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Dienstblatt des Senats von Berlin Teil VI
Nr. 5
DIN 4108 Beiblatt Seite 7
2. Erläuterungen
2.1. Mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient k,.
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient k„ der
wärmeübertragenden Umfassungsfläche eines Gebäudes
{siehe Abschnitt 2.1.3), der in Abhängigkeit vom Ver-
hältnis der Umfassungsfläche zum zugehörigen Bauwerk-
volumen angegeben ist, soll die Werte nach Tabelle 3,
Abschnitt 2.2’ nicht überschreiten.
Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient k,, wird wie
folgt definiert:
N
m F.A0
Er gibt den mittleren Wärmestrom Q (Transmissions-
wärmeverlust in kcal je Stunde), an der je m? wärme-
übertragenden Umfassungsfläche des Gebäudes und je
Grad Celsius Temperaturdifferenz Ad zwischen Innen-
und Außenluft aus dem Gebäudeinnern abfließt.
Lüftungswärmeverluste werden durch Anforderungen
nach Abschnitt 2.1.1 erfaßt. Der Gesamtwärmeverlust
setzt sich im wesentlichen aus den Transmissions- und
Lüftungswärmeverlusten zusammen.
Die Ermittlung des mittleren Wärmedurchgangskoeffi-
zienten k,, erfolgt gemäß Abschnitt 2.1.5. Die Berech-
nung der wärmeübertragenden Umfassungsfläche und
des Quotienten Umfassungsfläche/Bauwerkvolumen
wird nach Abschnitt 2.1.3 und nach Abschnitt 2.1.4
vorgenommen.
Anhand der praktischen Berechnungsbeispiele dieses
Beiblatts werden die Ermittlung der mittleren Wärme-
durchgangskoeffizienten km und die Einhaltung der
Anforderungen nach Abschnitt 2.2 erläutert.
Es wird empfohlen, bei der Bemessung des Wärme-
schutzes eines Gebäudes einen erfahrenen Heizungs-
ingenieur hinzuzuziehen, der im allgemeinen auch in
der Lage sein wird, technische Hinweise zur Planung
und Ausführung zu geben, die zur weiteren Verminde-
rung der Wärmeverluste beitragen.
2.1.1. Anforderungen an die Fenster
Es sollen mindestens Fenster mit doppelter Verglasung
gewählt werden. Die Transmissionswärmeverluste solcher
Fenster sind ungefähr halb so groß wie die einfach ver-
glaster Fenster. Darüber hinaus ist. es in vielen Fällen
zum Zwecke einer weiteren Energieeinsparung ange-
bracht, dreifach verglaste Fenster zu wählen. Die Trans-
missionswärmeverluste dieser Fenster gehen gegenüber
doppelt verglasten Fenstern noch einmal um nahezu
die Hälfte zurück. Die höhere Temperatur der inneren
Glasoberflächen trägt zur Steigerung der Behaglichkeit bei.
2.1.1.1. Wärmedurchgangskoeffizient kp für Fenster
Für doppelt verglaste Fenster soll ein kp-Wert von
2,8 kcal/h- m? . °C nicht überschritten werden.
Tabelle 4 enthält die für Nachweise nach Abschnitt 2.1.5
anzuwendenden Wärmedurchgangskoeffizienten kg für
Fenster. ,
2.1.1.2. Lüftungswärmeverluste
Um die Lüftungswärmeverluste zu begrenzen, dürfen
die Fugendurchlaßkoeffizienten a der Fenster — ab-
hängig von der Gebäudelage und -höhe — folgende
Werte nicht überschreiten (siehe Tabelle 1).
Der Nachweis der Eignung der Fenster erfolgt durch
Prüfzeugnis einer hierfür anerkannten Prüfanstalt.
Auf einen Nachweis der Fenster nach Tabelle 1; Zeile 1
kann verzichtet werden für Holzfenster mit Profilen
nach DIN 68121 — Holzfenster — Profile —, Ausgabe
März 1973.
Auf einen Nachweis der Fenster nach Tabelle 1, Zeile 1
und 2, Beanspruchungsgruppen A und B (d.h. bis Ge-
bäudehöhen von 20m) kann verzichtet werden für
alle Fensterkonstruktionen mit umlaufender, alte-
fungsbeständiger, weichfedernder und leicht auswechsel-
barer Dichtung. Fest eingebaute Fenster ohne Öffnungs-
möglichkeit können nach Tabelle 1, Zeile 2 eingeordnet
werden, wenn sie dauerhaft und praktisch luftundurch-
lässig eingedichtet sind.
Es wird empfohlen, Fenster mit zusätzlicher Dichtung
einzubauen.
Allgemein ist es zweckmäßig, zur Gewährleistung eines
hygienisch notwendigen Luftwechsels besondere regulier-
bare Lüftungsklappen oder -vorrichtungen anzuordnen.
2.1.2. Außenbauteile
Der Wärmedurchlaßwiderstand der Außenbauteile
(Außenwände, Dachdecken, Kellerdecken u. a.) muß in
jedem Falle mindestens den Anforderungen in DIN 4108
Tabelle 3, Ausgabe August 1969 (Mindestanforderungen)
Tabelle 1. Fugendurchlaßkoeffizient a für Fenster
Zeile
Gebäudelage
und
Gebäudehöhe
Normale Gegend '
windstarke Gegend
nach DIN 4701
und Gebäude mit
mehr als 2 Voll-
zeschossen
Fugendurchlaßkoeffizient a
bei einer Luftdruckdifferenz Ap = 1kp/m? (0,01 kN/m?)
Beanspruchungsgruppe nach DIN 18055 Blatt 2
m? | UN
A (|
2,01) ' 30 . 1002)
B, C und D
m? m?
a || Cl)
‚m- h-m-
h-m- (5) m. (5
(1,0 - 1002)
1) Gegenüber Fenstern mit großen Lüftungswärmeverlusten (z.B. Einfachfenstern mit Fugendurchlaßkoeffi- |
zienten gleich 3,0) ergeben sich Verringerungen der Lüftungswärmeverluste von = 14.