ler Wasserstrafßsen zur Verfügung hat, wird ein Kanal mit so
lebhaftem Schiffsverkehr, wie derjenige zwischen. Berlin und dem
Meere, der Gefahr der Veoreisung Weit Weniger ausgesetzt sehn,
weil die häufige Durchfahrt von Schiffen die Bildung einer Kis-
lecke erschwert. Auch hat man es in der Hand, die Schleusen-
werke durch Erzeugung dauernder Wasserbewesung vor früh-
zeitiger Vereisung zu schützen.
Dafs andauernder starker Frost von mehr als — 109 C.. sowie
Jer Bisgangy des Oderstromes, vorübergehende Unterbrechungen der
Schiffahrt in jedem Jahre hervorrufen werden, liegt In der Natur
der klimatischen Verhältnisse unseres Vaterlandes begründet. Selbst
mit diesen unvermeidlichen Uebelständen behaftet, bietet die Wasser-
straßfse dem Verkehr doch noch so grofse Vortheile, dafs selbst in
den nordischen Reichen. wo die Frostwirkung eine ganz wesentlich
mröfsere ist, der Ausbau von Kanälen und Wasserstrafsen aller
Art neben dem Eisenbahnhbau in zielbewufster Weise bewirkt wird.
Der Schiffahrttreibende wird natürlich mit der Thatsache zeit-
weiliger Vereisung seiner Strafsen rechnen, aber er wird diese
Störung nicht überschätzen. und der Handelsstand wird sich mit
seinen Anordnungen nach denen der Natur zu richten suchen, in-
lem er sich mit den allernöthigsten Vorräthen beizeiten versieht.
Im Nothfalle steht ihm überdies stets noch der freilich theuerere
Bisenbahnwee often.
Il. Besonderer technischer Theil.
Linienführung und Längenschnitt einer neuen
Grofsschiffahrtsstrafse Berlin-Stettin.
Die in ihrem mittleren Theile (km 23—120) in den Lageplan der
angehefteten Tafel eingetragene Linie verfolgt von Berlin aus nicht
las Pankethal. wie es Viee-Admiral Batsch für den Scekanal Berlin-
Stettin empfahl, sondern schliefst sich der von Dr. Strousberg vor-
zeschlagenen, wenn auch etwas längeren Richtung durch das Havel-
hal aufwärts im wesentlichen an, weil die höchste Bodenerhebung
an Zuge dieser Linie nicht über + 40,00 N.N. aufragt, während im
ler Pankethal-Linie. wie aus dem Länwenschnitt. welchen Herr