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des Principal unter gleichzeitiger Vorlegung eines von ihm ausge-
arbeiteten Plans, demzufolge die Zahl seiner wöchentlichen Lehrstunden
in der Rhetorique auf 10 normiert und für die übrigen 12 Stunden
die beiden ohnehin schwach besetzten oberen Klassen durch Breton
vereinigt werden sollten. Diese Anordnung sollte es ihm ermöglichen,
neben den neu zu übernehmenden Pflichten auch sein Predigtamt
noch fortzuführen. Als Lehrfächer behielt sich Erman die Erklärung
der lateinischen und griechischen .\utoren, sowie die Rhetorik vor.
Das Conseil übertrug unter Billizun“ dieses Entwurfes dem vielseitig
gebildeten, willenskräftigen ud. . jeder Hinsicht hochachtbaren
Manne mit Freuden die Stelle des Principal und der König bestätigte
ihn unter dem 6. April 1766. Am 27. November desselben Jahres
hielt Erman in Gegenwart des Ministers von Dorville, des Präsidenten
von Kircheisen, vieler deutscher und französischer Geistlicher, Mit-
glieder der Akademie der Wissenschaften u. a. seine Antrittsrede,
deren Thema bezeichnender Weise lautete: »Publicam utilitatem ab
ls quoque posse promoveri quibus multa diversaque incumbunt officia«,
Erman war der erste Principal des College, der, wie die deutschen
Gymnasialrektoren seiner Zeit, seine Stellung wirklich als diejenige
eines geistigen Leiters der seiner Fürsorge übergebenen Anstalt auf-
fasste, der mit kräftigem Blicke ihre Interessen gleichmässig um-
spannte und alle ihm zu Gebote stehende Kraft einsetzte, um sie zu
fördern. Die Aufgabe, wie er sie gestellt fand, war keine leichte;
es kam nicht nur darauf an, thatkräftig durchzugreifen, wobei ihm
die Klarheit seines Geistes und das nicht geringe Selbstvertrauen,
auf das sein Thun sich stützte, zu statten kam; es war nicht genug,
unermüdlich zu schaffen, was ihn bei der Mannigfaltigkeit seiner
Pflichten nur durch eine weise Zeiteinteilung und strengste Ordnung
in der Lebensführung, gemäss dem gerne von ihm im Munde ge-
führten Spruche: il faut faire une chose apres Vl’autre möglich wurde.
Um sein Ziel zu erreichen, war es nicht minder nötig, ohne formelle
Verletzung seiner Vollmachten das Conseil academique bei Seite zu
schieben und gegen die hier lautwerdenden oft weit auseinander
gehenden Meinungen die seinige wohl erwogene, sei es durch geschickt
abwartendes Verhalten, sei es durch Berufung auf seine Sachkenntnis
oder nötigenfalls auch durch Einsetzung seiner persönlichen Würde
zur Geltung zu bringen. Erman wusste von allen diesen Mitteln am
rechten Orte Gebrauch zu machen und es gelang ihm dadurch, die
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