unausgeführt geblieben, und feine Ausführbarkeit durch die inzwijden vorgefehrittene
Bebamung überholt morden.
MWohl felten Hat ein Entwurf für eine Kanalverbindung fo lange auf der Tages:
ordumng geftanden, wie derjenige für eine füdlihe bezw. Jübdweitlidhe Verbindung zwifhen
der Oberfpree und der Havel. Wenn diefe Jıage neuerdings wieder aufgetaucht ijt, fo
hängt dies ebenjowohl nıit der Iebhaften Entwidehung der im Süden und Sidweften
von Berlin gelegenen Vororte, welche im Interejfje ihrer Entwälfjerung, fowie ihrer
fonjtigen bauliden Entwicehung die Heritelhung gedachter Kanallinie dringliH machen,
wie mit der Nückjicht auf die Interejffen der durchgehenden Schiffahrt, zufammen.
Schon jebt wird, troß der im Laufe der beiden legten Jahrzehnte getroffenen,
unzweifelhaft ganz erheblichen Verbefferungen, diefes Bedürhuis für den zwifhen der Ober
eine1feits und Hamburg und Magdeburg andererfeits heitehenden Verkehr, wie aus eher
oda Centralverein zur Hebung der Kanal: und Flunfchiffahrt gehaltenen Unfrage hervor:
geht, in den Kreijen der ShHiffahrts-Interefjenten alljeitig empfunden.
8 befteht Fein Zweifel darüber, daß nah Herjtelung des Mittelland - Kanals
diejes Bedürfnis noch wachjen wird. Aud ohne NRückidht auf den Ichhaften Berliner
Ortsverfehr wird fi angefichts der durh die Spandauer Schiffahrts = Hindernifje und die
beiden in der Spree belegenen Schleufen gegebenen Behinderungen die Heritelung einer
Umfahrtitraße um Berlin für die nähere Zeit als ein im allgemeinen Intereffe Lliegendes,
unabmeisbares Bedürfnis Herausitellen.
Sin allgemeiner Entwurf für eine die Havel mit der Oberfpree verbindende
Kanallinie ift bereits inı Jahre 1874 auf Veranlaffung des ehemaligen Landrats des
Kreifes Teltow, Prinz Handjery, durch die Generalbaubank, fodann fpäter im Jahre 1881
von den Negierungsbaumeijtern Höhmann und von Lancizolle*) aufgeftellt worden; uach
(eßterem Entwurf follte der Kanal 4 Haltungen, darunter eine zund 2,30 m Über dem
Waijferfpiegel der Oberfpree belegene Scheitelhaltung erhalten. Der Zuerfchnitt war mit
12 m Sohlenbreite, und 2m Wajfertiefe, 21a fadhen Böfhungen unter und 1'/, fachen
Böjchungen über Waiier projektiert. Die 3 Schleufen follten in den Häuptern 8,6, in
den Kammern 10 m Breite und zwei Vaare untere Thore auf 45 hezw. 68 m Kammer-
länge erhalten.
Der dem Entwurf beigegebene Koftenanidhlag fchließt mit der Summe von
6,5 Millionen Mark ab.
Inzwijdhen find nun 18 Jahre vergangen; die Einwohnerzahl Berlins hat fich
jeitdem verdoppelt. In wefjentlidh höherem DMiaße noch ijt die Entwideclung der Vororte,
und zwar nNamentlidhH der füdlidhen und fJüdweijtlidhen Vororte, vor fih gegangen, und
wird diefes Verhältnis nad den Erfahrungen der lepten Jahre fir die Vororte ich
Fünftig noch weiter jteigenn. — Annähernd in gleichem Verhältnis wie die Bevölkerunas-
zilfer, it auch der Verkehr auf den Yerliner Waßjerftraßen geftiegen.
Wit Nückhicdht darauf, daß ein großer, — ja der überwiegende Teil — des
Berliner Wajerverkchrs aus Baumaterialien befteht und diefer naturgemäß vorwiegend
dent erit in der Bebauuna befindlichen Gelände, alio der Außenverivherie von Berlin zu:
*) SGenereles Projekt zu einen: anal Votsdanı- Teltow Köpenick von Höhmann und v. Cancizolle
Rerlin 1ISS9. Berlaa von Kuliu3 Cyprinaer.