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I. Allgemeiner Theil

Full text: Die Verbesserung der Wasserverbindungen Berlins mit dem Meere / Contag, Max (Public Domain)

Jer Monarchie so viel näher gerückt wird. gegenüber den westlichen 
Häfen für sich voll in Anspruch zu nehmen, 
Berlin nimmt in einem Jahrzehnt etwa eine halbe Million an 
Bevölkerung zu und wenn es seine beherrschende Stelluug als 
Hauptstadt des Deutschen Reiches bei dessen Fortentwickelung und 
Emporblühen behält. so liegt kein Grund vor, anzunehmen, dafs es 
nicht binnen eines halben Jahrhunderts seine jetzige Einwohnerzahl 
verdoppelt und damit seine Kinfuhr und Ausfuhr vervielfacht. Dann 
erst wird vieleicht der Zeitpunkt gekommen sein, der Frage eines 
seckanals praktisch näher zu treten. Wenn man aber m heutiger 
Zeit neue Kanalunternehmungen plant. so darf man sich nicht allein 
von kleinlichen Gesichtspunkten der Gegenwart bestimmen lassen, 
sondern man muß mit weitschauenden, Blick die Bedürfnisse eines 
Jahrhunderts fortschreitender Kulturentwickelung in Rechnung ziehen. 
Damit glauben wir indessen die allgemeinen Betrachtungen 
nes Berliner Seekanals für den Zweck der vorliegenden Arbeit 
abschliefsen zu dürfen. 
Der Plan einer Grofsschiffahrtsstralßse 
von Berlin nach dem Meere mittelst des Ausbaues eines neuen 
Oder-Havel- Kanals. 
Dem Gedanken, einen Grofsschiffahrtsweg Berlin-Stettin dadurch 
herzustellen, dafs die Oder bis Fürstenbere aufwärts für die Grofß- 
schiffahrt gangbar gemacht werde. mufs, abgeschen von dem unge- 
heueren Umwege, schon mit Rücksicht auf eine dann sicher ein- 
tretende Teberlastung des Oder-Spree-Kanals, dessen Vergröfserung 
jetzt schon nothwendie geworden ist. entgegen getreten Werden, 
Die Verbesserung der Uder zwischen Schwedt und Fürstenberg 
mittelst eines Seitenkanals Schwedt-Cüstrimn und der Kanalisirung 
ler mittleren Oder liegt zweifellos im Interesse Nchlesiens. ZuU- 
mal sich dann die weitere Kanalisirung der Oder als nothwendige 
Folge ergehen würde, kann aber für den Verkehr Berlins mit dem 
Meere nicht in Frage kommen. Auch die Wiederaufnahme des 
ılten Planes eines Berlin- Rostocker Schiffahrtskanals, wenn auch 
n größfseren Abmessungen, liegt nicht in dem Interesse des heutigen 
Verkehrs und Handels. Es kann sich bei dem Plan einer Grofs- 
schiffahrtsstraßse zwischen Berlin und dem Meere lediglich nur um 
die unmittelbare Richtung Berlin-Hamburgy oder Berlin-Stettin 
handeln.
	        
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