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Wohl von dieser Ansicht ausgehend, hat Kirchhoff in seiner zweiten
Odysseeausgabe bei jedem Verse, den er seinem letzten Bearbeiter
gieht, mit grösster Sorgfalt angemerkt, ob er sieh in derselben Form
oder mit kleiner Abweichung 7” anderwär‘ “32 Ich habe schon
in der Besprechung dieser ""” turs. = 79 £ 271) es als
einen Mangel bezeichnet, ds a TE “56 auch bei den
andern Teilen der Diehtr--7 767) 177 u “a, so für den unbe-
fangenen Leser leicht op 73 = antsteht, als ob nur in jenen
Teilen Wiederholungen werkimen oder wenigstens häufig seien.
Nähere Prüfung ergiebt völliz klar das Irrige dieser Vorstellung.
Zunächst überrascht das Ergebnis, welches Schmidt in seinem
Parallel-Homer gefunden hat. Er schreibt darüber S. VIII: »Wie
unendlich oft Homer sich wiederholt, weiss jeder Homeriker; welchen
Umfang aber die Wiederholungen erreichen, hat meines Wissens
noch Niemand berechnet. Ich habe 1804 sich wiederholende Verse
gezählt, welche zusammen 4720 mal verk->mmen; sicht man von
geringfügigen Abweichungen al 8C ®" "118, die 5612 mal
erscheinen. Rechnet man zu diesen n63.. Siejenigen, die in ihren
beiden Hälften oder in Iren einzelnen Teilen sich wiederholen, so
beträgt di. Zu. 9253 (I. 56056, Od. 3648), fast genau ein Drittel
sämtlicher Homerverse (Il. 15693, Od. 12 160, zusammen 27 853).
Diese Zahl wird bedeutend vermehrt durch die vereinzelt vorkommenden
Wiederholungen in den andern Versen; setzt man diese nämlich zu
Versen zusammen und rechnet sie jenen zu, SO ergiebt dies die
Summe von etwa 16000 Versen, also stark den Umfang der Ilias«.
Bedenkt man nun, dass bei allen derartigen Untersuchungen un-
möglich Vollständigkeit zu erreichen ist, (ich habe selbst bei etwa
100 Stichproben fünf Lücken gefunden 1), dass also diese Zahlen sich
vielleicht nicht unerheblich steigern, so wird sofort klar, dass diese
Masse der Wiederholungen sich nicht auf wenige Bücher beschränken
kann, die man als ganz besonders spät und als stümperhaftes Mach-
werk bezeichnet hatı sondern dass sie über alle Gesänge (in grösserem
*) Dies muss als sehr wenig bezeichnet werden; Sittl, der die Wiederholungen
in der Odyssee bespricht, fand mit der Ilias gemeinsam nur 54 Stellen, Gemoll,
der nur das Verhältnis zwischen llias und Odyssee behandelt, bespricht 136.
Bei einer Nachprüfung von Kammers Arbeit, fand ich, dass er im M allein etwa
50 Verse (neben 130 behandelten) unberücksichtigt gelassen hat.