der Klanghölzer in die Hocke gehen und aus-
harren, bis auf der Handtrommel ‚gespielt wird, dazu
sollen sie gehen und klatschen. —
Wir gehen nur, wenn die Instrumente schweigen.
Ertönt Musik, bleiben wir stehen und lauschen. —
Wir lauschen dem nachhallenden Ton des Gongs und
erheben die Hand, wenn nichts mehr zu hören ist —
Echoklatschen
EL MEN
Ordnungs- und Disziplinübungen z. B.:
Gehen im Raum nach einem gegebenen Tempo, ohne
einander zu berühren. —
Die Kinder gehen hintereinander. Ein Kind führt die
Schlange und gibt nach einer von ihm selbst bemesse-
nen Zeit die Führung an das zweite Kind. —
Einordnungsübungen in vorgegebene musikalische Ab-
läufe:
Gehen, Laufen, Hüpfen, Schleichen, Klatschen, Klop-
fen, Schnipsen.