Nr. 22
Dienstblatt des Senats von Berlin Teil VI
Seite 14 DIN 1053 Blatt 1
en
MA
5 BA
Wegen Verwendung der verschiedenen Mörtelgruppen siehe
Abschnitt 4.4.
Wegen Verwendung von Zusatzmitteln siehe Abschnitt 4.1.4.2.
7.4. Zulässige Beanspruchung
von Bauteilen aus künstlichen Steinen
7.4.1. Rechenannahmen
7.4.1.1. Lochsteine, Lochziegel,
Hohlblocksteine
Bei Lochsteinen, Lochziegeln und Hohlblocksteinen sind die
Beanspruchungen ohne Abzug der Hohlräume zu ermitteln;
bei bewehrtem Mauerwerk siehe Abschnitt 5.4.3.
7.4.1.2. Auflagermauerwerk
unter Decken und Balken
Bei der Ermittlung von Spannungen unter Auflagern von
Decken und Balken darf zur Ermittlung der Auflagerpressun-
gen im Bereich der mitwirkenden Auflagerfläche mit gleich-
mäßiger Spannungsverteilung gerechnet werden.
7. Berechnungsgrundlagen
7.1. Lastannahmen
Bei Hoch- und Ingenieurbauten gilt DIN 1055, soweit bei
Ingenieurbauten für die Verkehrslasten nicht Sondervor-
schriften maßgebend sind oder besondere Lasten berück-
sichtigt werden müssen.
7.2. Temperatureinflüsse
Bei baulichen Anlagen ist der Einfluß von Temperaturände-
rungen (nach Tabelle 9) dann zu berücksichtigen, wenn da-
durch Schäden entstehen können.
7.3. Verformungskenngrößen
7.3.1. Berücksichtigung der Mauerwerksverformungen
Durch Nichtbeachtung der Formänderungseigenschaften des
Mauerwerks können Risse auftreten, die in ungünstigen
Fällen auch die Standsicherheit beeinträchtigen können.
Diese durch Vertikal- oder Horizontalverformungen hervor-
gerufenen Schäden können durch Abstimmung von Material-
eigenschaften und Konstruktion weitgehend vermieden wer-
den’).
Bei längeren Gebäuden sind mit Rücksicht auf die Form-
änderungen des Mauerwerks durchgehende Fugen anzu-
ordnen.
7.3.2. Rechenwerte für die Verformungseigenschaften
Als Rechenwerte für die Verformungseigenschaften der
Mauerwerksarten aus künstlichen Steinen können die in
Tabelle 9 angegebenen Werte angenommen werden.
Die Verformungseigenschaften der Mauerwerksarten kön-
nen stark streuen; es muß damit gerechnet werden, daß ein-
zelne Werte bis zur Hälfte über oder unter den angegebe-
nen Rechenwerten liegen.
?) Zur Berechnung der Größe der Formänderungen im Ein-
zelfall und zur Ermittlung der Grenzwerte, bei denen
mit wesentlichen Rißschäden nicht gerechnet zu werden
braucht, sind u. a. folgende Veröffentlichungen erschienen:
Brandes: Dächer mit massiven Deckenkonstruktionen —
Ursachen für das Auftreten von Schäden und deren Ver-
hinderung (Berichte aus der Bauforschung, Heft 87, Verlag
W. Ernst und Sohn, Berlin, 1973).
Meyer: Verformung von Mauerwerk, Einfluß von Schwin-
den und Kriechen des Mauerwerks auf die Rißbildung in
Querwänden von gemauerten Gebäuden (Baupraxis
Heft 5/1972).
Pfefferkorn: Konstruktive Planungsgrundsätze für Dach-
decken und ihre Unterkonstruktionen (Das Baugewerbe,
Hefte 18 bis 21/1973).
Pieper/Hage: Wandrisse aus Formänderungen des Mauer-
werks und Maßnahmen dagegen (Detail, Heft 1/1970).
Risse aus Formänderungen des Mauerwerks (Jahrbuch Zie-
gel 1971/72).
Wesche/Schubert: Zum Verformungsverhalten von Mauer-
werk (Bauingenieur, Heft 12, 1971).
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Tabelle 9. Rechenwerte für die Verformungseigenschaften von Mauerwerk
mit den Mörtelgruppen II, IIa und II
y_
_2 1 Ss
Elastizitätsmodul
4 | 5
Endkriechzahl?®)
6 | v
Endschwindmaß
\ ” K
Temperaturdehnzahl
1
103 Kolcn?
(103 MN/m2)
Mörtelgruppe
m | m
25 (25) 115 a =
506) 2 @ 12 e5
505
31 und 30°) (3) | 40") (4)
100 (10)
150 (15) 50") (5) | 60") (6)
5 250 (25) 70 (7) |80 (8)
'6 350 (35) 80 (8) {100 (10)
©) ex = Endkriechmaß
E21 = Tr
1) bei Steinen aus Beton mit geschlossenem Gefüge nach DIN 18153 100 x 103 kp/cm2 (10 x 103 MN/m2)
12) Schwinden und Quellen im Bereich von + 0,1 mm/m möglich
Ar
mm
aa K
| Kalksandstein| 5
Leicht-
und Gas- .
beilonsieine | betonsteine