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Volume Nr. 7, 25. November 1988

Full text: Dienstblatt des Senats von Berlin (Public Domain) Ausgabe 1988 (Public Domain)

Dienstblatt des Senats von Berlin Teil VI Nr.7 25. November 1988 91 
DIN 1055 Teil 4 Seite 25 
zulässigen Spannungen des Lastfalles HZ gegenüber- Das Windmodell von DIN 1055 Teil 4.ist in allen seinen Teilen 
gestellt. eine derart vereinfachende Darstellung, daß die schärfere 
Dabei ist mit „s“ ausschließlich der Rechenwert der Erfassung bestimmter Einzelheiten kaum zu einer genaue- 
Schneelast nach DIN 1055 Teil 5, Ausgabe Juni 1975, ren Beschreibung der Windlast insgesamt führen dürfte. Für 
Abschnitt 3.1, gemeint. Insbesondere ist eine Kombina- wirklichkeitsnähere Ansätze muß generell auf die Grundla: 
e s/2 Ss . gen der modernen Windlasttheorie zurückgegriffen wer- 
tion „zw + a = ,wW+ A: nach DIN 1055 Teil 5, Ausgabe den. 
Juni 1975, Abschnitt 3.2, nicht möglich. Für Bauwerke, bei denen neben der Eigenlast die Windlast 
ed das Bemessungsergebnis wesentlich bestimmt, werden die 
Zen Unter BES ME TG Ze Anton aut unse Ängsten der verkegenden Norm nicht alı ausreichende 
Hochbauten aus der Ausgabe Juni 1938xxx der DIN 1055 UNNA OS in Erlase ung de Mn KUNgEn REN 
Teil 4 unverändert übernommene Windlastmodell besteht Sof ES EVEN NDESCHEN DIE in es e0EN 
IC X f für derartige Baukonstruktionen, z. B. Antennentragwerke 
aus Angaben über die resultierende Windlast am Bauwerk, und freistehende Kamine, enthalten genauere Ansätze, die 
NONE EECRLER CU CORE BE SE ne 
werden, Damit soll die Führung von Sicherheitsnachweisen COMO 
A jese 
soweit al$ möglich erleichtert werden. Führt der Berech- Regeln und den verschiedenen N Tygamiechen Windwirkun- 
nungsstaudruck nach Tabelle 1 zu unterschiedlichen Werten gen Rechnung tragen. 
innerhalb der Bezugsfläche A eines Bauwerks, so kann die Regelwerte, wie sie Tabelle 1 enthält, können insbesondere 
errmielt werden. Dabet I jeweils 2 ale 2 gr 4o0r6l aus wirtschaftlichen Gründen nicht nach den ungünstig 
ehörende-Teilbezugsfläche (mit > Adı= A). sten Verhältnissen, z. B. besonders exponierten Lagen, aus: 
9 9 1 gelegt werden. Daher mußte wie bisher in Verbindung mit 
dieser Tabelle 1 darauf hingewiesen werden, daß für Bau- 
mal werke, die dem Windangriff besonders stark ausgesetzt 
73 A sind, ein höherer Berechnungsstaudruck als erforderlich 
angesehen wird. Da es sich hierbei um die Ausnahmen, d. h. 
die eben nicht normbaren Fälle handelt, sah sich der Aus- 
& AA 2 schuß außerstande, die hierfür maßgebenden Bedingungen 
) abschließend aufzuzählen. Er hat lediglich als ein Beispiel 
Bauwerke angeführt, die auf einer das umliegende Gelände 
steil und hoch überragenden Erhebung stehen. 
AA; Die in Abschnitt 5.2.2 genannten und hierzu in Abschnitt 6.3 
| ) zZ zahlenmäßig angegebenen aerodynamischen Druckbei- 
Zr zZ Z werte sind über Teilbereiche der Bauwerksoberfläche 
W=cCre(q1AAy +2: AA2 +3 A As) räumlich gemittelte Werte. Sie werden daher an einzelnen 
AAy+AA>+4AA23=4 Stellen dieser Mittlungsbereiche auch überschritten. Bei 
der Berechnung durch Wind unmittelbar beaufschlagter 
Bild 15. Beispiel für Teilbezugsflächen Einzelbauteile sind die Spitzenwerte zu berücksichtigen 
