Ausgegeben am 14. 8. 1961
Dienstblatt des Senats von Berlin
Teil VI Bau- und Wohnungswesen
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VI/1961 |
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Nr. 30
Inhalt:
Nr. 30
Ausführungsvorschriften zum Bundesbaugesetz — Erster bis Dritter Teil (mit Ausnahme von
88 40 bis 44) —
Seite 95
BauWohn IB 3 7 An
VI-30__ | Fernruf: 87 05 91 — (95) 4718 — [+ 7.061.
An die Bezirksämter — BauWohn —
nachrichtlich
an den Rechnungshof von Berlin
4.
Als Bebauungspläne gelten gemäß 8 173 Abs.3 Satz 1
BBauG auch bisherige baurechtliche Vorschriften, so-
weit sie verbindliche Regelungen der in $ 9 BBauG be-
zeichneten Art enthalten.
Bebauungsplanregelungen in diesem Sinne; nämlich
konkrete Regelungen über Art und Maß der baulichen
Nutzung, über die Bauweise sowie über die überbau-
baren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen ent-
halten 8 6 Nr.2 und 3, 8 7 Nr. 2 bis 16 und 8 8 Nr. 1
und 2 der Bauordnung in Verbindung mit dem Bau-
nutzungsplan in der Neufassung vom 18. Dezember
1960 (ABl 1961 S. 742). Der Baunutzungsplan behält
damit neben seinem Charakter als vorbereitender
städtebaulicher Plan die ihm durch .die Bauordnung
verliehene zusätzliche Funktion eines generellen Aus-
füllplanes für Art und Maß der baulichen Nutzung, der
in Verbindung mit den baurechtlichen Vorschriften
wirksam wird, sofern Einzelbebauungspläne mit aus-
reichenden Festsetzungen über die bauliche Nutzung
nicht bestehen. .
Die Bezugnahme auf den wegfallenden $ 19 Abs. 1 des
Planungsgesetzes in $ 6 Nr.2 der Bauordnung ist ge-
mäß 8 186 Abs. 2 BBauG dahin geändert, daß an die
Stelle des 8 19 Abs.1 des Planungsgesetzes die ent-
sprechende Vorschrift des 8 35 BBauG tritt.
Für die übrigen städtebaulichen Vorschriften der
88 6 bis 9 der Bauordnung gilt folgendes:
a) 8 6 Nr.1 und 8 7 Nr.1 entfallen auf Grund von
8 186 Abs. 1 BBauG,
b) die übrigen Vorschriften gelten fort, und zwar
aa) 86 Nr.4 bis 9, 87 Nr.17 bis 22, $8 Nr.13
(mit Ausnahme der Angabe der Bauwich-
breite), 14 bis 16, 18 bis 19 (mit Ausnahme der
Angabe der Bauwichbreite) auf Grund von
8 173 Abs.5 BBauG, da sie nach der bisher
möglichen Beurteilung Gegenstände der vom
Bundesminister für Wohnungsbau nach 8 2
Abs. 10 BBauG noch zu erlassenden Rechtsver-
ordnungen, insbesondere der Baunutzungsver-
ordnung enthalten;
8 6 Nr. 10 bis 17, 8 8 Nr. 3 bis 12, 17, 20 bis 24,
ferner 8 8 Nr. 13 und 19, soweit sie die Breite
des Bauwichs bestimmen, sowie 8 9 auf Grund
ihres bauordnungsrechtlichen Charakters, kraft
dessen sie vom Bundesbaugesetz unberührt
bleiben.
Nach dem Inkrafttreten der unter aa bezeichneten
Rechtsverordnungen muß u. U. mit gewissen Ver-
schiebungen zwischen den Gruppen aa und bb ge-
rechnet werden.
