sokundlich betrage, Die Schleusenfüllung wird zu 8000 chm he-
rechnet und ein Jahresverkehr von 4 Millionen Tonnen angenommen.
Die durchschnittliche Ladıme zu 500 t bemessen, giebt einen Schitts-
verkehr von 8000 Schiffen in einem Zeitraum von 250 Tagen,
mithin täglich im Durchschnitt 32 Schiffsschleusungen, Zuzüglich
ler sonstigen Wasserverluste würde der Kanal täglich 300 000 chm
oder sekundlich 3,5 cbm beanspruchen, welche Entnahme wohl zu-
lässig erscheine, ohne wröfsere wirthschaftliche Nachtheile im Ge-
folze zu haben, Der Bestand der Spandauer Mühlenwerke könne
hierbei nicht ausschlaugebend sein und die Elbe- bezw. Havel-
schitfahrt würde durch die Wasserentziehung eine nennenswerthe
Einbufßse nicht erfahren. Der Vorzug des Teyweler Sees als Aus-
yangspunkt des Seekanals wird hervorgehoben und die Durchführung
ıler Scheitelhaltung von + 80.70 NN. bis zum Finow-Kanal damit he-
yründet, dafs höher gelegene Naltungen nicht mehr auf natürlichem
Wege ausreichend gespeist werden könnten. Der Finow-Kanal soll
bei Grafenbrück unter Abänderung der bisherigen Wasserstände seiner
[Haltungen im Wasserspiegel geschnitten werden, sodafs ohne
Weiteres eine Verbindung beider Wasserstrafsen sich bildet. Eine
Verfoleung und Umänderung des Finow-Kanals wird als unzweck-
mäfßsig bezeichnet. Dann erörtert Herr Germelmann die Unmög-
lichkeit, den Seckanal schon bei Oderberg in den Öderstrom ein-
münden zu lassen. Es müsse daher ein Seitenkanal mit hochwasser-
freien Deichen herwestellt werden, welcher am besten erst unter-
halb Schwedt in die Oder einmündet, woselbst das Stromyefälle von
Garz abwärts nur 1: 103 000 beträgt und Wassertiefen von 3,5 bis
im. auf lange Strecken sogar über 5 m, vorhanden seien,
Der so besprochene Seekanal biete demnach bei dem Stande
ler heutigen "Technik übergrofse Ausführungsschwierigkeiten nicht,
Wie es allerdings möglich sein soll, die drei Eisenbahnen, welche
4er Kanal schneidet. mittels Hochbrücken in 33 m Höhe über Wasser-
spiegel zu überführen, ist nach Lage der örtlichen Verhältnisse nicht
verständlich. Vielmehr werden die vorhandenen vier Eisenbahnen —
Berlin-Cremmen ist inzwischen noch hinzugetreten — mittels Dreh-
rücken gekreuzt werden müssen, Die Spiegelkreuzung des he-
stehenden Finow-Kanals dürfte übrigens ohne Einlage einer neuen
Schleuse in demselben unterhalb der Kreuzunesstelle schwer zu er-
möylichen sein,
Indem Herr Germelmann zum Schlusse die Nützlichkeitsfrage
2in6s Seekanals überhaupt verneint und die Ausführung desselben