Majtenreihe beginnend, cine flachanfteigende Rampe bis zur Oberkante des Denkmal: Treppenunterbaues emporgeführt wurde. Sie
seftand aus einen mit Brettern Lenagelten Bockgerüft, wurde mit Tannengrün Leftreut und links und rechts mit einer Reihe von
Lorbeerbäumen bejeßt. Zu feiten des Denkmals, am oberen Ende ver Rampe, brannten Pechflammen in mächtigen Dreifüken. Grope
Lorbeerfränze mit Zrauer]chleifen waren am Fupe des Stantbildes niedergelegt. Wenn das Sinnige diejer Einbeziehung des Königs
denkmals überall Ynerfennung gefunden hat, jo Kfönnen wir uns doch der Erfkenntnipz nicht verjchliepen, day die damit erzielte
Wirkung hinter unjeren Crwartungen zurücdgeblieben ijt. Bornehmlidh aber fteht dieje Wirkung in feinem VBerhältutz zu den ganz
erheblichen Koften, welche durch die AUnlage vers
urjacht wurden, Wenigijtens Jollte man vermeiden,
bei jo großer Kälte, wie in jenen Tagen, fich
der Mitwirkung der Gartenkunit in fo erheblichem
Maße zu bedienen.
Den Luftgarten verlafjend, hatte ber
Zrauerzug zunächft die Schlofbrücke zu über-
ichreiten, Wie oft Mt Hier nit dem Schmucke
duntbewinıpelter Maijten fröhlicher Willlommen
zeboten worben, jet es erlauchten Güften unjeres
Katfjerhaufes, fer es einer fürftlidhen Braut oder
zinent unter dem Jubel jeines Bolfes hHeimfkehren-
den Herriher! Kaum je hat es fi eine die
Feltitraße Ihmücende Künftlerhand entgehen
laffen, von Ddiejem Überaus dankbaren, gewijfer=
maßen von felbjt fich darbietenden Motive Ges
brauch zu machen. Die Flaggenparade der Schiffe
zroß und Kein an der Schlopbrüce durfte als
ztwas ganz Selbftverftändliches bet feiner Aus-
ihmlücung der „Linden“ fehlen, j®e bildete viel-
jach deren lekten, ftets hHarmonijchen Schlupaccord,
und das Publicum ift nie müde geworden, {ich
an ihrem immer frijhen Reize zu erquiden,
Wenn es im Wejen diejes Schmucdes der Schiffe
tiegt, mit ihren flatternden Wimpeln, ihren bunten
Sarben amd weipleuchtenden, vom Winde bewegten
Zegeln fröhliche Smpfindungen hervorzurufen,
und wenn man meinen Jollte, daß diejer Schmuck
nur den Zwecen der Luftbharkeit dienen fönne, Ic
ift er doch allen fo lieb und fo jehr zur Regel
geworden, daz man auch bei dem gegenwärtigen,
tieftraurigen Anlaffe nicht auf ihn verzichten
mollte. Freilich war die Aufgabe nicht leicht, die
dem Architekten damit zufiel. € galt, jenes
heitere MWejen Ddiejes Schmuces in gemefjenen,
feierlichen Ernft 3u wandeln. Baurath Orth,
der fich diefer JHıwierigen Aufgabe unterzogen Hatte,
hat fie mit großem GSejchit gelöft. Zur Seite
jtanden ihm Dabei die Regierungs = Baumeifter
Krämer, Stahn und Rubach Jowie Baumeifjter
Helir Wolff mit jeinem Bureau.
Wie aus dem Lageplan Abb. 6 erfichtlich,
waren {tromanfz und ftromabwärts der Brücke je
nf Schiffe aufgeftellt und zwar derart, daß die
Maftenflucht je dreier Kähne in einem Abftande
don etwa 12 m von der Brücenbrüftung fich befand,
mährend je zwei Schiffe auf jeder Seite um 5m gegen die eritere zurücgejtellt waren. Die Feftlegung der Kähne war derart erfolgt, daß
diejelben jowohl untereinander wie mit den Ufern fejt durdy Taue verbunden waren. Auker durften wegen der Telegraphen=, GOasz und
anderen Rohre und vergl. nicht geworfen werden. Die im Lageplane die Schiffe untereinander und mit dem Lande verbindenden Linien
zeben die Unordnung der Stoff» und Laubgehänge, welche fih von Maft zu Majt und weiter zu den Ufern jdhwangen, die Schifegruppen
auch fichtbar verbindend und zu je einer Einheit zujammenfajjend. Dieje Schals find in ihren unteren Dritteln aus jchwarzem, im
oberen Drittel aus weißem Stoffe gefertigt, wirkungsvoll heben fih von leßterem die aus Kieferngrün gebundenen Gehänge ab. An
den Enden werden die einzelnen Theile von großen, aus verfilbertem RNohrgeflecht hergeftellten Korkhaltern zulammengefakt und
eftaehalten. Durch einen arlınen Kranz ijt der Aufhängepunkt an Maite in der Mitte der oberen Segelitange betont. Die Segel
-Q51P dr