Unberührt vom Inkrafttreten des Ersten bis Dritten
Teiles des Bundesbaugesetzes bleiben gemäß $ 186
Abs. 3 BBauG grundsätzlich auch die Vorschriften der
Verordnung über Garagen und Einstellplätze vom
17. Februar 1939 (RGBI I S. 219) in der Fassung des
Erlasses vom 13. September 1944 (RABI I S. 325).
Ausführungsvorschriften zum Bundesbaugesetz
Erster bis Dritter Teil
(mit Ausnahme von 88 40 bis 44)
Auf Grund des 8 6 Abs.2 Buchst. b AZG wird zur Aus-
führung des Bundesbaugesetzes vom 23. Juni 1960 (BGBII
S. 341 / GVBEI S. 665) folgendes bestimmt:
Rechtsgrundlagen
Mit dem Inkrafttreten des Ersten bis Dritten Teiles des
Bundesbaugesetzes am 29. Juni 1961 sind im Geschäfts-
bereich der Bauaufsichtsämter und der Ämter für Stadt-
planung insbesondere folgende Rechtsänderungen wirksam
geworden:
Auf Grund von 8 186 Abs.1 BBauG sind u. a. außer
Kraft getreten:
a) das Gesetz über die Aufschließung von Wohnsied-
lungsgebieten vom 22. September 1933 (RGBIl I
S.659) in der Fassung des Gesetzes vom 27. Sep-
tember 1938 (RGBI I S. 1246) nebst der Verordnung
zur Ausführung dieses Gesetzes vom 25. Februar
1935 (RGBI I S. 292):
das preußische Gesetz betr. die Anlegung und Ver-
änderung von Straßen und Plätzen in Städten und
ländlichen Ortschaften vom 2. Juli 1875 — Flucht-
liniengesetz —, das für Berlin teilweise bereits durch
das Planungsgesetz aufgehoben war; mit dem
Fluchtliniengesetz entfällt auch das Berliner Orts-
gesetz zur Ausführung des Fluchtliniengesetzes in
der Fassung vom 11. August 1955 (GVBl S.731,
850), das die Grundlage des sog. ortsstatutarischer
Bauverbots bildet;
das Gesetz über die städtebauliche Planung im Land
Berlin (Planungsgesetz) vom 22. August 1949 in der
Fassung vom 22. März 1956 (GVBl S. 272).
An die Stelle dieser Vorschriften sind die Vorschriften
des Ersten bis Dritten Teiles des Bundesbaugesetzes,
88 1 bis 9 des Gesetzes zur Ausführung des Bundes-
baugesetzes vom 21. Oktober 1960 (GVBl 5.1080),
$$ 1 und 17 der Ersten Verordnung zur Ausführung
des Bundesbaugesetzes vom 31. Oktober 1960 (GVBl
S. 1094) sowie die Zweite Verordnung zur Ausführung
des Bundesbaugesetzes vom 27. Juni 1961 (GVBl
S. 813). Durch die Zweite Verordnung zur Ausführung
des Bundesbaugesetzes werden die auf Grund der bis-
her geltenden Vorschriften aufgestellten vorbereiten-
den städtebaulichen Pläne (Flächennutzungsplan,
Hauptgrünflächenplan und Baunutzungsplan) gemäß
8 173 Abs.2 BBauG als im Sinne des 8 5 BBauG
weitergeltende Pläne übergeleitet.
Als Rechtsgrundlagen für Entscheidungen über die Zu-
Jässigkeit von Bauvorhaben gelten gemäß $ 173 Abs. 3
Satz 1 BBauG die förmlich festgestellten Fluchtlinien-
pläne und die bisher auf. Grund des Planungsgesetzes
festgesetzten Bebauungspläne weiter.
5.
6.
II.
Bebauungsplanverfahren
Der in 8 3 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes zur Ausführung
des Bundesbaugesetzes vom 21. Oktober 1960 (GVBl
S. 1080) behandelte Beschluß des Bezirksamtes über die
Aufstellung eines Bebauungsplanes ist für eine Reihe
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