zu müfjjen glauben. — Es wird über]chen, dak cin großer Theil
der Wajlerihäden im Oderbrudhh vermieden worden wäre, wenn man
der BorfluthH im Innern des Bruches größere Aufmerfjamfkeit ge:
IHenft Haben würde und das Grabenneg zur AWbführung größerer
Drängewaljermajlen in Jahren Höherer Wafferjtände geeignet er-
halten hätte. —
Ein LandwirthH des Oderbruches foll in den fedhziger Yahren
leinen Iandwirth/HaftlidHen Ruhm damit begründet haben, dakz er
auf Jeiner ausgedehnten Feldmark die lältigen Gräben zuwerfen ieh.
Sie waren ja nahezu ausgetrodnet, für die Waljerabführung ent:
behrlid) und bildeten eine erheblidhe Wirthlhaftserjhwernik, während
durd) das Zujhütten einige Morgen Meizboden ohne befondere
Umjtände gewonnen wurden. — Dies „praitijdHe‘“ Vorgehen fand
natürlich) viele Nadahmer. Sie Haben alle ihre VBoreiligtkeit fpäter
bitter bereut und [Hließlih mit großen Opfern die Gräben wieder
aufwerfen müjjen, nachdem ihnen in den folgenden walferreihen
Sahren die Ernten durd) mangelnde BorfluthH vielfach vernichtet
waren. -- Es ijt natürlidh, daß von allen diejen Befigern erlt
tüchtig auf die Wafjerbautechniker und ihre Oderwerke raijonnirt
wurde, ehe man die eigenen Fehler eingeftand und jidH zur oft:
ipieligen Correctur derjelben aus der eigenen Tajdhe entfchloß. —
Die Gräben find eine der erlten Exijtenzbedingungen der
Brucwirthjdhaften. Soll es jedoch) dem Niederungsbewohner möglich
jein, den Grund und Boden inten]iv zu entwälfern, jo muß in
erjter Linie natürlid) dafür Sorge getragen werden, dak feine Gräben
in den Hauptentwäfjflerungszügen die genügende Borfluth finden. —
3roß der vielen aufgewendeten Millionen hat jiH dies bisher im
Obderbruc nicht erreihen Iufjen. — Durdh die Meliorationen find
große Erfolge gefdhaffen worden, doc) Hat es diejen an der Stetigkeit
gefehlt, die der Landmann braucht, um feinen Wirthjchaftsbeitrieb
jicher zu fundiren und ih Jeines Bejikes in |tiller Zufriedenheit
zu erfreuen. —- Die gefhaffenen Meliorationsmittel reihen nicht