Dienstblatt des Senats von Berlin
Teil | Inneres - Finanzen - Justiz
Nr. 1
Berlin, den 21. Januar 1983
A RER
BERLIN
Das vor uns liegende. Jahr wird viele Aufgaben an uns stellen, die unsere
ganze Kraft verlangen. Schon zu Beginn des vergangenen Jahres habe ich
an dieser Stelle die großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten erwähnt, denen
wir uns alle in der gesamten Bundesrepublik Deutschland gegenübersehen.
Manches ist inzwischen noch schwieriger geworden. Die Wünsche sind noch
immer groß und vielfältig, aber die meisten Kassen sind leer. Anzeichen
für eine Besserung sind noch klein; wo wir sie erkennen, wollen wir alles
zu ihrer Unterstützung tun. /
Jeder einzelne und so auch jede Regierung muß mit dem auskommen, was
verdient und erarbeitet wird. Die Einsicht wächst, daß wir weder auf Kosten
anderer noch auf Kosten der Zukunft leben dürfen. Das Vorhandene so
gerecht wie möglich zu verteilen, heißt nicht, allen gleich viel geben
zu können. Mancher wird vielmehr auf liebgewordene Gaben verzichten
müssen, weil nur dort gespart werden kann, wo es nicht um das Lebens-
notwendige geht.
Der Dienst für die Öffentlichkeit ist verantwortungsvolle Arbeit. Je weniger
wir dabei Anlässe für Kritik von außen schaffen, um so mehr wird dieser
öffentliche Dienst anerkannt werden.
Wer im öffentlichen Dienst arbeitet, tut dies mit geringerem Beschäftigungs-
risiko als außerhalb. Dies wissen unsere Mitbürger sehr wohl, vor allem,
soweit sie in gefährdeten Bereichen der Wirtschaft arbeiten oder zur Zeit
gar arbeitslos sind. Aber wir im öffentlichen Dienst sollten uns dessen be-
wußt sein.
Allen, die in diesem Bewußtsein ihre Pflichten gut erfüllen, danke ich dafür
herzlich. Jedem Mitarbeiter der Berliner Verwaltung wünsche ich für das
Jahr 1983 Zufriedenheit und Erfolg am Arbeitsplatz, Gesundheit und persön-
liches Glück. Für unsere Stadt möge es ein gutes Jahr werden, das wir frei
von äußerer Gefahr und innerer Gefährdung erleben können.
(ui Mine