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III. Abschnitt. Das Rektorat Jean-Pierre Ermans

Full text: Festschrift zur Feier des 200jährigen Bestehens des Königlichen Französischen Gymnasiums / Grünwald, Eugen (Public Domain)

Von sonstigen Veränderungen, die der Lehrplan erfuhr, sind 
ausser der. Vervollkommnun:“ ©“ 7 Mrweiterung des Unterrichts in der 
Religion, in neuerer Geographi, © teschichte besonders diejenigen 
zu. nennen, welche den Unterri* Französischen und Deutschen 
betrafen. 
Nachdem eine erste Anregung dazu schon im Jahre 1772 gegeben 
worden war, wogte seit der: *:- 7°” jm Conseil academique der 
Kampf, ob deutscher Unterricht m > ‚Nege erteilt werden sollte oder 
nicht. Der Arzt Pelisson hatte den betreffenden Antrag gestellt, jedoch 
EKrman, Merian, damals Direktor der Königlichen Akademie der 
sehönen Künste, und die Mehrzahl der übrigen Mitglieder hatten sich 
dagegen erklärt, da ma” \)zutsch in Berlin auf der Strasse, nötigen- 
falls. auch auf anderen (*—m1r asien oder im Privatunterrichte, lernen 
könne,. während man das C lege um des Französischen willen auf- 
suchte. Dem hielt man von der anderen Seite entgegen, dass für das 
Französische am College lange nicht genug und jedenfalls nicht das 
Richtige geschähe, dass die Lehrer ausserhalb des lebendigen Stromes 
der Entwickelung in dem Heimatlande dieser Sprache stünden, dass 
mithin die Schüler von ihnen meist nur ein veraltetes und von 
Germanismen durchsetztes Französisch hören und annehmen könnten. 
Um diesen Vorwürfen zu begegnen, stellt- Zrman noch vor Schluss 
desselben Jahres: den Antrag, eine planmässirme Unterweisung in der 
französischen Sprache und Litteratur für die oberen Klassen einzu- 
führen, auch Preise für besonders gute Fortschritte in diesem Fache 
auszusetzen; damit aber gleichzeitig die Lehrer in genauere Fühlung 
mit der neueren Sprachentwicklung gebracht würden, dachte 
er daran, einen gebildeten Franzosen, der gründliche littera- 
rische und grammatikalische Studien gemacht hätte, an die Anstalt 
zu ziehen und erbat für diesen speziellen Zweck vom Könige eine 
Zuwendung von 1000 Thlr. Das Gesuch wurde abgelehnt und man 
musste sich auf eine vorläufige Ordnung des Unterrichts nach einem 
von. Merian schon früher (wahrscheinlich 1772) aufgestellten Plane 
beschränken (1789). Ausserdem erhielt der jüngere Erman, dem 
3 Jahre vorher der Titel als Professeur de langue grecque vom Könige 
verliehen worden war, den Auftrag, in allwöchentlich mit den Lehrern 
abzuhaltenden Konferenzen über die Reinheit und Korrektheit des 
französischen Ausdrucks: und über die beste Methode des Unterrichts 
in dieser Sprache mit ihnen zu verhandeln. Erst im Jahre 1792
	        
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