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Volume 11. Februar 1975

Full text: Dienstblatt des Senats von Berlin (Public Domain) Ausgabe 1975 (Public Domain)

KO 
Dienstblatt des Senats von Berlin Teil VI 
Nr. 5 
DIN 4108 Beiblatt Seite 7 
2. Erläuterungen 
2.1. Mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient k,. 
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient k„ der 
wärmeübertragenden Umfassungsfläche eines Gebäudes 
{siehe Abschnitt 2.1.3), der in Abhängigkeit vom Ver- 
hältnis der Umfassungsfläche zum zugehörigen Bauwerk- 
volumen angegeben ist, soll die Werte nach Tabelle 3, 
Abschnitt 2.2’ nicht überschreiten. 
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient k,, wird wie 
folgt definiert: 
N 
m F.A0 
Er gibt den mittleren Wärmestrom Q (Transmissions- 
wärmeverlust in kcal je Stunde), an der je m? wärme- 
übertragenden Umfassungsfläche des Gebäudes und je 
Grad Celsius Temperaturdifferenz Ad zwischen Innen- 
und Außenluft aus dem Gebäudeinnern abfließt. 
Lüftungswärmeverluste werden durch Anforderungen 
nach Abschnitt 2.1.1 erfaßt. Der Gesamtwärmeverlust 
setzt sich im wesentlichen aus den Transmissions- und 
Lüftungswärmeverlusten zusammen. 
Die Ermittlung des mittleren Wärmedurchgangskoeffi- 
zienten k,, erfolgt gemäß Abschnitt 2.1.5. Die Berech- 
nung der wärmeübertragenden Umfassungsfläche und 
des Quotienten Umfassungsfläche/Bauwerkvolumen 
wird nach Abschnitt 2.1.3 und nach Abschnitt 2.1.4 
vorgenommen. 
Anhand der praktischen Berechnungsbeispiele dieses 
Beiblatts werden die Ermittlung der mittleren Wärme- 
durchgangskoeffizienten km und die Einhaltung der 
Anforderungen nach Abschnitt 2.2 erläutert. 
Es wird empfohlen, bei der Bemessung des Wärme- 
schutzes eines Gebäudes einen erfahrenen Heizungs- 
ingenieur hinzuzuziehen, der im allgemeinen auch in 
der Lage sein wird, technische Hinweise zur Planung 
und Ausführung zu geben, die zur weiteren Verminde- 
rung der Wärmeverluste beitragen. 
2.1.1. Anforderungen an die Fenster 
Es sollen mindestens Fenster mit doppelter Verglasung 
gewählt werden. Die Transmissionswärmeverluste solcher 
Fenster sind ungefähr halb so groß wie die einfach ver- 
glaster Fenster. Darüber hinaus ist. es in vielen Fällen 
zum Zwecke einer weiteren Energieeinsparung ange- 
bracht, dreifach verglaste Fenster zu wählen. Die Trans- 
missionswärmeverluste dieser Fenster gehen gegenüber 
doppelt verglasten Fenstern noch einmal um nahezu 
die Hälfte zurück. Die höhere Temperatur der inneren 
Glasoberflächen trägt zur Steigerung der Behaglichkeit bei. 
2.1.1.1. Wärmedurchgangskoeffizient kp für Fenster 
Für doppelt verglaste Fenster soll ein kp-Wert von 
2,8 kcal/h- m? . °C nicht überschritten werden. 
Tabelle 4 enthält die für Nachweise nach Abschnitt 2.1.5 
anzuwendenden Wärmedurchgangskoeffizienten kg für 
Fenster. , 
2.1.1.2. Lüftungswärmeverluste 
Um die Lüftungswärmeverluste zu begrenzen, dürfen 
die Fugendurchlaßkoeffizienten a der Fenster — ab- 
hängig von der Gebäudelage und -höhe — folgende 
Werte nicht überschreiten (siehe Tabelle 1). 
Der Nachweis der Eignung der Fenster erfolgt durch 
Prüfzeugnis einer hierfür anerkannten Prüfanstalt. 
Auf einen Nachweis der Fenster nach Tabelle 1; Zeile 1 
kann verzichtet werden für Holzfenster mit Profilen 
nach DIN 68121 — Holzfenster — Profile —, Ausgabe 
März 1973. 
Auf einen Nachweis der Fenster nach Tabelle 1, Zeile 1 
und 2, Beanspruchungsgruppen A und B (d.h. bis Ge- 
bäudehöhen von 20m) kann verzichtet werden für 
alle Fensterkonstruktionen mit umlaufender, alte- 
fungsbeständiger, weichfedernder und leicht auswechsel- 
barer Dichtung. Fest eingebaute Fenster ohne Öffnungs- 
möglichkeit können nach Tabelle 1, Zeile 2 eingeordnet 
werden, wenn sie dauerhaft und praktisch luftundurch- 
lässig eingedichtet sind. 
Es wird empfohlen, Fenster mit zusätzlicher Dichtung 
einzubauen. 
Allgemein ist es zweckmäßig, zur Gewährleistung eines 
hygienisch notwendigen Luftwechsels besondere regulier- 
bare Lüftungsklappen oder -vorrichtungen anzuordnen. 
2.1.2. Außenbauteile 
Der Wärmedurchlaßwiderstand der Außenbauteile 
(Außenwände, Dachdecken, Kellerdecken u. a.) muß in 
jedem Falle mindestens den Anforderungen in DIN 4108 
Tabelle 3, Ausgabe August 1969 (Mindestanforderungen) 
Tabelle 1. Fugendurchlaßkoeffizient a für Fenster 
Zeile 
Gebäudelage 
und 
Gebäudehöhe 
Normale Gegend ' 
windstarke Gegend 
nach DIN 4701 
und Gebäude mit 
mehr als 2 Voll- 
zeschossen 
Fugendurchlaßkoeffizient a 
bei einer Luftdruckdifferenz Ap = 1kp/m? (0,01 kN/m?) 
Beanspruchungsgruppe nach DIN 18055 Blatt 2 
m? | UN 
A (| 
2,01) ' 30 . 1002) 
B, C und D 
m? m? 
a || Cl) 
‚m- h-m- 
h-m- (5) m. (5 
(1,0 - 1002) 
1) Gegenüber Fenstern mit großen Lüftungswärmeverlusten (z.B. Einfachfenstern mit Fugendurchlaßkoeffi- | 
zienten gleich 3,0) ergeben sich Verringerungen der Lüftungswärmeverluste von = 14.
	        
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