welche die gleichzeitige Regulierung der Spree in Berlin, fowie eine Kanalabzweigung
ad) Charlottenburg betrafen. Eine weitere Folge der Beratungen der Kommiflion des
Arohitekten- Vereines bildeten die für das Jahr 1875/76 fowie 1877/78 geftellten Aufgaben
der Sohinkelpreisbewerbungen desjelben Vereins, betreffend die Itegulierung der Spree
hei den Berliner Dammmübhlen*) bezw. einen von der Kanne unterhalb Cöpenick, durch
das Nirdorfer Wiefenterrain, im Aufchluß an die Hartwidh’Ihe Trace nach dem Wannfee
zu führenden Kanal.**)
Bald danadı erfolgte feitens des Herın Minijters der öffentlichen Arbeiten die
Cinfebung einer Komifiton, welde unter Mitwirkung des Königl. Polizei-Präfitdiums den
Wert und die Ausführbarkeit des Projektes zu prüfen Hatte, Das Ergebnis, zu dem
diefelbe gelangte, it in folgenden Sägen zufanmmengefaßt:
Gin felbitändiger Eüdkanal von der Obherfpree nad der unteren Havel ijt für
den durchgehenden Verkehr nicht notwendig, event. verdient die MHichtung über
Teltom den Vorzug vor der Richtung, welche dent Hartwich’ichen VBroiekt zu
Sıunde liegt.
Gin folder jelbjtändiger Kanal i{jt auch für die Verbefferung der Vorflut nicht
itotwendig, weil diefer Zweck ih viel wirkffamer und mit geringeren Koften durch den
Bau des Keijtungsfähigeren, von der Unterjpree oder dent Landwehrkanal ab:
sweigenden Berlin-Potsdamer Kanals und die Nenderung der Stanmwerfe er:
reihen läßt.
Ein felbjtändiger Kanal für den in der Bebanıunmg fhon jeßt weit vorgefcdhriitenen
füblidhen Teil der Stabt zwilhen dem Zoologifhen Garten und dem Kottbujer-
Damnm ijt wirtfchaftlidh nicht mehr ausführbar. Im Kutereite der Schiffahrt
und der Vorflut wird vielmehr empfohlen:
1. „Die Erweiterung des Landwehrkanals und Anlage von Ladefjtraßen,
? bdie Korrektion der Spree von Stralan bis Charlottenburg, einfdhließlidh der
Geritelung maffiver Ufereinfafungen und Anlage von Kais und Uerftraßen.
Erweiterung der Spreebhrüce der Verbindungsbahn bei EStralan,
die YBefeitigung des Staues der Spree durch Erweiterung rejp. Neubau der
Staumwerfe an den Damummübhlen und an den ehemaligen Werderfcdhen
Mühlen und durh die Senkung des Fachbaumes bis auf die urlprünaliche
Sfußjohle,
der Bau eines von der Unterfpree oder dewm Landmwehrkanal abzweigenden
Berlin: Potsdamer Schiffahrtsfanals für Kähne größter ANomeffungen (Clb-
und Yauenburager Kähne von 51 m Länge, 7,06 m Breite und 1,26 m Tief
gang),
die Anlage eines EStidhkfanals auf den: NRirdorfer Terrain eventl. mit einer
Verlängerung bis zur Cherfpree,
die Anlage von drei großen Hüfen.“
Das Minijterihum felbjt it dann fpäter den Musführungen der vorbefprochenen
bGehörblichen Merichteritattung beztialich der finanziellen Unausfihrbarkfeit des Hartmich’ichen
6.
*) Beraleiche „Gerhardt, Sammlung der Schinkelfonkurrenzen des Berliner Architekten=Bereins8“.
**) Rergleiche „Haveftadt, Sammlung der Schinkekkonkurrenzen des Berliner Architekten Bereins“,
Iowic Nerüfentlichunaen des Berliner Architekten: Vereins. Merlin 1879