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Volume Nr. 1, 13. Januar 1984

Full text: Dienstblatt des Senats von Berlin (Public Domain) Ausgabe 1984 (Public Domain)

Dienstblatt des Senats von Berlin 
Teil | Inneres - Finanzen - Justiz. 
Nr. 1 
Berlin, den 13. Januar 1984 
BERLIN 
Zu Beginn des Jahres 1984 gelten meine Gedanken allen Mitarbeitern der Berli- 
ner Verwaltung. Sie erfüllen Ihre Pflicht in Diensten des Landes Berlin, nicht einer 
Regierung, und schon gar nicht der Persön eines Regierenden Bürgermeisters. 
Dennoch möchte ich mich in diesem Jahr zunächst als Person an Sie wenden. 
Als ich mein Amt antrat, hatte ich nur wenig Erfahrung in der Exekutive. Ihre Kraft 
und Ihr Rat, Ihre Kritik und Einsatzbereitschaft waren mir eine wertvolle Unterstüt- 
zung, für die ich Ihnen von Herzen danke. 
Ich werde in Kürze aus diesem Amt scheiden: Ein Nachfolger wird - wie ich — auf 
Ihre Mitarbeit angewiesen sein. Ich bitte, daß Sie ihm die Loyalität entgegenbrin- 
gen, die. ich von, Ihnen erfahren habe. 
Der öffentliche Dienst ist zuallererst ein Dienst an der Öffentlichkeit. Seine Mit- 
arbeiter unterliegen strengeren Maßstäben der Kritik als andere. Ihr Beruf erfor- 
dert Pflichtbewußtsein, Geduld und in der letzten Zeit auch Opferbereitschaft. 
Daran wird sich 1984 nichts ändern. Aber zugleich genießen Sie einen unschätz- 
baren Vorteil. Trotz des erforderlichen Stellenabbaus ist für Sie die Gefahr, den 
Arbeitsplatz zu verlieren, weitaus. geringer als für Ihre Kollegen außerhalb des 
öffentlichen Dienstes. Das rechtfertigt nicht alles, aber doch den Verzicht auf 
manche Ansprüche, die zu erfüllen in der Vergangenheit viele als selbstverständ- 
liche Pflicht ihres Arbeitgebers ansahen. Denn dieser Arbeitgeber ist niemand 
anders als die Gemeinschaft der Bürger und/Steuerzahler. 
Im vergangenen Jahr sind wichtige Fortschritte und Weichenstellungen im 
Bereich der Wirtschafts-, Sozial-, Wohnungs- und Ausländerpolitik erreicht wor- 
den. Es besteht -„begründeter Anlaß zur Zuversicht. Dennoch bedrücken uns 
Sorgen. Das gilt vor allem für die Lage auf dem Arbeitsmarkt. ; 
Die Politik kann und will nicht alles beeinflussen oder bewirken. Aber die politi- 
sche Führung mit dem gesamten öffentlichen Dienst hat ihre ganze Kraft darin zu 
setzen, die Lage in und für Berlin im Interesse einer sicheren Zukunft nach innen 
und außen zu verbessern. Daran gemeinsam zu arbeiten, ist eine große Heraus- 
forderung. 
Ich wünsche Ihnen allen dazu Ideen, Mut, Engagement und Erfolg neben persön- 
licher Zufriedenheit und Glück für Sie und Ihre Angehörigen. 
ui fc dden
	        
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