hindert benutzen zu können, würden die Nachtheile mehrfacher
Schleusungen gegenüberstehen, Die Wegeanbkürzung zwischen Berlin
and Hamburg würde allerdings 378— 270 = rd. 108 km, also
;twa. 30 vH. betragen. Allein auf eine derartige Abkürzung von
Wasserstraßsen kommt es Im Allgemeinen weniger an. als auf eine
Vermehrung der Fahrtiefe und die dadurch erzielte gröfßsere
Leistungstfähiekeit, Nun können auf der yorhandenen Wasserstraße
Berlin-Hamburg: bereits Schiffe bis 400 t Tragfähigkeit verkehren.
auf der Wasserverbindung mit Stettin dagegen nur Schiffe bis
170 t Tragfähigkeit, es liegt also auf der Hand. dafs, wenn eine
Wasserstrafßse von Berlin zum Meere verbessert werden soll. die-
jenige In der Richtung nach Stettin. zumal sie aufserdem als ge-
jgnetere für einen späteren Secekanal nachgewiesen wurde. zu
ılererst in Frage kommen wird, Diese Verbesserung erfolgt nun
zweckmäßig nicht durch blofsen Umbau des jetzigen Finow-
Kanals. sondern am besten durch Anlage eines neuen.
selbständigen Oder-Navel- Kanals unter Erweiterung der
beiderseits anschliefsenden Flußs- bezw. Stromstrecken,
Aufser den vorerwähnten Gründen tritt zu Gunsten der Rich-
tung nach Stettin das schon oben angedeutete staatliche Interesse
in den Vordergrund, welches für eine zeitgemäße Neugestaltung
es bestehenden Wasserweges zwischen Berlin und Stettin vor-
handen sein mufs, zumal es sich um eine Verbindung der gröfsten
Industriestadt und der gröfsten Seestadt des preufsischen Staates
dabei handelt, Letztere Stadt (Stettin), welche mit einem Aufwand
von 11 Millionen Mark ihre Hafeneinrichtungen erweitert und die
Anlage eines Freihatfens plant, steht der verbesserten Wasserver-
bindung mit Berlin überaus sympathisch gegenüber, denn in dem
Jiesjährigen Bericht der Kaufmannschaftt heifst es wörtlich: „Von
nicht minderer Wichtigkeit ist jedoch die Verbesserung
unserer Wasserverbindungen mit dem Inlande und vor
allem derjenigen mit Berlin!-
Die Ausführung einer Grofsschitfahrtsstrafse Berlin-Stettin ist
ei einem in den Verhältnissen gegebenen Zusammenwirken des
Staates mit den beiden Iinteressirten Städten sehr wohl erreichbar,
und wenn wirklich gewissen Kreisen der Grofßfschiffahrtsweg nach
Hamburg, als dem jetzigen Welthandelsplatze. erstrebenswerther sein
möchte, so ist. die Schwierigkeit und Kostspieligkeit seiner Ausfüh-
rung doch so grofs, dafs kein Praktiker ihn ernstlich empfehlen wird,
Wir schliefsen diese allgemeinen Betrachtungen in der Ueber-