Bei’ der Bemessung: „üblicher“ Hochbauten, die häufig Als Entscheidungshilfe in Zweifelsfällen kann Fußnote 1 her- 
x an £  TaLLi A angezogen werden. Während im Druckbereich der Spitzen: 
ehe Une OSTEN EL eiGer wert als 1,25facher Mittelwert allgemein beschrieben wer: 
wurde dieses  ereinfachenae Lastmodell. in den letzten den kann, sind im Sogbereich differenzierte Angaben, z.B 
. x für Dach- und Wandbereiche, erforderlich. 
Jahrzehnten offensichtlich als ausreichend empfunden. tr Um nn . 5 
Bestandteil dieses Windlastmodells ist ein Modell für die Definitionsgemäß können aerodynamische Beiwerte SS 
Beschreibung des Windes selbst, das ebenfalls starke Ver- schließlich AUS Meßergebnissen am umströmten Körper 3 
einfachungen enthält und nur in seiner Gesamtheit ge- durch Normierung, d.h. Bezug auf StrömungS: und körper- 
sehen werden kann. Wesentlich hieran ist, daß für den spezifische Größen ermittelt werden. Die zahlenmäßigen 
gesamten räumlichen Anwendungsbereich der Norm der- Ergebnisse hängen also bei ein und derselben Baukörper 
selbe Berechnungsstaudruck gilt, der sich mit der Höhe form noch ab von der Art der Strömung (z. B.turbulenzarme 
nach der in Tabelle 1 angegebenen ‚Treppenlinie“ ändert. Strömung mit konstantem Geschwindigkeitsprofil oder 
Das in Tabelle 1, Spalte 2, angegebene Höhenprofil der „Grenzschichtströmungen unterschiedlicher Profile und 
Windgeschwindigkeit kann als Annäherung an die durch Turbulenzintensitäten) und den ZUFNGTAISIUNG herangezo- 
2 enen Werten der Strömung (z.B En turbulenz- 
UV(Z) = v(10) + 0 beschriebene „Einhüllende“ mögli- 9 r F gie Sg 2 
cher Böenprofile aufgefaßt werden. Dieses Profil mit seinem armer Strömung Ar konstantem Geschwindigkeitsprofil 
Bezugswert v (10) =34,6 m/s in 10 m Höhe hat innerhalb des oder zeitlicher‘ Mittelwert "der Anströmgeschwindigkeit in 
Anwendungsbereiches der Norm merklich unterschied- Höhe der FaukOrperOberKante hei Messung Im hen 
liche Auftretenswahrscheinlichkeiten. Teilt man, der ein- schichtkanal ). Für die Hichtige VETWENdUNG SErOCyNaM! 
gangs erwähnten grundlegenden Neubearbeitung der scher Beiwerte per der Ermittlung der Windwirkungen auf 
Windlastregeln folgend, den Anwendungsbereich von Bauwerke Ist letztlich entscheidend, daß diese WEN Wie 
DIN 1055 Teil 4 in 4 Windgeschwindigkeitszonen, so tritt die- gem mit den gleichen Größen MuINPRZIEN ea Au 
ser Bezugswert nach neueren Untersuchungsergebnissen ihrer Normierung gedient haben. Die DSHNINONEN STANS 
des Deutschen Wetterdienstes in Zone I einmal in 50 Jah- Meßergebnissen n turbulenzarmen Kanalen mit konsian- 
ren, in Zone II einmal in 10 Jahren, in Zone III einmal pro Jahr (em Geschwindigkeitsprofil ermittelten aerodynamischen 
und in Zone IV zehnmal pro Jahr auf. Diese Windgeschwin- Beiwerte im Rahmen von DIN-1055 Teil-4- Sind im: Ab- 
digkeitszonenkarte ist im Anhang A’zu DIN 1056, Ausgabe 
Oktober 1984, Freistehende Schornsteine in Massivbauart; ‘) Vergleiche auch P. Bublitz, Ermittlung der aerodynami- 
Berechnung und Ausführung, als Bestandteil des DIN-Nor- schen Lasten an Bauwerken mit Hilfe eines neuen Wind- 
menwerkes veröffentlicht worden. kanals, VDI-Berichte Nr 419, 1981, insbesondere S. 97/98.
	        
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