Path:
Volume 12. Oktober 1970

Full text: Dienstblatt des Senats von Berlin (Public Domain) Ausgabe 1970 (Public Domain)

V1/1970 
Seite 103 
Außerdem ist der Flachsturz so herzustellen, daß das Gefüge und die Dichtig- 
keit des Betons im Bereich.der Fugen zwischen den Schalen nicht beeinträch- 
tigt werden. ; 
Die Schalen dürfen auf die Betondeckung der Bewehrung nicht angerechnet 
werden. 
Bei Zuggurten aus Stahlleichtbeton sind die „Vorläufigen Richtlinien für Aus- 
führung und Prüfung von Stahlleichtbeton‘“, Fassung August 1967, zu beach- 
zen. 
3. 
Herstellung der Druckzone 
5.1. Die Druckzone ist aus Mauerwerk in regelrechtem Verband mit vollständig 
gefüllten Stoß- und Lagerfugen oder aus Beton (z.B. Ringanker) mindestens 
der Güte B 160 herzustellen. 
Für die Übermauerung dürfen Vollziegel oder Hochlochziegel A nach DIN 105 
und Kalksand-Voll- und Lochsteine nach DIN 106 mit einer Druckfestigkeit 
von mindestens 150 kp/cm? verwendet werden. Hochlochziegel mit versetzten 
oder diagonal verlaufenden Stegen dürfen nur verwendet werden, wenn ihre 
Druckfestigkeit mindestens 250 kp/cm?. beträgt und der Querschnitt keine 
Griffschlitze aufweist. Der Mauermörtel muß mindestens der Mörtelgruppe II 
nach DIN 1053 Tafel 3 entsprechen. 
a 
3 
Bemessung der Flachstürze 
65.1. Die Biegetragfähigkeit der Flachstürze errechnet sich nach DIN 2045 mit 
folgenden Einschränkungen: 
Besteht die Druckzone aus Mauerziegeln, so ist mit n=—40 und zul op 
= 12 kp/cm? zu rechnen. Besteht die Druckzone aus Beton, 50 ist die zulässige 
Biegedruckspannung zul oy = 60 kp/cm? einheitlich für alle Betongüten., 
[st die Auflagertiefe geringer als 15cm, so ist für Betonrippenstahl III die 
zulässige Spannung mit zul 0% = 2000 kp/cm? in Rechnung zu stellen. 
Die zulässige Querkraft errechnet sich aus 
1-4 0,4 
zul Q = Tzul * b-z 104 
Hierin bedeuten: 
= 1,1 kp/cm? = zul. Schubspannung bei Mauerwerk 
u — 20 kp/em? = zul. Schubspannung bei allen Betongüten 
d = Sturzbreite 
Z = Hebelarm der inneren Kräfte 
. max. Moment 
Ve Schubschlankheit == LS 
max. Querkraft X Nutzhöhe 
A N Stützweite 
Für Gileichlast gilt \ = Ha 
4 X Nutzhöhe 
Wird i< 0,6, so ist mit 0,6 zu rechnen und die dazugehörige Nutzhöhe aus 
obiger Gleichung zu ermitteln. 
Die Druckzone darf nur bis zu einer Nutzhöhe entsprechend Abschnitt 6.1. als 
statisch mitwirkend angenommen werden; über Decken bzw. Ringankern auf- 
gesetztes Mauerwerk oder Beton dürfen nicht in Rechnung gestellt werden. 
d.2. 
7. 
Einbau der Flachstürze 
7.1. Die Zuggurte sind beim Einbau im Abstand von höchstens 1,25 m zu unter- 
stützen, bis der Druckgurt ausreichende Festigkeit erreicht hat. Im allge- 
meinen genügen 7 Tage. Alle Lasten aus Fertigteildecken oder Schalungen für 
Ortbetondecken müssen gesondert abgefangen werden. 
Die Zuggurte sind am Auflager in ein Mörtelbett zu verlegen. Die Tiefe des 
Auflagers muß mindestens 11,5 cm betragen; ist sie größer, so muß sie dem 
Mauersteinmaß angepaßt sein. 
7.3. Die Oberseite des Zuggurts ist vor dem Aufmauern oder Aufbetonieren sorg- 
fältig von Schmutz zu reinigen und anzunässen. 
7.4. Beschädigte Zuggurte dürfen nicht verwendet werden. 
7.5. Werden die Stürze nicht vom Hersteller selbst eingebaut, so hat er jeder 
Lieferung eine Einbauanweisung beizufügen. 
Statischer Nachweis 
Der statische Nachweis für die Tragfähigkeit des Sturzes ist in jedem Einzelfall zu 
erbringen. Hierfür können auch Bemessungstafeln verwendet werden, die von 
einem Prüfamt für Baustatik geprüft sind. Ein rechnerischer Nachweis für den 
Transport- und Montagezustand ist nicht erforderlich. 
2 
Nr. 26 
Dt 
Anlage 30
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.