350
Dienstblatt des Senats von Berlin Teil VI
Seite 2 DIN 4108 Beiblatt
0 EA A N EN
1 Erläuterungen
1.1 Begriffe
1.1.1 Erhöhter Wärmeschutz
zin erhöhter Wärmeschutz ist die Begrenzung des Heiz-
energiebedarfs durch Verminderung der Transmissions-
und Lüftungswärmeverluste unter folgenden Gesichts-
punkten:
Für die Begrenzung der Transmissionswärmeverluste soll
der vorhandene mittlere Wärmedurchgangskoeffizient Rn
der wärmeübertragenden Umfassungsflächen des Ge-
Däudes den Wert km max Nach Tabelle 1 2) bzw. Bild 1 nicht
überschreiten. Die Werte Rım, max Sind in Abhängigkeit vom
Verhältnis der Umfassungsfläche F des Gebäudes zum hier-
durch eingeschlossenen Volumen V angegeben.
Für die Begrenzung der Lüftungswärmeverluste sollen die
Werte für die Fugendurchlässigkeit nach Abschnitt 1.3.2.1
und 1.3.2.2 nicht überschritten werden.
1.1.2 Mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient A,
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient km wird wie folgt
definiert:
1.2.2 Berechnung
der wärmeübertragenden Umfassungsfläche
Die wärmeübertragende Umfassungsfläche F eines Ge-
bäudes wird wie folgt ermittelt:
F*Fw+Fr+Eo+FG + For, (3)
wobei
Fw
die Fläche der Außenwände einschließlich sonstiger
nichttransparenter Außenbauteile,
die Fensterfläche (Fenster, Balkontüren u. ä.),
die wärmegedämmte Dach- bzw. Dachdecken-
fläche und die Deckenflächen unter nicht ausge-
bauten Dachgeschossen,
die Grundfläche des Gebäudes, sofern sie nicht an
die Außenluft grenzt (in.der Fläche FG sind auch die
Kellerdeckenflächen zu berücksichtigen), und
die Deckenfläche, die Aufenthaltsräume nach unten
gegen die Außenluft abgrenzt,
bedeuten (siehe hierzu auch Abschnitt 2.2).
1.2.3 Berechnung der F/V-Werte
Der Quotient F/V wird ermittelt, indem man die gemäß Ab-
schnitt 1.2.2 errechnete wärmeübertragende Umfassungs-
fläche F eines Gebäudes durch das von dieser Umfassungs-
fläche eingeschlossene Bauwerksvolumen V teilt.
QrT
fm F-Ad
Er gibt die Transmissionswärmeverluste Q-7 in kcal/h an, die
’e m? wärmeübertragender Umfassungsfläche des Gebäu-
des oder eines Gebäudeteiles und je °C Temperaturdiffe-
renz zwischen Innen- und Außenluft aus dem Gebäude-
inneren abfließen.
Die Ermittlung des mittleren Wärmedurchgangskoeffizien-
ten km erfolgt gemäß Abschnitt 1.2. Die Berechnung der
wärmeübertragenden Umfassungsfläche und des Quotien-
ten Umfassungsfläche/Bauwerksvolumen wird nach Ab-
schnitt 1.2.1 und nach Abschnitt 1.2.2 vorgenommen.
1.3 Beschreibung des erhöhten Wärmeschutzes
1.3.1 Transmissionswärmeverluste
Zur Verminderung der Transmissionswärmeverluste sollen
die in Tabelle 1 und Bild 1 angegebenen mittleren Wärme-
durchgangskoeffizienten km nicht überschritten werden.
Darüber hinaus darf der mittlere Wärmedurchgangskoeffi-
zient kKm(w+r) der Außenwandfläche einschließlich der Fen-
ster den Wert 1,6 kcal/(h - m? - °C) je Geschoß nicht über-
schreiten (siehe Ergänzende Bestimmungen zu DIN 4108,
Fassung. Oktober 1974).
Unter Berücksichtigung baupraktischer Lösungen können
Folgende Verminderungen der Transmissionswärmever-
luste bei Anwendung der Werte nach Tabelle 1 annähernd
erreicht werden:
Die Verminderung der Transmissionswärmeverluste gegen-
über DIN 4108, Ausgabe August 1969, betragen je nach
Wärmedämmgebiet und Fensterflächenanteil gegenüber
einer Ausführung mit Doppelverglasung rd. 20% bis 35%
und gegenüber einer Einfachverglasung rd. 20% bis 45%
{siehe hierzu Tabelle 2).
Die Verminderungen der Transmissionswärmeverluste ge-
genüber den Ergänzenden Bestimmungen zu DIN 4108, Aus-
gabe Oktober 1974, betragen, bezogen auf den Transmis-
sionswärmeverlust bei Anwendung der Ergänzenden Be-
stimmungen, bis rd. 20 %.
Wird ein höherer Wärmeschutz gegenüber den Werten nach
Tabelle 1 gewählt, so kann die Verringerung der Transmis-
sionswärmeverluste bzw. die hierdurch erreichte weitere
Heizenergieeinsparung unmittelbar durch einen Vergleich
der km-Werte (Km, max Und Km, vorhanden) Näherungsweise
angegeben werden.
1.2 Berechnungsverfahren
1.2.1 Ermittlung des mittleren
Wärmedurchgangskoeffizienten k,
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient km ergibt sich
aus folgender Gleichung:
Bw: Fw+Re Fr+0,8&kp FF
Sl AWLELEZZATD_ ID, (My)
vr“
0,5RG * Fo + kpı_* For
wobei kw, kr, kp, kg und kpı die zu wählenden Wärme-
durchgangskoeffizienten der zugehörigen unter Abschnitt
1.2.2 erläuterten Flächenanteile bedeuten. Werden Keller
aus’ Gründen besonderer Nutzung (z.B. als Aufenthalts-
räume) beheizt, sind in der Gebäudegrundfläche Fo neben
der Kellergrundfläche auch die erdberührten Wandflächen-
anteile zu berücksichtigen. Bei angrenzenden Gebäude-
teilen mit abgeminderter Raumtemperatur (z.B. außen-
liegendes Treppenhaus, Lagerräume u.a.) dürfen die ab-
grenzenden Flächen zwischen diesen Gebäudeteilen durch
ein besonderes Glied 0,5&4g : Fag im Zähler und ein sol-
ches Fag im Nenner erfaßt werden. Bei der Ermittlung des
Quotienten F/V sollen diese angrenzenden Gebäudeteile
nicht berücksichtigt werden.
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient Äm(W+PE) der
Außenwände errechnet sich wie folgt (siehe auch Ergän-
zende Bestimmungen zu DIN 4108, Fassung Oktober
1974 3)):
?) Trägt man die km-Werte von Gebäuden, deren Wärme-
schutz nach ‚den Ergänzenden Bestimmungen zu
DIN 4108, Fassung Oktober 1974, bemessen worden ist,
über das Verhältnis F/V auf, so stellen die Werte nach
Tabelle 1 bzw. Bild 1 näherungsweise die untere Umhül-
lende.dar.
km (W + FE) wird nach den Ergänzenden Bestimmungen
Jeschoßweise ermittelt.
Rw‘ Fw+Rg: Fr
Rm(W+P) hat
(2)
Nr. 37