im „Centralblatt der Bauverwaltung“ Jahre. 1891 unter dem "Titel:
„Ein Seekanal nach Berlin“ den Aufsatz des Herrn Batsch
ner Kritik zu unterwerfen und dabei zum ersten Male vom tech-
nischen Standpunkt aus die Frage eines „Berliner Scekanals*
nach verschiedenen Richtungen hin zu beleuchten, Herr Germel-
mann, dessen Arbeit ungemein werthvolle Anhalte zur Beurtheilung
ler Pläne eines Berliner Seekanals enthält, kommt nach einer über-
schläglichen technischen Bearbeitung und Veranschlagung des
Batschschen Planes der Linie Berlin-Stettin zu dem Ervebnifs,
Jafs ein Seckanal in dieser Linienführung technisch sehr wohl aus-
tührbar sei. dafs aber zur Zeit ein Seekanal nach Berlin überhaupt
keine wirthschaftliche Berechtigung habe und wenn dieser
Fall jemals eintreten sollte. dafs dann der Ausgangspunkt des See-
kanals nicht in der von Ilerrn Batsch vorgeschlagenen Richtung
Aur Ostsee, sondern auf dem unmittelbaren Wege zur Nordsee
mit dem Vorhafen Hamburg zu suchen sei. Herr Germel-
mann schliefst seinen Aufsatz mit den Worten: „Soll Berlin See-
stadt werden, so ist ein Seckanal in dieser Richtung jedenfalls
natürlicher und nicht theurer, als eine über die Wasserscheide
zweier grofsen Stromgebiete nach der Ostsee gezwängte Wasser-
strafßse. Der Handel ist viel zu praktisch und materiell, um solche
yezwungenen Verhältnisse zu dulden. Für ihn bleibt immer die
Losung: „Der kürzeste Weg zum Meere der beste.“ Für den
uüberseeischen Verkehr ist aber das Meer die Nordsee,“
Wenn man auch Herrn Germelmanns technischer Kritik des
Bartschschen Gedankens in jeder Beziehung beipflichten kann, auch
zugeben muß, dal in der Gegenwart das Bedürfnifs für einen
„Seckanal- nicht vorhanden ist, so mulßs sich Verfasser doch gegen
ie Schlufsbehauptung erklären, dafs ein Berliner Seekanal nur in
ler Richtung nach Hamburg hin zu empfehlen sei, und es dürfte
ıliese Behauptung durch den Verlauf der nachfolyenden Erörte-
rungen ihre Widerlegung erfahren,
Wenn man von den grofsen Seeckanälen absiecht, welche, wie
der Suez-Kanal, Kanal von Corinth. Nord-Ostsee-Kanal, nur der
Abkürzung durchgehender See-Schiffahrt dienen, so sind es haupt
sächlich folwende beiden ausgeführten Seekanäle, welche zu einem
Vergleich mit einem für Rerlin geplanten Seekanal herangezogen
werden können:
a) Der Seckanal nach Amsterdam,
3) Der Seckaunal nach Manchester.