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Volume Nr. 13, 31. Dezember 1984

Full text: Dienstblatt des Senats von Berlin (Public Domain) Ausgabe 1984 (Public Domain)

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Dienstblatt des Senats von Berlin Teil VI Nr. 13 31. Dezember 1984 
Allgemeines 
In den letzten Jahren sind an unmittelbar den Witterungs- 
einflüssen ausgesetzten Außenbauteilen des öfteren Mängel 
aufgetreten. An Stahlbetonbauteilen wurden zum. Teil 
Abwitterungen, vor allem jedoch Korrosion der ober- 
flächennahen Bewehrung und dadurch bedingte Risse oder 
Abplatzungen der Betondeckung beobachtet. 
Veränderte Umweltbedingungen beanspruchen die Außen- 
flächen von Bauwerken stärker als bisher. Verschiedene 
Gründe führten zu feingliedrigeren Konstruktionen; die 
neuen Bemessungsgrundlagen schufen hierzu die Voraus- 
setzungen. Hinzu kamen Einflüsse aus der veränderten 
Bauorganisation. ; 
Auch unter diesen veränderten Bedingungen widerstehen 
Außenbauteile aus Stahlbeton der Witterung jahrzehnte- 
lang ohne konservierende Maßnahmen, wenn sie sach: 
gerecht geplant und hergestellt worden sind. Dazu ist eine 
übertrieben feingliedrige Formgebung der Bauteile zu ver- 
meiden. Die Abmessungen sind auf die Maßtoleranzen von 
Schalung und Bewehrungslage abzustellen und müssen 
eine praktisch vollständige Verdichtung des Betons über 
den gesamten Querschnitt und eine satte Umhüllung der 
Bewehrung mit Beton der erforderlichen Zusammen- 
setzung ermöglichen. Außerdem sind mögliche Tempe- 
ratur- und Feuchtigkeitseinflüsse zu berücksichtigen. Die 
Konstruktion ist so zu wählen, daß Niederschläge rasch 
abgeführt werden. 
Eine besondere Bedeutung kommt der Betondeckung der 
Bewehrung zu, Sie muß an allen Stellen ausreichend groß 
sein. Der Beton muß so zusammengesetzt, so fest und so 
dicht sein, daß er auch im oberflächennahen Bereich gegen- 
über äußeren Einwirkungen einen ausreichend hohen 
Widerstand aufweist und daß der Bewehrungsstahl während 
der gesamten vorausgesetzten Nutzungsdauer in einem 
korrosionsschützenden, alkalischen Milieu verbleibt. 
Für Stahlbetonbauteile, die der Witterung unmittelbar 
ausgesetzt sind, ist daher künftig bei Anwendung von 
DIN 1045, Ausgabe Dezember 1978, folgendes zu be- 
achten. 
2 Betonzusammensetzung 
a) Zu Abschnitt 6.5.2: Allgemeine Bedingungen für die 
Herstellung des Betons, hier: Wasserzementwert 
Bei Beton BI und B II ist. der Betonzusammen- 
setzung ein Wasserzementwert w/z < 0,60 zugrunde 
zu legen (Sollwert). Bei der Güteprüfung nach Ab- 
schnitt 7.4.3.4 und den Überwachungsprüfungen 
nach DIN 1084, Teile 1 bis 3, darf kein Einzelwert 
des Wasserzementwertes 0,65 überschreiten. 
Abschnitt 6.5.3: Konsistenz des Betons 
Die Verarbeitbarkeit des Frischbetons muß den 
baupraktischen Gegebenheiten angepaßt sein. Fein- 
gliedrige Querschnitte oder dicht bewehrte Bau- 
teile erfordern in der Regel einen weichen Beton 
in der Mitte des Konsistenzbereiches K 3 (Ausbreit- 
maße a = 45 + 3 cm). 
c) Zu Abschnitt 6.5.5.1 und 6.5.6.1: Zementgehalt 
Der Zementgehalt bei Beton BI und BII soll 
— sofern nicht aufgrund anderer Bestimmungen 
höhere Zementgehalte erforderlich sind — in der 
Regel mindestens 300 kg/m3 verdichteten Betons 
betragen. Der Zementgehalt darf auf 270 kg/m3 
ermäßigt werden, wenn Zement der Festigkeits- 
klassen Z 45 oder Z 55 verwendet wird oder wenn 
der Beton unter einer laufenden Überwachung ge- 
mäß DIN 1084 hergestellt und gemäß DIN 1084 
Teile 1 und 2 eingebaut wird. Hierbei ist insbeson- 
dere auch die Anforderung an die Nachbehandlung 
des Betons in die Überwachung mit einzubeziehen. 
3 Festigkeitsklassen des Betons 
Zu Abschnitt 6.5.1, Tabelle 1: Festigkeitsklassen des 
Betons und ihre Anwendung 
Der Beton.muß mindestens der Festigkeitsklasse 
B 25 entsprechen, soweit nicht auf Grund anderer 
Bestimmungen eine höhere Festigkeitsklasse erfor- 
derlich ist. 
1 Betondeckung der Bewehrung 
Zu Abschnitt 13.2.1, Tabelle 10, Zeilen 2 bis 4, soweit die 
Bauteile unmittelbar der Witterung ausgesetzt sind. 
Die in der Tabelle angegebenen Betondeckungs- 
maße sind Mindestmaße, die zur Sicherstellung 
eines ausreichenden Korrosionsschutzes der Be- 
wehrung nicht unterschritten werden dürfen. Um 
diese Maße einzuhalten, sind die Verlegemaße 
hinsichtlich der Betondeckung in den Ausführungs- 
unterlagen, insbesondere in den Bewehrungsplänen, 
allgemein um mindestens 1 cm größer zu wählen. 
Wenn besondere Maßnahmen zur Einhaltung der 
Betondeckung getroffen werden (z. B. auf den An- 
wendungsfall abgestimmte,: schriftliche Verlege- 
anweisungen und Kontrollen an der Einbaustelle), 
reicht eine Erhöhung um 0,5 cm aus.1). Der Be- 
messung der Bauteile dürfen in der Regel die Min- 
destmaße zugrunde gelegt werden. 
Bei Spannbetonbauteilen ist die Richtlinie nur auf 
Bewehrung aus Betonstahl gemäß DIN 4227 Teil 1 
— Abschnitt 6.1 anzuwenden. 
4 Nachbehandeln des Betons 
Zu Abschnitt 10.3: Nachbehandeln des Betons 
Auf das Erfordernis einer gründlichen und aus- 
reichend langwirkenden Nachbehandlung des Be- 
tons wird ausdrücklich hingewiesen 2). 
1) Siehe auch 
Merkblatt „Betondeckung“‘, Fassung Oktober 1982 
Fundstellen: 
Beton- und Stahlbetonbau, Heft 11/1982, 
Seiten 295 und 296, 
beton, Heft 11/1982, Seiten 424 und 425. 
Siehe auch Merkblatt über die Nachbehandlung von 
Beton (z. Zt. in Bearbeitung). 
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